@sibel
Ich wollte eigentlich von dem Versuch einer offenen Beziehung erzählen, der ziemlich schief gegangen ist und das ist vor kurzem wieder getriggert worden.
Mein Partner hatte ein romantisches 19-jähriges Mädel kennengelernt und in ihr sogar noch seine Seelenverwandte erkannt, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste.
Aber wir hatten eine Absprache, dass wir uns für den Fall der Fälle diese Freiheit gewähren.
Da bin ich aber davon ausgegangen dass es sich um sexuelle Kurzzeitabenteuer handelt und nicht plötzlich vor der Situation stehe mit zwei kleinen Kindern alleine zu sein weil er am liebsten sofort mit ihr zusammen gezogen wäre und praktisch eine zweite Familie gegründet hätte.
Anstelle sich einer bestimmten Beziehungsproblematik zu stellen hat er wohl den einfachen Fluchtweg nehmen wollen und ich war zu naiv das zu sehen.
Seit dieser Zeit war ich allem gegenüber was mit Freiheit in der Beziehung zu tun hatte sehr skeptisch, denn ich wollte diese Art von Chaosschlamassel nicht ein zweitest Mal erleben. Wenn man sich trennen will, dann lieber ganz gradlinig...denn solche Geschichten gehen sowieso selten gut aus.
Damals hatte ich nicht die innere Stärke diese Freiheit geben zu können, dabei ging es aber weniger um besitzergreifend sein, sondern die emotionale Belastung war einfach zu viel...also ich alleine zu Haus mit kranken Baby und er sein Abenteuer und nicht erreichbar...und natürlich war das dem Mädel schnurzegal...sie wollte nur ihre kleine Romanze leben. Und natürlich ist es zu genau zu dem Zeitpunkt passiert wo ich aufhören musste zu arbeiten um bei den Kindern zu bleiben, bin selber nicht mehr genug raus gekommen...wie verbindet man auch eine Liebes-Affaire und ein zu stillendes Baby ?
Und ich bin mir sehr betrogen vorgekommen. Er hatte mich sicher. Ich hätte in diesem Land nicht alleine überleben können, hätte entweder wieder zu meinen Eltern gehen müssen, die das nicht wollten oder vom Staat leben.
Mein Leben, meine Träume...alles schien den Bach hinunter zu gehen wegen ein bischen sexuellem Vergnügens, was ich ihm ursprünglich gewähren wollte- aber doch nicht mit diesen Konsequenzen !!!
Aber es hängt natürlich alles von der Konstellation ab.
Wenn jeder sein eigenes Haus/Wohnung hat, keine Kinder zusammen, keine finanziellen Verpflichtungen...dann kann das vielleicht funktionieren.
Ob ich das nun innerlich könnte, das zu teilen was ich liebe ?
Immer wieder loslassen ?
Das ist sicher eine interessante Frage.
Jeder kennt die richtigen Antworten dazu...doch wieviele Menschen können das Ideal der freien Liebe wirklich leben so dass es akzeptabel funktioniert, also tatsächlich mehr Glück auf beiden Seiten anstelle Gewinner/Verlierer-Konstellationen.