Extreme Zunahme von Kindstötungen

Z

Zugvogel

Guest
Gerade las ich, dass zwei tote Kinder aufgefunden worden - das xte Familiendrama der letzten Zeit.

Was meint ihr, woran liegt das?

In den 80ern war es in D jahrelang Thema, dass eine Mutter ihre zwei Töchter ermordet hatte, im Dezember 07 ist das im deutschsprachigen Raum ca. 20 Mal (*) passiert und war kaum eine Meldung wert...

Ich bin entsetzt und kann mir darauf keinen Reim machen...


Traurig grüßt der Zugvogel

* Eine Bekannte hatte mal recherchiert und kam auf 16getötete Kinder, aber das war vor Weihnachten (nur falls jemand das für eine Übertreibung hält...)
 
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Hier noch etwas, das meine Empfindung bestätigt:

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/508888

Zu dem Armutsargument fällt mir spontan ein, dass es dann ja früher (also vor dem Wirtschaftsboom nach dem 2. Weltkrieg) generell mehr Kindstötungen gegeben haben müsste, schließlich waren die Menschen damals generell ärmer. Und wie sieht es mit Kindstötungen in ärmeren Ländern aus?
--> Kurz: Das kann meiner Meinung nach nicht der Grund sein.
 
Hallo Günther!

die relative Armut, also der Unterschied zwischen Arm und Reich, hat sehr wohl zugenommen, und zwar sogar sehr stark.

Aber die Kausalität relative Armut --> Kindstötungen kommt mir an den Haaren herbeigezogen vor.

Es mag höchstens einer von vielen Gründen sein.

Egal, was mir so als Grund einfällt, sofort fällt mir ein, dass es das früher auch schon gab.

Womöglich ist das eigentliche neue Phänomen die vermehrte Berichterstattung? (Im Artikel stand auch etwas von 70 Kindstötungen pro Jahr in den 80ern - das ist ja weitaus mehr als der eine berühmte Fall, der mir im Gedächtnis haften blieb!)

Laut Statistik nimmt ja auch die Jugendgewalt ab und trotzdem liest man von spektakulären Fällen.

Ich frage mich ernsthaft, ob die Menschen brutaler werden oder ob uns das nur suggeriert wird.

Grübelnde Grüße vom Zugvogel
 
Denken würde ich,das es vielleicht mit daran liegt,das es an immer mehr Ungleichgewichten liegt...
Mein Gefühl hierzu ist jedoch traurig,weil die Menschen sich nicht mehr gut um sich selbst kümmern können ect und das dann nicht weitergeben...
Ein weiterer grund könnte auch der sein,das eigene Erfahrungen eine Rolle spielen.
Aber ich finde auch das jede einzelnde Kindstötung genug ist.Heutzutage beginnen wir uns aber auch mehr mit den ursachen auseinanderzusetzen oder?

Lg beate
 
Hier noch etwas, das meine Empfindung bestätigt:

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/panorama/deutschland/508888

Zu dem Armutsargument fällt mir spontan ein, dass es dann ja früher (also vor dem Wirtschaftsboom nach dem 2. Weltkrieg) generell mehr Kindstötungen gegeben haben müsste, schließlich waren die Menschen damals generell ärmer. Und wie sieht es mit Kindstötungen in ärmeren Ländern aus?--> Kurz: Das kann meiner Meinung nach nicht der Grund sein.

Nun, in Drittwelt-Ländern werden Kinder gebraucht, um die Familie zu versorgen. Für manches Kind dort wäre der Tod eine Erlösung. Teppiche knüpfen ist noch eine "harmlose" Beschäftigung.
Bei den Industrienationen westlicher Prägung sieht´s ein bißchen anders aus. Die Menschen haben sich von den alten Werten abgewandt. Sie wollen Spaß, Selbstverwirklichung, was immer sie darunter verstehen. Da wird so ein Kind dann schnell zur Belastung und wie Hund oder Katze einfach entsorgt. Und was die sogenannte Armut angeht, jeder Bewohner aus den wirklich armen gegenden der Dritten Welt würde mit Freuden tauschen.
Das jammern und das Abschieben der Verantwortung für das eigene Leben auf andere scheint hier mittlerweile ein Volkssport zu sein.



