Es zieht mich zum Atheismus

Ich denke, jedeR strebt nach dem einfachsten Glauben für sich selbst.
Die Herausforderung besteht doch darin, immer schwierigere und fremdere Glauben für sich zu entdecken.

Ich persönlich habe schon die vielfältigsten Glauben angetestet: Eine der prägendsten (neben dem Katholischen in meiner Kindheit) war: "Der Lauf des Wassers: Eine Einführung in den Taoismus" von Alan Watts. Ich könnte theoretisch auch protestantisch, Aufklärerisch oder Atheistisch werden. Oder Hinduistisch. Oder zu Scientology gehen. Auch der Gedanke an Animismus ist mir nicht fremd.

Ich glaube, ich habe mich jedoch für das Gegenteil von Naturalismus entschieden. Ich glaube nicht an die Natur und die überlieferten Glaubensrichtungen "da draußen", sondern an die "Natur da drinnen" - die Natur des Menschen. Den Geist. Und da für den Agnostizismus. Wie Sokrates gesagt hat: Ich weiß nichts. Der Geist weiß nichts. Dennoch erhebe ich ihn hier über die "Natur (und objektive Glaubensrichtungen) da draußen".

Man muss nichts wissen oder glauben, um (unter anderem: geistig) zu leben. Allerdings ist das sehr schwer und ich suche auch immer noch nach einer "Lösung" :D. Ich hoffe, ich finde sie nicht!
 
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Außerdem empfehle ich jedem/jeder ein (schlechtes) Buch über Verschwörungstheorien, damit man weiß, dass nicht jede Verschwörungstheorie automatisch wahr sein muss.
@Xonolil
warum empfindest du es schwierig ohne einen glauben zu leben?

Ich weiß es nicht. Es ist einfach so.
Ich brauche etwas (geistiges, oder vielleicht reicht auch etwas körperliches, das ich nicht habe) um mich festzuhalten. Was mir in dieser völlig chaotischen Welt Orientierung bietet. Das Übliche stört mich allerdings - also die Sendung "Orientierung" Sonntags Mittags auf ORF 2.
Ein geistiges Vorbild.
Eine ideale Lebensweise.
Etwas wonach ich streben kann.
... ich bin nun mal geistig aktiv.
Es gibt immer noch ein höheres Ziel (Art zu leben).

Wenn man mein Leben "unter" mir betrachtet, fällt es mir leicht, ohne die Art und Weise zu leben, wie diese Menschen, die "schlafen" - und gar nicht suchen. Die höhere Art ist jedenfalls sehr schwierig. Sinnlos zu leben - wie es (meines Wissens nach) Sartre und Camus beschrieben haben.

Wenn man ein schönes Leben hat, kann man es ja aushalten. (Wobei auch im antiken Rom Menschen die alles Schöne erlebt haben, und denen damit langweilig geworden ist, angeblich Suizid begangen haben.) Aber wenn man ein "normales" Leben hat, ist es doch schwierig, wenn man glaubt, dass alles sinnlos ist. Wieso weitermachen? Man muss sich selbst etwas finden können, wieso! Und dabei könnte Glaube helfen. Ich persönlich möchte mir allerdings nicht zu sehr helfen lassen - zumindest nicht direkt. Also mit Ursache - Wirkung. Wenn ich hier sinnlos leide (im Job, in meiner Krankheit oder so), dann MUSS das nicht unbedingt Sinn ergeben - für mich (schon). Ohne (geistige) Hilfe erträgt man nunmal ein schwieriges Leben nicht so leicht.
 
... ich bin nun mal geistig aktiv.---Es gibt immer noch ein höheres Ziel (Art zu leben).---
Ohne (geistige) Hilfe erträgt man nunmal ein schwieriges Leben nicht so leicht.
Allein schon die Tatsache geistiger Aktivität verhilft dazu, dass das Leben reich ist, bzw. reich wird.

Das mit den höheren Zielen ist seltsam: kaum ist etwas, bzw. ein Ziel erreicht, so glaubt man, nichts Besonderes getan zu haben und es erscheint ein neues, "noch höheres" Ziel. Das hört nie auf.

Ja, es stimmt: Mit geistiger Hilfe lebt man bei Krankheit leichter. Ich wage sogar zu sagen, nur mit geistiger Hilfe bewältigt der Mensch alles, auch die schwierigsten Verhältnisse.
 
ich fande den gedankengang aus einem buch sehr interessant..... wir können unserem leben einen sinn geben, der sinnlich ERFAHRBAR ist und nicht übersinnlich herbeihalluziniert.

mag für manche vielleicht etwas provokant wirken...nur es kommt evtl drauf an, auf welchen teil dieser aussage man den fokus legt ;)

zumindest finde ich diese sichtweise sehr interessant.
macht irgendwie sinn :D ich glaube das leben wird oft viel zu ernst genommen. sich selbst auch. manchmal brauchen dinge einfach nur freude machen.... in dem man einfach tut :)
Außerdem empfehle ich jedem/jeder ein (schlechtes) Buch über Verschwörungstheorien, damit man weiß, dass nicht jede Verschwörungstheorie automatisch wahr sein muss.


Ich weiß es nicht. Es ist einfach so.
Ich brauche etwas (geistiges, oder vielleicht reicht auch etwas körperliches, das ich nicht habe) um mich festzuhalten. Was mir in dieser völlig chaotischen Welt Orientierung bietet. Das Übliche stört mich allerdings - also die Sendung "Orientierung" Sonntags Mittags auf ORF 2.
Ein geistiges Vorbild.
Eine ideale Lebensweise.
Etwas wonach ich streben kann.
... ich bin nun mal geistig aktiv.
Es gibt immer noch ein höheres Ziel (Art zu leben).

