Extreme Zunahme von Kindstötungen

Offensichtlich hat der Fachterminus "Impulskontrolle" zu einiger Verwirrung und Aufgregung gesorgt.
Die Kontrolle bezieht sich natürlich nicht auf die Gefühle, sondern auf die aufgrund der Gefühle ausgelöste Reaktion....
Was eine Impulskontrollstörung, also eine schwerwiegende psychische Erkrankung, grundsätzlich mit Gefühlen oder eigenen Kindern zu tun hat oder haben soll, ist mir aufgrund Deiner Erläuterungen immer noch überhaupt nicht schlüssig. Geschrieben hattest Du doch: "Gefühle unterliegen ja normalerweise einer Impulskontrolle, bevor sie in eine Handlung umgesetzt werden. Ich denke mal, dunkle Gefühle (auch gegenüber den eigenen Kindern) kennt wohl jeder."

Mit dunklen Gefühlen gegenüber meinem eigenen Kind (das hatte Ramar die Sicherung herausgehauen) meinte ich zum Beispiel Wut, wenn das Kind, sagen wir mal, in voller Absicht ein Glas Tee umkippt. Die meisten Eltern verspüren dann dunkle Gefühle (den Begriff hatte ich von cuckma übernommen, war auch die Antwort an sie, ich würde eher negative Emotionen sagen) wie Ärger oder Wut, aber sie reagieren ganz unterschiedlich (s.o.).
Welche Eltern sind schon perfekt und welche Eltern haben immer ein starkes Nervenkostüm? Mit "dunklen Gefühlen" hat das jedoch gar nichts zu tun. Mir fällt auf, wenn Du Emotionen erwähnst, sind die immer in einem irgendwie negativen Zusammenhang. Wenn ich meinen Kindern zeige, daß ich verärgert bin, über irgendein Verhalten, ist das nicht negativ besetzt. Irgendwie müssen auch sie die Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen kennen lernen. Ich sehe das sogar umgekehrt - es ist wichtig für die Kinder, Emotionen anderer, auch der Eltern kennen zu lernen. Damit sind sie ein Leben lang konfrontiert und müssen damit umgehen lernen. Das hat mit Negativ oder dunkel gar nichts zu tun - das ist lediglich im Bereich Leben lernen.
Wobei ich jetzt über absichtlich eine Tasse Tee umkippen ziemlich verstört wäre, hinsichtlich der Psyche meines Kindes.
Ansonsten verstehe ich jetzt Ramar, du bist persönlich betroffen, das ist mir zum Glück ersprart geblieben. Aber das macht deine Emotionalität im Thema Abtreibung verständlich.
Ich fürchte, Du verstehst es nicht, auch wenn Du nunmehr meine für Dich offensichtlich ungebührliche Emotion einfach in Bereiche persönlicher Erfahrung und erst dadurch verständlicher Erregung abtust.
Betroffen im Sinne von, tief bewegt, Betroffenheit mit dem Gefühl der moralischen Trauer, mitfühlender Anteilnahme - auf jeden Fall.
Die 46 Millionen getöteten Kinder sind nicht von mir - es macht mich aber betroffen.
Nein, ohne Emotion kann ich das nicht betrachten, das fröhliche Morden in einer perversen Normalität. Genausowenig wie ich viele andere menschliche Untaten nicht ohne Emotion betrachten kann. Es macht mich auch betroffen, wenn ich Straßenkinder sehen muß, oder hungernde, verhungernde Kinder, Erwachsene... Es macht mich betroffen, wenn sich Staaten zum Massenmorden berechtigt fühlen, sei es durch kriegerische Handlungen oder dem Morden durch die Justiz.....
Es macht mich vor allem betroffen, da ich als Mensch ein Teil des Ganzen bin
Noch betroffener macht mich Gefühlskälte solchen Themen gegenüber, auch wenn diese intellektuell nicht ungeschickt als Sachlichkeit getarnt wird.

hmm.. Karma...
Da wäre man dann ja auch bei der Frage, ob es überhaupt etwas rein Intrinsisches gibt. Also kommt mein Charakter zumindest zu Teilen aus mir selber oder ist er durch die Interaktion mit meiner Umwelt entstanden?
Man hat ja schon Gene lokalisiert, die mit einem erhöhten Drogenmissbrauch einhergehen.
Hmm... Und dann ist man bei der Frage nach dem freien Willen und wenn man konsequent weiter geht, kann man als nächstes über die Schuldfähigkeit des Menschen spekulieren...
Diese Gedanken kamen mir jetzt zu den deinigen, über die vermutlich vielschichtigen Gründe, wie es zu emotionaler Abgestumpftheit und Wahn und was-noch-nötig-ist-um-so-komplett-die-Impulskontrolle-zu-verlieren kommt ziehen ja noch einen ganzen Rattenschwanz grundsätzlicher Fragen nach sich.
Interessant!
Hier stimme ich uneingeschränkt zu, ein äußerst interessantes Thema und unglaublich umfassend.
Ob es Karma gibt oder nicht, werden wir hier kaum klären können, ist dies meist eher eine Glaubensfrage. Ich tendiere schon eher dazu, im Sinne einer Verantwortlichkeit für jede Handlung je nach Bewußtseinsentwicklung. Natürlich nicht in der hier im Forum gelegentlich kolportierten Boulevardauslegung nach dem Motto - jeder ist sowieso durch sein Karma vorbestimmt und deshalb ist der Ermordete selbst schuld, ist dafür selbst verantwortlich, hat sich ggf. dieses Schicksal selbst zuzuschreiben, ja hat es selbst gewählt. Und damit wäre der Mörder jeglicher Verantwortung ledig, da er nur noch den Wunsch des Opfers im Rahmen seiner eigenen Bestimmung ausführt.
Ähnlich verhält es sich wohl mit der Genforschung oder den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Funktionen und chemischen Vorgänge im Gehirn. Letztere reduzieren den Menschen gerade noch auf ein kleines Chemielabor, in welchem sämtliches Verhalten lediglich durch ein paar elektrische oder chemische Vorgänge ausgelöst und verursacht werde. Oder die Genetiker, die aufgrund noch wenig durchschauter genetische Komponenten menschliche Qualitäten erkennen wollen. Ich seh' sie schon kommen, die genetische Untersuchung auch in diesem Bereich. Beginnend beim Embryo. Genmediziner zur werdenden Mutter: " Es tut mir leid, Ihr Kind hat die kriminelle Genkombination 6512 und wir müssen es daher laut Uno-Resolution 465 zur Befreiung der Menschheit von Kriminalität heute noch abtreiben!" Oder: "Leider hat Ihr Kind das Revolutionsgen Che, wir dürfen es daher zum Schutze unseres Systems nicht leben lassen!" Das ist gar nicht soweit hergeholt, wie es klingt, heute werden die Embryos auch schon hinsichtlich Behinderungen untersucht und ggf. gekillt. Wir sind daher mitten drinnen, in der Bewertung und ggf. Vernichtung von Leben.
Dabei, letztlich weiß man das heute auch aus den Zucht- und Klonversuchen in der Tierwelt. Die Veranlagung alleine bringt noch gar nichts hervor, ist eben lediglich und maximal als abgesteckter Rahmen zu sehen. Der Klon des weltbesten Springpferdes, eine sogar eben 100prozentige Kopie wird nicht auch zum besten Springpferd der Welt, ohne die gleichen oder zumindest ähnliche Erfahrungen und Ausbildungen zu genießen, wie das beim Gengeber der Fall war. Und dann braucht es trotzdem noch den gleichwertigen genialen Reiter und das gleiche Glück, nicht durch irgendwelche Verletzungen gebremst zu werden.....

