Euer Alltag

R

Raja

Guest
Hallo,

ich verfolge nun schon seit einer Weile die Disskussionen in diesem Forum und finde es sehr spannend, wie Fremde sich über teilweise sehr tiefgreifende Themen austauschen.
Die Beiträge wirken auf mich oft sehr "belesen", "erfahren" und "durchlebt".
Mich würde mal interessieren, wie ihr die Erkenntnisse, euren Glauben und eure Ansichten über die Wirkungsmechanismen unseres Daseins ganz real in eurem täglichen Alltag umsetzt.

Viele Grüße
Raja
 
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versuche meditativ Töpfe zu spülen ..........................................
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:D :D :D
 
Hi Raja,

Jetzt willst du´s aber genau wissen.

Also, ich versuche, meinen Kopf leer zu halten, meine Füsse zu erden, meinen Atem zu spüren und gleichzeitig wende ich mich dem Topf zu. Ich versuche, ihn entspannt und mit Liebe zu schrubben, was nicht leicht ist, wie Du mir glauben kannst.

Eigendlich wollte ich mit dem Topf aber etwas ganz anderes sagen.
Du hast gefragt, wie wir das, was wir für wichtig halten, umsetzen.
Ich für meinen Teil versuche, jeden Tag ein bisschen bewusster, ein bisschen weiter, ein bisschen liebevoller zu werden. Und dabei hilft mir Meditation. Der Versuch im Hier und Jetzt zu leben, ohne Gedanken... Alles kann Meditation sein. Auch Töpfe schrubben...

Liebe Grüsse



:hase:
 
Hallo Raja,

ich denke nun schon seit Tagen über diese, Deine Frage nach, aber so recht definieren, will mir nicht gelingen.

Um mich herum verändert sich eigentlich nicht so viel, aber ich verändere mich total.
Je mehr ich mich selbst erkenne, desto genauer weiß ich auch, was ich will und was ich brauche, wohin mein Weg mich führt und was ich zu tun und zu lassen habe.

Ganz klar hat das auch Auswirkungen auf meine Umwelt und die sind nicht immer positiv. Das ich heute ganz klar meinen Weg gehe, bedeutet ja andererseits auch, nicht mehr den Weg der "Anderen" zu gehen. Ich schwimme oft gegen den Strom, aber nicht als Konsequenz, denn dann wäre ich ja bloss "anti" und nicht ich selbst.

Ich denke, es ist eher so eine Art Zickzack-Kurs und das verwirrt die anderen ganz schön (grinsgrins). Ich erlebe, dass man auf mich aufmerksam wird und schaut: Was macht die da eigentlich und "Huch" das geht ja auch anders. Ich rüttele viele auf, wenn auch nur kurz. Aber es ist sowieso nur ein Nebeneffekt und von mir nicht beabsichtigt. Ich missioniere niemanden, ich will nur meine eigenen Ziele verfolgen, Situationen so verändern, dass ich mich darin wohlfühle. Was andere machen, denken interessiert mich nicht mehr so sehr, es sei denn es betrifft mich direkt.

Dieser Weg der Selbst-Erkenntnis hat mich total egoistisch gemacht und seitdem ich für mich und meine Bedürfnisse sorge, habe ich jede Menge Platz für andere...

mara

PS: Achja und noch so nette Nebeneffekte sind Liebe und Licht! Sie stellen sich von ganz allein ein, je mehr ich mich mag und mich wohl fühle.
 
Was Lila Luna da schreibt, das mit dem Töpfe schrubben, ist garnicht so komisch.
Ich sah mal, wie ein Zen Mönch mit dem Besen einen Weg fegte.
Er hatte eine entspannte Haltung, machte weite, ausladende Bewegungen, seine Striche waren gleichmäßig und ruhig. Die ganze Beschäftigung war ein steter ruhiger Rythmus.
Das hat mich so beeindruckt, dass ich das auch auf meine Arbeit im Haushalt übernommen habe.
Das Prinzip ist, immer konzentrieren auf eine Tätigkeit und die in Ruhe beenden.
Dadurch schaffe ich mehr und bin nicht so fertig, danach.
Auch im Beruf versuche ich das umzusetzen, aber da kommt meistens was dazwischen. Doch mit Ruhe und pö a pö (wie wird das denn geschrieben?), komme ich auch zum Ziel.
Langmut und Geduld sind da nicht mehr weg zudenken.

