Ich kann deine Worte nicht ganz nachvollziehen. Erstens gehts dabei meiner Ansicht nach nicht um "Gleich-Gültigkeit", sondern um "Gleich-Wertigkeit", aber das ist halt mein Wort dafür.
Du sagst es. Ich verleugne meine Wahrnehmung im hier und jetzt nicht, sie ist real, für mich, und daran besteht, für mich, kein Zweifel. Traum hin oder her.
Das mit dem Beobachter kenn ich. Willst du deine Überzeugungen verändern, dir noch irgendein Verständnis basteln um irgendwas unter einen Hut zu bringen, damit du diesen Beobachter-Standpunkt einnehmen kannst, von dem du dir dann Weisheit und Freiheit versprichst?
Ich will frei, losgelöst sein und vor allem meine Ruhe haben. Und solang ich das will, bin oder habe ich's nicht. Was den Beobachter-Standpunkt betrifft, entweder nehme ich ihn ein oder ich nehme ihn nicht ein. Unter beobachten verstehe ich in diesem Fall nicht das Unterdrücken oder Ignorieren von dem, was ich wahrnehme - seien es Gedanken, Erfahrungen oder Gefühle - sondern das neutrale, stille Anschauen und Verst
ehen (ehe, Einheit, Synthese).
Love is Freedom schrieb:
Beim "Solang ich etwas will, hab ichs nicht" bin ich ganz bei dir - vergiss aber bitte nicht, was du HAST - nämlich MANGEL oder WIDERSTAND. Also z.B. Geld (weils einfach zum Nachvollziehen ist) - ich will mehr Geld, heisst a) ich hab es nicht, ganz klar und logisch - aber auch B) ich will mich nicht arm fühlen. Würdest du dich nämlich mit wenig Geld reich FÜHLEN, dann würdest du nicht mehr Geld wollen bzw. gar nicht auf die Idee kommen, dass du "wenig" hast.
Du sagst es. Ich, als Persönlichkeit, kann mir jedoch nicht aussuchen, was mir so an Gedanken und Gefühlen ein-fällt. Wie Arjuna, der voller Schrecken hinten auf dem Streitwagen sicht und höllisch leidet. Er mag Lenker, also Denker, sein, und glauben, er sei der Cheffe, aber das stimmt nicht.
Love is Freedom schrieb:
Es kommt ja nicht auf die äußeren Tatsachen an, sondern darauf, wie du sie bewertest und welche Gefühle damit in dir verbunden sind. Jeder Wunsch hat als Ursache einen gefühlten Mangel oder einen Widerstand, weil ich etwas nicht fühlen will. Somit sind deine Erfahrungen davon geprägt, was du wünscht ODER vermeiden willst und du erschaffst dir deine Erfahrungen nicht nur aufgrund von "Wissen", also deinen Überzeugungen, sondern im gleichen Ausmaß aufgrund deiner Gefühle, denn die wirken genauso (in punkto heftiger Gefühle wie z.B. Angst sogar noch viel stärker) als deine Gedanken.
Meiner Ansicht nach bedingen Gedanken und Gefühle einander und sind eng verknüpft.
Doch eines haben sie gemein: beide fallen uns nur ein.
Reimt sich sogar
Love is Freedom schrieb:
Das kennst du sicher: Hab lang genug Angst vor etwas und es wird passieren.
Ja. Nur ohne entsprechende Gedanken, Einstellungen oder Überzeugungen bezüglich diesem etwas, gibt es auch keine Angst.
Love is Freedom schrieb:
Erstens weil du deine Gedanken, also deine Aufmerksamkeit drauf richtest und zweitens, weil du dir damit immer wieder aufs Neue das Gefühl der Angst erschaffst.
Ja. Gefühle sind Wahrnehmung, und
Wahrnehmung (also etwas als wahr an-nehmen oder wissen; reimt sich auf beschissen) wird von Gedanken bestimmt. Gefühle wiederum können ihrerseits Gedanken nähren und so kann sich das Ganze hochschaukeln.
Love is Freedom schrieb:
Wenn es dir gelingen sollte, die von dir beschriebene Beobachter-Position OHNE Aufarbeitung und Heilung deiner Gefühle für längere Zeit zu leben, dann informier mich bitte umgehend darüber, denn das wär für mich völlig neu. Bis jetzt hab ich immer nur erlebt, dass jemand, der sich ohne Einlassen und Auflösen seiner Gefühle aus dieser Welt "rausgenommen" hat, über kurz oder lang wieder allerheftigst mittendrin im "Drama Leben" war.
Wie steht es um dich? Stehst du auf dieser Beobachter-Position? Oder leidest Du unter Ängsten und Sorgen? Beispielsweise Geld- oder Überlebensangst. Das würde mich mal interessieren
Ich selbst leide ziemlich oft.
Love is Freedom schrieb:
...und wenn ich nicht daran denke, dass ich denken könnte, dass ich einen Kopf habe....und du nicht dran denkst, dass du zu feig bist, um dir alle deine Überzeugungen einzugestehen (bitte keine faulen Tomaten schmeissen, das waren deine eigenen Worte - und Tomaten gäbs ja dann auch keine)*grins*
Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst
So faul wie ich, kann keine Tomate sein
liebe Grüße