NEIN, der Mensch, auch die Tiere, sind mehr als ein Konglomerat von zufällig zusammengewürfelten Genen und mehr als irgendwelche anatomische, chemische oder elektrische Vorgänge im Cerebrum. Das sehe ich absolut abgehoben von jeglichen religiösen Erklärungsversuchen, aus rein philosophischer Sicht.

Ach, nochwas von wegen Emotionen in diesem Thema, hab da eine Idee:
Wenn man so mit Emotionen durchtränkt ist, dann bleibt man bei der Trauer um die Opfer oder den Emotionen den Tätern/der Tat gegenüber stecken und attackiert andere, weil sie das nicht (im subjektiv richtig empfundenen Ausmaß) tun. Wenn man sich von diesen Emotionen löst, kann man frei über ein Thema nachdenken.
Ein Lösen von Emotionen bei welchem Thema auch immer ist nicht denkmöglich, kann daher nicht sein. Der einzige Weg einer Annäherung, einer emotionsarmen Sichtweise ist jene der Gefühlskälte, also einer eigentlich schon psychischen Erkrankung, Erstarrung.
Wobei ich immer noch nicht verstehe, weshalb Du soviel Wert auf emotionslose Diskussion legst. Wie kann man frei über ein Thema nachdenken, wenn dies vor lauter Bemühen zur Sachlichkeit ohne (vielmehr mit wenig) Gefühl entmenschlicht wird.
Selbst wenn jemand in Trauer über die Opfer wäre, wieso soll Trauer beim Denken hinderlich sein, Emotion überhaupt ?
Wieso empfindest Du eine Beteiligung des Gefühls als negativ ? (Was ja schlußendlich schon wieder sehr subjektiv und emotionsbeladen ist.... :) )


L.G.

Ramar
 
Werbung:
Viele Medien treten Fälle von Gewalt, Mißbrauch und Tötung solange breit, wie sich Kapital daraus schlagen lässt. Fernsehanstalten sind etwa daran interessiert, möglichst hohe Einschaltquoten zu erzielen, weil damit die Nachfrage nach Werbeeinschaltungen und deren Preise korrelieren. Letztlich könnte man hier ebenso den folgenden Standpunkt einnehmen: Die Medien verbreiten das, was die Leute hören wollen. In Österreich ist die Kronenzeitung wohl ein Beispiel par excellence. Die Menschen verlangen offensichtlich nach "Aufregern" in ihrem gelangweilten Dasein. Alles hat schließlich einen gewissen Unterhaltungswert, und so saugen sie die täglichen Horrormeldungen in sich auf, die die 'pflichtbewussten' Medienkonzerne weltweit zusammensammeln. Die Empfänger fühlen sich dazu noch in ihrer tiefsten Überzeugung bestätigt, die wohl wie lauten mag? Genau ;) "Die Welt ist schlecht!"

Gut und schlecht sind aber immer nur im relativen Vergleich betrachtbar, denn ohne ein Vergleichssubjekt sind "gut" oder "schlecht" nicht bestimmbar. Deshalb tritt man selber bereitwillig den Vergleich an, um zum unabänderlichen und vollständigen Urteil zu gelangen: "Die Welt ist schlecht, aber ich bin viel besser!"

Es mag schon sein, dass jemand "besser" ist als jemand anderer. Es sind aber immer die Lebensumstände, die praktischen Prüfungen des Lebens, die darüber Auskunft geben, wie jemand wirklich ist. Es geht letztlich immer darum, sich selbst an der Nase zu nehmen und auf dem Weg der Selbsterkenntnis das Hauptaugenmerk auf die eigene Persönlichkeit zu richten und warum man gewisse Dinge überhaupt verurteilt? Vieles ist nicht so rein, wie es den Anschein hat.

Letzten Freitag befand sich in "Der Presse" ein Artikel mit der Key-Message, dass die Tötungen von Menschen durch Menschenhand in den letzten Jahrhunderten stark rückläufig sind. Die Menschen entwickeln sich zu immer bewussteren Wesen mit einem hohen Maß an Gewaltfreiheit. Die Gewalt die heute aber noch im Rahmen der Massentierhaltung und Massenschlachtungen an den Tag gelegt wird, sucht ihresgleichen. Hier bedarf das Gewaltbewusstsein und Einfühlungsvermögen des Menschen noch einer gewissen Weiterentwicklung. Auch der unternehmerische Umgang mit Mutter Erde wird in der kommenden Zeit ein größere Rolle spielen. Aber zuerst werden sogar hier einige versuchen damit lediglich Geld zu verdienen (siehe CO2 Emissionshandel, neue Steuereinnamen ... die zweckentfremdend eingesetzt werden).

