...fr mich ist manches unerklrlich....

verena_k schrieb:
Hallo Chira!

Ich weis, dieser Frage ist schon eine Weile her, habe aber erst heute sehr interessiert zu lesen begonen und ich bin noch nicht so weit, ob Du bereits eine Antwort bekommen hast.

Aber das Unterbewusstsein kann die Wörten NICHT und KEIN nicht verstehen. Es versteht am besten Bilder. Es ist so wie mit den Bestellungen beim Universum. Wenn man etwas bestellt, dann lautet die Bestellung ja auch nicht: "Ich möchte NICHT gestört werden" sondern: "Ich möchte Ruhe haben." Und wenn Du dankbar bist, etwas NICHT zu haben, dann bekommst Du genau das, warum Du dankbar bist es nicht zu haben, weil Du gleichzeitig ja auch ein Bild von den unliebsamen Situationen im Kopf hast. Dies versteht das Unterbewusstsein aber eindeutig. zB Du möchtest Deine Ruhe haben, denkst Dir aber ich möchte NICHT gestört werden. Was für Bilder siehst Du? Du siehst, lauter Störfaktoren - das Telefon läutet - was Du aber NICHT haben möchtest; Deine Kinder zu Dir kommen, um Dir etwas zu erzählen - was Du aber zur Zeit NICHT hören möchtest, usw.

Du sollest bei den Dankbaren-Gedanken positiv formulieren und Dich auf den erwünschten Zustand einstellen und nicht einen Vermeidungsgedanken.

Liebe Grüße
Verena
liebe verena,

danke für deine sehr gut dargestellte erklärung! weißt du, diese worte hätte ich schon vor einem halben jahr gut brauchen können, da wäre dann vieles klarer gewesen. so haderte ich immer. ich wusste nicht, ist da vielleicht eine negative "gesinnung" mir gegenüber, wenn ich immer das bekomme, was ich NICHT möchte. dass die bilder der auslösende faktor sind, hat mir RnD schon mal sehr gut erklärt, und es wird stimmen, so wie du es sagst: ich bin ein visueller typ, stelle mir immer alles in bildern dar, was mich berührt. schwierig ist aber, eine situation RICHTIG bildlich zu formen. wenn meine freundin z.b. wie berichtet von maden in ihrer küche erzählt, dann ist es natürlich klar, dass ich mir MADEN direkt vorstelle, froh bin, sie nicht zu haben.... . ich sollte mir eine saubere küche vorstellen, ja, aber man denkt ja bei der erzählung des anderen in bildern, und wenn von MADEN gesprochen wird, dann hat man automatisch DIE vor augen. krass ist es, wenn man dann heimkommt, und hat sie tatsächlich!!! vorher nicht, nachher nicht mehr.... .
dahingestellt, wie man denkt, ist es für sich schon faszinierend, dass es überhaupt möglich ist, etwas ins leben zu rufen. wenn es oft so ist, dann geht das ja alles über den normalen zufall hinaus.

mich hat einmal ein ausdruck fasziniert: wie die gedankenkräfte richtig steuern??? ja, wie steuere ich richtig?? man kann ja nicht aufhören zu denken. ich hatte z.b., als die entfeuchtungsgeräte am montag geholt wurden, mir tatsächlich gedacht, das war der sinn: dass ich den zug als nicht mehr soo störend wahrnehme... . ich habe gelächelt bei dem gedanken. der zug fährt vorbei und ist auch schon sofort wieder weg....
was war???: gestern stand eine lokomotive sage und schreibe 3 stunden genau vor unserem haus mit laufendem elektromotor. das war bisher also wirklich noch nie in diesem ausmaß. 10 minuten, ja, aber nicht 3 stunden.... zufall?? hätte ich einfach denken sollen: ah, ruhe im haus, und gar nicht an den zusammenhang mit dem zug??? hab ich falsch gedacht?? oder doch wieder die aufforderung: geh weg von hier, du wirst nicht ruhe haben....
ich hab mich entschieden, das einfach stehenzulassen. nicht darüber nachzudenken.

in den letzten tagen sind die "zufälle" gottseidank schon weniger - eigentlich liebe ich sie, sofern die positiven zufälle überwiegen (:clown: ).

wegen dem visualisieren betreffend abweisungsbescheid hab ich schon mal geschrieben, dass das ganze positive daran denken nichts geholfen hat. das hätte ich jetzt entgegnene können. eindeutig positiv gedacht, nichts geholfen!!!
aber da tut sich etwas!!! wenns durch ist erzähl ich euch davon.
 
