liebe rhyannon!
gestern hab ich eine ausführliche antwort geschrieben, ich meinte, sie auch erst im thread zu sehen, und dann war sie weg... spinn ich? na gut, da capo. wird nicht exakt das gleiche sein wie gestern, vielleicht ist ja das der tiefere sinn dahinter
zur frage der wechselwirkungen: in meinen augen ist der gesamte tierkreis weniger ein linearer entwicklungszyklus, sondern ein vielfach vernetztes kybernetisches system. was immer an einem ende geschieht, wirkt sich auf alle anderen aus, und das wiederum wirkt zurück auf das wirkende.
ich teile deine einschätzung, dass die meisten charakterisierungen von haus 4 viel zu sehr im trivialen verhaftet bleiben. mit heim, herd und mutterglück ist es sträflich unterschätzt. es ist andererseits sehr schwer fassbar... als "antenne" für unsere empfindungen, als potenzial des seelischen entzieht es sich dem direkten zugriff, wir nehmen nur die reflexe desjenigen wahr, worum es eigentlich geht (mond als reflektor des sonnenlichts...). und wenn wir es dann zu unserem machen und als emotion aus uns heraus zurückspiegeln, dann haben wir es zum leuchten gebracht, sozusagen zur sonne gemacht, und sind schon im nächsten haus 5/sonne/löwe...
haus 4 ist sehr empfindlich, fühlig, und dort kommt es zu jenem flügelschlag des schmetterlings, der anderswo einen wirbelsturm auslösen kann. die glaubensmuster sehe ich eher in haus 8 (haus 7: potenzial des mir begegnenden, mein "resonanzfilter"; haus 8: verdichtung meiner interaktionen mit dem begegnenden zu leitbildern, zu realität erschaffenden glaubenssätzen; haus 9: einsicht in eine die grenzen meiner subjektivität übersteigende weltanschauung, einbettung in "sinn").
wenn du es dir antun magst, findest du auf meiner HP einiges über meine sicht der inneren zusammenhänge im tierkreis und meine chaostheoretischen überlegungen zur astrologie... allerdings schon vor jahren geschrieben, und ich würde heute wohl etliches anders formulieren. aber im grundlegenden steh ich immer noch dazu.
und ja, es ist mir auf anhieb schlüssig, den tarot und den kybernetischen entwicklungskreis der häuser zu verbinden. ein anderer ansatz, der mir von meiner systemischen arbeit her durchs hirn geschossen ist (und hoffentlich nicht nur durchs vakuum gesaust...

- die positionierung der karten in der ordnung von legesystemen hat für mich auch ein wenig von der stellungsarbeit in systemischen strukturaufstellungen: sichtbar machen von immanenten ordnungen... ich seh schon, es wird spannend!
hoffentlich hab ich heute nicht wieder nur für das cyberspace-nirwana geschrieben... nein, sicher nicht. schreibend (er)klär ich mir ja auch selber vieles...
alles liebe, jake