Existieren paranormale Phänomene?

Ich persönlich bin druchaus für weitere Forschungen in dem Bereich, wenn dabei allen folgendes klar ist: Eine positive Studie ist bei weitem noch kein Beweis. Da müssen verbesserte Replikationen etc. her. Das gilt nicht nur bei den Grenzwissenschaften, aber eben erst Recht bei ziemlich unplausiblen Hypothesen, wie es die in den "Parawissenschaften" unetrsuchten Hypothesen nunmal sind.

Telepathische und psychokinetische Potenziale könnte man ggf. über die Ermittlung einer statistischen Signifikanz nachweisen. Ein klassisches Zener-Experiment wird mit 25 Karten durchgeführt, wobei es sich um Karten mit fünf verschiedenen Motiven handelt. In einem Versuch muss eine Person demnach 25mal raten. Der Zufallswert liegt bei fünf Treffern pro Durchlauf.

Nun existiert aber bekanntlich keine Gleichverteilung bei Wahrscheinlichkeiten. Deshalb würde ich ca. 200 Versuchsreihen durchführen, um die Trefferquote aller Versuche zu mitteln. Sollte sich dabei ein Durchschnittswert von 10 richtigen Karten pro Versuch ergeben, halte ich das für statistisch signifikant. Weitere Analysen sollten in diesem Falle also folgen.
 
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Anders dringt man offenbar nicht durch mit der Botschaft daß das Geäusserte inhaltlich der reine Blödsinn ist.

Ich habe hier auch so Spezis, die ich dann ignoriere, wobei ich die Normalen irgendwie bedenklicher finde als jemanden, der offensichtlich anders ist.

Zurück zum Thema... :D

Duckface,

dann denkst Du, dich dieser Mehrheit anzuschließen? (Meinung von Wikipedia)

p.s. diese Kartenexperimente gibt es schon längst und nach meinem Kenntnisstand auch eine statistische Signifikanz. Die Skeptiker meinen weiterhin, wsa sie eben meinen, das all das Humbug ist.

LG
Any
 
dann denkst Du, dich dieser Mehrheit anzuschließen? (Meinung von Wikipedia)

In jedem Falle möchte ich keine bestimmte Meinung vertreten, bloß weil sie mir am besten gefällt. Daher fragte ich auch nach seriösen Studien zum Thema. Ich brauche weder Illusionen noch Selbstbetrug. Ich möchte eine Position, die mit der Realität nach derzeitigem Kenntnisstand am meisten kongruiert.
 
Hm,

das Problem wird vermutlich sein, dass jede studie von Kritikern zerpflückt und anders interpretiert werden wird - im Zweifel ist es Zufall, dass die Ergebnisse statitisch signifikant ausfallen, boshaft wird Betrug unterstellt.

Das Thema ist stark emotional behaftet, auch wenn Wissenschaftler sich noch so Objektivität auf die Fahne schreiben, dass ich kaum annehme, dass in diesem Jahrtausend selbst der noch so sorgfältigste Beleg anerkannt werden wird.

LG
Any
 
Hm,

das Problem wird vermutlich sein, dass jede studie von Kritikern zerpflückt und anders interpretiert werden wird - im Zweifel ist es Zufall, dass die Ergebnisse statitisch signifikant ausfallen, boshaft wird Betrug unterstellt.

Ich täte es nicht, aber bei mir meldet sich ja niemand zwecks Testung. Da Telepathie nichtlokal wirksam ist, wäre es auch über das Internet möglich.
 
Das ist ein sehr kurioser Satz. :confused:

Erklären bedeutet (in diesem Zusammenhang) schätze ich mal die Herstellung einer (kausalen) Verbindung. Tut das denn die Astrologie nicht? Soweit ich das weiß, versucht die Astrologie doch, astronomische Ereignisse und Konstellationen in einen Zusammenhang mit weltlichen Vorgängen zu bringen. Auch wenn die Kausalität dabei nicht ganz durchsichtig ist, geht sie aber zumindest von einer strengen Korrelation aus, die irgendeine Form gemeinsamer Kausalität bedingt. Damit versucht die Astrologie eben doch, zu erklären.

