Feinstofflichkeit erklärt von einem Physiker

Ich glaube, das würde ich mich auch fragen.

Ja, es lohnt sich, diese Zeitreise mal zu machen. Ein kleines Gedankenexperiment. Bei mir kommt da dann noch immer raus: "Sie konnten den Zusammenhang nicht verstehen und produzierten deshalb diesen Mumpitz, im Vergleich zu heute."

Bisher ist alles eine Theorie. Das heißt im Zusammenhang mit Wissenschaft ja, daß nichts feststeht, sondern daß nur ein momentan allgemein anerkannter Stand des Wissens existiert, der zur Erklärung der Praxis herangezogen wird.

Wir sehen Feuer, erkennen Brennstoff und denken ab nun: um Feuer zu machen braucht es Brennstoff. Nachteil: Abgase. Wer weiß: vielleicht kennen sie in 2000 Jahren Methoden, Energie ohne die Zuhilfenahme von Stoffen zu gewinnen einfach nur durch das Wissen darüber, wie Energie entsteht. Sollte es irgendwann dazu kommen, daß das naturwissenschaftliche Weltbild komplett ist und die Theorieentwicklung endet, dann würde das wohl so sein.

Aber die Sache ist eben die: die Theorieentwicklung endet nie. Liegt am Gehirn. :)

Tja. Und mit dieser Gelassenheit bezüglich dem Wissen im Allgemeinen sowie im Speziellen sollte man, meine ich, an solche Themen herangehen. Grössere Kreise denken, als das in einem materiell orientierten Forum der Fall wäre. Denn das Thema Feinstofflichkeit gab es immer und wird es immer geben. Liegt am Gehirn. Das strebt nach Ausgleich.
 
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Ich fand es jetzt da im wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Feinstofflichkeit ganz interessant zu lesen. Diverses war mir neu. Interessant zu erfahren, wie in den unterschiedlichen Kulturen Denk- und Verstehenssysteme gebildet wurden und logisch schlüssige Gebilde als Erklärungsversuche ausreichen mussten, weil man die Natur noch nicht so untersuchen konnte und die einzelnen Wissensgebiete nicht wie heute existierten.

Der Mensch war wohl in allen diesen beschriebenen Kulturen, die zum Gedanken an Feinstofflichkeit gekommen waren, Philosoph. Man müßte eingrenzen, daß es sich um einen gläubigen Philosophen handeln müsste, denn heute können wir auf der Grundlage des naturwissenschaftlichen Weltbildes eine höhere Rationalität erreichen und unsere Logik ist aufgrund der Anforderungen der Wissensbildung an sehr enge Grenzen gelehnt. Man kann nicht einfach um eine Mauer herumdenken wie ein Philosoph, wenn Regel X dies verbietet. Dem Philosophen verbietet niemand etwas, er erfindet sich sozusagen seine Welt. Und diese Erfindung eines Wunders gehört zu jedem Glauben hinzu. Der Philosoph mußte also gläubig sein.

Die damalige Welt war geistig. In allen diesen beschrieben Kulturen war wohl der Geist der Herrscher über die Welt, und nicht die Materie. (Objektiv betrachtet ist das weltweit auch heute noch so, nur in wissenschaftlichen Diskussionen ist das nicht so - ein Grund im Esoterikforum zu verweilen, weil man die hier eigentlich ja nicht erwartet.)
Der Geist griff als Gott oder als Atman - was sozusagen der höchste Naturgeist ist - oder als eine andere symbolische göttliche Gestalt in die Materie ein, um sie zum Beispiel zu schöpfen und zu gestalten. Oder um sie am Laufen zu halten und regelmässig Regen zu schicken, damit die Pflanzen wachsen konnten. Die Grundgestalt des Universums war also geistig, nicht körperlich. Das Körperliche war nur die Ausprägung, das Ergebnis des Geistigen.

Auf der Grundlage dieses Geist-Körper-Paradigmas machte es Sinn darüber zu philosophieren: wie kann der Geist denn eigentlich in die Materie eingreifen? Wo genau ist die Kontaktstelle zwischen Geist und Materie? Für den Philosophen war das - je nachdem welchem Beruf er nachging - vermutlich aus verschiedensten Gründen interessant zu erfahren. Der Lehrer wollte die Verbindung kennen, um den Geist der Schüler zu bilden. Der Architekt wollte es wissen, um ggf. stabilere oder grössere Bauwerke zu bauen, falls es so etwas wie eine universale Architektur geben sollte. Der Gesetzeskundler wollte wissen, welche Regeln der menschliche Geist dem materiellen Leben vorgeben muß, um in Frieden zu leben. Und auch jedes unserer heutigen Wissensgebiete würde vermutlich davon auf die ein oder andere Weise profitieren, wenn man wüsste, wie Geist und Materie verbunden sind.


