Fremdgehen beichten?

  • Ersteller Ersteller Apfelkuchen
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Halt Jäger zu sein, mir ist das schon klar. Und es hebt dann sicherlich kurzfristig das Selbstwertgefühl, eine Hotbabe 10 aufzutun. :D

Aber es ist halt auch nicht mehr als ein Spiel. Schlimm finde ich, wenn Menschen sich davon abhängig machen, dann keine normale Beziehung mehr führen können oder ihren Partner betrügen, weil das Herkömmliche für den Kick nicht mehr ausreicht.

Ich spiele auch gerne, allerdings auf einer anderen Basis: der des Vertrauens und der Offenheit.

Das kann auch mit dem Alter zu tun haben. Sexualität ist in anderen Jahren mehr vom Reiz des Neuen, des Verbotenen und der Jagd geprägt, mit zunehmendem Alter von Tiefe, Hingabe und Vertrauen, also echter Intimität. Falls es dich interessiert, David Schnarch (die Psychologie sexueller Leidenschaft), lies es am besten bevor die ersten grauen Haare und Falten kommen. ^^

Ich finde, ein Mann mit Mitte 20 kann mir da wenig bieten, insofern kickt mich persönlich nicht (alleine *g*) das junge oder gar fremde Fleisch oder ein hübsches Gesicht, sondern wesentlich auch die Erfahrung und Fähigkeit zur echten Begegnung und die stilvolle intelligente Kommunikation. Das ist auch Spiel, aber anders halt.

Lg
Any

Kein schlechtes Buch, wobei sicher Menschen, die nicht spirituell orientiert sind, wenig damit anfangen können Transzendenz einfliessen zu lassen indem sie sich während dem Sex mit dem Universum verbinden. :D

Was das Hinterfragen des eigenen Sexualverhaltens betrifft, allerdings sicher gut geeignet.
 
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Aber ich glaube, dass "offene Beziehungen" etc. nicht wirklich gut funktionieren, zumindest sagt mir das meine Erfahrung.

Das denke ich auch. Allerdings liegt es wohl einfach daran, dass man in der liebe landläufig in erster linie einen besitz sieht, den man verteidigen will, auf den keiner sonst anspruch hat oder auch die tatsache ignoriert, mehrere menschen lieben zu können und auch zu dürfen. Oft stehen gefühle wie eifersucht im vordergrund oder es geht um überzogene treueansprüche. Oft wird verneint, dass ein liebesfähiger mensch diese fähigkeit nicht einfach abstellen und beschränken kann und das auch nicht muss. (Dieter Duhm schrieb darüber ein buch: Der unerlöste Eros, wirklich lesenswert.). Ist das zwischen zweien klar, entspannt das und toleranz wirkt anziehend, sodass sich das interesse am 'fremdgehen' ohnehin erschöpft. Das meinte ich im grunde weiter oben mit der aussage, die morallosen sind die treueren.

Dazu gibt es auch die Geschichte von einem Mann, der so lange hemmungslos die Ehefrau eines anderen anflirtet, bis dem Ehemann der Kragen platzt, um zwischen den beiden eine alte Leidenschaft wieder entflammen zu lassen - wenn die Frau sieht, wie ihr Mann "sein Revier markiert".

Ich glaube, da geht es weniger ums 'revier' (wäre ja wieder besitzdenken, was mich persönlich eher abstösst), sondern eher die tatsache, dass frau richtig spürt, dass mann sie will und begehrt, wozu so ein äusserer anlass - in form eines konkurrenten - auch ganz nützlich sein kann.
 