Die Welt erklären im Sinne der Naturwissenschaften. Das kann und will Astrologie auch garnicht.

Astrologie arbeitet mit Analogien: wie oben - so unten....
Oben bewirkt unten - wäre ein kausaler Ansatz, der davon ausgeht, dass die Planeten physkalisch auf den Menschen einwirken. Das ist ja wohl eher unwahrscheinlich.
Oben zeigt unten, entspricht dem astrologischen Erklärungsmodell.

Verstehen bedeutet hingegen einfach nur ein inhaltliches Begreifen des Zusammenhangs, ggf. unter Einbeziehung antizipierter Konsequenzen (i.e. "was heißt das jetzt für mich in der Praxis?"). Ein Verstehen ohne Erklären ist gar nicht (sinnvoll) möglich, weil man ohne Erklärung sozusagen völlig randomisierte Ereignisse zu verstehen (= subjektiv die objektive Situation bewerten) versucht. Das kann aber doch nicht der Sinn der Astrologie sein, denn die Astrologie sagt von sich ja nicht: "Wir denken uns hübsche, völlig unzusammenhängende Geschichten zu unserem Leben aus" (auch wenn das auf Skeptiker wie mich manchmal so wirkt) sondern versucht eben, anhand einer Systematik (die Erklärung liefern soll) solche Bedeutungen (die das Verstehen begründen) herzuleiten.

Wiki: Verstehen ist das inhaltliche Begreifen eines Sachverhalts, das nicht nur in der bloßen Kenntnisnahme besteht, sondern auch und vor allem in der intellektuellen Erfassung des Zusammenhangs, in dem der Sachverhalt steht. Verstehen bedeutet nach Wilhelm Dilthey, aus äußerlich gegebenen, sinnlich wahrnehmbaren Zeichen ein „Inneres“, Psychisches zu erkennen.


Der Grund, warum sich die Astrologie der wissenschaftlichen Methode entzieht ist, weil die Systematik schlicht falsch ist und die gezogenen Konsequenzen daher willkürlich. Der behauptete Zusammenhang besteht einfach nicht. Die Astrologie liefert also sehr wohl ein begrenztes Erklärungsmodell, das Modell funktioniert aber objektiv betrachtet einfach nicht.

Astrologie entzieht sich nicht wissenschaftlichen Untersuchungen. Aber Astrologen wissen, dass wissenschaftliche Methoden bei einem so komplexen System nicht greifen. Aus konstruktivistischer Sicht gibt es keine richtige oder falsche Interpretation eines Horoskops. Die Erlebenswelt ist der Prüfstein, an dem sich astrologische Deutungen messen. Eine astrologische Interpretation ist dann richtig,wenn sie den Zweck erfüllt, den sie erfüllen soll, z.b.in Augenblicken von Orientierungslosigkeit ein Gefühl von Ordnung wiederzugeben oder bei der Frage nach den eigenen Talenten die Spur auf noch nicht entdeckte Möglichkeiten zu lenken. Da es aus konstruktivistischer Sicht nicht nur eine Wahrheit gibt, kommen eben auch unterschiedliche Deutungen zu ein und derselben Frage zustande.
 
Telepathische und psychokinetische Potenziale könnte man ggf. über die Ermittlung einer statistischen Signifikanz nachweisen. Ein klassisches Zener-Experiment wird mit 25 Karten durchgeführt, wobei es sich um Karten mit fünf verschiedenen Motiven handelt. In einem Versuch muss eine Person demnach 25mal raten. Der Zufallswert liegt bei fünf Treffern pro Durchlauf.

Nun existiert aber bekanntlich keine Gleichverteilung bei Wahrscheinlichkeiten. Deshalb würde ich ca. 200 Versuchsreihen durchführen, um die Trefferquote aller Versuche zu mitteln. Sollte sich dabei ein Durchschnittswert von 10 richtigen Karten pro Versuch ergeben, halte ich das für statistisch signifikant. Weitere Analysen sollten in diesem Falle also folgen.

