Fressen und Gefressen werden

Es stellt sich daher die Frage: Wenn Jahweh nicht der wahre Gott ist, wer ist der wahre Gott?
Die Wahrheit.
Gott und die Wahrheit müssen dasselbe sein.
Die Tatsache, dass YHWH angezweifelt werden kann, zeigt bereits, dass er kein wahrer Gott ist.

Gott ist - und da gehe ich konfrontal gegen jede gläubige Meinung - keine Glaubenssache.
 
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Alle Lebewesen müssen sich von anderen Lebewesen ernähren. Es gibt keinen Ausweg. Menschen, Tieren und Pflanzen ernähren sich von den Lebewesen, die sich in der Nahrungskette unter ihnen befinden. Auch Vegetarier ernähren sich von Lebewesen, nämlich von den Pflanzen. Das Leid ist fest in unserer Natur eingebaut. Die Natur ist die Lehrmeisterin aller Sadisten und der Gott, der diese materielle Welt erschaffen hat, hat diese grausame und erbarmlose Natur erschaffen.

Die Bibel ist voll von Stellen, an denen man lesen kann, wie grausam der Schöpfergott Jahweh war mit den Menschen: Sintflut (das erste Genozid der Geschichte), die Eroberungskriege gegen die Kanaaniter: "Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen? … So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben." [um sie später sexuell zu mißbrauchen] (ab 4. Moses 31,14)
Es stellt sich daher die Frage: Wenn Jahweh nicht der wahre Gott ist, wer ist der wahre Gott?

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Natürlich ist auch die Erklärung gewisser gnostischer Strömungen, die Du hier wohl andeutest, legitim, welche unsere materielle Welt als einen demiurgischen Nachbau der wahren Gotteswelt betrachten. Ein Plagiat sozusagen, welches noch Hinweise auf die Schönheit des Originals enthält, jedoch auch unmissverständlich die perverse Handschrift des gefallenen Äons, der sie schuf.

Klingt zwar verlockend logisch. Mir greift das allerdings zu kurz. Ist zu simpel, zu dualistisch. Zu sehr S/W.
 
Die Wirklichkeit der Naturkräfte steht nicht im Gegensatz zum mitteleuropäischen Weltbild von der wildromantischen Schönheit der Natur. Es verhält sich genau anders herum...das Bild ist falsch. Enttäuscht? Prima, eine Illusion weniger! xD

Der Fokus liegt nicht auf der Langlebigkeit, er liegt darauf, in der gegebenen Zeit ausreichend Erfahrung zu sammeln, zu leben und nicht bloß zu existieren.

Die Vergänglichkeit zeigt lediglich die Entrücktheit der Menschheit auf, die glaubt, daß sie in ihrem erschaffenen Selbsterhaltungssystem alle Zeit der Welt hat und daß der Tod an Macht verliert, wenn man ihn tabuisiert. Niemand ist betroffen, solange es einen selbst nicht betrifft...

Wenn du nicht so wie viele andere auch erst am Sterbebett erkennen willst, daß du nie richtig gelebt hast, fängst du am besten gestern schon damit an... xD

LG Tiger
 
Das ist ein guter Ansatz, sehr schön formuliert. Das erklärt auch die religiösen Mythen über den Menschen, der zum Hüter der Schöpfung berufen wurde und in diesem Dienst kläglich versagt(e).
Das Geschehen in der Natur scheint menschliches Verhalten zu reflektieren, in Wechselwirkung damit zu stehen. Eine Welt der Kriege, der Korruption, des Raubtierkapitalismus und der Rechtsbeugung ist auch eine Welt der Tsunamis, der Vulkanausbrüche, der Heuschreckenplagen und Erdbeben.

Ein erhabener Gedanke, den auch ich seit längerer Zeit verfolge. Wenn man ihn der Trivialität oberflächlicher Betrachtung enthebt, verliert er auch seine unheimliche bis paranoide Komponente.
Davon ausklammern möchte ich jedoch den parasitären Anteil innerhalb des Weltgeschehens. Hier reisst ein Wesen Nahrung aus dem Gesamtgefüge, welche ursprünglich einem anderen Zweck dienen sollte.
(Deswegen halte ich die Bezeichnung "Vampir" bei @hnoss auch für eine etwas unglückliche Metapher.)
Moin :)

das sollte leider keine methapher darstellen, sondern war wortwörtlich so gemeint...ich mein das auch vollkommen ernst, wir ernähren und normalerweise wie es bei den Vampiren dargestellt ist, aber mit unserer Dualseele(nicht sichtbar), man ißt jeweils vom anderen...

wenn das prinzip "gedreht" ist, das läuft das verkehrt und die lebensgeister werden wortwörtlich ausgesogen...ohne witz

ihr geht immer alle von einer unsterblichkeit aus, die erstmal erworben werden muss, und das Thema Jungbrunnen hängt ganz dicht mit diesem Thema zusammen
 
so und da werden dann die geschichte von wegen Maat und Thot sehr sehr wichtig..da wird nicht automatisch von einer unsterblichkeit der "Götter" ausgegangen

und so ist das auch, wir müssen evolutionieren und zwar jetzt...wir müssen eine art finden nahrung aufzunehmen, wir brauchen das echte> Mittel zum leben>Lebensmittel

was ist das echte Mittel....was ist das MITTEL

die vernunft ist ein Mittel zum Leben zu finden, wer die vernunft verleugnet, verleugnet seine eigene Seele
 
Beweise beziehen sich auf Existenzen, von daher ist das eine sinnlose Forderung.

Eine Nichtexistenz müsste ja durch die Abwesenheit eines Beweises bewiesen werden. :D
Ich verstehe schon, was Du meinst: Gott existiert nicht. Gott ist.
Ich bestreite aber, dass der Schöpfer dieser Welt ein Gott ist. Er ist kein Gott, sondern selbst eine Kreatur und deshalb kann man seine Existenz beweisen.
Die Existenz des wahren transzendentalen Gottes, der in Wirklichkeit kein Gott, sondern der Ursprung schlechthin und daher unbegreifbar ist, kann nicht bewiesen werden. Denn ein höheres Wesen kann ein niedrigeres Wesen verstehen. Umgekehrt nicht.
 
@hnoss
Nun, meines Wissens ernährt ein Vampir niemanden anderen, er ernährt sich ausschließlich selbst. Insofern finde ich dieses Bild recht unpassend für das schöpfungsinhärente Prinzip der gegenseitigen Nährung ("man ißt jeweils vom anderen...", so definierst Du es ja). Wer bitteschön ißt denn von einem Vampir? Aber vielleicht wurde der Mythos ja mittlerweile salonfähig modernisiert und die Vampire ernähren sich nun gegenseitig, ich kenn mich mit Twilight, Vampire Diaries etc. nicht so aus...

Oder Du beschreibst durch den Vampir gerade eben jene pervertierte, parasitäre Version des Sich-Gegenseitig-Ernährens ("Prinzip gedreht, läuft verkehrt, Lebensgeister werden ausgesogen...") - Dann war es nur ein verbales Missverständnis. Und ich sehe es ähnlich.
 
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