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gerry schrieb:
Gewagte These, bitte nicht als Prophezeihung, sondern als Gedankenanregung sehen!

Alles Liebe :kiss4:
Gerry
liebe gerry,
ich freue mich, dass du da bist!!
du warst ja in meinem geldthread schon ein sehr lieber wegbegleiter und eigentlich mein hinweisgeber, aber ich habe den hinweis von dir (spielsucht meines mannes) mangels NICHT-vertrauen meinem mann gegenüber einfach nicht richtig wahrgenommen (d.h. ich habe ihm einfach blind vertraut).

sofort denken wäre auch da angebracht gewesen. dann hätte ich mir einige zeit des fehler-suchens bei mir im spirituellen zusammenhang erspart.... .
aber es hatte so sein sollen. schließlich wurden in der zwischenzeit noch einige andere themen berührt, die einfach reinkamen, die sich aufdrängten, weil sie sehr, sehr wichtig waren zum erkennen aller zusammenhänge.... .

zum anderen, und zu dir, lieber christian, melde ich mich später.

lg chira
 
Christian schrieb:
.....Dabei ist ja die Natur doch das Universum, oder verstehe ich das falsch? Die Gesamtheit ist doch wohl Natur und ich bin irgendwo in dieser Natur drin, so wie auch ein Tier oder ein Stein da drin ist. Und jetzt bin ich ja mit Verstand begabt und kann auf mein Leben mit etwas Distanz schauen und auch auf den Inhalt meines Bewußtseins- von Wissen über Hadern, Geliebtwerdenwollen, Andersseinempfinden, Hilflosigkeit, Angst, Übelsein und Wut- ach, da ist so unglaublich viel an Aspekten in mir auffindbar, wenn ich da hineinschaue- da hab ich den Eindruck, das hört so gut wie nie auf.

Jetzt lese ich aber auf der anderen Seite hier Threads und Posts von Menschen, die sich verändern wollen. Diese Menschen stellen fest, daß sie in einer Schleife hängen, in einer Zwickmühle. Heute war ich echt erschüttert beim Schreiben und Lesen, wie tief ich emotional z.B. die Zwickmühle einer Forumsteilnehmerin empfinden konnte, die sich fragt, ob sie aus ihrer Ehe ausbrechen soll oder nicht. Tja, und was man dann stets ja hier liest ist Nachfragen: wie ist die Situation genau- und dann ein Rat. Aber ich hab immer so das Gefühl, daß diese Tips ganz einfach nicht helfen, daß man selber seinen Ausstieg finden muß. Und wenn man ehrlich ist und das sind eben immer mehr und schreiben es hier auch, dann kann mna nur innerlich entdecken, was man eigentlich so über sich und die anderen in der Familie denkt und sich bewußt machen, daß man kein freundlicher Mensch ist. Man kritisiert im Grunde ständig an anderen herum.
lieber christian,
danke für den hinweis auf diesen wirklich tollen thread. habe etwas rauszitiert, wozu ich mich äußern möchte (passt "drüben" nicht, weil es mein persönliches thema betrifft). ja, du hast recht, eigentlich kann man sich bewusst machen, dass man kein freundlícher mensch ist und ständig an anderen herumkritisiert.... . aber, und die frage stellte ich mir schon, als ich im anderen persönlichen thread z.b. meine mutter "anschaute".... . ich fühlte die ganze zeit, als würde ich gegen den grundsatz der rechten rede verstoßen.
aber: es war ja notwendig!!!!! verstößt man dann gegen die rechte rede?? wenn man sich auseinandersetzt mit dem, wo die negativen gefühle eventuell herkommen könnten???