Hallo DUCKFACE,

Dein Versuchsaufbau ist natürlich völlig richtig. Aber dass es bis jetzt noch nicht gelungen ist, diesen Versuch erfolgreich durchzuführen, werte ich persönlich als Gegenbeweis. Das liegt daran, dass dieser Versuch eigentlich völlig easy ist. Außer den Karten, Papier und Stift braucht man nichts. Es gibt auch genug Menschen, die behaupten, über telepathische Fähigkeiten zu verfügen. Außerdem ist die "Idee" der Telepathie nicht neu, bestimmt schon hunderte wenn nicht tausende Jahre alt.

Es ist wohl kaum zu glauben, dass bis hierher noch niemand auf die Idee gekommen ist, diesen Versuch (oder einen ähnlichen ... spielt ja keine Rolle, ob man jetzt Zener-Karten nimmt oder irgendwelche anderen) durchzuführen.

Ähnlich ist es bei den übrigen paranormalen Behauptungen. Eigentlich wären Versuche einfach durchzuführen. Trotzdem gibt es kaum Erfolge. Da muss man dann halt sagen: Da ist wohl einfach nix dran.
 
Die Welt erklären im Sinne der Naturwissenschaften. Das kann und will Astrologie auch garnicht.
Es gibt kein "Erklären im Sinne der Naturwissenschaften". Erklären heißt immer nur, kausale Zusammenhänge zu finden und damit von einem Umstand auf den anderen zu schließen. Das besondere an der Wissenschaft ist, dass sie für die Erklärung nur Theorien zulässt, die einer gewissen (objektiv nachvollziehbaren) Methodik entsprechen. Das ist aber für unser Thema hier auch sinnvoll, zumindest wenn man ein System (wie es die Astrologie ja z.B. ist) darauf fußen lässt, denn das soll ja möglichst für alle gelten, und da bringen einem die u.U. verqueren Vorstellungen Einzelner herzlich wenig.

Astrologie arbeitet mit Analogien: wie oben - so unten....
Oben bewirkt unten - wäre ein kausaler Ansatz, der davon ausgeht, dass die Planeten physkalisch auf den Menschen einwirken. Das ist ja wohl eher unwahrscheinlich.
Oben zeigt unten, entspricht dem astrologischen Erklärungsmodell.
Wenn ich von (kausalen) Zusammenhängen spreche, dann meine ich z.B. einfach, dass man aus astronomischen Umständen irgendwelche Schlüsse über persönliche irdische Vorgänge ziehen kann. Und das tut die Astrologie ja, sie erklärt "irdischer Umstand X ist so, weil astronomischer Umstand Y so ist". Ob dabei ein genauer Kausalitätsmechanismus bekannt ist, ist völlig irrelevant - denn den benötigt man bei den Naturwissenschaften auch nur bedingt - wenn andere Ursachen ausgeschlossen sind, reicht ein empirischer Nachweis in Form zeitlicher Korrelationen der Umstände, der sich halt nach Ockhams Rasiermesser richten muss. (besonders in der Mikrobiologie gibt es unzählige Mechanismen, die noch völlig ungeklärt ist, deren Kausalität man aber als gegeben betrachtet).