Sage
 
Hallo,

also so einfach würde ich das nicht sehen (Konsumverhalten).
Ich denke, dass da massive psychische Störungen bei den tötenden Personen dahinter stehen, unglaubliche Ängste und Aggressionen und auch eine eigene unglückliche Geschichte.
Und vor allem würde ich nicht alle in einem Topf werfen.

Und: Kindstötungen gab es schon immer. Im alten Rom wurden Kinder in der ersten Lebenswoche noch nicht als Individuum angesehen, man legte sie weg, wenn das Geschlecht nicht gepaßt hat.
 
Hallo,

also so einfach würde ich das nicht sehen (Konsumverhalten).
Ich denke, dass da massive psychische Störungen bei den tötenden Personen dahinter stehen, unglaubliche Ängste und Aggressionen und auch eine eigene unglückliche Geschichte.
Und vor allem würde ich nicht alle in einem Topf werfen.

Und: Kindstötungen gab es schon immer. Im alten Rom wurden Kinder in der ersten Lebenswoche noch nicht als Individuum angesehen, man legte sie weg, wenn das Geschlecht nicht gepaßt hat.[/QUOTE]


Passiert heute noch in China.


Sage
 
Nun, in Drittwelt-Ländern werden Kinder gebraucht, um die Familie zu versorgen. Für manches Kind dort wäre der Tod eine Erlösung. Teppiche knüpfen ist noch eine "harmlose" Beschäftigung.
Kommt darauf an wo. In den meisten Entwicklungsländern müssen Kinder sehr klein schon herhalten, zum Arbeiten, Familie versorgen, betteln, als Soldaten (Kanonenfutter).... was auch immer gerade geht. Teppiche Knüpfen (Asien) gehört da eher schon zu humanem Mißbrauch - eher ist in diesen Ländern Arbeit in Textilfabriken, Färbereien usw. angesagt. Und jeweils für einen Hungerlohn oder gar keinen...
Das heißt aber nicht, daß dort Kinder nicht umgebracht werden. Damit meine ich nicht durch Krankheit, fehlende ärztl. Versorgung, Hunger usw.
Ich habe weggeworfene Baby's in Straßengräben ebenso gesehen, wie verstoßene Kinder, welche einfach sich überlassen wurden - aus vielschichtigen Gründen.

Bei den Industrienationen westlicher Prägung sieht´s ein bißchen anders aus. Die Menschen haben sich von den alten Werten abgewandt. Sie wollen Spaß, Selbstverwirklichung, was immer sie darunter verstehen. Da wird so ein Kind dann schnell zur Belastung und wie Hund oder Katze einfach entsorgt. Und was die sogenannte Armut angeht, jeder Bewohner aus den wirklich armen gegenden der Dritten Welt würde mit Freuden tauschen.
Wie Du es richtig definierst, die alten Werte sind nicht mehr existent, die Familien, auf jeden Fall die Großfamilien, sind zerstört und kaum mehr als Netz (und auch Kontrolle) vorhanden.
Die "Egomanie" hat pathologische und epidemische Formen angenommen: als wichtig empfindet sich nur noch die Person selbst und der Rest der Welt hat sich gefälligst nach der eigenen Bedürfnisbefriedigung einzureihen.
Für mich einer der klaren Gründe der Baby und Kindertötungen ist auch die Abtreibung: Es ist selbstverständlich und völlig normal geworden, unliebsames Leben zu vernichten. Der Unterschied zur Abtreibung sind ja nur ein paar Wochen oder Monate. (Aus dieser Perspektive verstehe ich die Aufregung nicht wirklich - bei jährlich 46 Millionen Abtreibungen weltweit und davon etwa 300.000 in Deutschland - was sind da schon ein paar Kinder, welche lediglich einige Wochen später gemetzelt wurden ???)
"Der Bauch gehört mir!", "mein Leben lebe ich wie ich will" -. "entweder passt es sich mir an oder ich mache es passend - notfalls mit Gewalt".
Das geht alles nicht, mit einem oder mehreren Kindern "am Hals", was liegt da näher, als diese zu entsorgen. So wie heute alte Menschen nicht mehr in ihrer Familie leben und sterben dürfen, sondern der Einfachheit halber ins nächste Heim gesteckt werden. (Auch da nehmen angeblich Morde zu !)
Es wird entsorgt, was nicht in den egoistischen Lebensplan von eignen Gnaden passt. Das belegt ja auch die Scheidungsrate - es wird kaum versucht, ein MIteinander zu finden - bei der kleinsten Schwierigkeit wird der Partner verstoßen, kommt eben ein neuer Versuch in irgendeiner Form zum Tragen.