bei meiner mutter ging ich dauernd ganz besonders in die verdrängung. sie ist ja deine mutter...., . was blieb, waren schuldgefühle.
denke, rede nicht schlecht über sie, sie ist deine mutter!! so war mein innerer ruf. meine gefühle ihr gegenüber sind immer schlechter geworden. sie meint es gut mit dir, ist ein guter mensch.... . ja, nur auf das wollte ich schauen. alles andere übersah ich langfristig. und wo blieb ich auf dauer??? die wut wurde größer und größer und ich wusste nicht warum, strafte mich mit selbstanklagen..... .: ..... sie ist ein guter mensch, und ich kann sie nicht lieben!!!" erst über das anschauen MUTTER mit den anderen erkannte ich, es ist kein WUNDER, dass ich diese gefühle habe, sie nicht richtig lieben zu können. erst da konnte ich MICH verstehen. es hätte nichts geholfen, wieder nur eine seite anzusehen!! ich MUSSTE über dinge sprechen, die dazugehören, und da waren eben einige dabei, die sich - alleine hingestellt - so anhörten, als würde ich lediglich kritik üben wollen. mir ging es wahrlich nicht gut dabei, aber es MUSSTE sein.

jetzt kann ich mutter fernab jeder schuldanklage mir gegenüber betrachten.
wenn ich mit ihr wo bin und fühle mich nicht wohl, dann sehe ich mir die situation an, und denke, es ist kein wunder, DASS ich mich nicht wohl fühle. vorher sah ich nur, dass ich schlechte gedanken, gefühle hege im zusammensein mit ihr. es ging mir dann noch schlechter, als es mir so schon ging. in meinen träumen lebte ich das, was ich verdrängte. ich schlug ihr in meinen träumen mitten ins gesicht, und das nicht nur einmal.... .
jetzt weiß ich, dass ich mich auseinandersetzen musste, denn seither ist das vorbei. sie kann in mir keine wut mehr hervorrufen, keine schuldgefühle, lediglich ein traurigsein ob der gleichgültigkeit, die ich ihr gegenüber entwickelt habe.

gerade deshalb habe ich oft das gefühl, nicht gut genug zu sein. weil gleichgültig sein ist ja das, was ich verurteile. ich habe mich aber verstehen gelernt, und darüber hinaus habe ich mich wirklich LIEBEN gelernt. aber ich weiß nicht, ob ich zu selbstbezogen agiere in meinen gefühlen/gedanken.

manchmal kommt mir dann eben mein leben vor, als würde ich dauernd bestraft werden für diese gedanken, gefühle... . so als wäre das die ernte für meine negative saat.
dann aber ist wieder dieses unbändige vertrauen da!!! ich bin also einmal da, einmal dort!!!
es ist, als bräuchte also lediglich den sanktus von "oben", einen der mir sagt, es ist schon richtig so, wie du bist!

bis später
chira
 
Hallo alle zusammen!

Ich hatte heute einen ersten Erfolg mit meinem guten Vorsatz, an mich zu glauben und mir zu vertrauen. Ich möchte euch davon berichten, weil ich mich so sehr darüber freue. :D

Gestern entdeckte ich ein Loch im Zahn. Ich habe das Loch nicht gesehen sondern nur mit der Zunge fühlen können. Meine ersten Gedanken waren: "Oh nein... nicht schon wieder... Zahnbehandlung, bohren, schmerzen, womöglich ist er schon so kaputt, dass er raus muß. Wenn er dann raus muß dann doch nur wieder mit ausbuddeln. War ja bisher immer so".

Dann aber kam ein Gefühl von innen. Eine Intuition, innere Stimme. Was auch immer. Sie sagte mir. Es wird nicht so schlimm. Ist völlig harmlos.

Gut... dachte ich... du willst dir ja vertrauen... also bin ich heute Morgen zum Zahnarzt gefahren.

Er sagte dann, es wäre zwar ein Loch, aber nicht im Sinne von Karies sondern einfach nur eine Einbuchtung im Zahn mit scharfen Kanten. Also... 2 Sekunden mit dem Bohrer gereinigt, Füllung rein und fertig.