Wodurch wird die heutige Medienlandschaft gekennzeichnet? Es ist die gute Vernetzung des heutigen Informationszeitalters, die es den Medien erlaubt, schnell und unproblematisch an jede kleinere oder größere Katastrophenmeldung heranzukommen und damit weite Erdteile zu überziehen. Handelt es sich nicht in gewisser Weise auch um eine manipulative Einflussnahme, wenn Anstalten, die eigentlich einen wesentlichen Beitrag zum öffentlichen Meinungsbild (Kritikfähigkeit) leisten sollten, sich auf das Verbreiten von minderwertigem Material beschränken? Aber auch hier gilt, dass eine stabile Veränderung immer nur von der Basis beginnend erfolgen kann. Es ist das einzelne Individuum, dass den Grundstein für Veränderungen legt und bestimmt was gesendet und empfangen wird.

lg
Topper
 
frei nachdenken und sachlich bleiben. Das ist auch wichtig für diejenigen die berufsmäßig mit den Tätern zu tun haben. Sie müssen und ist gut daß sie es können und daß sie es tun. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben in der Menschen von Menschen "nach Gefühl" bestraft werden. Polizeibeamte, Psychologen, Staatsanwälte, Richter, sie müssen sachlich bleiben.
Sich von den Emotionen lösen... hier als User...doch ich glaube es geht und dann werden Diskussionen vielleicht interessanter oder sachlicher- oder sie werden staubtrocken und langweilig.
gruß puenktchen
Mensch Pünktchen, in Deiner Welt möchte ich leben, Deine Illusionen haben. Um wieviel leichter würde sich da mein Leben gestalten. :liebe1:

Was um Himmels Willen glaubst Du, was sich im Arbeitsbereich von Polizeibeamten, Staatsanwälten und Richtern abspielt ? Sachlichkeit ?
Wo lebst Du ? Lies mal die Berichte der zahlreichen fundierten Kritiker von Exekutive und Justiz, damit Du einen Hauch dessen erkennen kannst, was sich da wirklich abspielt.
Psychologen sind zudem etwas anderes. Gute Psychologen haben die Fähigkeit, sich einzufühlen und das ist Emotion - ein-FÜHLEN!!!

Ich hab's heute schon ausführlicher definiert - von Emotionen kann man und frau sich nicht lösen, Gefühle sind Bestandteil, auch Antrieb unserer Psyche und das ist gut so. Wobei Gefühle einer fundierten Annäherung an die Sachlichkeit ja gar nicht im Wege stehen. Im Gegenteil: "Während beim Gefühl der kognitive Aspekt durchaus fehlen kann – um beispielsweise Schmerz zu fühlen, muss man nicht verstehen, was passiert –, beinhalten Emotionen immer auch irgendeine Art von Verständnis." (Wiki)

Das Problem in dieser Diskussion ist eher die Definition von Emotion, wovon es hunderte, auch divergierende aus den philosophischen und psychologischen Bereichen gibt. In der Psychologie meist als die individuell verschieden ausgeprägte Anteilnahme (und Erregbarkeit), auch als Ausdruck eines unspezifischen Ab- oder Hinwendungsverhaltens definiert.

Psychologische Begriffsbestimmungen 2006

1) Emotion: „(lat.) Gemütsbewegung, Gefühlserregung (-> Affekt, -> Gefühle); emotional, leicht erregbar, gefühlsbetont“ (Brockhaus 1968, S. 469)

2) Emotion: „psychische Erregungen, die subjektiv wahrgenommen werden (Interesse, Freude, Überraschung, Kummer, Zorn, Ehre, Geringschätzung, Furcht, Scham und Schuldgefühl)“ (Wührer SS2006, Folie 93)

3) „Emotionalität des Unterrichts: der Grad des Vorherrschens von Affektivem und Stimmungsmäßigem in der Unterrichtsatmosphäre. Die Emotionalität wird besonders durch die Wirkung der Person des Lehrers geschaffen. Von ihr hängt das Lernklima ab. Wenn sie das Erleben von Geborgenheit und Getragenheit vermittelt, beeinflusst sie die innere Bereitschaft zur Bildung günstig.“ (Schrob 1975, S. 75)

4) Emotion: „(v. lat.: ex „heraus“ und motio „Bewegung, Erregung“) ist ein psychophysiologischer Prozess, der durch die kognitive Bewertung eines Objekts ausgelöst wird und mit physiologischen Veränderungen, spezifischen Kognitionen, subjektivem Gefühlserleben und einer Veränderung der Verhaltensbereitschaft einhergeht. Emotionen treten beim Menschen und bei höheren Tieren auf.“ (Catrin K. 2006)

5) „Emotionen: bzw. Gefühle sind spontane Grundformen des Erlebens und Denkens, die den Menschen ständig begleiten und vermutlich auch bei höheren Tieren auftreten.“ (ohne Verfasserangabe)

Alle Definitionen zeigen, dass eine Emotion ein psychischer, gefühlsbezogener Zustand ist, der aufgrund diverser Hintergründe hervorgerufen wird. Beispielsweise können Emotionen bestimmte Kaufeigenschaften erwecken (aus der Sicht des Marketings), sie können jedoch ebenso ausschlaggebend für einen gelungenen Unterricht sein.

Zusammenfassende Definition: eine Emotion ist ein psychischer, gefühlsbezogener Zustand, welcher sowohl positiv als auch negativ sein kann.

L.G.

Ramar
 
Viele Medien treten Fälle von Gewalt, Mißbrauch und Tötung solange breit, wie sich Kapital daraus schlagen lässt. Fernsehanstalten sind etwa daran interessiert, möglichst hohe Einschaltquoten zu erzielen, weil damit die Nachfrage nach Werbeeinschaltungen und deren Preise korrelieren. Letztlich könnte man hier ebenso den folgenden Standpunkt einnehmen: Die Medien verbreiten das, was die Leute hören wollen. In Österreich ist die Kronenzeitung wohl ein Beispiel par excellence. Die Menschen verlangen offensichtlich nach "Aufregern" in ihrem gelangweilten Dasein. Alles hat schließlich einen gewissen Unterhaltungswert, und so saugen sie die täglichen Horrormeldungen in sich auf, die die 'pflichtbewussten' Medienkonzerne weltweit zusammensammeln. Die Empfänger fühlen sich dazu noch in ihrer tiefsten Überzeugung bestätigt, die wohl wie lauten mag? Genau ;) "Die Welt ist schlecht!"

