Es gibt keinen freien Willen

Hallo,

die einzige Freiheit, die ich im Zusammenhang mit dem Willen gelten lassen kann, ist die "Freiheit" selbst zu entscheiden, ohne äußeren Zwang. Darüber hinaus sehe ich nicht, was an meinem Willen sonst noch "frei" sein sollte. Dass ich überhaupt einen Willen äußere, ist zunächst mal davon abhängig, dass ich mich in einer Situation befinde, die das nötig macht. Wäre ich vollkommen glücklich und zufrieden, was sollte ich wollen? Damit sind wir schon bei dem, was ich will, nämlich mein Glück. Etwas anderes kann ich gar nicht wollen. Ich bin nicht frei, mein eigenes Unglück zu wollen. Vor die Wahl gestellt, werde ich mich immer für das (vermeintlich) kleinere Übel bzw. das (vermeintlich) größere Glück entscheiden, auch wenn sich die Wahl hinterher vielleicht als falsch herausstellt. Zum Zeitpunkt der Entscheidung bin ich nicht zuletzt abhängig von den zur Verfügung stehenden Informationen (die fehlerhaft sein können).

100 Peitschenhiebe oder 1 Million Euro in bar? Die Wahl ist äußerlich "frei", wenn ich das selbst entscheiden darf, aber als Nicht-Masochist kann ich nicht die Peitschenhiebe stärker wollen als die Million, darum war ich "innerlich" an diesem Punkt auch nie "frei", sondern festgelegt - und habe auch kein Problem damit.

Gruß,

Dezember
 
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denke nicht dass es einen freien Willen gibt, wenn ich die Zeit jetzt zurückdrehen könnte würde ich bestimmt denselben Satz schreiben, allerdings ist für das jetzt die Zukunft ja belanglos, der freie Wille existiert also nur in der Gegenwart und widerspricht sich wohl erst im Vergleich mit der Zukunft bzw. Vergangenheit...

genau, guter ansatz, denn vergangenheit, zukunft und gegenwartszeit existieren alle simultan, was nicht heisst, das es sie nicht gibt, sie gibt es, dennoch muss man sie als, ja was eigentlich, jedenfalls muss man sie als getrennt erachten. also man zähle zusammen, vergangenheit existiert, zukunft existiert und gegenwartszeit existiert, man zähle noch zusammen das sie getrennt voneinander existieren und, eine belanglose tatsache, sie existieren simultan voneinander (was soviel wie zeitgleich heisst). hmm, jetzt sind wir wohl wieder am anfang, und das ganze ist schon bisschen ver-rueckter, im wahrsten sinne des wortes! (des simultanen wortes). so, das reicht für heute, liebe kinder, wir wollen uns doch nicht verlaufen

bis denne

(heute ist nicht aller tage, ich komm wieder, keine frage)

ps: und vergiss nicht, das mit der zeit ist nur eine gedankenstütze, der auf das multiversum hinweist
 
Der Wille, was ist das eigentlich? Ist das mehr als die Absicht, irgend etwas zu tun? Gehört dazu auch noch ein gewisses Maß an Überzeugung? Oder genügt auch die Macht der Gewohnheit? Mit dem Willen ist es m.M. nach bei vielen Menschen nicht weit her. Sie wissen oft nicht, was sie wollen, aber sehr genau, was sie nicht wollen und lassen daher alles seinen gewohnten Gang laufen. Müssen Entscheidungen getroffen werden, wird es schwierig. Warum? Weil der Wille zur einen oder anderen Lösung fehlt. Also wird dann der Weg des vermeintlich geringsten Übels gewählt. Ist das dann auch Wille? Und: ist er dann frei? Sicher nicht! Ich denke, freier Wille setzt Souveränität und Selbstbewusstsein voraus. Einen freien Willen gibt es. Leben werden ihn allerdings nur die Allerwenigsten, denn der Verstand hat praktisch immer Einwände: ich kann nicht, ich darf nicht, weil......

Was wir auf jeden Fall haben, ist die Entscheidungsfreiheit! Und das ist viel wichtiger!
 
Der Wille, was ist das eigentlich? Ist das mehr als die Absicht, irgend etwas zu tun?