So versuche ich meinen Alltag mit meinen, in vielen Jahren erlernten Wissen, zu bewältigen.
Tatsache ist eben, Konzentration muss erlernt werden, das hat auch was mit Methodik und Didaktik zu tun.
Der kleinstmögliche Einsatz für das größtmögliche Ergebnis.

Gruß Dawn
 
Hallo Lilaluna,

das versuche ich auch. Nur liebevoller möchte ich nicht täglich werden, sonst würde ich mich wohl im wahrsten sinne vergessen. Welche Art der Meditation hast du für dich gefunden? Ich suche noch...

Gruß Raja
 
Hallo Mara,

und was hat dich dazu gebracht, diesen Weg einzuschlagen?
War es die Beschäftigung mit der Esoterik oder ein konkretes Erlebnis oder eine Lebenssituation?
 
Hallo Dawn,
bedienst du dich da bestimmter Techniken?
Dein Gedanke ist natürlich das Rezept schlechthin , aber der Arbeitsalltag oder allgemein der Alltag ist oft so schnell, daß es doch kaum möglich ist, die Beschleunigung herauszunehmen, weil man für die Einzelhandlungen wesentlich mehr Zeit bräuchte, um sie bewußt zu erleben..

Gruß Raja
 
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Hi Raja.

Welche Meditationstechnik ich benutze?

Eigendlich habe ich das schon gesagt: Ich versuche ohne Gedanken im Hier und Jetzt zu leben und das was ich tue so bewusst wie möglich zu tun. Dass mir das nur selten gelingt ist eine andere Sache.

Manchmal benutze ich aber auch Techniken.
Ich höre zum Beispiel Meditationsmusik und versuche so tief wie möglich in die Musik hineinzugehen. Am liebsten höre ich zum Meditieren "Nada Himalaya" von Deuter. Es gibt da keine Melodie, nur Töne und Klänge von alten, handgearbeiteten tibetanischen Glocken und Klangschalen.

Manchmal mache ich auch aktive Meditationen, die ich bei Osho kennengelernt habe. Meine Lieblingsmeditation ist die Kundalinimeditation.

Ich bin praktiziernder Katholik, bin aber gleichzeitig von meiner Einstellung her in erster Linie von Osho beeinflusst. Ich schreibe Dir hier mal ein paar seiner Gedanken über Meditation:

...Was ist Meditation? Eine Technik, die man praktiziert? Eine Anstrengung, die man unternimmt? Etwas, das man mit dem Verstand erreichen kann? Das ist es nicht.
Alles, wozu der Verstand fähig ist, kann nicht Meditation sein. Meditation ist jenseits des Verstandes, und der Verstand ist dabei absolut hilflos. Der Verstand kann Meditation nicht ergründen.
Wo der Verstand endet, dort beginnt Meditation. Daran muß man denken, denn alles, was wir im Leben tun, tun wir mit dem Verstand. Alles, was wir erreichen, erreichen wir mit dem Verstand. Und wenn wir uns schließlich nach innen wenden, denken wir wieder in Begriffen von Technik, Methodik und Tun, weil unsere ganze Lebenserfahrung uns zeigt, dass man mit dem Verstand alles tun kann.
Ja, man kann alles mit dem Verstand tun - außer Meditation. Meditation ist nämlich keine Leistung - sie ist schon vorhanden, sie ist deine Natur. Du mußt sie nicht erlangen, du mußt sie nur wiedererkennen, mußt dich nur wieder an sie erinnern. Sie ist schon vorhanden und wartet auf dich.
Nur eine Kehrtwendung nach innen, und sie steht dir zur Verfügung. Du hattest sie immer schon bei dir...

Noch was anderes. Du denkst, wenn Du liebevoller wirst, wirst Du Dich verlieren.

Ich sehe das nicht so. Ich denke, alles was ich verlieren kann, das bin ich nicht. Liebe hat für mich etwas mit Öffnen zu tun, mit Weitwerden mit Einswerden. Und ich möchte weit werden wie der Ozean.

Liebe Grüsse

:guru:
 
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