Gut und schlecht sind aber immer nur im relativen Vergleich betrachtbar, denn ohne ein Vergleichssubjekt sind "gut" oder "schlecht" nicht bestimmbar. Deshalb tritt man selber bereitwillig den Vergleich an, um zum unabänderlichen und vollständigen Urteil zu gelangen: "Die Welt ist schlecht, aber ich bin viel besser!"

Es mag schon sein, dass jemand "besser" ist als jemand anderer. Es sind aber immer die Lebensumstände, die praktischen Prüfungen des Lebens, die darüber Auskunft geben, wie jemand wirklich ist. Es geht letztlich immer darum, sich selbst an der Nase zu nehmen und auf dem Weg der Selbsterkenntnis das Hauptaugenmerk auf die eigene Persönlichkeit zu richten und warum man gewisse Dinge überhaupt verurteilt? Vieles ist nicht so rein, wie es den Anschein hat.

Letzten Freitag befand sich in "Der Presse" ein Artikel mit der Key-Message, dass die Tötungen von Menschen durch Menschenhand in den letzten Jahrhunderten stark rückläufig sind. Die Menschen entwickeln sich zu immer bewussteren Wesen mit einem hohen Maß an Gewaltfreiheit. Die Gewalt die heute aber noch im Rahmen der Massentierhaltung und Massenschlachtungen an den Tag gelegt wird, sucht ihresgleichen. Hier bedarf das Gewaltbewusstsein und Einfühlungsvermögen des Menschen noch einer gewissen Weiterentwicklung. Auch der unternehmerische Umgang mit Mutter Erde wird in der kommenden Zeit ein größere Rolle spielen. Aber zuerst werden sogar hier einige versuchen damit lediglich Geld zu verdienen (siehe CO2 Emissionshandel, neue Steuereinnamen ... die zweckentfremdend eingesetzt werden).

Wodurch wird die heutige Medienlandschaft gekennzeichnet? Es ist die gute Vernetzung des heutigen Informationszeitalters, die es den Medien erlaubt, schnell und unproblematisch an jede kleinere oder größere Katastrophenmeldung heranzukommen und damit weite Erdteile zu überziehen. Handelt es sich nicht in gewisser Weise auch um eine manipulative Einflussnahme, wenn Anstalten, die eigentlich einen wesentlichen Beitrag zum öffentlichen Meinungsbild (Kritikfähigkeit) leisten sollten, sich auf das Verbreiten von minderwertigem Material beschränken? Aber auch hier gilt, dass eine stabile Veränderung immer nur von der Basis beginnend erfolgen kann. Es ist das einzelne Individuum, dass den Grundstein für Veränderungen legt und bestimmt was gesendet und empfangen wird.

lg
Topper



Was Deine Abhandlung über die Medien anbetrifft, bist Du absolut auf dem richtigen Weg. Auch wenn Du das ziemlich human ausdrückst. Die Boulevardmedien wie Krone. Bild usw., haben deshalb einen derart durchschlagenden Erfolg, da diese ausschließlich niedere und niederste Emotionen der Leserschaft bedienen.
In diesem Thread wäre es off topic, genauer darauf einzugehen. Vielleicht noch eines - aufgrund des gewaltigen wirtschaftlichen Erfolgs aller Boulevardmedien hat dies zu einer generellen Boulevardisierung aller Medien geführt, sodaß heute auch vermeintlich bessere Medien weit von jenem Niveau, vor allem was Recherche, Hinterfragung und Kritik anbetrifft, entfernt sind, für daß diese etwa vor 20/30 Jahren noch bekannt waren.

Tötungen durch Menschenhand als stark rückläufig zu bezeichnen halte ich für einen unglaublich gewissenlose Falschmeldung.
Da brauche ich noch nicht hunderte Millionen Abtreibungen zu erwähnen, eindeutige Tötungen durch Menschenhand und meiner Ansicht nach klarer Genozid, um zu beweisen, daß Morden keineswegs zurückgegangen ist. Noch nie wurden so viele Menschen ermordet wie heute (inklusive den Abtreibungen welche 2008 weltweit mit heutigem Tage die 5 Millionen Grenze übersteigen):

Auszug Genozid, Kellmann-Stiftung:

Nimmt man beide sozialwissenschaftlichen Definitionen als Grundlage (Die eine ist die Definition von Genozid als die Absicht, Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit zu ermorden, selbst wenn diese politische oder wirtschaftlicher Art ist. Eine zweite Definition, die auch als Demozid bezeichnet werden kann, ist jedwede absichtliche staatliche Ermordung unbewaffneter oder hilfloser Menschen aus irgendeinem Grunde.), dann haben Staaten während des zwanzigsten Jahrhunderts wahrscheinlich rund 174 Millionen Menschen ermordet. Die meisten dieser Morde, vielleicht rund 110 Millionen, gehen auf das Konto kommunistischer Staaten, hauptsächlich der UdSSR unter Lenin und Stalin und ihrer Nachfolger (62 Millionen Ermordete) und China unter Mao Tse-Tung (35 Millionen). Einige andere totalitäre oder autoritäre Staaten sind ebenfalls im großen Ausmaß mitverantwortlich für diese Bilanz, vor allem Hitlers Deutschland (21 Millionen Ermordete) und Chiang Kai-Sheks nationalistische Regierung in China (ungefähr 10 Millionen). Zu anderen Staaten, die weniger Millionen Menschen ermordeten, gehören das Kambodscha der Roten Khmer, Japan, Nordkorea, Mexiko, Pakistan, Polen, Rußland, Türkei, Vietnam und Titos Jugoslawien.​

Da haben wir jetzt noch keinen Krieg mit dabei und schon gar nicht jenes subtile Morden, jede Sekunde, welches z.B. durch den FEHLENDEN EINSATZ GEGEN DEN HUNGER DER WELT GESCHIEHT. Was ist es anderes, als Tötung, wenn die sogenannte zivilisierte Welt lediglich zuschaut, wie täglich abertausende Menschen vor die Hunde gehen, durch Hunger, durch Folgen der Unterernährung, durch Krankheiten die kein Problem wären bei minimaler Versorgung......

