Esowatch.com nicht mehr erreichbar

Hey Ireland, danke für die ausführliche Antwort. Ich stimme darin im Großen und Ganzen zu, wenn auch cum grano salis.

Das Thema mit der Mathematik ist ein eigener Bereich. Mathematik gründet auf Logik und die ist eine Säule der wissenschaftlichen Methode. Beschönigend würde ich schätzen, kaum 10 % der Weltbevölkerung sind in der Lage, die Tragweite dieser Formalwissenschaft zu erfassen.

@ gabi0405
stimmt, aber die Esoterik hat durchaus Platz innerhalb einer konstruktivistischen Denkweise, weil eben verschiedene Wahrnehmungsmodelle nebeneinander gleichberechtigt stehen können, denn Konstruktivisten wissen und akzeptieren, das es "eine" Wahrheit nicht gibt.

Und das ist der Punkt, wo ich vehement wiederspreche. Wie verbindest du das mit dem Konstruktivismus? Was ist ein Wahrnehmungsmodell?
 
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@ gabi0405


Und das ist der Punkt, wo ich vehement wiederspreche. Wie verbindest du das mit dem Konstruktivismus? Was ist ein Wahrnehmungsmodell?

Ein Wahrnehmungsmodell ist die ganz individuelle Sicht eines Menschen auf die Realität. Was nicht heisst, dass diese Realität einer übergeordneten Wirklichkeit entspricht - sie kann immer nur eine Konstruktion der Wirklichkeit sein.

H. von Foerster hat z.b. folgendes Grundprinzip des Konstruktivismus formuliert: "Erfahrung ist Ursache, die Welt die Folge".
Das heisst für mich: schon kleinste Veränderungen des Fokus auf ein Problem, können dieses Problem in einem anderen Licht erscheinen lassen oder ganz zum verschwinden bringen.
Das heisst des weiteren: es gibt keine richtige oder falsche Konstruktion - es gibt lediglich bessere (leidfreie) oder schlechtere (leiderzeugnede) Anpassungen an Erfordernisse.

Zum Schluß nochmal Wittgenstein: "Daß das Leben problematisch ist, heißt, daß Dein Leben nicht in die Form des Lebens paßt. Du mußt dann Dein Leben verändern, und paßt es in die Form, dann verschwindet das Problematische."
 
Ein Wahrnehmungsmodell ist die ganz individuelle Sicht eines Menschen auf die Realität. Was nicht heisst, dass diese Realität einer übergeordneten Wirklichkeit entspricht - sie kann immer nur eine Konstruktion der Wirklichkeit sein.

Hi gabi, du teilst meine Trennung zwischen Wirklichkeit und Realität nicht, bzw benutzt sie gar im verdrehten Sinne. Ich halte mich da an Herbert Pietschmann. Eine Wirklichkeit kann gar nicht übergeordnet sein. Sonst bin ich ja deiner Meinung.

Das heisst des weiteren: es gibt keine richtige oder falsche Konstruktion - es gibt lediglich bessere (leidfreie) oder schlechtere (leiderzeugnede) Anpassungen an Erfordernisse.

So, und solange wir uns im Psychischen bewegen, verstehe ich diese Ansicht und kann sie nachvollziehen.

Ich muss etwas nachlesen.
 
Habe ich es mir doch heimlich schon gedacht:

Auch Konstruktvisten, selbst die Radikalen darunter, verneinen keine objektive Realität (siehe die unerkennbare Welt bei Glasersfeld)

Es ist aber auch wirklich nicht einfach zu verstehen.

Zu den Kritikpunkten, diese Autoren können es besser als ich:

http://www.philolex.de/konstrur.htm#krr

http://www.univie.ac.at/constructivism/papers/2007/saalmann-argumente.pdf

Ihr könnt es euch aber eigentlich sparen, die Links anzuklicken, da sie nur verfeinert wiedergeben, was von mir in groben Zügen angeführt wurde.

Mein psychologisches Grundwissen verrät,warum gerade Esoteriker so anfällig für die "viele Wahrheiten-Theorie" sind.
 
Mein psychologisches Grundwissen
Zu dumm, dass so viele psychologisch Grundwissende Schwierigkeiten damit haben, ihre Gedanken klar und verständlich zu formulieren. Dies zeugt nämlich entweder von wirren, ganz und gar nicht zustimmungswürdigen Gedanken, oder von der recht albernen Gewohnheit, zusammengelesene Informationen unsinnig kombiniert wiederzugeben, wann immer sich eine Gelegenheit ergibt.

Versuch es mit einer Extraportion Ginseng.
 
Zu dumm, dass so viele psychologisch Grundwissende Schwierigkeiten damit haben, ihre Gedanken klar und verständlich zu formulieren.