Ich vermute daß man beim Bilden philosophischer Theorien Ideen mit Wort verbindet. Habe ich die Idee, daß Geist mit Materie verbunden sind, dann ist eine mögliche Denkweise zur Erklärung der Verbindung ein drittes Element. Das ist sozusagen die einfachste Lösung, findet Ihr nicht? Die Kulturen geben diesem dritten Element den Namen Feinstoff.

Im christlichen Westen korrelierte diese Idee mit der Trinität und auch noch mit der ganzheitlichen Vorstellung vom Menschen als eine Ganzheit aus Körper, Geist und Seele. Also die Vorstellung vom Individuum, dessen Geist immateriell und über den in der Gemeinde ausgeübten Glauben mit Gott verbunden ist, und dessen Seele eben feinstofflich ist.


Hmmmm: Lieber Benjamin: willst Du mir die Seele mit Physik erklären? Ich weiß nicht wirklich woher ich das weiß, aber ich bin mir außergewöhnlich sicher, daß das nicht gehen wird. Ich denke da muß man eher das S da in Physik hinter das P stellen und das H hinter ein C statt dem S. Und das IK weg und -ologie stattdessen hintendran. Und dann könnte das klappen.



Von daher stehe ich nach wie vor für eine Begriffsklärung ein, bitte. Wovon redest Du? Von der Seele ja nicht, oder habe ich das falsch verstanden. Mir persönlich ist aber nur dieser dort bei wikipedia beschrieben Feinstoff-Begriff ein Begriff. :)
 
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Da ich heute dem Alkohol nicht abgeneigt bin und vor allem diesen Wein da überhaupt nicht vertrage, kommt hier einiges wirres Zeug:

Ich mach ja Taichi. Wissen ja Einige. Da geht's um Chi. Jetzt hab ich eben in dem wikipedia-Artikel gelesen, daß die Griechen so etwas wie das Chi "Pneuma" nannten. Ich hab das so verstanden, daß Pneuma das Vehikel ist, mit dem der Geist die Verbindung mit dem Feinstoff eingeht. Das ist der Punkt, an dem dann Vitalität, also Leben entsteht. Auf diese Weise kann der Geist über den feinstofflichen Körper den grobstofflichen Körper nähren, aber auch in Harmonie oder Disharmonie bringen, sagen die Chinesen.

Ich denke da ja häufig drüber nach, über diese Verbindungsstelle, weil sie im Taichi von fundamentaler Bedeutung ist. Das fortgeschrittene Lernen im Taichi findet im Grunde genau an diesem Punk statt. Es gibt ein kleines Büchlein, das aber nur für den Taichi-Übenden Sinn macht, in dem die Möglichkeit des Geistes, den Feinstoff zu bewegen und über diesen dann den grobstofflichen Körper, ganz gut beschrieben wird. Ich hab's ein paar Mal gelesen, aber wißt Ihr, über die Jahre vergißt man es wieder und außerdem geht's mir persönlich eher um die körperliche Bewegung dabei und mein Körpergefühl.

Warum geht man überhaupt so vor, man könnte ja auch den groben Körper mit dem Geist bewegen. Tut man ja alltäglich teilweise ebenfalls (?) - wenn auch nicht bewusst. Der Grund ist die Geschwindigkeit: Materie ist zu träge, um eine gute Verteidigung anzubieten. Wenn mein Geist via die Augen den schlagenden Arm des Gegners kommen sieht, braucht der grobe Körper zu lange, um den Arm zu heben. Der Feinstoffliche Körper dagegen kann lernen, den Arm stets oben zu haben, sobald ein anderer feinstofflicher Körper in der Umgebung mit seinem Arm einen Angriff durchführt und irgendetwas - sei es meine Haut, ein Geräusch oder eine Ahnung- davon Wind bekommt.

Was dem feinstofflichen Körper also sozusagen fehlt - Voraussetzung ist daß sich der Geist nicht erschreckt - ist die Schrecksekunde. Warum hat man die nicht? Weil man Geist, und nicht Körper ist. Der grobe Körper hat die Schrecksekunde, es ist eine hormonelle Geschichte und eine Frage der optischen Bewegungsauslösung. Der Arm geht völlig ohne Schreck deutlich schneller hoch, wenn der Geist die Oberaufsicht über den Kampfplatz behält. Sehr viel häufiger ist er schon oben, wenn jemand den Arm mit der Absicht zum Schlagen heben will. Möglicherweise läßt ein Spitzbub sogar die Absicht des Angreifens fallen, wenn er zufällig nach der Betrachtung Deiner Person die Idee bekommen hat, daß Du nicht angreifenswert oder auch kein erfolgversprechendes Opfer bist. Es geht um Kontrolle.

