F
Faydit
Guest
Wie man Dämonen fängt...
Ein Raum, sieht aus wie der Innenraum einer Art ausgeräumten Kapelle, dennoch etwas anders.
Hoch, langgezogen, das Gebäude scheint aus Stein zu sein, Auf einer Seite, der linken, bis in Augenhöhe gehende Fester mit Spitzgiebeln, auf der anderen eher höher gelegene Lichtschächte, als ob der darunterlegende Teil verschossen worden wäre aber eben bereist beim Bau, somit nichtexistent. Ansonsten doch symmetrisch angelegt.
Im Vorderteil eine Art Altar, anscheinend außer Funktion, darüber Äste, Zweige, Krimskrams. In der Mitte ein siebenarmiger Leuchter, der einmal sehr schön gewesen sein muss. inzwischen scheint der Glanz des Metalls erloschen, er wirkt angelaufen, ungepflegt, matt.
Auf der Hinterseite in der Mitte eine Art hölzerne Ballustrade, eine Art Innenbalkon,
links davon eine Türe nach außen, das rechte Gegenstück erhöht, beinahe an der Decke, eine Türe, von der eine Abzweigung auf die Balustrade führt, eine andere über einen auf hölzernen Pfeilern geführten Gang der Wand entlang über Stufen nach unten. An den Seitenwänden Bänke, mit dem Rücken zur Wand, darauf allerlei Gegenstände, Gerätschaften. Der Raum in der Mitte frei, ein Steinboden aus verschiedenfarbigem Stein, ein geometrisches Muster bildend, Ringe, Kreise, ineinander verschlungen, sich schneidend.
Ein älterer Mann steht mitten im Raum, beschäftigt, langer dunkelblauer Mantel mit Umhang und Kapuze, die den Rücken hinunterfällt, lange weiße Haare, ebenso weißer langer Bart. Zwischen den Fenstern, auf einer Art Gestell ein Rabe, groß, schwarz.
Der Mann zeichnet auf dem Boden bestimmte Kreise, Linien nach, am Ende wird, als Zentralfigur eine Art Pentagramm in einem Kreis erkennbar, wenn auch mit anderen Zeichen umgeben und erweitert.
Ein über einer Feuerstelle kochender Kessel zwischen Altar und Pentagramm. Ebenso So etwas wie Laborgeräte, der Mann scheint etwas Bestimmtes zuzubereiten, herzustellen. Mischt Flüssigkeiten zusammen, destilliert etwas,
Schließlich füllt er das Endresultat in Flaschen ab. Verschließt diese.
____
Jahre früher, der Mann um einiges jünger, liegt in einer Wiese, bekleidet mit einer Art höfischer Tracht, dahinter ein Wald, in einiger Entfernung weidende Tiere, Schafe und Ziegen, wo der Mann liegt, ist das Gras jedoch noch hoch, hier hat schon länger kein Tier mehr geweidet.
Er spielt auf einer Art Laute, mitunter auch auch einer seltsamen, langen Flöte. Für sich selbst. Der Wind trägt die Töne fort.
Eine junge Frau, beinahe noch ein Mädchen kommt heran, tänzelnd, Blumen im Haar, wesentlich jünger als der Mann, beinahe noch ein Mädchen, sie scheinen einander vertraut zu sein, sie neckt ihn ein wenig, kitzelt ihn, der beinahe am Einschlafen war, mit langen Grashalmen, dabei selbst kichernd, im Gesicht, bis er aufspringt, sie zu packen versucht, und sie unter einem entrüsteten Aufschrei davonläuft, er ihr hinterher. Lachen und Schreien wechseln sich ab, bei dieser scherzhaften Jagd. Schließlich hat er sie eingeholt, hält ihren Arm fest, wirft sie um, hält sie an den Armen, sie sieht halb scherzhaft, halb ernst etwas erschrocken, dann küsst er sie. Sie erwidert den Kuss.
Das Liebespiel in meterhohem Gras kann sehr schön sein. Hand in Hand gehen sie danach zum Rastplatz des Mannes zurück, der Mann spielt auf seiner Laute, sie lehnt sich an ihn, legt den Kopf auf seine Beine. Als es langsam zu dämmern beginnt, gehen sie gemeinsam zu den bei einem Weg in der Nähe grasenden Pferden, er steigt auf einen Rappen, sie auf einen Schimmel. Sie reiten davon.