Wenn man mein Leben "unter" mir betrachtet, fällt es mir leicht, ohne die Art und Weise zu leben, wie diese Menschen, die "schlafen" - und gar nicht suchen. Die höhere Art ist jedenfalls sehr schwierig. Sinnlos zu leben - wie es (meines Wissens nach) Sartre und Camus beschrieben haben.

Wenn man ein schönes Leben hat, kann man es ja aushalten. (Wobei auch im antiken Rom Menschen die alles Schöne erlebt haben, und denen damit langweilig geworden ist, angeblich Suizid begangen haben.) Aber wenn man ein "normales" Leben hat, ist es doch schwierig, wenn man glaubt, dass alles sinnlos ist. Wieso weitermachen? Man muss sich selbst etwas finden können, wieso! Und dabei könnte Glaube helfen. Ich persönlich möchte mir allerdings nicht zu sehr helfen lassen - zumindest nicht direkt. Also mit Ursache - Wirkung. Wenn ich hier sinnlos leide (im Job, in meiner Krankheit oder so), dann MUSS das nicht unbedingt Sinn ergeben - für mich (schon). Ohne (geistige) Hilfe erträgt man nunmal ein schwieriges Leben nicht so leicht.
 
Ich persönlich habe schon die vielfältigsten Glauben angetestet: Eine der prägendsten (neben dem Katholischen in meiner Kindheit) war: "Der Lauf des Wassers: Eine Einführung in den Taoismus" von Alan Watts. Ich könnte theoretisch auch protestantisch, Aufklärerisch oder Atheistisch werden. Oder Hinduistisch. Oder zu Scientology gehen. Auch der Gedanke an Animismus ist mir nicht fremd.
Das kommt mir sehr seltsam vor. Man kann doch keinen Glauben antesten wie man eine neue Marmelade probiert. M.M.n. kommt die religiöse Orientierung von selber und zwar gegen alles Aufoktroyierte. Auf die Tour bin ich doch letztlich zum Animismus/Animalismus gekommen, obgleich man versucht hat, aus mir 'nen frommen Christen zu machen. Letztlich aus der Distanz betrachtet ein lustiger Versuch und völlig umsonst... :lachen:
Will sagen, man kann zwar rein intellektuell mit exotischen Religionen anbandeln, aber das heißt nicht, das sie wirklich dem eigenen Wesen entsprechen.
 
Leute, streitet doch nicht um die Wahrheit!
Um was denn sonst?
Es geht um Interaktion, Kommunikation - darum zu streiten, um seinen Blickwinkel flexibler zu machen
also doch streiten gut so.

um schlussendlich fähig zu sein auch andere subjektive Realitäten wahrnehmen zu können und akzeptieren zu können.
Andere subjektive Wahrheiten kann ich nur kennenlernen wenn man sie mir vorlebt, zeigt, beschreibt etc. und wenn ich sie selber austeste (sofern sie mir liegen).

LGInti
 
Ich sehe den Unterschied darin, dass Natur, so wie wir sie heute verstehen, nicht als beseelt oder wesenhaft gesehen wird, Gott aber schon. Somit fehlt dem heutigen Naturverständnis eine wesentliche Eigenschaft.

Diese 'wesentliche Eigenschaft' ist aber nicht zwingend notwendig!
Sie (die wesentliche Eigenschaft) wird aus einem bestimmten Bewusstsein bzw. einer bestimmten Bewusstseinsmöglichkeit erst erschaffen,und zwar vom Gläubigen selber.Das ist Theismus-Gott=Wesen.
Der Pantheismus braucht diese 'wesentliche Eigenschaft' nicht.Im Pantheismus ist der Begriff "Gott" nichts anderes als ein anderer Begriff für Prinzip.Im Pantheismus wird der Begriff "Gott" zur Metapher für unwesentliche Eigenschaft.
Genauso kann es sich auch mit den Begriffen Teufel oder Engel verhalten,diese Metaphern beschreiben menschliche Eigenschaften wie in Form von energetischen Prinzipien;Verhaltensmustern.
Der Mensch mit einem bestimmten Bewusstsein bzw. einer bestimmten Bewusstseinsmöglichkeit projeziert seine eigene Wesenshaftigkeit mit bewusstem Willens- und Entscheidungsmöglichkeiten auf die Begriffe Gott,Teufel,Dämonen und Engel.Dieser Mensch kann aus "seiner Haut" auch nicht herraus.Er könnte es,wenn seine Angst ihn nicht lähmen würde.

Zwischen Theismus und Pan-Theismus stehen für mich nur Zahlen, nämlich eins oder viele, sonst ist da kein Unterschied.

Aber nur deshalb weil du meinst der Natur würden wesentliche Eigenschaften fehlen.
Ich aber sage:Sie sind nicht notwendig.
 
Ich glaube nicht, dass es eine einzige, objektive Wahrheit gibt, sondern sehr unterschiedliche subjektive Erfahrungs-, und Bewertungswelten.

Ich denke schon dass es eine einzige und objektive Wahrheit gibt.Man kann sie z.B. "Gott" nennen.
Damit bekommt der Begriff,die Metapher Gott schon wieder eine neue Bedeutung.
 
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wir können unserem leben einen sinn geben, der sinnlich ERFAHRBAR ist und nicht übersinnlich herbeihalluziniert.

Sinnliche Erfahrbarkeit,wenn sie nicht gerade der Logik in Form von Sinn entspricht,kann ebenso übersinnliche Herbeihalluzinierung sein.
Denn Niemand hat die Garantie dafür dass seine sinnliche Erfahrung auch der Realität entspricht.
 
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