Hallo simi,
Ganz sicher nicht!
Das ist ein Missverständnis, Birgit. Natürlich habe ich mich immer mit der Gut und Böse Thematik beschäftigt- jeder Mensch tut das. Dauernd, ständig, immer und überall- und vor allem, wenn er viel Feuer oder Angstplaneten im 9. Haus hat. Auf die Lösung kommt er aber erst am Ende des Weges, da gibt es kein anderes Thema mehr, nur noch dieses- so meinte ich das.
Brigdet schrieb:
Also habe ich mich bereits als Kind damit beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es genauso wenig,
wie es nur schwarz oder weiß gibt,
auch nicht nur Gut oder Böse gibt.
Ja, du hast Mars und Pluto in enger Konjunktion in 9- kein Wunder also, dass das für dich frühzeitig ein besonderes Thema war.
Brigdet schrieb:
Es ist alles eine rein subjektive Sache der Wahrnehmung, Sichtweise und der Einstellung zu der entsprechenden Thematik.
Ja, das sage ich ja: Moral ist subjektiv.
Brigdet schrieb:
Ich kann aber nach wie vor nicht nachvollziehen, wie man erst mit 48 (oder so) plötzlich feststellen muss, dass es das Böse gibt?
Wie hast du denn vorher gelebt?
Nein, dass es das Böse gibt, wusste ich natürlich schon immer. Ich wusste aber auch schon immer, dass ich eine Gute bin- das stand ausser Frage. Ich bin früher rein subjektiv von mir ausgegangen: ich bin gut, also ist jeder Mensch im Kern gut. Tat ein anderer offensichtlich Böses, dann suchte und fand ich automatisch eine Begründung für sein augenblickliches Böse-Sein: er hatte Angst, der arme Mensch, oder er verstand die Zusammenhänge einer Situation nicht richtig oder er war zu sensibel und brauchte Abhärtung- irgendeine Begründung fand ich immer, um ihn zu entschuldigen. Ich sah ihn wie mich selbst: im Grunde gut, nur im Augenblick fehlgeleitet- warum auch immer. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass ein Mensch im Kern böse sein könnte. Unmöglich! Selbst ein Mörder, Vergewaltiger, Hilter persönlich: alle waren im Grunde ihres Herzens gut.
Nicht gut fand ich allerdings, wenn solche Leute mich oder andere provozierten. Warum taten sie das? Was hatte ich ihnen getan? Ich verstand es nicht! Ich suchte bei mir- und fand viele sehr schäbige Eigenschaften an mir selbst. Ich reinigte mein Herz und öffnete es weit- es blieb dasselbe Schauspiel: die Bösen provozierten mich. Mein Gewissen war nun rein, ich tat ihnen nichts, ich war mir dessen gewiss. Sie provozierten mich mehr als jemals zuvor in meinem Leben.
Schlucke ist dafür das Paradebeispiel überhaupt, ich weiß nicht, ob du den thread gelesen hast. Ich habe mich aufrichtig und aus reinem Herzen seinen Fragen gewidmet- ich weiß es und Gott ist mein Zeuge. Schlucke spukte mir ins Gesicht- verbal natürlich. Aus reiner Boshaftigkeit! Ich kam nicht umhin, es zu erkennen, zu gross war mein Schmerz. Ich erkannte aber vor allem die Liebe Gottes in dem Geschehen- Gott hat das Böse erschaffen zur Erkenntnis meiner selbst, mir zuliebe. Der Gute braucht das Böse, um sich durch Unterscheidung von ihm zu erkennen. Das Böse muss, wird und soll das Böse sein und bleiben! Das ist Gottes Wille und Liebe!
Gut und Böse sind ein Paar, sie gehören zusammen, sie sind eins. Der Witz, den Annie nicht versteht, ist, dass eine Seite übrigbleibt: die Gute. Aber nicht die vermeintlich Gute von vorher, sondern die, die nicht mehr unterscheidet und daher Glückseligkeit heißt.