Dann meinte er noch, er hätte noch nie so saubere Zähne gesehen. Da wäre ja nicht mal Zahnbelag drauf. Freu.... :banane:

Ja, ihr Lieben... es funktioniert.... Glaube an dich selbst und vertraue deiner inneren Stimme. :D

Liebe Grüße
Nordluchs
 
Liebe Nordluchs!

Ich freu mich mit dir mit, danke für dein Posting, kommt gerade "rechtzeitig". In 2 Stunden sitze ich selbst beim Zahnarzt (Kontrolle), aber ein schwaches Ziehen am linken 6er, da habe ich ein mulmiges Gefühl.

Mal sehen, aber Angst vorm Zahnarzt hab ich nicht, denn ich kann ihm voll vertrauen. Trotzdem hätt ichs natürlich lieber, wenn er nicht aufbohren muß :D

Ich werde auch der Kraft meiner Zähne vertrauen. Es sind gute Zähne, sagte einmal mein Zahnarzt, aber auch die haben ab und zu Löcher. Kraftvoll zubeißen werde ich sicher noch lange, solange ich vom Scherzel (Brotende) abbeißen kann, ist alles paletti.:)

Alles Liebe
Gerry
 
Wenn ich mich so heute betrachte, dann sehe ich auch, daß es eigentlich ein Generationenkonflikt ist, der so in mir "mittobt". Also mal ganz von der persönlichen Mutter und dem persönlichen Vater abgesehen. Wir haben einfach andere Vorstellungen innerhalb der Generationen, was Zusammenleben bedeutet, finde ich. Das kommt wohl irgendwie durch den natürlichen Wandel der Zeit, nehme ich an.

Mein Mutter sagt ja ganz deutlich: der Christian ist total anders als ich, da ist nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das kommt dann daher, daß ich z.B. wie gestern auf einem Kindergeburtstag darauf aufmerksam mache, daß ein 6-jähriger gerade keine Lust hat, auf seinen Geburtstag anzustoßen wie ein Erwachsener. Woran ich das ehe? Daran daß er sein leeres Glas zuhält und es dann auch noch wegzieht, als er der Aufforderung nachkommt, die Hand wegzunehmen. Und wenn meine Mutter an ihrem Verhalten ganz deutlich sichtbar macht, daß sie die Wahl, die der Kleine für das Abendessen seiner Gäste getroffen hat- Hamburger, was sonst- nicht angemessen für sich selber empfindet, dann kann ich mich manchmal auch nicht zurück halten, ein "Super Essen, Philipp" über den Tisch zu rufen und mich mit den Kindern über die tierische Sauerei beim Esssen zu freuen. Und wenn ich dann noch erzähle, daß ich mal wieder erschüttert bin von dem, was im Fernsehen so kommt, dann ist jegliche Grundlage der Gemeinsamkeit weg. Weil meine Mutter eben all das, was mich emotional und auch geistig bewegt, nicht "kann". Sie "kann" eben nicht fühlen, was ich fühle- sie ist eben anders. Sie ist mit meinem Gedankenmaterial ganz einfach überfordert.

Deshalb ist sie aber ja nichts Schlechteres als ich. Bloß weil sie es sich erlaubt, "unbedacht" ihre Rente zu erleben und dreimal im Jahr schöne Reisen zu machen, während Familien mit kleinen Kindern nicht mal mehr wissen, wie sie Schuhe für die Kinder bezahlen sollen, geschweige denn Bücher, ist sie ja nicht "schädlich" für mein Leben. Sie ist eben nur Teil der Gesellschaft, aus der ich innerlich "ausgestiegen" bin. Und jetzt tatsächlich auch einen äußerlichen Ausstieg suche, weil ich das kann! Ich kann das! Ich kann das! ICH KANN DAS! Ich kann das! Ich kann das!

