Ich kann mich gut erinnern wie groß die Klappe der Esoteriker vor 15 Jahren war. Wie zudem gegen die Wissenschaft gewettert wurde. Nun scheint mir aber dass selbst der/die noch so steife Esoteriker/in begriffen hat: Die Wunder kommen aus der Wissenschaft!
Nun wird allmählich die These aufgestellt, Esoterik etc. und Wissenschaft vernetzen sich. Auch das wird falsch sein. Esoterik brachte in der modernen Hans-Meiser-Form nie was, NICHTS objektives. Spiritualität brachte nur was im indischen/asiatischen Sinne. Also was sollte der ganze Humbug? Bitte antworten!
Hallo, HerrScanner!
Eigentlich ist mir nicht so recht klar, worum es Dir hier konkret geht: Irritiert Dich das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Esoterik - oder die Divergenz zwischen demjenigen, was landläufig als "Esoterik" und als "Wissenschaft" verstanden wird? -
Wenn wir die beiden Forschungsgebiete so verstehen, wie sie sich gegenwärtig darstellen, werden wir finden, dass die klassischen Wissenschaften ausschließlich auf die sinnlich-materielle Welt, die Esoterik hingegen auf das Übersinnliche hin orientiert ist. Die authentischen Disziplinen aber unterscheiden sich dadurch, dass sie beide auf ihrem eigenen Gebiet arbeiten, jedoch auch die ihnen jeweils entgegengesetzte Wirklichkeit in ihre Schule mit einbeziehen.
Die Wissenschaft, die auf der geistigen Wirklichkeit begründet ist und in beiden Gebieten forscht, ist die Anthroposophie.
Weshalb die Anthroposophie in den populären Ausrichtungen so unbeliebt und gefürchtet ist, liegt eben daran, dass sie
auf beiden Gebieten etwas zu sagen vermag, und dass dasjenige, was sie sagt, mit den Gesetzmäßigkeiten und Tatsachen des jeweils anderen Gebietes in keinem wirklichen Widerspruch bzw. in einem harmonischen Zusammenhang steht. Und wie die klassischen exoterischen Disziplinen in der Gegnerschaft zur Anthroposophie einerseits an einem Strang ziehen, so bekämpfen sie sich andererseits wiederum gegenseitig - was nichts geringeres beweist, als dass beide in ihrem jeweiligen Metier keine wirklichen Erkenntnisse gewinnen, die auf die Wahrheit beruhen. Jede wahre Erkenntnis stimmt mit einer anderen überein, ergänzt sich mit dieser oder steht ihr zumindest vollkommen neutral gegenüber. Und dass dies bei der Erkenntnisfindung durch die Anthroposophie tatsächlich so ist, daran beißen sich die klassische Wissenschaft und die Pseudo-Esoterik seit mehr als hundert Jahren die Zähne aus.
Die "große Klappe", lieber HerrScanner, verlautbart sich in gleichem Ausmaß aus beiden Lagern - obwohl ja eigentlich die allergrößte Klappe die moderne Naturwissenschaft hat: Denn mit ihrem narzistisch selbstgefälligen und hochmütigen Geschrei übertönt sie nicht nur die Schein-Esoteriker, sondern richtet sie auch über die Religion, über die Kunst, über die Politik. Alles und jedes hat sich ihrem unfehlbaren Urteil zu beugen, und was immer das Prädikat "wissenschaftlich geprüft" trägt, muss der Realität entsprechen...
Man sollte es als ein gutes Zeichen deuten, dass die "Esoteriker" und "Wissenschaftler" (Du weißt jetzt, welche ich meine) nicht mehr so aufdringlich sind und öffentlich zunehmend kritischer wahrgenommen werden: Es zeigt nämlich, dass all die Kapriolen, Quacksalbereien, Betrügereien und skandalösen Missstände, die aus ihrer unzureichenden Kompetenz und Erkenntnisfähigkeit im Verbund mit ihren allzu menschlichen Schwächen resultieren, den öffentlichen Blick geschärft und das allgemeine Denken wacher und kritischer gemacht haben. Und zugleich kann der hoffnungsvolle Schluss daraus gezogen werden, dass die wahre Esoterik und die wahre Wissenschaft hinter der Bühne des profanen Sensationszirkus endlich beginnen, einander näher zu kommen.
Herzliche Grüße!
Werdender