Dabei gibt es im Taichi grundsätzlich 2 Ebenen der Handlung: die stofflich-körperliche, und die geistig-mentale. Eine stofflich-körperliche Handlung wäre z.B. die Abwehrbewegung mit dem Arm. Das können wir alle erlernen, selbst im Wochenendkurs. Eine geistig-mentale Handlung dagegen mit dem Zwecke der Selbstverteidigung auszuführen, bedeutet lebenslanges Üben. Dabei wird das Chi des angreifenden Körpers bewegt und damit auch der Fein- und Grobstoff des Körpers, ohne daß es zu Körperkontakt kommt. (etwas, das ich gar nicht erst zu üben versuche, übrigens. Aber ich habe es selber schon erlebt und man sieht es auf allerlei Youtube-Videos - naturwissenschaftlich erklären kann man's nicht und es hat auch keiner der Wenigen, die das praktizieren, die Absicht, soweit ich weiß.)

Die Erklärung, die man zu diesen geistig-mentalen Handlungen, die ja dann auch den Zugriff auf die Feinstofflichkeit erklären müßte, auf der Grundlage der buddhistischen Philosophie erhält, bezieht sich also auch auf diese beiden Bereiche: Körper und Geist. Denn Taichi ist eine meditative Übung: man führt die Bewegung in Konzentration auf die Bewegung versunken aus. Der Geist übt die Bewegung des Körpers, der Körper schult die Nutzug des Geistes. Eine hochkontemplative Schweigeübung, im Grunde, bei der eine ebenso hochkomplex zu erlernende Bewegung ausgeführt wird. Man hat da beim Üben der Form keine Zeit für innere Worte, das ist einfach viel zu spannend. Und daher können diese Erklärungen Menschen, die Taichi üben egal welcher Stufe anhören und verstehen: die wissen, daß es keine allzu guten Worte dafür gibt. Nur: von der noch so guten Erklärung umsetzen kannst Du stets nur das, was Du schon umsetzen kannst. Man lernt Demut, wenn man Selbstverteidigung lernt. Dann meidet man Konflikte.

Demut ist denn auch die Grundbotschaft, die für mich aus allen Erklärungen spricht, die ich gelesen habe oder gesehen, gehört, erlebt habe. Sowohl ich als Übender muß dem Thema gegenüber Demut wahren, denn ich darf meinen westlichen Verstand am besten nur auf der Grundlage der fernöstlichen Philosophie gebrauchen. Denn sonst kann ich den ganzen Kladeradatsch nicht einordnen. Ich muß also als Westler, der erst mit etwa 30 mit dem Taichi angefangen hat, begreifen, daß ich vermutlich nichts begreife und daher auch nichts umsetze, es sei denn ich übe von jetzt an von morgens bis abends und werde mindestens 130 Jahre alt.
Ausserdem gilt es auch, Demut dem Gegner gegenüber zu wahren. Freundlich zu sein - ein Aspekt von Demut, ein demütiger Mensch ist freundlich und tut keinem was zu Leide.

Ein anderes zu überdenkendes Thema, das in den Erlärungen vorgeschlagen wird, ist denn auch der Verzicht auf Rivalität. Mit anderen Worten: absolute Friedfertigkeit. Ich finde das sehr mühsam, denn das regelt das komplette Handeln. Selbst das Denken, vor allem das. Rivalität entscheidet beinahe jeden Moment, wenn man mal ganz genau ist, denn in jedem Moment hat man Rivalität. Soll ich dies oder das? Schon das ist Rivalität, und zwar in Gedanken, Unentschlossenheit ist die Folge. Und das kann in Kampfeshandlungen das Leben kosten. Nun ja und Rivalität im sonstigen Leben zu entwickeln: den Preis der Fußmatten an den Wohnungstüren im Miethaus zu vergleichen, überhaupt zu bewerten und aus der Betrachtung der Raumzeit herauszugehen und irgendein kleines leidendes Ich zu tolerieren - ich glaube davon sind diese Herren erlöst. Die haben also gut Reden.


Fazit für Fortgeschrittene: willst Du Feinstofflichkeit erleben, dann

denke nicht. Denn Denken ist etwas Körperliches, nichts Geistiges.

Es gibt kein Bewerten ohne einen bewussten oder unbewussten Denkprozess dahinter. Mag sein, daß der Denkprozess nur im Kopf von Mami stattgefunden hat vor 55 Jahren, aber Mamis Gedankengang dreht sich in uns weiter und er ist aufzuspüren, damit wir aufhören laufend alles zu bewerten wie Mami. Mami hatte zum Beispiel unbängige Angst vor dem grossen schwarzen Mann mit dem erhobenen Arm, aber wir können Taichi. Wir müssen diese Angst von Mami also nur eingeschränkt übernehmen.

