Hallo Topper
Was heißt für Dich "wenige"?
Also ab wieviel "Liebschaften" ist es zu verurteilen?
Ich frage mich, ob da wirklich ein kausaler Zusammenhang besteht?
Sind nicht Männer so gepolt, dass sie immer nach geeigneten Partnern Ausschau halten? (zumindest unbewußt)
Ich glaube bei Frauen ist das nicht viel anders.
Wer ist in dem Fall "Man"?
Gibt es denn tatsächlich irgendein Eigentumsrecht am Anderen?
Eine ideale Einstellung.
Das ist wohl eher die Ausnahme, oder?
Was wäre wohl, wenn alle so denken würden?
Da hat er aber auch wieder nur taktiert, um seinen "Besitz" langfristig zusammenzuhalten, oder?
Aber immerhin.
Ja, das ist logisch.
Leider sind Gefühle aber selten logisch.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hat das Verurteilen von "Fremdgehen", Eifersucht und das Stellen von Besitzansprüchen nichts mit Liebe zu tun und ist eher sogar schlecht für eine Beziehung?
Wenn ich mein eigenes Glück oder Wohlbefinden, von dem Grad der Zuneigung
abhängig mache, die ich von meinem Partner bekomme, dann wird es in jedem Fall schiefgehen?
Der Weg ist das Ziel
Wie soll "man" auch eine Konditionierung, die über so viele Jahrtausende stattgefunden hat wirklich objektiv sehen können?
Das würde ja irgendwie auch unser gesamtes Gesellschaftssystem in Frage stellen...mehr oder weniger.
Liebe Grüße
Bonobo
Hallo Bonobo,
also "wenige Liebschaften" haben heisst für mich, dass es überschaubar ist und ich es mit einer Hand abzählen kann. Ab wann ist es zu verurteilen? Wo siehst du da eine Grenze?
Hmmm ... mir hat mal eine Frau gesagt, dass sie für einen 'freien' Austausch mit mehreren Partnern ist und einer toleranten Handhabung. Weil, so meinte sie, warum soll sie ihre Liebe auf nur eine Person begrenzen, wenn sie selber in ihrer Stärke ist und quasi viel zu geben hat.
Jetzt fühle ich aber in mir, dass das nicht mein Ding ist! Also ich möchte schon eine solche Partnerschaft wo ich grundsätzlich nur mit einer Frau zusammen bin ... und wenn sich mal andere Liebschaften ergeben ... dann versuche ich tolerant zu sein. Das ist ja schon schwierig genug für mich.
Irgendwie kommt mir der "freie Austausch" ein wenig scheinheilig vor. Oder es ist mein Ego das dagegen rebelliert, weil es das dann doch nicht ertragen kann, "eine Frau mit so vielen anderen Männern zu teilen". Was meinst du dazu @Bonobo?
Irgendwie dünkt es mich, dass die Frau Reife vorgibt, um ihre weltlichen Verlangen offener ausleben zu können. Es wäre dann interessant sie als Partner mit Gleichem (mehrere Frauen) zu konfrontieren und in diesem Spiegel könnten wir dann die Wahrheit erkennen. Ich hab das Gefühl ... ihr wär das sogar egal ... die macht mich ganz schön fertig
Also ich gehe Beziehungen ein, weil es da auch um Intimität geht ... um Tiefe und Nähe ... um Vertrauen ... und ich persönlich bin wahrscheinlich schon mit einer Frau überfordert

Wie will sie da die vielen Sachen packen? Kann es sein, dass sie gar nicht an ihre Gefühle herankommen will sondern die Männer nur oberflächlich abspeist??? Ich glaub nämlich, dass das eins ihrer Probleme ist ... einen wirklich an sich heranzulassen ... an ihr Innerstes. Und das zu entdecken reicht ein Partner (der richtige) völlig aus. Es ist wie auf der Uni. Wenn ich zuviele Fächer auf einmal belege, dann laufe ich Gefahr in keinem davon wirklich gut abzuschneiden ... weil es mich einfach überfordert. Andererseits ... bin ich wirklich ausgelastet, wenn ich nur ein Fach belege und micht "spezialisiere" (mit einem Partner)?
Aber wenn ich wirklich soooo weit bin, dass ich jedem Menschen Liebe geben kann. Dann gebe ich den Menschen diese Liebe ja sowieso ... weil ich kann Menschen lieben ohne unbedingt mit ihnen zusammen sein zu müssen. In diesem Zwang des Zusammen-Sein müssens und dem körperlichen Ausleben liegt für mich der Haken begraben. Da haben wir doch mehr Verlangen im Spiel als wahre Liebe ... die völlig unabhängig davon fließt, ob ich mit jemandem zusammen bin oder nicht.
Interessant ist übrigens die traditionelle indische Mentalität zu Beziehungen. Dort suchen die Eltern/Verwandte nach passenden Partnern und das Paar kennt sich anfangs noch nicht und das Paar kann sich da zu Beginn natürlich noch nicht lieben. Dort sieht man es dann als Aufgabe, dass man sich über die Jahre lieben lernt.
Die gehen das von einer völlig anderen Seite an. Finde ich aber interessant.
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Ja da hast du wahrscheinlich Recht ... dass man immer irgendwie schaut ... die/der könnte zu mir passen. Das sind so die Abenteuer des Lebens

... und die Leute gehen dann halt unterschiedlich weit.
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Ja, bei Affähren nicht eifersüchtig zu sein ist bei uns eher die Ausnahme. Dazu gehört sehr viel Reife und Selbstbewusstsein.
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Du schreibst: "Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hat das Verurteilen von "Fremdgehen", Eifersucht und das Stellen von Besitzansprüchen nichts mit Liebe zu tun und ist eher sogar schlecht für eine Beziehung?"
Mit Liebe hats bestimmt nichts zu tun, denn die Liebe verurteilt nicht, sie ist nicht eifersüchtig, sie stellt nicht den geringsten Anspruch ... die wahre Liebe ist bedingungslos.
Nur bei dem allen denke ich mir, dass es wichtig ist WAHRHAFTIG zu sich selber zu sein. Ich bin eben nun mal kein Heiliger und ich habe schon Gefühle mit denen ich mich auseinandersetzen muss. Wenn meine Partnerin mich betrügt ... und ich sage: ja, kein Problem ... innerlich zerreist es mich aber, dann läuft ja auch was falsch. Die Veränderung zum "Nicht-Eifersüchtig-Sein" nicht-mehr-verurteilen muss gestützt werden durch ein massives Gegengewicht an Selbstwert und Selbstliebe ... sonst bricht dieser Hohlraum irgendwann durch den Druck in sich selbst zusammen. Ganz schön komplex das alles, oder? Ich handle nicht wirklich reif (auch wenn die Handlung alleine reif wäre), wenn ich mich selber belüge ... bzw. mich dabei selber verletze.
Hmmm ... ja das sind gewaltige Veränderungen, die da anstehen.
lg
Topper