Vestehst Du? Ich mache mir ständig Mut! Du machst mir ständig Mut! Man muß sich Mut machen, zu sagen, was man sieht, wer man ist, egal wer um einen herum ist. Letztlich egal. Aber zu Beginn, wenn man die Herzen öffnen will, im eigenen Umkreis der eigenen Generation, die man nicht verlieren will, muß man etwas anders vorgehen. Da heißt es für mich erst mal: wirklich klären in sich, was man will, was man bisher im Leben gelernt hat und dann: nicht etwa handeln, sondern "sich offenbaren". Mit alle seinem Leid, all den inneren Fragen, der ganzen Verzweiflung, aber auch mit den Visionen von einem anderen Zusammensein, mit Vertrauen und Hoffnung. Und wer dann da an dieses Gefühl "andockt", der bleibt. Wer nicht darauf eingehen kann, der mag einen anderen Weg haben und vielleicht später folgen. So wie die alte Generation, der aber eben auch alle Wege offenstehen müssen. Und doch: auch sie müssen lernen, was "teilen" in einer Familie und in einer Gesellschaft bedeutet. Das haben wir eben heute noch nicht verwirklicht, aber das heißt doch nicht, daß viele das nicht doch be-wirken könnte, oder was meinst Du?

Fürchterlich ist natürlich Krankheit und Abhängigkeit. Beides hängt ja innerlich sehr zusammen. Ich hatte ja eine Unmenge von Selbstmordgedanken, immer wieder, über beinahe zwei Jahre hinweg. Und Krebs. Und so ziemlich alles, was so in einem wachsen kann an Wahnsinn, an Allergien, an Atemnot. Aber weißt Du was? Ich habe entdeckt, daß in mir tatsächlich gar nichts ist, gar kein Selbstmordwunsch, gar keine Krankheit. Daß das alles nur Geschichten sind, die als lange Wortketten in mir ablaufen und meinen Körper langsam mit meinen Vorstellungen füttern und zum Tode führen wollen. Abhängigkeit war auch lange ich Thema: ich hatte furchtbare Schmerzen überall und habe die mit Gras betäubt- das tue ich heute noch, wenn es zu schlimm wird. Und wenn ich über ein Thema schreiben will, wo ich ganz, ganz tiefe Gefühle mobilisieren muß, die in mir sind, weil ich mich dem Thema sonst nicht nähern könnte, weil ich Angst vor der Macht der Worte oder so etwas hätte. Es werden in einem selber ja unglaubliche Gefühle bewegt, wenn man sich selber aufschreibt und nicht das, was man von sich für klug hält. Drogen sind ja an sich nichts Schlechtes. Sie ermöglichen sehr viel Bewußtheit- das Zurückkommen in einen etwas ursprünglicheren Moment. Ich erlebe das z.B. auch bei Computerspielen, bei denen geballert wird: am Anfang tut es weh, wenn Du stirbst, Du zuckst jedesmal zusammen. Später wird es egal- Du hast einfach nur ein Spiel verloren. Erst wenn Du das Zusammenzucken wirklich überwunden hast, dann kannst Du bei diesen Spielen etwas reißen. Dafür ist es nötig, seine Augen mit der Maus überall zu haben.
So ist es für mich auch im Leben: immer alle Seiten anschauen, wirklich neutral, jedes Wort von inneren Werten befreien. Drogen, Krankheit als Problem begreifen und nicht als unüberwindbare Ursache. Und dann überlegen, wie der Zielzustand aussehen könnte. Und was man als nächstes zu wem sagen würde wollen, um das Problem zu lösen und den Zielzustand zu erreichen. Und das dann sagen.
Mehr kann man nicht tun, glaube ich, ansonsten muß man alles so lassen, wie es dann kommt. Denn sonst lehnt man ja wieder etwas ab, will wieder etwas in anderen verändern und das klappt ganz einfach nicht. Egal, wie man es auch versuchen mag.

Liebe Grüße, Christian
 
gerry schrieb:
Liebe Nordluchs!

Ich freu mich mit dir mit, danke für dein Posting, kommt gerade "rechtzeitig". In 2 Stunden sitze ich selbst beim Zahnarzt (Kontrolle), aber ein schwaches Ziehen am linken 6er, da habe ich ein mulmiges Gefühl.