Und da schreiben die, daß die Tötung von Menschen durch Menschenhand in den vergangenen Jahrhunderten stark rückläufig sei. Ich halt's nicht mehr aus.


L.G.

Ramar
 
Jeder von uns hat Gefühle,auch wenn sie vielleicht hinter vielen Mauern verschlossen sein sollten oder dort geschütz werden.
Und jeder trägt auch Gefühle in sich,die-in bestimmten Situationen/Handlungen überlaufen können,sich massivst nach aussen kehren,um auch immer etwas zu erreichen.
Angenommen-ich habe ein normales-ich nenne es mal gesellschaftlich tragbares leben und werde plötzlich entführt-eingesperrt-misshandelt-gedemütigt usw...Niemand kann sich vor so einen Fall schützen und weiss,was dann mit seinen Emotionen passiert.Dunkle oder negative Gefühle-egal wie sie heissen,damit meine ich vor allen die Emotionen,die nicht mehr liebevoll bei einen selbst und den anderen bleiben.
Aber das Dahinterschauen fällt naturlich schwer und klar möchte sich keiner mit Ursachen beschäftigen.Hiesse es doch auch MIT SICH SELBST ZU BESCHÄFTIGEN:
Übrigens brauchen wir doch alle im täglichen miteinander Einfühlung usw.

Lg Beate
 
Zitat von Ramar
Zugvogels Aussage: "Jedenfalls scheint eine anregende Diskussion hier nicht möglich, da dieser Thread hauptsächlich Leute anzieht, die gerne provozieren oder emotional in das Thema verstrickt sind..." ist ja eigentlich der Hammer schlechthin. Diskutieren ist Meinungen austauschen und Meinungen haben es so an sich, daß diese meist emotional belegt sind. Natürlich kann eine andere Meinung auch divergieren und deshalb provokativ empfunden werden - schon wieder eine Emotion.
Und noch eines - was bin ich froh, wenn hier Menschen emotional berührt sind, bei solch einem schrecklichen Thema - das zeugt von Menschlichkeit.
Zugvogel:
Wieso müssen Meinungen emotional belegt sein? Find ich eher hinderlich, um Lösungswege zu finden.
Menschlich fände ich es eher, wenn hier jeder seine Erschütterung zum Ausdruck bringen würde, als wenn sich die Leute gegenseitig provozieren und dementsprechend aufregen...

Eine Frage hab ich an dich, da du ja sehr moralisch auftrittst: Bist du Veganer? Wer so konsequent gegen Abtreibung argumentiert, der müsste selber eigentlich vollkommen schuldfrei sein. Wie war das mit dem ersten Stein? Aber generell ist das Leben einfach nicht schwarz

Eva07:

Ich kann mich eher der Meinung von Zugvogel anschließen. Provokation hat bei solch heiklen Themen wirklich nichts verloren. Die Erschütterung, was Morde anbelangt, kann man auch ohne Emotionen – selbst wenn es einem durchaus vom Gefühl her nicht kalt lässt – schriftlich zum Ausdruck bringen. Doch es ist nicht erlaubt, jemanden, der eine andere Meinung hat oder sich einfach irrt, zu provozieren. Eher sollte man trachten Irrtümer durch Aufdecken gewisser Gedankenfehler aus der Welt zu schaffen. Leider können das die wenigsten Menschen, nicht einmal jene, die moralisch hochstehend sind. Es bedarf nämlich des guten Willens und einer Fähigkeit auf den Nächsten einzugehen.


itat von evi52
Was ich auch nicht fair finde - denn wenn man schon ein so heikles Thema anzettelt, dann sollte man auch die Schneid haben, sich damit zu konfrontieren. Wozu startet man ein so sensibles Thema, wenn man andere Meinungen gar nicht hören will oder nicht aushalten bzw. respektieren kann, weil man sich plötzlich persönlich angegriffen fühlt - und dann einfach ,wegläuft´......
......das ist sowieso etwas, was ich auch im realen Leben - in meinem Umfeld nicht ausstehen kann....wenn einem die Argumente ausgehen - einfach aufstehen und davonlaufen.......

Zugvogel:
Tja, auf dich hatte ich ja schon bezug genommen. Da du ja sowas (also weglaufen) nicht leiden kannst, erklär mir doch bitte die Logik deiner Meinung:
Missverstandene Emanzipation heißt, dass Frauen bequem und faul sind und schonmal ihr Kind umbringen, wenn es sich mit ihrer Bequemheit und Faulheit nicht vereinbaren lässt.
So in etwa hattest du geschrieben...

So, jetzt hab ich alle Meinungen kommentiert... Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass das irgendwen in dieser Welt weiterbringen wird...


Ich auch nicht, lieber Zugvogel und so sehe ich die Zeit, die ich damit verbringe, schon verloren.

Es wird viele Gründe geben, sich der Kinder zu entlegen, doch entschuldigt es nicht den Mord.

Wir aber können nur mutmaßen, was für Gründe es für so eine verwerfliche Tat geben könnte. Mutmaßen ist wohl erlaubt. Jemanden deswegen anzugreifen, weil er sich bemüht, etwas herauszufinden, jedoch nicht.

Es ist auch sehr schwer, in einem Forum darüber zu diskutieren, denn womöglich fliegt der Unschuldige hinaus, wenn es durch Provokation einmal heiß hergeht.

Ich fühle mich dadurch eingeengt, das muss ich zugeben.

Doch ich bin in erster Linie in diesem Forum „Künstlerin“, die mit ihren Bildern Freude bereiten will. Ich möchte nicht, dass durch meine doch weit gestreuten Interessen, meine vordergründige Arbeit in Mitleidenschaft gezogen wird.

So schreibe ich auch meine Gedichte über Liebe, Freude und Leid aus meiner Perspektive und hoffe, dass ich den Menschen auf diese Art etwas geben kann.

