Es nervt etwas...

E

Esofrau

Guest
Hallo zusammen,

ich habe damals mit geführten Meditationen begonnen, d.h. von CD. Nun hab ich mich dran erinnert, dass ich auch einfach so meditieren kann. D.h. ich hab mir eine Frage gestellt oder auch ein Thema, und fing an, in meine Mitte zu gehen.
Und jedesmal schlafe ich ein......... - mach ich etwas falsch oder so? Ich habs versucht im Liegen, im Sitzen, mit Musik, ohne Musik .... ich schlafe ein... Ich fühle mich hinterher total entspannt, aber ich finde es schade, dass ich nicht meditiert habe- - oder hab ich das ohne es zu *wissen* ? ;-)

Kennt das jemand von euch? Weiß jemand, was mir das sagen will, oder so?

Liebe Grüße und im voraus schon Dank :)
Esofrau
 
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Hallo!

So wie das klingt, hast du gelernt dich sehr zu entspannen, was gut ist. Allerdings hat man mehr davon wenn man wach bleibt. ;)

Wenn du mehr deine Erfahrung beobachtest, dann schläfst du auch nicht so leicht ein.
Wenn du mehr Energie im System hast ist es leichter dich auf das zu konzentrieren was du erlebst - und dann schläft man nicht so leicht ein.

Die einfachste Art und Weise mehr Energie aufzunehmen ist in dem du einige Male, auf langsame, sanfte und rythmische Weise die Perinealmuskeln betätigst. Irgendwann kannst du dann auch einfach so mehr Energie einfliessen lassen ohne Kontraktionen.

Eine Alternative ist Yoga, Stretching oder eine anderen Körperarbeit.

MfG
Anatol
 
Vielleicht meditierst Du zur falschen Zeit.
Gleich in der früh sollte es kein Problem sein mit Wachbleiben.

(Im Sitzen ist sicher besser als im Liegen).

Gruß,
Milon
 
Hallo Esofrau,
hier HELMUT.
:)


Grundsätzlich:

Meditation hat niemals etwas mit
Schlaf zu tun.
Im Gegenteil.

Wenn Du richtig meditierest bist Du voll wach und klar.
Ob die Meditation gut war erkennst Du daran,
daß Du ein wenig glücklicher und ruhiger bist als vorher.

Meditation hat mit Bewußtsein zu tun und nicht mit irgendeinem Dämmerzustand.

Meine Empfehlung ist, daß Du
vor einer ernsthaft gemeinten (ich sage das mal jetzt so) Meditation
entweder Dich duscht, was prinzipiell sowieso das Beste ist,
und Du

vor dem Beginn
einige Male bewußt
Trägheit ausatmest und (kosmische) Energie einatmest.


Benutze Deine Vorstellungskraft dabei!


Das ist eine alte Übung, und sie hilft.

Noch eine andere Möglichkeit ist, vor der eigentlichen Meditation
"japa" zu praktizieren.


Das heißt, Du wiederholst eine Mantra konsequent still oder auch hörbar 10 Minuten lang.
Du kannst OM, Gott oder egal was, nehmen.
Das Wort spielt in Deinem Fall keine Rolle.
Du kannst auch das Wort "ESOFRAU" nehmen.


Mach dies aber nicht vor dem Schlafengehen, wenn Du es vermeiden willst, nicht mehr einschlafen zu können.

Also, das Allerbeste ist:

VORHER DUSCHEN.

Und wie gesagt:
meditiere grundsätzlich nicht im Liegen.
Sonst wird die körperliche Trägheit auch Dein Bewußtsein beeinflussen
und der Schlaf winkt Dir zu.

Meditation muß nicht grundsätzlich was mit Entspannung zu tun haben.
Man soll im Geist entspannt sein, aber der Körper und die vitale Lebensenergie
können ruhig dynamisch sein.

Das ist sogar für die meisten Menschen am Anfang besser.

Vielleicht sollltest Du auch die Musik weglassen, damit
Du nicht in eine Art "fantasieworld" abgleitest, was
gar nichts mit wahrer Meditation zu tun hat.

Ich kann Dir eine CD-Empfehlung geben, wenn du willst.
Es ist Musik, die auf jeden Fall sofort Dein Bewußtsein hebt.

Das sind meine Vorschläge.


Viel Erfolg!

HELMUT.

:)
 
cheerfulmoon700 schrieb:
Ich kann Dir eine CD-Empfehlung geben, wenn du willst.
Es ist Musik, die auf jeden Fall sofort Dein Bewußtsein hebt.