Mal sehen, aber Angst vorm Zahnarzt hab ich nicht, denn ich kann ihm voll vertrauen. Trotzdem hätt ichs natürlich lieber, wenn er nicht aufbohren muß :D

Ich werde auch der Kraft meiner Zähne vertrauen. Es sind gute Zähne, sagte einmal mein Zahnarzt, aber auch die haben ab und zu Löcher. Kraftvoll zubeißen werde ich sicher noch lange, solange ich vom Scherzel (Brotende) abbeißen kann, ist alles paletti.:)

Alles Liebe
Gerry

Hallo Gerry!

Zahnärzte sind für mich ein Greuel. Schon von Kindheit an. Als Kind wurde ich mal von einem Zahnarzt richtig heftig ausgeschimpft. Ein anderer, der mich mal behandelte, hatte eine "Fahne" vom Alkohol. Beim bohren ist er dann ausgerutscht und hat mir ins Zahnfleisch gebort. Seine einzigsten Worte danach waren. "Sch...."
Jedes Mal wenn ich zum Zahnarzt ging, kamen Hiobsbotschaften. Nerv ziehen, Zahn ziehen der dann bricht - also rausbuddeln. Einmal hatte ich so eine heftige Zahnwurzelentzündung, dass der Kieferknochen zerfressen war. Nachdem der Zahn gezogen wurde, stellte der Arzt fest, dass im Kiefer ein Loch war. Ich hatte also eine Verbindung vom Mund zur Nase. Das heißt, wenn ich eingeatmet habe, kam die Luft im Mund, wo der Zahn vorher war, wieder raus. Folge davon. Kiefernchirug. Der war aber ein "Schlachter." Jeder ging da normal rein und kam mit einem Kühlkissen wieder raus. Fließbandabfertigung. Ich hatte 3 Wochen eine dicke Wange. Ich hatte die Entzündung noch nicht mal vorher gemerkt. Sie kam über Nacht. Der Zahnarzt hat mir das natürlich nicht geglaubt, aber es war wirklich so.

Der letzte Zahn, der mir im Mai gezogen wurde, den mußte der Zahnarzt in drei Teile teilen. Der hatte 3 Wurzeln. Jede Wurzel mußte er einzeln ziehen. Auch hier kam die Entzündung über Nacht. Ich ging abends ins Bett mit leichtem ziehen im Zahn und als ich morgens aufwachte, erkannte ich mich nicht mehr im Spiegel. Die ganze rechte Wange war total angeschwollen.

Diese Probleme, die ich habe, liegen nicht daran, dass ich nicht rechtzeitig zum Zahnarzt gehe. Gerade wegen solchen Problemen gehe ich immer rechtzeitig hin, um eben solche Probleme zu vermeiden. Aber es hat bisher nichts genützt. Meine Mutter hat mit 30 Jahren alle Zähne auf einmal rausbekommen. So schlecht waren sie. Kann man soetwas erben? Naja. Deswegen putze ich meine Zähne auch immer megagründlich. Ich habe echt keine Lust, ohne Zähne zu leben. ;)

So geht es schon immer, wenn ich zum Zahnarzt soll. Deswegen kommt bei mir das große P, wenn ich ein Loch habe. Und deswegen war meine Freude natürlich riesig, als mir mein Stimmchen sagte, es wird nicht so schlimm und ich ihr auch noch geglaubt und vertraut habe. Bei solch einer Panik vor dem Zahnarzt ist das schon ein riesen großer Schritt für mich gewesen. :D

LG
Nordluchs
 
Christian schrieb:
Wenn ich mich so heute betrachte, dann sehe ich auch, daß es eigentlich ein Generationenkonflikt ist, der so in mir "mittobt". Also mal ganz von der persönlichen Mutter und dem persönlichen Vater abgesehen. Wir haben einfach andere Vorstellungen innerhalb der Generationen, was Zusammenleben bedeutet, finde ich. Das kommt wohl irgendwie durch den natürlichen Wandel der Zeit, nehme ich an.