Mit:liebe1: Grüßen
Eva07
 
Hallo Ramar
g020.gif

wenn Du meine Arbeit machen müßtest, würdest Du in meiner Welt nicht leben wollen, da könnte ich wetten;)
ich wollte nur sagen so ungefähr daß ich froh bin in einem Rechtstaat zu leben. Und nicht in einer Gesellschaft in der Täter, womöglich noch die Falschen, gelyncht werden- aus "Emotionen" heraus. Ich kann mich manchmal nicht so gut ausdrücken, mich verständlich machen was ich denke:nudelwalk
Gefühle kann ich nur schwer in Worte fassen und schon gar nicht in Sachlich.
ciao puenktchen
 
Was eine Impulskontrollstörung, also eine schwerwiegende psychische Erkrankung, grundsätzlich mit Gefühlen oder eigenen Kindern zu tun hat oder haben soll, ist mir aufgrund Deiner Erläuterungen immer noch überhaupt nicht schlüssig. Geschrieben hattest Du doch: "Gefühle unterliegen ja normalerweise einer Impulskontrolle, bevor sie in eine Handlung umgesetzt werden. Ich denke mal, dunkle Gefühle (auch gegenüber den eigenen Kindern) kennt wohl jeder."
Du kommst zwar bei mir stockkonservativ und mit einer Lust zu provozieren an, aber nicht dumm :clown:!

Tja, also nochmal:
Situation: Kind will nicht essen/ist wütend...

Situation löst bei Eltern aus: Sorge/Verzweiflung bzw. Wut/Ärger

Von diesen Gefühlen ausgelöste Reaktionen (beim Essen):
Eltern a: Resignation, Kind verhungern lassen
Eltern b: Sorge, sich vom Arzt beraten lassen

Von diesen Gefühlen ausgelöste Reaktionen (beim Wutanfall):
Eltern a: besonnene Reaktion, Kind aus Situation rausnehmen, Konsequenzen aufzeigen (beim Tee also bspw. kann das Kind selber - nachdem es sich beruhigt hat - den verschütteten Tee aufwischen), liebevoll bleiben
Eltern b: Schläge, Schreien...


Wenn ich meinen Kindern zeige, daß ich verärgert bin, über irgendein Verhalten, ist das nicht negativ besetzt. Irgendwie müssen auch sie die Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen kennen lernen.
Das ist gesundes Verhalten. Grenzen setzen und herzlich sein.
Hat aber halt auch etwas mit Impulskontrolle zu tun - die setzt ja nicht erst dann ein, wenn man den Wunsch zu morden verspürt. Direkte Nachfrage: Wie machst du das denn bei dem Tee-Beispiel?

Was ist denn für dich ein "dunkles Gefühl" (nochmal: ich hatte den Begriff in einer Antwort auf und von cuckma übernommen, er gehört nicht zu meinem aktiven Sprachschatz und eigentlich auch nicht zum passiven.)?
Ich finde schon, dass Ärger in diese Kategorie zählt - ich fühle mich nicht wohl, wenn ich mich ärgere.
Wobei ich jetzt über absichtlich eine Tasse Tee umkippen ziemlich verstört wäre, hinsichtlich der Psyche meines Kindes.
So eine Bemerkung hatte ich erwartet :).
Ich fürchte, Du verstehst es nicht, auch wenn Du nunmehr meine für Dich offensichtlich ungebührliche Emotion einfach in Bereiche persönlicher Erfahrung und erst dadurch verständlicher Erregung abtust.
Zugegeben, das war eine Provokation, konnte nicht widerstehen :clown:.

Noch betroffener macht mich Gefühlskälte solchen Themen gegenüber, auch wenn diese intellektuell nicht ungeschickt als Sachlichkeit getarnt wird.
Oh, Mann. Wo siehst du denn Gefühlskälte gegenüber solchen Themen?
Und deine ganze Betroffenheit kommt bei mir als Wut/sich erhaben fühlen anderen gegenüber an, die nicht "einfach nur betroffen" sind, sondern einfach mal "so ein" Thema sachlich durchdenken. (Da könnte man jetzt gemeinerweise reininterpretieren, dass du so deine eigene Gefühlskälte kaschierst, psychologische Falltüren kann ich auch stricken....)

Ob es Karma gibt oder nicht, werden wir hier kaum klären können, ist dies meist eher eine Glaubensfrage. Ich tendiere schon eher dazu, im Sinne einer Verantwortlichkeit für jede Handlung je nach Bewußtseinsentwicklung.
Ich hab mal den schönen Satz gelesen: "Jede Wahrheit hat ihre Zeit." :)
Natürlich nicht in der hier im Forum gelegentlich kolportierten Boulevardauslegung nach dem Motto - jeder ist sowieso durch sein Karma vorbestimmt und deshalb ist der Ermordete selbst schuld, ist dafür selbst verantwortlich, hat sich ggf. dieses Schicksal selbst zuzuschreiben, ja hat es selbst gewählt. Und damit wäre der Mörder jeglicher Verantwortung ledig, da er nur noch den Wunsch des Opfers im Rahmen seiner eigenen Bestimmung ausführt.
Ist aber doch auch eine Frage des Bewusstseins, oder? (Siehst du, hier muss man auch seinen Ärger gegenüber den Leuten, die so denken, ablegen, um das zu analysieren.)

Ähnlich verhält es sich wohl mit der Genforschung oder den wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Funktionen und chemischen Vorgänge im Gehirn. Letztere reduzieren den Menschen gerade noch auf ein kleines Chemielabor, in welchem sämtliches Verhalten lediglich durch ein paar elektrische oder chemische Vorgänge ausgelöst und verursacht werde. Oder die Genetiker, die aufgrund noch wenig durchschauter genetische Komponenten menschliche Qualitäten erkennen wollen. Ich seh' sie schon kommen, die genetische Untersuchung auch in diesem Bereich. Beginnend beim Embryo. Genmediziner zur werdenden Mutter: " Es tut mir leid, Ihr Kind hat die kriminelle Genkombination 6512 und wir müssen es daher laut Uno-Resolution 465 zur Befreiung der Menschheit von Kriminalität heute noch abtreiben!" Oder: "Leider hat Ihr Kind das Revolutionsgen Che, wir dürfen es daher zum Schutze unseres Systems nicht leben lassen!" Das ist gar nicht soweit hergeholt, wie es klingt, heute werden die Embryos auch schon hinsichtlich Behinderungen untersucht und ggf. gekillt. Wir sind daher mitten drinnen, in der Bewertung und ggf. Vernichtung von Leben.
Mensch, du bist aber echt ein Schwarzseher...
Man kann es ja auch so interpretieren, dass die Gene die materielle Verkörperung dessen sind, was unser Schicksal mit uns vorhat.
Sich den ganzen Tag über die Gesellschaft aufregen hat zwar begründete Ursachen, verändert aber nicht die Welt.