____
Die Kreidezeichnungen scheinen fertig zu sein. Rund um die Zeichen stehen fünf Leuchter mit brennenden Kerzen. Der Mann holt eine der Flaschen, gießt die Flüssigkeit über bestimmte Teile seiner Zeichnungen am Boden, gießt den Rest der Flasche in die Mitte. Er selbst steht in Nähe der linken Türe außerhalb.
Dann beginnet er, Sätze, Wörter zu murmeln, erst leise, dann lauter werdend, fordernder. Die Zeichen, Zeichnungen beginnen zu leuchten, erst fahl, dann intensiver. Gelb, rötlich, grünlich schließlich.
Dann, ein Knall, Rauch, es stinkt erbärmlich, in der Mitte des Kreises steht eine Art geflügelter Dämon, groß, beinahe in Raumhöhe, schwarz, rot, vor allem rot, ein selbst, von innen her leuchtendes rot, wie Eisen, das glüht, der Dämon ist etwas überrascht, will aus dem Kreis raus, den Mann ergreifen, es gelingt ihm nicht. Der Mann spricht weiter seine Formeln, der Dämon wird ruhiger, sieht dem Mann langsam interessiert zu, ebenso wie der Rabe auf der Seite.
Der Vorgang scheint beinahe beendet, als plötzlich die rechte Türe aufgeht, und die - inzwischen anscheinend - Frau des Mannes, das Mädchen auf der Wiese, die Halle betritt. Ein Zufall?
Sie bleibt etwas erschrocken stehen, sieht was hier geschieht, der durch die offene Türe ebenso wie durch einige zerbrochene Fensterscheiben auf der linken Seite entstandene Luftzug führt dazu, dass eine der Kerzen erlischt, die anderen flackern. Das Leuchten der Zeichen an Boden wird schwächer.
In dem Moment springt der Dämon auf, packt mit einer Hand die Frau, und verschlingt sie einfach. Schluckt sie runter, in einem Zug, in einem Stück.
Verwandelt sich in seiner Größe selbst in die Frau. Er und sie werden eins, ein Wesen.
Der Mann, der sich bemühte, die eine Kerze wieder anzuzünden, steht da, vor Schreck, im Schock erstarrt, fassungslos. Unaufhaltbare Tränen fließen aus seine Augen. Er kann nur stammeln, die Stimme versagt.
Der Dämon grinst, wirft dem Mann boshaft lächelnd eine Art Kusshand zu, schwingt sich in die Luft, durchbricht die hölzerne Dachkonstruktion, die sofort Feuer fängt, und fliegt davon.
Der Mann taumelt, muss sich hinsetzen, nach Luft schnappend, auf eine der Bänke, der Rabe kommt angeflogen, setzt sich ihm auf die Schulter, zieht in sachte ein wenig am Ohr, sieht ihn etwas schief an, er streicht ihm über's Gefieder, mehr reflexhaft als bewusst.
Irgendwann, die Halle füllt sich mehr und mehr mit Rauch, packt er ein wenig zusammen, ein altes Buch, ein paar Habseligkeiten, eigenartigerweise den siebenarmigen Leuchter, und verlässt das Gebäude.
Draußen ist es dunkel, Nacht, am Horizont leuchtet es rot, alles in der Gegend, alles rundherum scheint zu brennen. Der Mann fühlt etwas seltsames, das er so noch nicht kennt. Schuld, fühlt sich schuldig.
Draußen zwei Pferde, wie damals, ein Rappe und ein Schimmel.
Er besteigt den Schimmel, diesmal, der Rappe folgt ihm von alleine.
____
Eine Höhle in der Nähe. Der Mann und seine Tiere. Der Mann schläft ein. Schläft lange, Spinnweben und Staub legen sich über alles. Über die Zeiten.
____
Ein Planet, einer unter vielen, dennoch anders als die anderen. Blau, grün, weiß, schön anzusehen, so - lebendig, freundlich, irgendwie.
Der Dämon rast über ihn hinweg, überzieht den ganzen Planeten, lässt nichts aus, blau glüht orange, grün brennt rot, weiß wird schwarz.
Allerdings ist er nur von außer so sichtbar, erkennbar. Die Bewohner sehen etwas anderes. Eine strahlende, schöne Frau. Der sie verfallen, beinahe ausnahmslos.