Mein Mutter sagt ja ganz deutlich: der Christian ist total anders als ich, da ist nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Das kommt dann daher, daß ich z.B. wie gestern auf einem Kindergeburtstag darauf aufmerksam mache, daß ein 6-jähriger gerade keine Lust hat, auf seinen Geburtstag anzustoßen wie ein Erwachsener. Woran ich das ehe? Daran daß er sein leeres Glas zuhält und es dann auch noch wegzieht, als er der Aufforderung nachkommt, die Hand wegzunehmen. Und wenn meine Mutter an ihrem Verhalten ganz deutlich sichtbar macht, daß sie die Wahl, die der Kleine für das Abendessen seiner Gäste getroffen hat- Hamburger, was sonst- nicht angemessen für sich selber empfindet, dann kann ich mich manchmal auch nicht zurück halten, ein "Super Essen, Philipp" über den Tisch zu rufen und mich mit den Kindern über die tierische Sauerei beim Esssen zu freuen. Und wenn ich dann noch erzähle, daß ich mal wieder erschüttert bin von dem, was im Fernsehen so kommt, dann ist jegliche Grundlage der Gemeinsamkeit weg. Weil meine Mutter eben all das, was mich emotional und auch geistig bewegt, nicht "kann". Sie "kann" eben nicht fühlen, was ich fühle- sie ist eben anders. Sie ist mit meinem Gedankenmaterial ganz einfach überfordert.

Deshalb ist sie aber ja nichts Schlechteres als ich. Bloß weil sie es sich erlaubt, "unbedacht" ihre Rente zu erleben und dreimal im Jahr schöne Reisen zu machen, während Familien mit kleinen Kindern nicht mal mehr wissen, wie sie Schuhe für die Kinder bezahlen sollen, geschweige denn Bücher, ist sie ja nicht "schädlich" für mein Leben. Sie ist eben nur Teil der Gesellschaft, aus der ich innerlich "ausgestiegen" bin. Und jetzt tatsächlich auch einen äußerlichen Ausstieg suche, weil ich das kann! Ich kann das! Ich kann das! ICH KANN DAS! Ich kann das! Ich kann das!

Vestehst Du? Ich mache mir ständig Mut! Du machst mir ständig Mut! Man muß sich Mut machen, zu sagen, was man sieht, wer man ist, egal wer um einen herum ist. Letztlich egal. Aber zu Beginn, wenn man die Herzen öffnen will, im eigenen Umkreis der eigenen Generation, die man nicht verlieren will, muß man etwas anders vorgehen. Da heißt es für mich erst mal: wirklich klären in sich, was man will, was man bisher im Leben gelernt hat und dann: nicht etwa handeln, sondern "sich offenbaren". Mit alle seinem Leid, all den inneren Fragen, der ganzen Verzweiflung, aber auch mit den Visionen von einem anderen Zusammensein, mit Vertrauen und Hoffnung. Und wer dann da an dieses Gefühl "andockt", der bleibt. Wer nicht darauf eingehen kann, der mag einen anderen Weg haben und vielleicht später folgen. So wie die alte Generation, der aber eben auch alle Wege offenstehen müssen. Und doch: auch sie müssen lernen, was "teilen" in einer Familie und in einer Gesellschaft bedeutet. Das haben wir eben heute noch nicht verwirklicht, aber das heißt doch nicht, daß viele das nicht doch be-wirken könnte, oder was meinst Du?