Dabei, letztlich weiß man das heute auch aus den Zucht- und Klonversuchen in der Tierwelt. Die Veranlagung alleine bringt noch gar nichts hervor, ist eben lediglich und maximal als abgesteckter Rahmen zu sehen. Der Klon des weltbesten Springpferdes, eine sogar eben 100prozentige Kopie wird nicht auch zum besten Springpferd der Welt, ohne die gleichen oder zumindest ähnliche Erfahrungen und Ausbildungen zu genießen, wie das beim Gengeber der Fall war. Und dann braucht es trotzdem noch den gleichwertigen genialen Reiter und das gleiche Glück, nicht durch irgendwelche Verletzungen gebremst zu werden.....
Da kippen die Paradigmen in der Wissenschaft ja ständig, wie es mir scheint. Mal sind die Gene für alles verantwortlich, dann die Umwelt...
Interessant ist da die Forschung an eineiigen Zwillingen, die nicht zusammen aufgewachsen sind. Also, gewisse Prädispositionen gibt es schon.
Womöglich kann man die Umwelt und die Veranlagungen nicht prozentual in ihrer Wichtigkeit darstellen.

Ein Lösen von Emotionen bei welchem Thema auch immer ist nicht denkmöglich, kann daher nicht sein. Der einzige Weg einer Annäherung, einer emotionsarmen Sichtweise ist jene der Gefühlskälte, also einer eigentlich schon psychischen Erkrankung, Erstarrung.
Wobei ich immer noch nicht verstehe, weshalb Du soviel Wert auf emotionslose Diskussion legst. Wie kann man frei über ein Thema nachdenken, wenn dies vor lauter Bemühen zur Sachlichkeit ohne (vielmehr mit wenig) Gefühl entmenschlicht wird.
Selbst wenn jemand in Trauer über die Opfer wäre, wieso soll Trauer beim Denken hinderlich sein, Emotion überhaupt ?
Wieso empfindest Du eine Beteiligung des Gefühls als negativ ? (Was ja schlußendlich schon wieder sehr subjektiv und emotionsbeladen ist.... :) )
Oh, Mann. Was hat denn bitte schön eine sachliche Diskussion mit Gefühlskälte zu tun?
Also, mein Austausch mit pünktchen ist z.B. sachlich. Du interpretierst da einfach zu viel rein. Nehmen wir mal ein harmloses Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Student hat eine wichtige Prüfung. Student a glaubt, dass er sie eh nicht schafft, hat ständig Angst und kann schwer lernen. Student b denkt, dass er begabt ist und den Stoff schnell lernen kann. Student b wird in der Regel bessere Ergebnisse erzielen.

Sachlichkeit hilft einfach beim Denken.

So long, Cowboy Kim
 
Hallo Ramar
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wenn Du meine Arbeit machen müßtest, würdest Du in meiner Welt nicht leben wollen, da könnte ich wetten;)
ich wollte nur sagen so ungefähr daß ich froh bin in einem Rechtstaat zu leben. Und nicht in einer Gesellschaft in der Täter, womöglich noch die Falschen, gelyncht werden- aus "Emotionen" heraus. Ich kann mich manchmal nicht so gut ausdrücken, mich verständlich machen was ich denke:nudelwalk
Gefühle kann ich nur schwer in Worte fassen und schon gar nicht in Sachlich.
ciao puenktchen
Hallo Pünktchen, ich kenne Deine Arbeit nicht , auch nicht Dein Leben und Du meines nicht. Hier werden wir uns vergleichend sehr schwer tun, auch zu beurteilen, wer oder was der andere Gesprächspartner ist.
In einem Rechtsstaat, da muß ich widersprechen, leben wir weder in Deutschland, noch Österreich, am ehesten in der Schweiz. Ein Rechtsstaat wäre ein Staat, in welchem Recht gesprochen wird. Das passiert aber bei uns nicht, deshalb leben wir in einem Polizeistaat. (und auch nicht in einer Demokratie, sondern Oligarchie) Die Fehlurteilquote unserer Justiz ist enorm hoch, auch wenn das, so gut es geht, von der Öffentlichkeit versteckt wird. Für mich ist ein Fehlurteil eines zuviel, jedoch sind rund 30 bis 50 Prozent der Urteile mehr oder weniger fehlerhaft - also Fehlurteile. Das heißt auch, daß bei uns tausende "gelyncht" werden, allerdings "von Staats wegen".
Zusätzlich kann Recht gekauft werden, somit trifft es jene Täter so gut wie nie, welche über entsprechendes Vermögen verfügen. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Natürlich gibt es zahlreiche Staaten, in welchen es noch weit schlimmer zugeht, das halte ich aber nicht für ein wirkliches Kriterium.

Nebenbei bemerkt kannst Du Dich sehr klar und gut ausdrücken. Sachlichkeit gibt es aus meiner Perspektive gar nicht, ist eben immer alles emotional, gefühlsmäßig belegt, mehr oder weniger.


L.G.

Ramar
 
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Du kommst zwar bei mir stockkonservativ und mit einer Lust zu provozieren an, aber nicht dumm :clown:!
Soll ich das wegen meiner fehlenden Dummheit als Kompliment betrachten, oder doch im Gegenteil.
Wäre Dir dankbar, wenn Du mir stockkonservativ genau definierst, damit wir vom Gleichen sprechen. Vor allem da ich eine derartige Einschätzung meiner selbst sehr selten erhalte oder erhalten habe.

Tja, also nochmal:
Situation: Kind will nicht essen/ist wütend...
Diese Situation löst in mir und ich habe einige Kinder, gar nichts aus - dann isst es eben nicht, na und ?
Könnte höchstens sein, daß es dann vorerst nichts anderes gibt, für das Kind, als das, was es nicht gegessen hat.
Situation löst bei Eltern aus: Sorge/Verzweiflung bzw. Wut/Ärger

Von diesen Gefühlen ausgelöste Reaktionen (beim Essen):
Eltern a: Resignation, Kind verhungern lassen
Eltern b: Sorge, sich vom Arzt beraten lassen
Verhungern geht etwas länger und einen Arzt brauche ich da auch noch lange nicht, auch keinen Psychologen.