Armut gibt es bei uns schon und vermehrt - das Problem welches ich sehe ist die Orientierung und die krassen Unterschiede. Es mag schon nicht leicht sein, wenn man selbst froh ist, genügend Essen in den Kühlschrank zu bekommen und der Nachbar wechselt gerade vom 500 Mercedes zum Maybach. Dazu kommen ebenfalls als Schlüsselreiz die Medien, welche von Jahr zu Jahr noch niveauloser dem Konsumenten eine völlig falsche, ja perverse Welt vorspiegeln.
Rosig sieht es mit der Armut bei uns in Europa jedoch nicht aus: Laut einer offiziellen Studie sind in der EU-25 rund 72 Mio. Einwohner von Armut bedroht. Die höchste Armutsquote wiesen die Slowakei, Irland und Griechenland (21 %) auf, gefolgt von Portugal, Italien, Spanien (19 %) und dem Vereinigten Königreich sowie Estland (18 %). Den niedrigsten Anteil der von Armut bedrohten Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung mit Werten um die 10 % verbuchten dagegen die Tschechische Republik (8 %), Luxemburg, Ungarn, Slowenien (10 %), gefolgt von Finnland und Schweden (11 %), Dänemark, Frankreich, den Niederlanden (12 %) und Österreich (13 %). In den übrigen Ländern lag die Armutsquote im mittleren Bereich um den EU-
Durchschnittswert.
(Aus Materielle Entbehrung in der EU - Nummer 21/2005 und
Einkommensarmut und Soziale Ausgrenzung in EU-25 - Nummer 13/2005 )

Das jammern und das Abschieben der Verantwortung für das eigene Leben auf andere scheint hier mittlerweile ein Volkssport zu sein.
Auch da stimme ich Dir zu. Die Eigenverantwortung wich einer Art kuriosen Verantwortungsverschiebung auf den Staat, welcher irgendwie als ferne, alles regulierende Institution begriffen wird. Die Gründe dafür sind mir nicht wirklich transparent.
Offensichtlich soll der Staat alles regeln - was er zumindest durch die die Individualität mehr und mehr einschränkende Gesetzesflut offenbar auch tatsächlich "in Arbeit hat".

also so einfach würde ich das nicht sehen (Konsumverhalten).
Ich denke, dass da massive psychische Störungen bei den tötenden Personen dahinter stehen, unglaubliche Ängste und Aggressionen und auch eine eigene unglückliche Geschichte.
Und vor allem würde ich nicht alle in einem Topf werfen.
Und: Kindstötungen gab es schon immer. Im alten Rom wurden Kinder in der ersten Lebenswoche noch nicht als Individuum angesehen, man legte sie weg, wenn das Geschlecht nicht gepaßt hat.
Natürlich stehen massive psychische Störungen dahinter - für mich auch bei jeder Abtreibung - sozusagen also die Volkskrankheit Nr. 1 !?
Im alten Rom war es die erste Lebenswoche, bei uns derzeit die ersten drei Lebensmonate als Embryo....

L.G.

Ramar
 
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Ok, bei der Abtreibung differieren unsere Meinungen etwas...
Im Falle einer Vergewaltigung bin ich durchaus dafür, daß die Frau das Recht hat, abzutreiben.
Aber wenn ich lese, daß 14-jährige mal eben die Pille nehmen, sie wahrscheinlich auch mal vergessen, dann frage ich mich ob sie geistig überhaupt schon reif sin, die Verantwortung zu übernehmen. Sie wollen die Spiele der Erwachsenen spielen, sind aber noch überhaupt nicht fähig, damit umzugehen. Oder die Frauen, die schon eine Art "Abo" beim Doc haben und fast jedes jahr abtreiben lassen.
Auch oder gerade beim Sex sollte der Verstand nicht vollkommen ausgeschaltet werden. Es gibt heute manigfaltige Verhütungsmittel, die mit Verstand und Sorgfalt angewandt, gewährleisten, daß keine ungewollte Schwangerschaft passiert.
Leider gibt es aber auch die Frauen, die erst unbedingt ein Kind haben wollen und dann nicht damit fertig werden, weil es halt nicht wie eine Babypuppe ruhig in der Ecke liegt, sobald man die Batterien entfernt hat.


Sage
 
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