Etwas verzeihen, einen Fehler zugeben

Wir in der Schule hatten damals ein ganz eigenes System, Fehler zuzugeben.

Wenn man sich eingestehen musste, einen Fehler gemacht zu haben (z.B. in einer Diskussion ein absolut dämliches Argument gebracht zu haben), dann ließen wir uns immer auf die Knie nieder, reckten die Faust gen Himmel und stießen ein markerschütterndes "NEEEEIIIINN" aus, meist noch mit einem dramatischen Nonsense-Spruch wie: "Meine argumentative Basis! Wie konntest du nur wissen, dass das meine Achillesferse ist!", worauf wir gekünstelt in Tränen ausbrachen.

Der den Fehler Zugebende konnte auf diese Weise das "peinliche" Erlebnis hinter sich bringen, und seinen Fehlschlag dadurch kompensieren, dass die anderen über seine theatralische Show lachen konnten, was wiederum ein kleiner Erfolg war. Daraufhin wurde die Sache vergessen.
 
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Ich bin eben jemand der auf Ehrlichkeit unt korrektem Miteinander steht. Merke es sehr schnell wen was nicht stimmt, geb ihm aber die Möglichkeit zu reden. Von beiden Seiten aus. Um ein Fehler zu finden muss man danach suchen, ich habe die Hilfe angeboten.

So pauschal läßt sich sowieso schlecht etwas sagen, weil es meiner Meinung nach auf die konkrete Situation ankommt.

Vielleicht möchten die Anderen solche Gespräche einfach nicht.

Vielleicht fühlt sich Dein Gegenüber "kontrolliert" und sich in seiner Privatsphäre gestört. Er wollte vielleicht etwas "verbergen", und Du legst eventuell Deinen Finger in die Wunde. Das trägt nicht unbedingt zu einem guten Gesprächklima bei.

Zum Thema Fehler: In der Schule lernen wir doch schon, wie schwerwiegend Fehler sind. Je mehr man macht, je schlechter die Zensur. Ich glaube dass wir hier noch nicht lernen, das Fehler wichtig sind um auf konstruktive Lösungen zu kommen.

Eine Frage zum Schluß: Was für Fehler meinst Du eigentlich? Könntest Du ein konkretes Beispiel bringen?

LG
Bussardin
 
Wir in der Schule hatten damals ein ganz eigenes System, Fehler zuzugeben.

Wenn man sich eingestehen musste, einen Fehler gemacht zu haben (z.B. in einer Diskussion ein absolut dämliches Argument gebracht zu haben), dann ließen wir uns immer auf die Knie nieder, reckten die Faust gen Himmel und stießen ein markerschütterndes "NEEEEIIIINN" aus, meist noch mit einem dramatischen Nonsense-Spruch wie: "Meine argumentative Basis! Wie konntest du nur wissen, dass das meine Achillesferse ist!", worauf wir gekünstelt in Tränen ausbrachen.

Herrlich, das werde ich hier in meiner Familie auch einführen. Das trägt sicherlich in mancher Situation zur Entspannung bei.

LG
Bussardin
 
Servus,

ich bin jemand der mit anderen noch normal reden kann und auch ein eigenen Fehler zugeben kann. Doch wenn man so manchen fragt warum sind die zu feige dazu?

Selbst wenn man denen die Möglichkeit gibt über ungereimtheiten zu sprechen. Manchmal sieht man manchen an das da was nicht stimmt.

Warum können oder wollen die kein klares Wort reden?

LG Petee
ich kenne so eine person persönlich, die weiß glaube ich zumindest, dass sie einen fehler gemacht hat jedoch nicht drüber reden will und diesen auch in zukunft begehen wird aus feigheit.

ich frage mich wie kann man jemanden verzeihen, obwohl derjenige den fehler nicht einsieht oder nicht als fehler empfindet, dass es ein fehler war, also auf stur schaltet und sich selbst als opfer sieht?



beere:)
 
Für mich ist es am schlimmsten wenn manche die Fehler erst zugeben wenn man alles "beweisen" kann und dann wird aber noch die Schuld nicht einfach eingestanden, dann kommt immer noch das !aber!....
..manchesmal erwische ich mich auch dabei genau zu wissen das ich einen Fehler gemacht habe und trotzdem suche ich, ob ich meine eigene Schuld nicht irgendwie abschwächen kann....
Das ist aber glaube ich menschlich und wenn ich wieder mal Ausreden zu hören bekomme werde ich mal nicht alles so eng sehen und nicht weiter bohren!!!
Versuche es zumindestens:)
 
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Etwas verzeihen ist oft gar nicht so einfach. Egal von welcher Seite aus gesehen. Und dann ist es verziehen und wird beim nächstbesten Streit wieder aus der "ALLES-WIEDER-GUT-KISTE" geholt.

Mir fällt gerade auf dass ich dieses Problem leider auch oft habe, und vermeintlich erledigte Dinge bei einem intensiven Gespräch / Streit wieder hervorhole.
Frage mich gerade warum ich das wohl tue? Wahrscheinlich weil ich die "Sache" noch nicht verziehen habe.

Und einen Fehler zugeben? Zunächstmal vor mir selber. Und dann vor dem Anderen.

Aber wir sind doch alle unterschiedlich. Vielleicht ist das was ich als Fehler betrachte, für mein Gegenüber gar kein Ding. Oder umgekehrt. Wer beurteilt eigentlich was ein Fehler ist?
 
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