Von diesen Gefühlen ausgelöste Reaktionen (beim Wutanfall):
Eltern a: besonnene Reaktion, Kind aus Situation rausnehmen, Konsequenzen aufzeigen (beim Tee also bspw. kann das Kind selber - nachdem es sich beruhigt hat - den verschütteten Tee aufwischen), liebevoll bleiben
Eltern b: Schläge, Schreien...
Das ist gesundes Verhalten. Grenzen setzen und herzlich sein.
Hat aber halt auch etwas mit Impulskontrolle zu tun - die setzt ja nicht erst dann ein, wenn man den Wunsch zu morden verspürt. Direkte Nachfrage: Wie machst du das denn bei dem Tee-Beispiel?
Was für Konsequenzen, beim einmal, zweimal, dreimal nichts essen? Haben meine Kinder noch nie gemacht, würde mich aber keineswegs auch nur beunruhigen, geschweige denn Wut auslösen, nicht einmal Ärger.
Einen Tee bewußt über den Tisch leeren aber schon - das wäre eine klare destruktive Handlung, die mir sehr zu denken geben würde. Nicht einen Tee ausleeren, das kann passieren. Einen Tee bewußt und gewollt über den Tisch leeren.
Hier würde ich schon sehr genau die Motivation, die Ursache für so ein Verhalten erforschen wollen und das Verhalten mit dem Kind aufzuarbeiten versuchen.

Was ist denn für dich ein "dunkles Gefühl" (nochmal: ich hatte den Begriff in einer Antwort auf und von cuckma übernommen, er gehört nicht zu meinem aktiven Sprachschatz und eigentlich auch nicht zum passiven.)?
Ich finde schon, dass Ärger in diese Kategorie zählt - ich fühle mich nicht wohl, wenn ich mich ärgere.
Ärger kann viel sein und auch viel verursachen, natürlich kann ich akzeptieren, wenn Du Ärger negativ empfindest. Unter dunklen Gefühlen würde ich jetzt schon Gröberes verstehen.

Oh, Mann. Wo siehst du denn Gefühlskälte gegenüber solchen Themen?
Und deine ganze Betroffenheit kommt bei mir als Wut/sich erhaben fühlen anderen gegenüber an, die nicht "einfach nur betroffen" sind, sondern einfach mal "so ein" Thema sachlich durchdenken. (Da könnte man jetzt gemeinerweise reininterpretieren, dass du so deine eigene Gefühlskälte kaschierst, psychologische Falltüren kann ich auch stricken....)
Logo, man kann immer interpretieren. Eigentlich sage ich wertfrei, daß es eine Sachlichkeit gar nicht gibt, da immer mehr oder weniger eigene Erfahrung, Gefühl... mitschwingt. Ich habe das schon ziemlich genau definiert.
Warum soll ich mich deswegen in irgendeiner Weise erhaben fühlen ? Reflektierst Du da ein bißchen ? :liebe1:
Nebenbei gesagt, ich ärgere mich keineswegs über Menschen, welche differenziert denken - im Gegenteil, eigentlich freue ich mich über jeden, der denkt. (ohne Rücksicht aufs Ergebnis seines Denkprozesses) Das ist doch gar nicht mehr selbstverständlich.

Mensch, du bist aber echt ein Schwarzseher...
Man kann es ja auch so interpretieren, dass die Gene die materielle Verkörperung dessen sind, was unser Schicksal mit uns vorhat.
Sich den ganzen Tag über die Gesellschaft aufregen hat zwar begründete Ursachen, verändert aber nicht die Welt.
Da kippen die Paradigmen in der Wissenschaft ja ständig, wie es mir scheint. Mal sind die Gene für alles verantwortlich, dann die Umwelt...
Interessant ist da die Forschung an eineiigen Zwillingen, die nicht zusammen aufgewachsen sind. Also, gewisse Prädispositionen gibt es schon.
Womöglich kann man die Umwelt und die Veranlagungen nicht prozentual in ihrer Wichtigkeit darstellen.
Ja es gibt vereinzelt Zwillinge, welche sich trotz verschiedenem Aufwachsen sehr ähnlich entwickelt haben und es gibt genauso viele oder mehr, die sogar gleich aufgewachsen sind und sich gar nicht ähnlich entwickelt haben. Was beweist da was ?
Gar nichts zu tun, verändert die Welt noch weniger. Jeder kann wenigstens in seinem allerkleinsten Rahmen versuchen, Dinge zu ändern.
Ich glaube nicht, daß ich ein Schwarzseher bin. Es ist nur so, daß alles, was denkmöglich ist, auch Realität wird - das ist ein Naturgesetz und derzeit sind wir auf dem Weg.... wie geschildert.

Oh, Mann. Was hat denn bitte schön eine sachliche Diskussion mit Gefühlskälte zu tun?
Also, mein Austausch mit pünktchen ist z.B. sachlich. Du interpretierst da einfach zu viel rein. Nehmen wir mal ein harmloses Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Student hat eine wichtige Prüfung. Student a glaubt, dass er sie eh nicht schafft, hat ständig Angst und kann schwer lernen. Student b denkt, dass er begabt ist und den Stoff schnell lernen kann. Student b wird in der Regel bessere Ergebnisse erzielen.

Sachlichkeit hilft einfach beim Denken.
Sachlichkeit ist eine Illusion, wenn Dir diese beim Denken hilft, dann hilft Dir nicht die Sachlichkeit sondern die Illusion der vermeintlichen Sachlichkeit.
Dein Studentenbeispiel lahmt geradezu. Student A und Student B haben eine Einstellung, welche in beiden Fällen nicht grundlegend sachlich ist, der eine denkt positiv, der andere negativ - beide beeinflußen sich dadurch. (positiv oder negativ) Wieso soll nun B sachlicher sein als A oder umgekehrt, was hat das mit Sachlichkeit zu tun ?


L.G.

Ramar
 
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