H
Hellequin
Guest
Wenn alles möglich ist, ist alles möglich. Das ist ein logischer Schluss. Und an dieser Stelle unangemessen spitzfindig.Was beim Durchschnittsbürger hängenbleibt ist z.B. "positives Denken ist blöd", "NLP ist pure Manipulation", "alles ist möglich, also sind auch meine Engel/ Karten/ Orbs/ Astralreisen usw. möglich".
Trotzdem: Man muss kein radikaler Skeptiker sein, um anzuerkennen, dass ein Urteil über die Möglichkeit der von dir genannten Beispiele sich immer nur auf Grundannahmen stützen kann, die nach wie vor nicht beweisbar sind - insbesondere nicht durch Erkenntnisse, die nur deswegen für die Wahrheit der Grundannahmen sprechen, weil sie gewöhnlich auf Basis der Grundannahmen interpretiert werden. Die hoffnungslose allgemeine Unantastbarkeit metaphysischer Fragen ist eine der wohl größten Kränkungen, denen sich die Wissenschaft jemals ausgesetzt sah, und insofern kann es nicht verwundern, dass skeptisch eingestellte, allem Gläubischen abholde Menschen, plötzlich ihrerseits ungare, haltlose Dogmen vorschützen, sobald es um solche Fragen geht.
Allein wegen ihrer Nicht-Unmöglichkeit die Existenz solcher Phänomene vorauszusetzen (und auch noch verbindlich zu beschreiben), ist natürlich ein ganzes Stück bescheuerter, als sie prinzipiell abzulehnen.
Physik und Chemie, möchte ich mal behaupten, beschreiben tatsächlich nicht unsere Interpretation dessen, was wirkt, sondern die Wirklichkeit, die wir interpretieren. Die Naturgesetze gelten für alle Lebewesen und Dinge gleichermaßen, auch wenn eine Biene in einer völlig anderen Realität lebt als ein Mensch.Und noch mal zur Wirklichkeit "absolutum": alle Zahlen/ Messverfahren/ physikalischen/ chemischen / mathematischen Theorien wurden "NUR" von Menschen entwickelt, können also nur die Wirklichkeit abbilden, die Menschen wahrnehmen können!!!
Dann war er wahrscheinlich weder Mathematiker noch Physiker noch Chemiker. Dieser Tage hat "Geisteswissenschaft" keinen guten Klang, da sich Wissenschaftler gerne in der Sicherheit absoluter Wahrheiten wiegen und die absoluten Wahrheiten der Geisteswissenschaften im Licht der Neuzeit sämtlich zu Staub zerfallen. Das ist im Prinzip erfreulich, könnte es diesen doch zu mehr Freiheit und neuem Pioniergeist verhelfen. Leider muss jeder Geisteswissenschaftler, der sich nicht glaubhaft als Naturwissenschaftler darzustellen vermag, damit rechnen, dass man ihm mit Ockhams Rasiermesser die Zunge rausschneidet, d.h. ihn zum Pseudowissenschaftler erklärt, ihn damit aus der ernsthaften Debatte nimmt und einer Klientel überantwortet, die gebührenpflichtig mit Erzengeln telefoniert, um in Erfahrung zu bringen, wann endlich der Traumpartner erscheine.Einer meiner Profs sagte mal: Mathe/ Physik/ Chemie seien die Geisteswissenschaften und Psychologie/ Pädagogogik/ Geschichte seien die Naturwissenschaften ...
Das ist kein reines Konstrukt, sondern die Abstrahierung einer Tatsache. Kokosnuss und Kokosnuss sind nicht Kokosnuss, sondern Kokosnuss Kokosnuss, konstruiert: zwei Kokosnüsse. Die gesamte Mathematik einschließlich ihrer abstraktesten Konzepte basiert, wenn man so will, auf der allgemeingültigen Erkenntnis, dass X mehr wird, wenn ich zu X mehr X hinzufüge.Wenn man das unter der Vorraussetzung betrachtet, daß 1 + 1 (und alles, was darauf basiert) "Nur" eine Absprache (ein Konstrukt) ist, um die Welt messbar zu machen und mehr nicht (!!!) - kann man seinem Gedankengang folgen.