Es gibt keine Rivalität ohne Denken. Denn das Bewerten und das Beziehen einer Stellung ist die Grundlage für die Rivalität. Denkt man in einer Situation nicht, ist man also auch ohne Rivalität, mit anderen Worten friedfertig. Man hegt keine niederträchtige Absicht aus vorher gedachten Gedankenbewertungen heraus.



Daß Denken etwas Körperliches ist, das merkt man daran, daß es nicht im Moment existieren kann. Sondern es existiert immer nur in zeitlichen Zusammenhängen. Ohne Denken also auch in der Folge keine Zeit, sondern nur noch Raum. Raum ist viel besser beherrschbar als Raum-Zeit, daher machen sich diese Kampfkünste eben die Langsamkeit zunutze, um den Raum optimal zu verteidigen, den der eigene (Feinstoff-?)Körper einnimmt. Und den Raum erreichst Du ja am besten ohne Denken, mit Deiner Wahrnehmung.
 
Ich les grad die Bibel. Ich finde die Anweisungen so schön, die Jahwe dem israelitischen Volk für dessen Ordnung und Lebensweise gibt. Ganz herrlich obskure Sachen sind dabei - echt witzig aus heutiger Sicht - aber auch tatsächlich Grundregeln des Zusammenlebens, die Sinn ergeben könnten. Und in irrsinnigem Aufwand ist geregelt, wer was wann wovon wieviel zu opfern hat, wenn er gegen diese Regeln verstoßen hat. Aber auch für Festtage wurde von Jahwe genau festgelegt, wieviele Tiere zu schlachten sind und wer das Fleisch bekommt und so weiter. Alles fein säuberlich geregelt wie in einer frühen Volksordnung. Und man sieht deutlich: die Regeln sind aus Erfahrung entstanden, die Menschen bereits durch das Fehlen von Regeln gemacht hatten, denn es sind auch die schlimmsten weltlichen Kriminalitätsbereiche abgedeckt.

Um nun den Geist während der Opfergaben zu erreichen, wurden Tiere geschlachtet und verbrannt. Der Hintergrund für das Verbrennen war im Grunde die Beeinflussung des Feinstoffs durch den Duft des verbrennenden Fleisches. Man wähnte den Duft des brennenden Opfertieres (den man ja ebenfalls nicht sehen konnte) dem Feinstoff näher als das blosse geschlachtete Fleisch. Die Inder verfahren genauso mit Räucherstäbchen.

Über den Feinstoff kann also der Mensch auch Gott erreichen, das ist ja der dahinter stehende Gedanke des Opferns auf diese Weise.

Wir haben also einen Anhaltspunkt dafür, daß der Weg zwischen Geist und Körper keine Einbahnstrasse ist. Ein Indiz, weil viele Völker es taten und tuen.



Tja, wißt Ihr: um es kurz zu machen: meiner Meinung nach handelt es sich da um zweierlei Baustellen. Zum Einen die Feinstofflichkeit: ein Konstrukt früherer wissensbildender Zivilisationen, das aber anwendbar ist. Zum Anderen die Naturwissenschaft, die zwar die Wissensentstehung verifiziert, jedoch die Wissensergebnisse in letzter Konsequenz nicht.

Und woran liegt das? Na daran, daß ein Physiker nicht die Theologie erklären kann und ein Theologe nicht die Physik. Es sei denn wir kehren wieder in eine Art von platonischem Urzustand unseres Bewusstseins zurück. Dann kann's klappen, ansonsten wird's zusammenklappen.
 
Da ich heute dem Alkohol nicht abgeneigt bin und vor allem diesen Wein da überhaupt nicht vertrage, kommt hier einiges wirres Zeug:

Ich mach ja Taichi. Wissen ja Einige. Da geht's um Chi. Jetzt hab ich eben in dem wikipedia-Artikel gelesen, daß die Griechen so etwas wie das Chi "Pneuma" nannten. Ich hab das so verstanden, daß Pneuma das Vehikel ist, mit dem der Geist die Verbindung mit dem Feinstoff eingeht. Das ist der Punkt, an dem dann Vitalität, also Leben entsteht. Auf diese Weise kann der Geist über den feinstofflichen Körper den grobstofflichen Körper nähren, aber auch in Harmonie oder Disharmonie bringen, sagen die Chinesen.

Ich denke da ja häufig drüber nach, über diese Verbindungsstelle, weil sie im Taichi von fundamentaler Bedeutung ist. Das fortgeschrittene Lernen im Taichi findet im Grunde genau an diesem Punk statt. Es gibt ein kleines Büchlein, das aber nur für den Taichi-Übenden Sinn macht, in dem die Möglichkeit des Geistes, den Feinstoff zu bewegen und über diesen dann den grobstofflichen Körper, ganz gut beschrieben wird. Ich hab's ein paar Mal gelesen, aber wißt Ihr, über die Jahre vergißt man es wieder und außerdem geht's mir persönlich eher um die körperliche Bewegung dabei und mein Körpergefühl.