HELMUT:)

Gerne, danke, schieß los ;-)
Und danke für deine Erklärungen und Tipps. Ich hab mir angewöhnt, nur im Sitzen was zu machen, das klappt in der Tat besser - aber müde bin ich trotzdem noch ... vielleicht ja auch nur mal urlaubsreif ;-)

Jedenfalls nochmal vielen Dank :))

Gruß
Esofrau
 
Anatol schrieb:
Hallo!

So wie das klingt, hast du gelernt dich sehr zu entspannen, was gut ist. Allerdings hat man mehr davon wenn man wach bleibt. ;)

Das weiß ich auch - deshalb nervts mich ja auch ;-) Ich hätte ja gerne was davon ... ;-))

Anatol schrieb:
Die einfachste Art und Weise mehr Energie aufzunehmen ist in dem du einige Male, auf langsame, sanfte und rythmische Weise die Perinealmuskeln betätigst.

MfG
Anatol

Verrätst du mir, welche Muskeln das sind? Ich habe diesen Namen noch nie gehört... :-/
 
Ich würde es so nehmen, wie es ist. Meditieren ist doch nicht so schön wie schlafen. Schlafen ist unkontrolliert, meditieren nicht, und so ist man entspannter. Wunderbar. Losgelassen, hingebunsvoll, was willst du mehr.
 
Verrätst du mir, welche Muskeln das sind?

Kann sein dass ich mich mit dem Ausdruck geirrt habe und die anders heissen. Gemeint sind jedenfalls die Muskeln die am Beckenboden, zwischen den Beinen liegen.

Bei der Frau die Muskeln an der vorderen Scheidenwand.
Beim Mann ca auf halber Strecke zwischen den Hoden und dem Anus.

Die Art wie du sie kontrahiert ist wichtig. Du kannst herumexperimentieren wie mit dem Atem.
 
Anatol schrieb:
Kann sein dass ich mich mit dem Ausdruck geirrt habe und die anders heissen. Gemeint sind jedenfalls die Muskeln die am Beckenboden, zwischen den Beinen liegen.

Bei der Frau die Muskeln an der vorderen Scheidenwand.
Beim Mann ca auf halber Strecke zwischen den Hoden und dem Anus.

Die Art wie du sie kontrahiert ist wichtig. Du kannst herumexperimentieren wie mit dem Atem.

Dankeschön - damit kann ich was anfangen ;-)
 
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Esofrau schrieb:
Hallo zusammen,

ich habe damals mit geführten Meditationen begonnen, d.h. von CD. Nun hab ich mich dran erinnert, dass ich auch einfach so meditieren kann. D.h. ich hab mir eine Frage gestellt oder auch ein Thema, und fing an, in meine Mitte zu gehen.
Und jedesmal schlafe ich ein......... - mach ich etwas falsch oder so? Ich habs versucht im Liegen, im Sitzen, mit Musik, ohne Musik .... ich schlafe ein... Ich fühle mich hinterher total entspannt, aber ich finde es schade, dass ich nicht meditiert habe- - oder hab ich das ohne es zu *wissen* ? ;-)

Kennt das jemand von euch? Weiß jemand, was mir das sagen will, oder so?

Liebe Grüße und im voraus schon Dank :)
Esofrau
Es gibt ja soviele Arten der Meditation, wie es Mäuse gibt :) Ich hab sehr viel Literatur darüber verputzt, weil ich wissen wollte, was genau der "Medi"-Effekt daran ist. Das versteht jede Tradition etwas anders und das ist eigentlich interessant. So sind die Zen-Buddhisten darauf bedacht, einen leichten Überdruck im Unterbauch zu erzeugen, um den unteren Körperbereich bewußt zu machen. Hier wird also betont, daß man Mensch ist und Körper, denn wenn man den inneren Druck vernachlässigt, dann ist man nicht im Zen-Sinne bewußt und tatsächlich: sobald man seinen Gedanken folgt und sich nicht auf das Erzeugen dieses leichten Druckes in besagter Muskulatur besinnt, geht dieser mit Sicherheit aus Deinen Bewußtsein flöten und der Druck ist dann auch bald futsch (es fließt durch den federleichten Druck etwas mehr Blut in die Bauchorgane und das ist natürlich gesund. Man kann auf diesem Druck auch seinen ganzen Körper wie eine Kathedrale aufbauen und alle inneren Räume erforschen). Man lernt so: darauf was ich mache, darauf kommt es an bei der Frage, ob ich zum Ziel gelange. mache ich nicht den Unterdruck, habe ich etwas ganz Grundlegendes im Zen vergessen: die Dreidimensionalität oder Trinität, also die gleichzeitige Beschäftigung von Körper, Geist und Seele mit einer Sache. Alles andere spaltet Bewußtsein in mehrerlei Beschäftigung und eigentlich ist das Energieverschwendung. Aber weil wir eben genau diese Bewußtseinsenergie ja nicht gut halten können, üben wir ja die Bewußtheit und wollen meditieren.