Der Königin der Schwerter, der Schwerttänzerin, ihrem Aussehen, ihren Worten, ihren Versprechen,
Die Welt des Eises, die zur Welt des Lebens wurde, ist nun eine des Eisens, der Waffen, Schwerter, Gewehre, Panzer, Bomben,
Bald die der Kristalle, die knirschen, wenn sie schwingen, singen, und diese Schwingungen auf alles andere übertragen. Die Opfer auf das Kommende vorbereiten, ohne dass sie selbst es bemerken. Das Gleichgewicht wird immer weniger, die Jagd einfacher.
____
Der Mann wacht auf, schüttelt sich den Staub ab, scheint unversehrt, die Tiere erwachen ebenfalls, scheinen sich aber verändert zu haben. Statt einem Raben sind es zwei, statt zwei Pferden eines, ein geflügeltes, weiß, größer als die anderen waren. Und seine Kleidung ist nicht mehr blau, sondern grau. Das allerdings seltsam zu pulsieren scheint, von grünen Fäden durchzogen ist.
Er steigt auf dieses Pferd auf. wo einmal der Höhleneingang war, ist eine Art rotierendes, leuchtendes Portal, ein Art Strudel, er reitet hinein.
____
Der Dämon, gerade beim Verzehr seiner Mahlzeit, den Resten, dem Blut eines der zahllosen Kriege auf diesem Planeten, sieht ihn näherkommen, ist belustigt, amüsiert.
Ein kleines Dessert ist durchaus immer willkommen.
Der Mann reitet näher, hat zwar keine Ahnung, was er hier tut, aber etwas scheint ihn zu lenken, zu leiten, anzuleiten. Fühlt sich gut an.
Der Mann befiehlt dem Dämon: "Gib mir meine Frau zurück!"
Der Dämon grinst. Eine Art Feuerbälle fliegen auf den Mann zu, dieser weicht aus.
Er wiederholt die Forderung. Weitere Bälle folgen.
Da beginnt rund um den Mann eine Art Kokon langsam hell zu leuchten, etwas davor beginnt sich eine hellere Kugel zu bilden. Die grünen Fäden aus dem Gewand des Mannes entwirren sich aus dem Mantel heraus, drängen, schlängeln sich zu, in diese Kugel, erhalten jedoch die Verbindung zum Mann ebenso aufrecht. Die Kugel strahlt.
Noch einmal die Forderung, der Dämon lacht schallend, schüttelt sich vor Lachen.
Grinst ihn hämisch an. Er mag das Spiel.
In dem Moment trifft ihn ein einzelner gleißender Lichtstrahl direkt in den Hals, mitten im Lachen, der sich auffächert, weiß und grün, sich über seine Haut und darunter wie Lianen, Efeu in Blitzschnelle fortpflanzt, ausdehnt, die Flügel, Haut, alles überzieht, der Dämon wird grau, als ob er zu Stein erstarrt wäre. Der Mantel des Mannes wird weiß.
Die Gestalt verändert sich. Inmitten des pulsierende weiß-grün entsteht eine andere Gestalt, In einem Kokon wie dem des Mannes, ähnlich gekleidet, ihm wohlvertraut.
Sie lächelt ihn an. "Du hast dir aber Zeit gelassen, mein Lieber! Ich hoffe, ich muss nicht eifersüchtig sein."
Die Kokons nähern sich einander, durchdringen sich, verdichten sich, ein Knall, gleißendes Licht, das sich nach allen Seiten ausdehnt, dann sind es wieder zwei Kokons, zwei Wesen, Menschen, und doch nicht Menschen, wie's aussieht.
Die helle Kugel ist noch immer da, nur dass nun ihre grünen Fäden hinunter gehen, auf diesen seltsamen, schönen Planeten. Hier und da etwas heilen, wieder wachsen lassen, ins Lot, ins Gleichgewicht bringen, wenn es all zu schlimm ist.
Und langsam das Grün und dieses wunderschöne Blau wieder zunimmt, das Schwarz und Rot weniger wird.
Die zwei lassen es geschehen. Sie waren lange getrennt, vieles ist nachzuholen.
"Zeigst du mir vielleicht deine Höhle?" Sie lächelt, er lächelt zurück.
Zwei geflügelte Pferde, ein blaues und ein grünes, samt ihren Reitern, inmitten all der Sterne.
