Frage zu: Häusersystem nach Placidus

T

TheMirror

Guest
Hi,

Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, daß das Häusersystem nach Placidus nicht gleichmäßig ist (wie der Tierkreis).

Warum ist das eigentlich so ?
Jemand hat mir gesagt, es handelt sich hierbei um eine zeitliche Darstellung und nicht um eine räumliche (wie beim Tierkreis).
Aber genau habe ich das nicht wirklich verstanden.

Heißt das, das der Tag in 12 Stundenteile eingeteilt wird, wobei das Haus
dem Winkelsegment am Himmel entspricht welches innerhalb von 2h aufgegangen ist ?

Schöne Grüße,
TheMirror
 
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Hi,

Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, daß das Häusersystem nach Placidus nicht gleichmäßig ist (wie der Tierkreis).

Schöne Grüße,
TheMirror

Placidus-Häuser hängen mit dem Zeitfaktor zusammen. Die Häuser sind ungleich, wie bei allen inäqualen Haussystemen. Ist für mich nachvollziehbar, denn Astrologie und Zeit sind eh untrennbar miteinander verbunden.
Das Problem bei Placidus ist halt, dass dieses System bei Breitengraden über 66° nicht mehr funktioniert.
Hier z.b. ein Horoskop auf Spitzbergen (78ster Breitengrad) nach Placidus.
Häuser 1-3 verschwinden. Bei diesen hohen Breitengraden können bestimmte Grade einfach nicht zum AC werden, weil das System darauf beruht wieviel Zeit ein Grad braucht um vom IC zum AC (Nachthälfte) und vom AC zum MC (Taghälfte) zu wandern.
Am Beispiel Spitzbergen kommen AC und IC auf nahezu den gleichen Punkt der Ekliptik und damit verschwindet der 1. Quadrant.
In unseren Breiten funktioniert Placidus m.E. allerdings sehr gut.


horoskopdkox6.gif

lg
Gabi
 
Die Placidus-Häuser gehören zu den inäqualen Häusermanieren. Und es wurde oben korrekt angegeben, ab dem 66. Breitengrad "funktionieren" sie nicht mehr.

Das gleiche gilt für Regiomontanushäuser, Kochhäuser und andere. Dann gibt es die äqualen Häuser, wie sie zum Beispiel von Johannes Vehlow und B.A. Mertz propagiert wurden. Auch die indische Astrologie arbeitet mit den äqualen Häusern. Mit verblüffenden Ergebnissen!

Die äqualen Häuser zählen alle 30 Grad. Jeder wird mit der Zeit sein bevorzugtes Häusersystem finden. Es ist aber gut, wenn man zuerst mit verschiedenen Häusersystemen eigene Erfahrungen sammelt und nicht einfach das übernimmt, welches einem von einem Lehrer empfohlen wird.

In der Stundenastrologie werden vor allem Regiomontanus- und Placidushäuser benutzt, hier habe ich persönlich mit den äqualen Häusern eher Schwierigkeiten. In der Geburtsastroloigie machen die äqualen Häusermanieren durchaus Sinn, wie es schon die antiken Astrologen, Vehlow und B.A. Mertz bewiesen haben.
 
…es handelt sich hierbei um eine zeitliche Darstellung
und nicht um eine räumliche (wie beim Tierkreis).
Aber genau habe ich das nicht wirklich verstanden.

die tierkreis-zeichen-abschnitte sind auf der ekliptik fest verankert (weshalb es manche „räumlich“ nennen).
die häuser-abschnitte entstehen durch die erddrehung (weshalb dieses meridian-system manche „zeitlich“ nennen).

in der vergangenheit (ohne computer) war das berechnen der perspektive zwischen beiden sehr aufwendig,
wofür deshalb verschiedene „näherungen“ entstanden sind.
zuerst wurden immer die achsen berechnet,
was heute zusammen mit allen häusern möglich wäre.

die haus 1-6-achse (für ac-dc) und haus 12-4-achse (für mc-ic)
nennt man auch kardinal- oder achsenhäuser, weil sie die die vier quartale teilen.

in den alten verfahren (wie regiomontanuns und placidus) wurden meist nur diese achsen genau übertragen
und der rest angenähert – was man heute (mit pc) für den ganzen merdiankreis auch gradweise machen kann
(in meinen skopes im 2°-step / wichtig für mundan-aspekte).

in der quartalsteilung sind sich die systeme (wie placidus, regiomontanus,…) einig
– und kommen zum gleichen ergebnis. unterschiede gibt es nur in den zwischenhäusern.

Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt,
daß das Häusersystem nach Placidus nicht gleichmäßig ist (wie der Tierkreis).
Warum ist das eigentlich so ?

die perspektive „zwischen den systemen“ ist der grund,
wie das eine system im system des anderen erscheint.
die beiden systeme sind:

ein tierkreis-horoskope zentriert sich im südpol der ekliptik (= irgendwo im raum, je nach tageszeit).
der meridian um-rundende kreis der (erd-drehungs-) häuser schaut nach süden deines standortes (=topografisch süd).

wegen des winkels zwischen beiden systemen kann man von perspektiver schräge zwischen den systemen sprechen.

Heißt das, das der Tag in 12 Stundenteile eingeteilt wird, wobei das Haus
dem Winkelsegment am Himmel entspricht welches innerhalb von 2h aufgegangen ist ?

so ist das völlig korrrekt – und ich wollte es am beispiel zeigen.

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das beispiel von gabi hat den charme der ausnahme,
denn kurze zeit vorher und nachher würden die meridianhäuser im tierkreis verankerbar sein:

spitsbergen_panoramas2r4n.jpg


das dc der ekliptik ist in diesem moment genau in 180° (=topografisch süd),
so das ac der ekliptik hinter dir auf 0°=360° wäre.

du müsstest den blick nach (90°=) osten drehen
und 60,72° nach unten (durch die erde hindurch „transzendieren“),
um in den südpol der ekliptik zu schauen,…

aber da findest du in diesem moment keine dort verankerten häuser.
ihre perpektive macht sie sozusagen (in diesem moment) nicht existent.



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hoffentlich hab ich das plausibel genug rüber gebracht. fragen, bitte, wenns noch unklar.
 
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