Warum geht man überhaupt so vor, man könnte ja auch den groben Körper mit dem Geist bewegen. Tut man ja alltäglich teilweise ebenfalls (?) - wenn auch nicht bewusst. Der Grund ist die Geschwindigkeit: Materie ist zu träge, um eine gute Verteidigung anzubieten. Wenn mein Geist via die Augen den schlagenden Arm des Gegners kommen sieht, braucht der grobe Körper zu lange, um den Arm zu heben. Der Feinstoffliche Körper dagegen kann lernen, den Arm stets oben zu haben, sobald ein anderer feinstofflicher Körper in der Umgebung mit seinem Arm einen Angriff durchführt und irgendetwas - sei es meine Haut, ein Geräusch oder eine Ahnung- davon Wind bekommt.

Was dem feinstofflichen Körper also sozusagen fehlt - Voraussetzung ist daß sich der Geist nicht erschreckt - ist die Schrecksekunde. Warum hat man die nicht? Weil man Geist, und nicht Körper ist. Der grobe Körper hat die Schrecksekunde, es ist eine hormonelle Geschichte und eine Frage der optischen Bewegungsauslösung. Der Arm geht völlig ohne Schreck deutlich schneller hoch, wenn der Geist die Oberaufsicht über den Kampfplatz behält. Sehr viel häufiger ist er schon oben, wenn jemand den Arm mit der Absicht zum Schlagen heben will. Möglicherweise läßt ein Spitzbub sogar die Absicht des Angreifens fallen, wenn er zufällig nach der Betrachtung Deiner Person die Idee bekommen hat, daß Du nicht angreifenswert oder auch kein erfolgversprechendes Opfer bist. Es geht um Kontrolle.

Dabei gibt es im Taichi grundsätzlich 2 Ebenen der Handlung: die stofflich-körperliche, und die geistig-mentale. Eine stofflich-körperliche Handlung wäre z.B. die Abwehrbewegung mit dem Arm. Das können wir alle erlernen, selbst im Wochenendkurs. Eine geistig-mentale Handlung dagegen mit dem Zwecke der Selbstverteidigung auszuführen, bedeutet lebenslanges Üben. Dabei wird das Chi des angreifenden Körpers bewegt und damit auch der Fein- und Grobstoff des Körpers, ohne daß es zu Körperkontakt kommt. (etwas, das ich gar nicht erst zu üben versuche, übrigens. Aber ich habe es selber schon erlebt und man sieht es auf allerlei Youtube-Videos - naturwissenschaftlich erklären kann man's nicht und es hat auch keiner der Wenigen, die das praktizieren, die Absicht, soweit ich weiß.)

Die Erklärung, die man zu diesen geistig-mentalen Handlungen, die ja dann auch den Zugriff auf die Feinstofflichkeit erklären müßte, auf der Grundlage der buddhistischen Philosophie erhält, bezieht sich also auch auf diese beiden Bereiche: Körper und Geist. Denn Taichi ist eine meditative Übung: man führt die Bewegung in Konzentration auf die Bewegung versunken aus. Der Geist übt die Bewegung des Körpers, der Körper schult die Nutzug des Geistes. Eine hochkontemplative Schweigeübung, im Grunde, bei der eine ebenso hochkomplex zu erlernende Bewegung ausgeführt wird. Man hat da beim Üben der Form keine Zeit für innere Worte, das ist einfach viel zu spannend. Und daher können diese Erklärungen Menschen, die Taichi üben egal welcher Stufe anhören und verstehen: die wissen, daß es keine allzu guten Worte dafür gibt. Nur: von der noch so guten Erklärung umsetzen kannst Du stets nur das, was Du schon umsetzen kannst. Man lernt Demut, wenn man Selbstverteidigung lernt. Dann meidet man Konflikte.

Demut ist denn auch die Grundbotschaft, die für mich aus allen Erklärungen spricht, die ich gelesen habe oder gesehen, gehört, erlebt habe. Sowohl ich als Übender muß dem Thema gegenüber Demut wahren, denn ich darf meinen westlichen Verstand am besten nur auf der Grundlage der fernöstlichen Philosophie gebrauchen. Denn sonst kann ich den ganzen Kladeradatsch nicht einordnen. Ich muß also als Westler, der erst mit etwa 30 mit dem Taichi angefangen hat, begreifen, daß ich vermutlich nichts begreife und daher auch nichts umsetze, es sei denn ich übe von jetzt an von morgens bis abends und werde mindestens 130 Jahre alt.
Ausserdem gilt es auch, Demut dem Gegner gegenüber zu wahren. Freundlich zu sein - ein Aspekt von Demut, ein demütiger Mensch ist freundlich und tut keinem was zu Leide.