Was es alles zu geben scheint...

Ein Raum, sieht aus wie der Innenraum einer Art ausgeräumten Kapelle, dennoch etwas anders.
Hoch, langgezogen, das Gebäude scheint aus Stein zu sein, Auf einer Seite, der linken, bis in Augenhöhe gehende Fester mit Spitzgiebeln, auf der anderen eher höher gelegene Lichtschächte, als ob der darunterlegende Teil verschossen worden wäre aber eben bereist beim Bau, somit nichtexistent. Ansonsten doch symmetrisch angelegt.
Im Vorderteil eine Art Altar, anscheinend außer Funktion, darüber Äste, Zweige, Krimskrams. In der Mitte ein siebenarmiger Leuchter, der einmal sehr schön gewesen sein muss. inzwischen scheint der Glanz des Metalls erloschen, er wirkt angelaufen, ungepflegt, matt.
Auf der Hinterseite in der Mitte eine Art hölzerne Ballustrade, eine Art Innenbalkon,
links davon eine Türe nach außen, das rechte Gegenstück erhöht, beinahe an der Decke, eine Türe, von der eine Abzweigung auf die Balustrade führt, eine andere über einen auf hölzernen Pfeilern geführten Gang der Wand entlang über Stufen nach unten. An den Seitenwänden Bänke, mit dem Rücken zur Wand, darauf allerlei Gegenstände, Gerätschaften. Der Raum in der Mitte frei, ein Steinboden aus verschiedenfarbigem Stein, ein geometrisches Muster bildend, Ringe, Kreise, ineinander verschlungen, sich schneidend.
Ein älterer Mann steht mitten im Raum, beschäftigt, langer dunkelblauer Mantel mit Umhang und Kapuze, die den Rücken hinunterfällt, lange weiße Haare, ebenso weißer langer Bart. Zwischen den Fenstern, auf einer Art Gestell ein Rabe, groß, schwarz.
Der Mann zeichnet auf dem Boden bestimmte Kreise, Linien nach, am Ende wird, als Zentralfigur eine Art Pentagramm in einem Kreis erkennbar, wenn auch mit anderen Zeichen umgeben und erweitert.
Ein über einer Feuerstelle kochender Kessel zwischen Altar und Pentagramm. Ebenso So etwas wie Laborgeräte, der Mann scheint etwas Bestimmtes zuzubereiten, herzustellen. Mischt Flüssigkeiten zusammen, destilliert etwas,
Schließlich füllt er das Endresultat in Flaschen ab. Verschließt diese.
____
Jahre früher, der Mann um einiges jünger, liegt in einer Wiese, bekleidet mit einer Art höfischer Tracht, dahinter ein Wald, in einiger Entfernung weidende Tiere, Schafe und Ziegen, wo der Mann liegt, ist das Gras jedoch noch hoch, hier hat schon länger kein Tier mehr geweidet.
Er spielt auf einer Art Laute, mitunter auch auch einer seltsamen, langen Flöte. Für sich selbst. Der Wind trägt die Töne fort.
Eine junge Frau, beinahe noch ein Mädchen kommt heran, tänzelnd, Blumen im Haar, wesentlich jünger als der Mann, beinahe noch ein Mädchen, sie scheinen einander vertraut zu sein, sie neckt ihn ein wenig, kitzelt ihn, der beinahe am Einschlafen war, mit langen Grashalmen, dabei selbst kichernd, im Gesicht, bis er aufspringt, sie zu packen versucht, und sie unter einem entrüsteten Aufschrei davonläuft, er ihr hinterher. Lachen und Schreien wechseln sich ab, bei dieser scherzhaften Jagd. Schließlich hat er sie eingeholt, hält ihren Arm fest, wirft sie um, hält sie an den Armen, sie sieht halb scherzhaft, halb ernst etwas erschrocken, dann küsst er sie. Sie erwidert den Kuss.
Das Liebespiel in meterhohem Gras kann sehr schön sein. Hand in Hand gehen sie danach zum Rastplatz des Mannes zurück, der Mann spielt auf seiner Laute, sie lehnt sich an ihn, legt den Kopf auf seine Beine. Als es langsam zu dämmern beginnt, gehen sie gemeinsam zu den bei einem Weg in der Nähe grasenden Pferden, er steigt auf einen Rappen, sie auf einen Schimmel. Sie reiten davon.