Wieder andere, wie die Tibeter, die setzen auf das Beobachten der geistigen Bewegungen und beschreiben "Bewußtsein" und seine Einzelteile. Es ist da die Rede von unterschiedlichen "Bardos", das sind für mich Sinnbilder für "Zeiten", in denen sich der Geist aufhält. Wenn man bei der Meditation den eigenen Fluß der Gedanken beobachtet bemerkt man: es gibt da immer eine emotionale "Tendenz", die einen Gedanken eine zeitlang begleitet. Dann wechselt plötzlich das Gedankenthema und damit auch die Emotion- oft in das gerade gegensätzliche Gebiet. Z.B. hast Du erst einmal Deine spirituelle Arbeit aufbauende Gedanken mit dem Gefühl der Konzentration (A) und danach Gedanken mit dem Gefühl der Machtlosigkeit (B) , weil Du A niemals erreichen wirst und dann kommt Dein Selbst (C), das Dich erinnert, daß Du immerhin ein Mensch bist und andere das ja auch beschreiben, daß sie A erreicht haben und dann kommt vielleicht noch eine Vierte Stimme (D, die Göttin in Dir), die dich laut ermahnt, jetzt endlich zu meditieren. Das wäre mal so eine Art Übertragung, was diese tibetischen Bewußtseinszeiten eigentlich meinen. Tatsächlich laufen diese Wechsel des Bewußtseins sehr rhythmisch ab, wenn man es zuläßt, so wie Leben, Sterben, Tod, Klärung, Freude und Interesse an Wiedergeburt. Für die Tibeter ist ja alles ein natürlicher Wechsel und diese solle man im eigenen Geist entdecken. "Rigpa" wird da diese natürliche Strahlung des Geistes genannt, der die "Zeit in der Natur" verursacht.

Was Du jetzt schriebst, das ist, daß Du dir "Gedanken vornimmst". Du versuchst also, ein bestimmtes Thema zu bewältigen. Das hört sich zunächst einmal nach anstrengender gedanklicher Arbeit an :) Tatsächlich hat es aber im spirit eine sehr große Rolle, dieses abisichtliche Denken um ein Thema herum: die sogenannte Kontemplation. Durch sie erreicht man Verständnis und abschließend dann ebenfalls den gleichen Zustand wie bei einer der erwähnten Meditationsmethoden. Kontemplation ist aber eigentlich nicht Meditation, weil Kontemplation nur im Geist stattfindet. Die Mönche machen das im Gespräch beim Spaziergang ("kommuni(o)-kation"). Der Körper und sein Energiesystem werden ganz anders berührt, als wenn Du z.B. wie die Zen-Mönche Deinen Fokus auf Deinem Bauch hältst. Wenn nicht genug geistige Energie da ist, sagt der Geist "hörens her, esofruu, leck misch an de Föss, wat soll der läppsche verzäll" und schlummert weg ;-)

Wieder eine andere Sache wäre bewußt zu bleiben. Das heißt: zu bemerken, daß man wahrnimmt. Es ist da auch egal, was man wahrnimmt, man bleibt immer der Beobachter/ die Beobachterin seiner inneren Bewegungen des Geistes, des Körpers und der Seele. Das setzt voraus: körperlich aufrecht und nicht fest zu sitzen. Es ist in unserer Natur immer überall Bewegung und irgendwo sollte immer Bewegung sein in unserer Meditation. Im Körper und im Geist und im Gefühl stets eine natürliche Bewegung, die ganz von alleine entsteht. Das gibt einfach Ruhe, ganz ohne erklärende Theorien. Wenn innerlich Ruhe ist, dann ist die Bewegung halt nur im realen Universum und die Augen schauen sich das an. Manche nehmen dafür eine Kerze zuhilfe oder sonst etwas, ich schaue z.B. gerne in die Natur. Wenn ich einem Vogel nachschauen will, schaue ich ihm nach, wenn der Körper das will. Denn ich will ja Eins sein in der Meditation und mich von keinem Teil der Natur und ihrer natürlichen Regungen entfernen.

Ich hoffe ich konnte Deine Erinnerung etwas erweitern ;-)

Liebe Grüße, Christian
 
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