Ein anderes zu überdenkendes Thema, das in den Erlärungen vorgeschlagen wird, ist denn auch der Verzicht auf Rivalität. Mit anderen Worten: absolute Friedfertigkeit. Ich finde das sehr mühsam, denn das regelt das komplette Handeln. Selbst das Denken, vor allem das. Rivalität entscheidet beinahe jeden Moment, wenn man mal ganz genau ist, denn in jedem Moment hat man Rivalität. Soll ich dies oder das? Schon das ist Rivalität, und zwar in Gedanken, Unentschlossenheit ist die Folge. Und das kann in Kampfeshandlungen das Leben kosten. Nun ja und Rivalität im sonstigen Leben zu entwickeln: den Preis der Fußmatten an den Wohnungstüren im Miethaus zu vergleichen, überhaupt zu bewerten und aus der Betrachtung der Raumzeit herauszugehen und irgendein kleines leidendes Ich zu tolerieren - ich glaube davon sind diese Herren erlöst. Die haben also gut Reden.


Fazit für Fortgeschrittene: willst Du Feinstofflichkeit erleben, dann

denke nicht. Denn Denken ist etwas Körperliches, nichts Geistiges.

Es gibt kein Bewerten ohne einen bewussten oder unbewussten Denkprozess dahinter. Mag sein, daß der Denkprozess nur im Kopf von Mami stattgefunden hat vor 55 Jahren, aber Mamis Gedankengang dreht sich in uns weiter und er ist aufzuspüren, damit wir aufhören laufend alles zu bewerten wie Mami. Mami hatte zum Beispiel unbängige Angst vor dem grossen schwarzen Mann mit dem erhobenen Arm, aber wir können Taichi. Wir müssen diese Angst von Mami also nur eingeschränkt übernehmen.

Es gibt keine Rivalität ohne Denken. Denn das Bewerten und das Beziehen einer Stellung ist die Grundlage für die Rivalität. Denkt man in einer Situation nicht, ist man also auch ohne Rivalität, mit anderen Worten friedfertig. Man hegt keine niederträchtige Absicht aus vorher gedachten Gedankenbewertungen heraus.



Daß Denken etwas Körperliches ist, das merkt man daran, daß es nicht im Moment existieren kann. Sondern es existiert immer nur in zeitlichen Zusammenhängen. Ohne Denken also auch in der Folge keine Zeit, sondern nur noch Raum. Raum ist viel besser beherrschbar als Raum-Zeit, daher machen sich diese Kampfkünste eben die Langsamkeit zunutze, um den Raum optimal zu verteidigen, den der eigene (Feinstoff-?)Körper einnimmt. Und den Raum erreichst Du ja am besten ohne Denken, mit Deiner Wahrnehmung.



Ich bin zwar radikaler Abstinenzler, trotzdem stimme ich dir beim Großteil zu.

Meiner Meinung nach spielen auch dunkle Energie und Quantenverschränkung bei diesem geistigen Kampf eine Rolle. Man verschränkt die Quanten seiner Vorstellung mit der Realität. Sind nur Vermutungen, für den genauen Zusammenhang bin ich mit meiner Weisheit am Ende.

Was ich allerdings nicht so zustimme ist das Nicht-Denken. Mithilfe von Suggestionen lässt sich das Denken ja ändern, also müsste man weniger Rivalität einprogrammieren können.

In Demut steckt ja auch Mut drinnen, somit wäre man ja auch mutig, wenn man demütig ist. Außerdem heißt Demut auf Latein "humilitas", man könnte daraus auch das Wort "human" herauslesen. Würde sich mit deiner Aussage, das demütige Menschen keinem was zu Leide tun decken.
 
Entschuldige übrigens die langen Wortschlangen. Hut ab, daß Du dich durchgebissen hast.
Ich bin zwar radikaler Abstinenzler, trotzdem stimme ich dir beim Großteil zu.

Meiner Meinung nach spielen auch dunkle Energie und Quantenverschränkung bei diesem geistigen Kampf eine Rolle. Man verschränkt die Quanten seiner Vorstellung mit der Realität. Sind nur Vermutungen, für den genauen Zusammenhang bin ich mit meiner Weisheit am Ende.
Das entzieht sich meinem Verständnis. Für mich sind Quanten vor allem mal die Dinger mit den Schuhen da unten. Ausläufer von mir, die mich auslaufen lassen. Das ist mein Problem. Mein Vater war zwar Mathematik- und Physiklehrer, aber er ist früh verstorben und selbst wenn es so nicht gewesen wäre glaube ich nicht, daß ich im gleichen Themenbereich Verständnis entwickelt hätte.