____
Die Kreidezeichnungen scheinen fertig zu sein. Rund um die Zeichen stehen fünf Leuchter mit brennenden Kerzen. Der Mann holt eine der Flaschen, gießt die Flüssigkeit über bestimmte Teile seiner Zeichnungen am Boden, gießt den Rest der Flasche in die Mitte. Er selbst steht in Nähe der linken Türe außerhalb.
Dann beginnet er, Sätze, Wörter zu murmeln, erst leise, dann lauter werdend, fordernder. Die Zeichen, Zeichnungen beginnen zu leuchten, erst fahl, dann intensiver. Gelb, rötlich, grünlich schließlich.
Dann, ein Knall, Rauch, es stinkt erbärmlich, in der Mitte des Kreises steht eine Art geflügelter Dämon, groß, beinahe in Raumhöhe, schwarz, rot, vor allem rot, ein selbst, von innen her leuchtendes rot, wie Eisen, das glüht, der Dämon ist etwas überrascht, will aus dem Kreis raus, den Mann ergreifen, es gelingt ihm nicht. Der Mann spricht weiter seine Formeln, der Dämon wird ruhiger, sieht dem Mann langsam interessiert zu, ebenso wie der Rabe auf der Seite.
Der Vorgang scheint beinahe beendet, als plötzlich die rechte Türe aufgeht, und die - inzwischen anscheinend - Frau des Mannes, das Mädchen auf der Wiese, die Halle betritt. Ein Zufall?
Sie bleibt etwas erschrocken stehen, sieht was hier geschieht, der durch die offene Türe ebenso wie durch einige zerbrochene Fensterscheiben auf der linken Seite entstandene Luftzug führt dazu, dass eine der Kerzen erlischt, die anderen flackern. Das Leuchten der Zeichen an Boden wird schwächer.
In dem Moment springt der Dämon auf, packt mit einer Hand die Frau, und verschlingt sie einfach. Schluckt sie runter, in einem Zug, in einem Stück.
Verwandelt sich in seiner Größe selbst in die Frau. Er und sie werden eins, ein Wesen.
Der Mann, der sich bemühte, die eine Kerze wieder anzuzünden, steht da, vor Schreck, im Schock erstarrt, fassungslos. Unaufhaltbare Tränen fließen aus seine Augen. Er kann nur stammeln, die Stimme versagt.
Der Dämon grinst, wirft dem Mann boshaft lächelnd eine Art Kusshand zu, schwingt sich in die Luft, durchbricht die hölzerne Dachkonstruktion, die sofort Feuer fängt, und fliegt davon.
Der Mann taumelt, muss sich hinsetzen, nach Luft schnappend, auf eine der Bänke, der Rabe kommt angeflogen, setzt sich ihm auf die Schulter, zieht in sachte ein wenig am Ohr, sieht ihn etwas schief an, er streicht ihm über's Gefieder, mehr reflexhaft als bewusst.
Irgendwann, die Halle füllt sich mehr und mehr mit Rauch, packt er ein wenig zusammen, ein altes Buch, ein paar Habseligkeiten, eigenartigerweise den siebenarmigen Leuchter, und verlässt das Gebäude.
Draußen ist es dunkel, Nacht, am Horizont leuchtet es rot, alles in der Gegend, alles rundherum scheint zu brennen. Der Mann fühlt etwas seltsames, das er so noch nicht kennt. Schuld, fühlt sich schuldig.
Draußen zwei Pferde, wie damals, ein Rappe und ein Schimmel.
Er besteigt den Schimmel, diesmal, der Rappe folgt ihm von alleine.
____
Eine Höhle in der Nähe. Der Mann und seine Tiere. Der Mann schläft ein. Schläft lange, Spinnweben und Staub legen sich über alles. Über die Zeiten.
____
Ein Planet, einer unter vielen, dennoch anders als die anderen. Blau, grün, weiß, schön anzusehen, so - lebendig, freundlich, irgendwie.
Der Dämon rast über ihn hinweg, überzieht den ganzen Planeten, lässt nichts aus, blau glüht orange, grün brennt rot, weiß wird schwarz.
Allerdings ist er nur von außer so sichtbar, erkennbar. Die Bewohner sehen etwas anderes. Eine strahlende, schöne Frau. Der sie verfallen, beinahe ausnahmslos.