Fürchterlich ist natürlich Krankheit und Abhängigkeit. Beides hängt ja innerlich sehr zusammen. Ich hatte ja eine Unmenge von Selbstmordgedanken, immer wieder, über beinahe zwei Jahre hinweg. Und Krebs. Und so ziemlich alles, was so in einem wachsen kann an Wahnsinn, an Allergien, an Atemnot. Aber weißt Du was? Ich habe entdeckt, daß in mir tatsächlich gar nichts ist, gar kein Selbstmordwunsch, gar keine Krankheit. Daß das alles nur Geschichten sind, die als lange Wortketten in mir ablaufen und meinen Körper langsam mit meinen Vorstellungen füttern und zum Tode führen wollen. Abhängigkeit war auch lange ich Thema: ich hatte furchtbare Schmerzen überall und habe die mit Gras betäubt- das tue ich heute noch, wenn es zu schlimm wird. Und wenn ich über ein Thema schreiben will, wo ich ganz, ganz tiefe Gefühle mobilisieren muß, die in mir sind, weil ich mich dem Thema sonst nicht nähern könnte, weil ich Angst vor der Macht der Worte oder so etwas hätte. Es werden in einem selber ja unglaubliche Gefühle bewegt, wenn man sich selber aufschreibt und nicht das, was man von sich für klug hält. Drogen sind ja an sich nichts Schlechtes. Sie ermöglichen sehr viel Bewußtheit- das Zurückkommen in einen etwas ursprünglicheren Moment. Ich erlebe das z.B. auch bei Computerspielen, bei denen geballert wird: am Anfang tut es weh, wenn Du stirbst, Du zuckst jedesmal zusammen. Später wird es egal- Du hast einfach nur ein Spiel verloren. Erst wenn Du das Zusammenzucken wirklich überwunden hast, dann kannst Du bei diesen Spielen etwas reißen. Dafür ist es nötig, seine Augen mit der Maus überall zu haben.
So ist es für mich auch im Leben: immer alle Seiten anschauen, wirklich neutral, jedes Wort von inneren Werten befreien. Drogen, Krankheit als Problem begreifen und nicht als unüberwindbare Ursache. Und dann überlegen, wie der Zielzustand aussehen könnte. Und was man als nächstes zu wem sagen würde wollen, um das Problem zu lösen und den Zielzustand zu erreichen. Und das dann sagen.
Mehr kann man nicht tun, glaube ich, ansonsten muß man alles so lassen, wie es dann kommt. Denn sonst lehnt man ja wieder etwas ab, will wieder etwas in anderen verändern und das klappt ganz einfach nicht. Egal, wie man es auch versuchen mag.

Liebe Grüße, Christian

Super geschrieben lieber Christian. Du hast das echt gut drauf. :D Beim durchlesen habe ich immer nur zustimmend genickt. Ich sagte ja schonmal, du bist wie ein gutes Buch für mich und ich hoffe auch für dich, liebe Chira. :)

Liebe Grüße
Nordluchs
 
Christian schrieb:
Fürchterlich ist natürlich Krankheit und Abhängigkeit. Beides hängt ja innerlich sehr zusammen. Ich hatte ja eine Unmenge von Selbstmordgedanken, immer wieder, über beinahe zwei Jahre hinweg. Und Krebs. Und so ziemlich alles, was so in einem wachsen kann an Wahnsinn, an Allergien, an Atemnot. Aber weißt Du was? Ich habe entdeckt, daß in mir tatsächlich gar nichts ist, gar kein Selbstmordwunsch, gar keine Krankheit. Daß das alles nur Geschichten sind, die als lange Wortketten in mir ablaufen und meinen Körper langsam mit meinen Vorstellungen füttern und zum Tode führen wollen.....
....... ich hatte furchtbare Schmerzen überall.....
lieber christian,

ich freu mich so für dich, dass du da durch bist (hoffentlich ganz)!!!! :liebe1:

wenn ich das so lese kommt sofort der gedanke auf: da gehts mir ja echt gut.....!!! wirklich gut.. . da gibt es momentan nichts mehr zu schreiben.

einen schönen abend

chira
 
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Nordluchs schrieb:
Super geschrieben lieber Christian. Du hast das echt gut drauf. :D Beim durchlesen habe ich immer nur zustimmend genickt. Ich sagte ja schonmal, du bist wie ein gutes Buch für mich und ich hoffe auch für dich, liebe Chira. :)

Liebe Grüße
Nordluchs
Ja, ich hab das nochmal gelesen und ich bin eigentlich selber beeindruckt. "Be-ein-druckt"--- etwas in jemanden "eindrucken"...

MUT, was sonst heute?!
 
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