Also ich denke, grundsätzlich ist in einer Beziehung alles erlaubt, was für beide Partner ok ist, die Idee mit dem Swingerclub ist da wohl garnicht so schlecht :D

Und sonst finde ich es schwierig, bin zum Glück bislang nie in eine vergleichbare Situation geraten. Kommt auch ein wenig darauf an was man da im Vorfeld abspricht oder?
Ich denke mir nur, ich will es nicht unbedingt wissen, dass hat man ja doch schon bei mehreren beobachten dürfen: Einer geht fremd, erträgt sein schlechtes Gewissen nicht mehr, sagt es seinem Partner, das Gewissen ist befreit und der Partner ist nun an der Reihe damit sich schlecht zu fühlen da er ja betrogen wurde, soll dies aber am besten schon nach 3 Wochen wieder vergessen haben...und deshalb wäre es mir jedenfalls lieber wenn der Fremdgeher weiter leidet und nicht am Ende, der arme treue Partner. Und wenn es dem Fremdgeher wirklich leid tut, dann sollte er sich lieber die Mühe machen an den Gründen für sein Fremdgehen gemeinsam mit seinem Partner zu arbeiten statt einfach so sein Gewissen zu befreien. Wie siehst du das denn?
 
Wobei du nicht vergessen darfst, dass auch ein one night stand mit Vertrauen und Offenheit zu tun hat. Gerade das meinte ich eben auch, diese Besonderheit, dass sich zwei Menschen einander so öffnen, nur weil sie sich sexuell zueinander hingezogen fühlen. Dass man eine fremde Person in seine Wohnung lässt, oder mit einer fremden Person in deren Wohnung geht, dass man sich quasi ganz privat "in die Karten schauen" lässt, das finde ich faszinierend. Gerade in einer Gesellschaft, in der sich jeder Mensch andauernd anders gibt, als er ist, und gerade in einer Gesellschaft, in der körperliche Berührung nichtmehr als Verbindung sondern als Eingriff gewertet wird. Alle diese Konzepte werden während einem One Night Stand völlig über den Haufen geworfen.

Ich glaube auch, dass so ein "Spieltrieb" auf Dauer ungesunde Folgen haben kann, wenn man ihn zu ernst nimmt. Ich glaube außerdem, dass er nicht unbedingt in eine Beziehung passt. Andererseits bin ich aber überzeugt davon, dass eine Beziehung auch daran scheitern kann, dass ein Partner seinem Spieltrieb noch zu wenig "Auslauf" gegönnt hat. Umgangssprachlich nennt man das dann Torschlusspanik, verbreitet insbesondere bei hübschen Frauen mit wenig sexueller Erfahrung kurz vor der Hochzeit.

Ich mag dir grundweg zustimmen.

Bis auf das mit dem Vertrauen, für einmalige Begegnungen braucht es wohl eher Mut. :D

LG
Any
 
Ich mag dir grundweg zustimmen.

Bis auf das mit dem Vertrauen, für einmalige Begegnungen braucht es wohl eher Mut. :D

LG
Any

Einmalige Begegnungen brauchen aus meiner Sicht Offenheit, von beiden Seiten und dazu die Fähigkeit, sich auf einen Menschen einzulassen. Ich hab kaum Erfahrungen mit intimen Begegnungen auf dieser Basis, aber dafür in Begegnungen mit mir unbekannten Menschen auf meinen FernReisen. Ich hab immer sofort eine mental/emotionelle Verbindung gespürt, zunächst nonverbal, und dieses Gefühl hab mich kein einziges Mal getäuscht. Heute kommuniziere nur mit ganz wenigen Menschen, die ich so kennengelernt hab, die meisten Begegnungen blieben einmalig, aber unvergesslich.
 
Fremd gehen
in die Fremde gehen

ist eigentlich was Gutes, sehr Bereicherndes

Sexuell durchaus auch


und doch darf Mensch sich da mal überlegen, ob er wirklich Vertrauen gegen kurzfristige Lustbefriedigung austauschen möchte
 
Ob Lustbefriedigung wirklich sexuellen Höhepunkt bringt
oder ob diese Energie nicht doch in der abgrundtiefen Begegnung liegt
 
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