Astrologie entzieht sich nicht wissenschaftlichen Untersuchungen. Aber Astrologen wissen, dass wissenschaftliche Methoden bei einem so komplexen System nicht greifen. Aus konstruktivistischer Sicht gibt es keine richtige oder falsche Interpretation eines Horoskops. Die Erlebenswelt ist der Prüfstein, an dem sich astrologische Deutungen messen. Eine astrologische Interpretation ist dann richtig,wenn sie den Zweck erfüllt, den sie erfüllen soll, z.b.in Augenblicken von Orientierungslosigkeit ein Gefühl von Ordnung wiederzugeben oder bei der Frage nach den eigenen Talenten die Spur auf noch nicht entdeckte Möglichkeiten zu lenken. Da es aus konstruktivistischer Sicht nicht nur eine Wahrheit gibt, kommen eben auch unterschiedliche Deutungen zu ein und derselben Frage zustande.
Warum sollten wissenschaftliche Methoden nicht greifen? Die Astrologie ist alles andere als ein komplexes System - im Vergleich zu diversen naturwissenschaftlichen Teilbereichen (auf die man die Methoden anwenden kann) ist es sogar höchst primitiv.
Duckface hat hier im Thread eine Studie genannt, die nach statistischen Kriterien ausgewertet hat, ob Ehen zwischen Leuten, die ihren Sternzeichen gemäß gut zusammenpassen weniger oft geschieden werden als Ehen, bei denen das nicht der Fall ist. Das Ergebnis hat keine statistische Signifikanz gezeigt. Warum sollte eine solche Studie nicht die Wirksamkeit der Astrologie überprüfen können?

Im Übrigen finde ich, dass sich Leute in Krisensituationen lieber mit ihren Problemen auseinandersetzen bzw. professionelle Hilfe suchen sollten, anstatt sich in eine Scheinwelt (wie durch Astrologie etc) zu flüchten.
 
Fragt jemand danach, ob es paranormale Phänomene gibt, so drängt sich schnell die so genannte Wissenschaft als eine Art richterliche Instanz auf, indem nur sie solche Fragen richtig beurteilen könne.
 
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Fragt jemand danach, ob es paranormale Phänomene gibt, so drängt sich schnell die so genannte Wissenschaft als eine Art richterliche Instanz auf, indem nur sie solche Fragen richtig beurteilen könne.

Weil die Wissenschaft die beste Methodik bietet, um objektiv festzustellen, ob es etwas wirklich gibt. Dass irgendwelche Leute felsenfest behaupten es gäbe etwas und von ihren zahlreichen Erfahrungen erzählen ist dabei völlig irrelevant. Ich kann 1000 Scientologen befragen und die werden mir alle davon erzählen, dass es Xenu und irgendwelche kuriosen Aliens gibt, die unsere Seelen vergiften usw. Ich kann 1000 Nazis fragen und die werden mit 1000 Gründe nennen, warum es den Holocaust nicht gegeben hat. Viele werden auch mit persönlichen Anekdoten und Geschichten von ihren Großeltern auftrumpfen können, die ja eindeutig belegen, dass es den Holocaust nicht gegeben haben könnte.

Das ist aber alles Quatsch - Menschen sind leicht zu manipulieren. Menschen können noch so fest an etwas glauben, trotzdem wird's nicht wahr. Die Wissenschaft macht einfach eines: Sie überlegt sich "wenn es das wirklich gibt, wie könnte es dann objektiv - also unter Ausschaltung von Manipulationstechniken - nachvollzogen werden?".
Beispiel: Wenn es Telepathie gibt, wie könnte man sie objektiv nachvollziehen?
Antwort: Durch einen Versuchsaufbau, in dem eine Person erraten muss, was für eine Spielkarte eine ihr gegenübersitzende Person gezogen hat.

Solche Versuche, paranormale Phänomene nachzuweisen, schlagen aber durchwegs fehl. Es gab in den 60er Jahren im Zuge des kalten Kriegs extensive Forschung in diesem Gebiet - da wurden Millionen reingepumpt, weil sowohl die Amis als auch die Russen versuchen wollten, sich solche Effekte im Krieg zunutze zu machen. Die Ergebnisse waren aber so ernüchternd negativ, dass die Forschung nach einigen Jahren wieder aufgegeben wurde.

Der Grund, warum alle immer die Wissenschaft bashen wollen ist, weil ihre "Phänomene" nur solange funktionieren, solange man die Manipulation des menschlichen Verstandes nicht ausschließt. Sobald man derartige Manipulationen ausschließt (oder verringert), werden die Ergebnisse immer inkonkludenter. Das spricht dafür, dass solche Effekte auf nichts anderem basieren als auf einer gekonnten Manipulation des menschlichen Verstandes - und nicht auf irgendwelchen mystischen, paranormalen Effekten.
 
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