Aber der Vorgang besteht sicherlich aus allzu einfachen Handlungen, die in völliger Relaxtheit ausgeführt werden- geistig, körperlich sowie auch seelisch.

Was ich allerdings nicht so zustimme ist das Nicht-Denken. Mithilfe von Suggestionen lässt sich das Denken ja ändern, also müsste man weniger Rivalität einprogrammieren können.
Ja, man kann lernen, wäre schlimm wenn nicht. Ich bezog mich auf das Erleben von Feinstofflichkeit. Ich persönlich verliere diejenige Energie beim Denken, die ich benötige, um meinen Körper als Gesamtheit wahrzunehmen. Also nicht den Grobstoff, sondern den Raum und das Gefühl, das sich darin befindet. Denke ich mehr als mal "aha" oder "dahin" geht das nicht mehr. Die Aufmerksamkeit teilt sich dann und die Energie geht flöten.

So meinte ich das, nicht daß man generell auf das Denken verzichten sollte. Bitte nicht. :-)))

In Demut steckt ja auch Mut drinnen, somit wäre man ja auch mutig, wenn man demütig ist. Außerdem heißt Demut auf Latein "humilitas", man könnte daraus auch das Wort "human" herauslesen. Würde sich mit deiner Aussage, das demütige Menschen keinem was zu Leide tun decken.
Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist die nichtkörperliche Kampfkunst sicherlich auf Friedfertigkeit angewiesen, weil sie die Distanz zum Angreifer darstellt und wahren hilft. Du greifst an - ich nicht. Das ist schon mal ein ganz wesentlicher Unterschied. (also nicht Du persönlich jetzt, gell.). Und jetzt müssen wir es noch hinbekommen, daß Du das auch nicht mehr willst. Und genau da wirkt Chi: in der Absichtsbildung. Irgendwie kriegen die das hin, in die Absichtsbildung des Gegners einzugreifen und dann bricht die Spannung des angreifenden Körpers schlagartig weg. Menschen mit schwarzen Gürteln, die es wirklich können, die kommen da nicht dran. Ich find das völlig faszinierend, kann die Erklärungen nachvollziehen und find sie himmlisch. Ich krieg über die Einfachheit dieser Erklärungen und Demonstrationen chronisches Grinsen. (kennst Du denn die Discourses on the heart sutra von Lama Dondrup bei Youtube? Sonst schick ich Dir mal den Link. Lohnt sich, ist aber auf englisch und man muß gut zuhören.)
 
Das vorher Gesagte könnte man auch so erklären
ohne unmittelbaren persönlichen göttlichen Eingriff:

Gehen wir von einer vorgegebenen Planmäßigkeit in der Form eines Koordinatenkreuzes aus, ist alles möglich, und die ersten einfachen wirkenden Kräfte, die sich in einer Richtung davon entfalten, beinhalten noch nicht das was wir als Leben oder höher entwickeltes Leben verstehen. Wobei Leben eine Folge von Unterbrechungen in Abläufen darstellt, um sich in der eigenen Umgebung zu Positionieren. Es kommt nicht von ungefähr wenn wir bestätigend behaupten, das Leben entsteht im Wasser, kommt aus dem Wasser, also einer flüssigen Materie.

Sonderbar mutet es nur an, wenn wir heute als höhere Lebewesen Menschen, das Schwimmen und damit den Aufenthalt im Wasser erst erlernen müssen, oder gar darauf ständig verzichten.

Nun ist jedoch so ein Programm mit Energie gespeist, also unser Denken und Abspeichern im kleinen oder großen Umfang, ebenfalls eine solche Planmäßigkeit, das in der zuvor genannten vorgegebenen Planmäßigkeit enthalten ist.

In der Datenverarbeitung sprechen wir bei so einer „Anlage“ von einem grundlegenden Systemprogramm, das darauf aufbauend einzelne Funktionsprogramme vor allem für den Körper erlaubt.
Typisch zu erkennen, wenn etwa nach einem Unfall ein Arm fehlt, ist dieses „Programm“ für den Ellbogen immer noch da.

Ähnlich ist es mit dem Abspeichern von Wissen, das bis vor wenigen Jahren noch immer allein als eine reine materielle Angelegenheit in den Grauen Zellen gewertet wurde, aber nun ist man auch gewillt die „Speicherung“ von Daten in einem funktionierenden Programm theoretisch in Erwägung zu ziehen.

