Hallo Simi
Allerdings verstehe ich dann nicht deine Wertung in "gute" oder "böse" Taten.
Wenn es "gut" und "böse" gar nicht gibt, dann gibt es auch keine "guten" oder "bösen" Taten.
Geht es einem bösen Menschen gut, tut er auch gutes. Leidet ein böser Mensch unter etwas tut er Böses.
Desshalb ist es für mich so immens wichtig, das es mir gut geht, dann leidet auch meine Umwelt nicht.
Du wolltest eine Definition haben- da ist sie. Was ist denn nach deiner Wertung daran nun eine böse Tat?
Eine böse Tat ist dann böse, wenn sie aus Rücksichtslosigkeit geschieht.
Rücksichtslos wird ein Böser dann, wenn es ihm schlecht geht.
Also hilf mir doch bitte, indem du mir eine Definition deines Wertesystems gibst- am besten an einem Beispiel.
Beispiel:
Ein Böser misst sich an seinen bösen Taten und den daraus folgenden Konsequenzen.
Ich liebe Pferde und ich liebe Sport.
Als Jugendliche durfte ich einmal die Woche zum Reitunterricht.
Mir war schnell klar, das es den Pferden als Schulpferden schlecht ging.
Es gab keine Artgerechte Haltung und keine Bezugspersonen für die Tiere.
Das war schlimm genug. Nun ist es aber so, das ich als Böse ein extremes Konkurenzdenken habe und die Pferde unter meinem Ehrgeiz leiden mussten.
Das ging dann soweit, das ich die Pferde im Unterricht sehr hart geritten bin und von der Gerte oft gebrauch genommen habe, wenn von Seiten des Pferdes nicht parriert wurde. Ich habe das Pferd nicht mehr als Freund gesehen, sondern als jemanden, den ich mir Untertahn machen musste.
Ich hbe die Stimmungen der Guten mitbekommen, die mein Verhalten missbilligten, sich aber nicht trauten etwas zu sagen, denn mein verhalten war ja beim Reitlehrer willkommen, dann waren die Gäule in der nächsten Reitstunde wenigstens brav.
Nun war es so, das eines meiner Lieblingspferde an eine Gute verkauft wurde.
Ich habe ganz genau gemerkt, wie der Neid in mir aufkam. Ich wusste es war das beste, was dem Pferd passieren konnte.
Ich habe mir gedacht, wenn das mein eigenes Pferd wäre, dann würde ich nicht mehr unter dem ganzen Konkurenzdruck stehen und mir und dem Pferd würde es gut gehen.
Andererseits habe ich aber gewusst, ich habe so ein gutes Pferd auf Grund meines Verhaltens nicht verdiehnt.
Ich habe damals gesehen, das ich auf Grund der Umstände nicht in der Lage bin, mein Verhalten gegenüber den Pferden zu ändern und habe den Reitsport aufgegeben.
Erst jetzt 15 jahre später traue ich mich wieder an Pferde heran. Das Pferd um das ich mich einmal in der Woche kümmere mit einer Gruppe von Kindern zusammen, hat mir vor einem Jahr gezeigt, das es mir vertraut. Ich habe lange überlegt, ob ich des vertrauens würdig bin, was mir dieses Pferd entgegenbringt.
Ich frage mich nur, warum die Meister des Ostens sich so ein kompliziertes Symbol wie dieses hier:
ausgedacht haben.
Warum nicht einfach so eins?
... das wäre doch viel einfacher gewesen und hätte mich nicht so in die Irre von guten und bösen Menschen geführt. Das Schachbrettmuster mit seiner gleichmässigen Verteilung von schwarz und weiß bildet die Wirklichkeit der Gleichheit aller Menschen doch viel besser ab. Hast du eine Erklärung dafür?
Jin und Jang ist schon richtig. Durch mein offensichtlich böses Verhalten verhelfe ich den Guten zum Handeln, weil sie das Elend nicht mehr mitansehen können. Der Gute muss mir in meinen Augen etwas böses tun, weil ich ihn dazu zwinge.
Der Böse selbst ist gezwungen nur dann gutes tun zu können, wenn es ihm bereits schon gut geht. Ein Böser kann sich nur selbst diehnen.
Ein Guter kann sich auch selbst gut erziehen, das kann ein Böser nicht, er muss lernen sich erziehen zu lassen, sonst endet es wirklich in Mord und Totschlag.
LG Rael