Dies ist ein Grund, warum Psychotherapien, im Besonderen die Psychoanalyse (man soll mir nicht nachsagen, dass ich den freudschen Quatsch unterstütze) in der working class keine (geringe) Erfolge erzielen. Es fehlt an Ausdrucks- und Aufnahmefähigkeiten.
Daher auch der durchschlagende Erfolg von Astrology, Reiki, usw.

Dies zeugt nämlich entweder von wirren, ganz und gar nicht zustimmungswürdigen Gedanken, oder von der recht albernen Gewohnheit, zusammengelesene Informationen unsinnig kombiniert wiederzugeben, wann immer sich eine Gelegenheit ergibt.

Die Kombinationsmöglichkeiten übersteigen dabei niemals die Auffassungsgabe des intuitiv Agierenden.
 
Ohne den Thread hier intensiv verfolgt zu haben, will ich (wahrscheinlich auch) drauf hinweisen, dass esowatch wieder da ist - es heißt jetzt psiram.com. Die ganzen hoffnungevollen Berichte, die Klagen hätten was gebracht, waren falsch.

Beim Überfliegen des Threads ist mit natürlichaufgefallen, dass die unvermeidbare Diskussion über den radikalen Konstruktivismus ausgebrochen ist. Leute: Lest mal Watzlavik und schaut, was er wirklich sagt. Auch er geht von einer objektiven Realität aus. Er benutzt u.a. wissenschaftliche Experimente - und verweist im Vorwort, dass er auch gute wissenschaftliche Methodik verwendet - um seine Behauptungen zu belegen. Und die sind schlicht nur, dass wir mit unseren Sinnen und unserer Art zu denken möglicherweise die Wahrheit nie ganz fassen werden können.

Die ganzen Behauptungen a la Es gibt verschiedene Wahrheiten stehen zwar auch in seinen Büchern, sind aber nicht auf alles anwendbar. Auch im radikalen Konstruktivismus gibt es schlicht falsche Behauptungen. Und ebenso übrigens in der Quantenmechanik - auch da gibt es das Wor unmöglich.
 
Und: ob Naturgesetze stimmen halte ich mal für dahingestellt ... sie werden doch nur von Menschen gemacht und was die Wahrnehmung/ Interpretation von Menschen "taugt" siehste hier:

Sie werden eben nicht von Menschen gemacht sondern von der Natur und jeder unterliegt diesen auch du ;)


Lass verschiedene Leuts die gleichen Nachrichten sehen: wenn Du diese hinterher einzeln befragst wird jeder Dir etwas ganz anderes erzählen, angefangen von "so schlimm sieht es für Deutschland ja gar nicht aus, alles gut" bis hin zu "das Ende Deutschlands ist nah" (kannst Du auf alle Wahrnehmungen und alle Situationen übertragen).

Wer von denen hat denn nun recht? Gibt es das überhaupt: Recht haben?
Unser Gehirn ist ein treuer "Genosse" - es macht genau das, was wir ihm vorgeben und läßt sich darin sogar noch gut schulen.

Das ist ein altbekannter Schmäh der Psychologie natürlich gibt es nicht die eine Wahrheit , aber es gibt Indizien und Indizien führen zu Beweisen Wenn ich also viele verschiedene Wahrnehmungen habe so gilt diese für die die meisten Indizien sprechen .

Ich trenn das alles gar nicht und es gibt meiner Ansicht nach überhaupt keine Fakten oder gar Naturgesetze - denn die nimmt ja "nur" der Mensch wahr und der Wahrnehmung eines Menschen kann man ja nun gar nicht vertrauen.

Uhm Natur gesetze nimmt jedes Lebewesen und jede Pflanze selbst der Planet wahr alles was du siehst und nicht siehst ist Naturgesetzen unterworfen .

Die Mathematik ist im Prinzip nur ein Mittel um gewisse Vorgänge greifbar und erklärbar zu machen . ;)
 
Sie werden eben nicht von Menschen gemacht sondern von der Natur und jeder unterliegt diesen auch du ;)

Das ist (d)eine Ansicht.
Es gibt jedoch auch andere:
"Konstruktivistisch betrachtet sind die Naturgesetze Konstrukte, also menschengemachte Gebilde, die uns helfen sollen, die Natur abzubilden. Wir lesen also nicht, wie die Empiriker annehmen, die Naturgesetze direkt aus dem Buch der Natur ab und wir können auch nicht allein durch Nachdenken zur Wahrheit über die Natur kommen, wie der Rationalismus hofft."

mehr dazu-->http://www.scilogs.de/wblogs/blog/q...-21/halten-sie-sich-bitte-an-die-naturgesetze
 
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Das Begreifen der Naturgesetze ist menschlich. Was diese Gesetze beschreiben existiert aber unabhängig von uns. Nur eben unsere Beschreibung nicht.
 
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