In diesem nur angedeuteten Vergleich als Denkanstoß,
zwischen Materie mit Kräften gebündelt zu einem rundlichen Klumpen,
der irgendwann zerfällt,
und dem gegenüber die häufigere Unterbrechungsfunktion aus dem zerbrechlichen Leben,
das aus dem mehr oder weniger flüssigen Wasser stammt,
mit Berücksichtigung der höher entwickelten Lebensformen,
wird für eine reine Feinstofflichkeit im Bereich von Energie zur Materie,
kein sehr großer Segmentbereich übrig bleiben.

Ich erkenne auch im lebenden Menschen einen solchen wirkenden Feinstoffbereich nicht,
sondern einfach dargestellt handelt es sich dabei um ein Programm,
Atom -> Zelle -> Wurm usw.,
das durch Zufuhr von weiterer Energie funktioniert,
und materiell angereichert wird.

Wenn ich hier nun auch noch über eine Daseinsform schreiben würde,
die über den eigenen Körper hinausgeht,
aber dennoch beschränkt ist in seiner Existenz,
ginge das wohl zu weit.
Auch in diesem Sektor möchte man dann die Feinstofflichkeit bemühen,
als ein Stadium mit einem weiten Feld gleich einem Stadion,
wo sich so etwas unbegrenzt entfalten könnte.

Meines Erachtens findet dies jedoch in der hauseigenen Datenverarbeitung statt,
oder danach bei einem Verwandten, einem Nachbarn oder dem gegnerischen Soldaten.

Man muss daher kein elektromagnetisches Feld der Feinstofflichkeit erfinden,
wenn ein solches bereits in der Materie vorhanden ist und genutzt wird,
damit Telepathie, Telekinese und dergleichen mehr funktionieren, oder auch nicht …




… und ein :weihna1
 
Sowie Geld Münzen sind ist Materie Energie.

Meinetwegen.

Aber ich wiederhole:

„Das Geld bleibt immer gleich, keine Zugänge und keine Abgänge?“

Man darf einfach nicht hergehen aus den Bedingungen und dem Wirken eines einfachen Versuchs den Schluss auf eine umfangreichere Gesamtheit erstellen, wenn man die Bedingungen nicht darauf übertragen kann, denn dadurch entstehen falsche Bewertungen und es muss zu falschen Folgewirkungen kommen.

Das gilt für die Energie im Energieerhaltungssatz genau so,
in der Praxis des Alltags vielleicht noch ergänzt durch den Reibungswiderstand;
wie für das Geld und für die Geldwerte in der Marktwirtschaft.

Wobei "Marktwirtschaft" bereits im Wort den Takt in die richtige Richtung angibt,
und darum dieses Beispiel,


und ein ;)
 
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Die Antwort ist, dass wir Feinstofflichkeit nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden nachweise können, ...

Danke für die Klarstellung. Hoffentlich haben das alle anderen auch verstanden.

Die Wechselwirkung ist aber an Lebewesen durchaus erkennbar. Nur kann die Physik kein Lebewesen beschreiben.

Der letzte Satz ist definitiv falsch. Lebewesen unterliegen physikalischen Gesetzen. Hirnströme, Muskelaktivität, Stoffwechsel etc sind physikalisch mess- und erklärbar. Dann wäre noch die Biologie, die müsste ja nach deiner Aussage zumindest einen Hinweis auf Feinstofflichkeit liefern. Tut sie aber nicht.

Es ist mehr als Glaube. Es ist Erfahrung.

Angenommen die Erfahrung wäre Einbildung: Wie könnten wir den Unterschied erkennen? Wie könntest du selbst den Unterschied erkennen?
Sorry, das von dir selbst gewählte Thema ist Wissenschaft, daher denke ich jetzt wissenschaftlich.

Der Titel "...erklärt von einem Physiker" ist deshalb gewählt, weil ich eine physikalisch plausible Erklärung aufzeigen möchte, warum Feinstofflichkeit mit der Physik noch nicht nachgewiesen werden konnte.
Da hast du dich aber gründlich vergaloppiert!

Physikalisch korrekt formuliert müsste deine Aussage so aussehen:
"Wenn es feinstoffliche Strahlung gäbe dann könnte sie sich der Messung durch eine zu hohe Frequenz entziehen."

Die Aussagen "feinstoffliche Strahlung hat eine zu hohe Frequenz" und "Es gibt Feinstoff" haben unter dieser Überschrift bitte wirklich nichts zu suchen.

Vielleicht hast du dich gar nicht unabsichtlich vergaloppiert sondern hast nur einen reißerischen Aufhänger für deine Aussagen gesucht? Das ist dir ja offensichtlich gelungen. Oder hast du gehofft dass sich hier niemand mit Physik auskennt und alle von dem ersten Teil so beeindruckt sind dass sie den Rest auch gleich schlucken?

Was machst du beruflich? Was war dein Diss-Thema und in welchem Jahr?

LG, Martin
 
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