Der Königin der Schwerter, der Schwerttänzerin, ihrem Aussehen, ihren Worten, ihren Versprechen,
Die Welt des Eises, die zur Welt des Lebens wurde, ist nun eine des Eisens, der Waffen, Schwerter, Gewehre, Panzer, Bomben,
Bald die der Kristalle, die knirschen, wenn sie schwingen, singen, und diese Schwingungen auf alles andere übertragen. Die Opfer auf das Kommende vorbereiten, ohne dass sie selbst es bemerken. Das Gleichgewicht wird immer weniger, die Jagd einfacher.
____
Der Mann wacht auf, schüttelt sich den Staub ab, scheint unversehrt, die Tiere erwachen ebenfalls, scheinen sich aber verändert zu haben. Statt einem Raben sind es zwei, statt zwei Pferden eines, ein geflügeltes, weiß, größer als die anderen waren. Und seine Kleidung ist nicht mehr blau, sondern grau. Das allerdings seltsam zu pulsieren scheint, von grünen Fäden durchzogen ist.
Er steigt auf dieses Pferd auf. wo einmal der Höhleneingang war, ist eine Art rotierendes, leuchtendes Portal, ein Art Strudel, er reitet hinein.
____
Der Dämon, gerade beim Verzehr seiner Mahlzeit, den Resten, dem Blut eines der zahllosen Kriege auf diesem Planeten, sieht ihn näherkommen, ist belustigt, amüsiert.
Ein kleines Dessert ist durchaus immer willkommen.
Der Mann reitet näher, hat zwar keine Ahnung, was er hier tut, aber etwas scheint ihn zu lenken, zu leiten, anzuleiten. Fühlt sich gut an.
Der Mann befiehlt dem Dämon: "Gib mir meine Frau zurück!"
Der Dämon grinst. Eine Art Feuerbälle fliegen auf den Mann zu, dieser weicht aus.
Er wiederholt die Forderung. Weitere Bälle folgen.
Da beginnt rund um den Mann eine Art Kokon langsam hell zu leuchten, etwas davor beginnt sich eine hellere Kugel zu bilden. Die grünen Fäden aus dem Gewand des Mannes entwirren sich aus dem Mantel heraus, drängen, schlängeln sich zu, in diese Kugel, erhalten jedoch die Verbindung zum Mann ebenso aufrecht. Die Kugel strahlt.
Noch einmal die Forderung, der Dämon lacht schallend, schüttelt sich vor Lachen.
Grinst ihn hämisch an. Er mag das Spiel.
In dem Moment trifft ihn ein einzelner gleißender Lichtstrahl direkt in den Hals, mitten im Lachen, der sich auffächert, weiß und grün, sich über seine Haut und darunter wie Lianen, Efeu in Blitzschnelle fortpflanzt, ausdehnt, die Flügel, Haut, alles überzieht, der Dämon wird grau, als ob er zu Stein erstarrt wäre. Der Mantel des Mannes wird weiß.
Die Gestalt verändert sich. Inmitten des pulsierende weiß-grün entsteht eine andere Gestalt, In einem Kokon wie dem des Mannes, ähnlich gekleidet, ihm wohlvertraut.
Sie lächelt ihn an. "Du hast dir aber Zeit gelassen, mein Lieber! Ich hoffe, ich muss nicht eifersüchtig sein."
Die Kokons nähern sich einander, durchdringen sich, verdichten sich, ein Knall, gleißendes Licht, das sich nach allen Seiten ausdehnt, dann sind es wieder zwei Kokons, zwei Wesen, Menschen, und doch nicht Menschen, wie's aussieht.
Die helle Kugel ist noch immer da, nur dass nun ihre grünen Fäden hinunter gehen, auf diesen seltsamen, schönen Planeten. Hier und da etwas heilen, wieder wachsen lassen, ins Lot, ins Gleichgewicht bringen, wenn es all zu schlimm ist.
Und langsam das Grün und dieses wunderschöne Blau wieder zunimmt, das Schwarz und Rot weniger wird.
Die zwei lassen es geschehen. Sie waren lange getrennt, vieles ist nachzuholen.
"Zeigst du mir vielleicht deine Höhle?" Sie lächelt, er lächelt zurück.
Zwei geflügelte Pferde, ein blaues und ein grünes, samt ihren Reitern, inmitten all der Sterne.
Was es alles zu geben scheint...