Man kann auch mal folgendes Experiment machen:

Am ersten Tag beginnt man den Tag nach dem Aufwachen in dem man sich sagt, "Ich werden den heutigen Tag vollständig aus der Perspektive der absoluten Vorherbestimmtheit betrachten und erleben. Alles was ich denke und fühle, entscheide und tue ist absolut vorherbestimmt und ich habe keinerlei freien Willen, denn alles wurde irgendwann von mir oder von wem auch immer schon entschieden. Alles was ich erlebe, jedes Ereignis, jede Begegnung jedes Geräusch jeder Geruch jede Geschmacksempfindung ist schon festgelegt und nichts ist zufällig. Dabei entspanne ich mich und schaue mal wie ich diese Perspektive erlebe."

Am nächsten Tag sagt man sich morgens nach dem Wachwerden:

"Ich werde den heutigen Tag vollständig aus der Perspektive der absoluten Freiheit betrachten und erleben. Alles was ich denke und fühle, entscheide und tue ist im jetztigen Augenblick absolut frei und frisch und neu und einmalig und unwiederholbar - in seiner speziellen Situation.
Alles was ich erlebe, jedes Ereignis, jede Begegnung, jedes Geräusch, jeder Geruch usw. ist jungfräulich und völlig unvorherbestimmt und könnte jederzeit anders sein, wenn ich mich frei entschließe an einem anderen Ort zu sein, zb. stattdessen nach draußen zu gehen und einen Spaziergang im Wald zu machen.
Es gibt außerdem unendlich viele Zufälle und ich weiß über tausend Dinge nicht wann und wie sie passieren und ich lasse mich auf das spannende Abenteuer der Unbestimmtheit ein.
Ich horche auf meine Gefühle und Empfindungen und entscheide in jedem Augenblick intuitiv frei wie ich reagiere und handle und agiere."

Anschließend schaue ich mir die unterschiedlichen Erlebnisweisen der beiden Tage an.
Wie haben sie sich angefühlt, welche Stimmungen hatte ich jeweils und dann kann ich mich fragen, welche Welt gefällt mir besser, welche fühlt sich interessanter an, welche tut mir mehr gut
und in welcher will ich ab jetzt leben?
__________________
 
Man kann auch mal folgendes Experiment machen:

Am ersten Tag beginnt man den Tag nach dem Aufwachen in dem man sich sagt, "Ich werden den heutigen Tag vollständig aus der Perspektive der absoluten Vorherbestimmtheit betrachten und erleben. Alles was ich denke und fühle, entscheide und tue ist absolut vorherbestimmt und ich habe keinerlei freien Willen, denn alles wurde irgendwann von mir oder von wem auch immer schon entschieden. Alles was ich erlebe, jedes Ereignis, jede Begegnung jedes Geräusch jeder Geruch jede Geschmacksempfindung ist schon festgelegt und nichts ist zufällig. Dabei entspanne ich mich und schaue mal wie ich diese Perspektive erlebe."

Am nächsten Tag sagt man sich morgens nach dem Wachwerden:

"Ich werde den heutigen Tag vollständig aus der Perspektive der absoluten Freiheit betrachten und erleben. Alles was ich denke und fühle, entscheide und tue ist im jetztigen Augenblick absolut frei und frisch und neu und einmalig und unwiederholbar - in seiner speziellen Situation.
Alles was ich erlebe, jedes Ereignis, jede Begegnung, jedes Geräusch, jeder Geruch usw. ist jungfräulich und völlig unvorherbestimmt und könnte jederzeit anders sein, wenn ich mich frei entschließe an einem anderen Ort zu sein, zb. stattdessen nach draußen zu gehen und einen Spaziergang im Wald zu machen.
Es gibt außerdem unendlich viele Zufälle und ich weiß über tausend Dinge nicht wann und wie sie passieren und ich lasse mich auf das spannende Abenteuer der Unbestimmtheit ein.
Ich horche auf meine Gefühle und Empfindungen und entscheide in jedem Augenblick intuitiv frei wie ich reagiere und handle und agiere."


Anschließend schaue ich mir die unterschiedlichen Erlebnisweisen der beiden Tage an.
Wie haben sie sich angefühlt, welche Stimmungen hatte ich jeweils und dann kann ich mich fragen, welche Welt gefällt mir besser, welche fühlt sich interessanter an, welche tut mir mehr gut
und in welcher will ich ab jetzt leben?
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Und? hast du die Freiheit zwischen rot und grün zu wählen?
Wenn diese Freiheit bestünde würden die meisten grün wählen.



(Ich nicht.)
 
Und? hast du die Freiheit zwischen rot und grün zu wählen?

(Ich nicht.)

Hi, - wir HABEN die Freiheit zwischen rot und grün zu wählen, Vorausetzung ist allerdings, daß man zuerst mal das beschriebene Experiment wirklich real macht und nicht nur intellektuell darüber schwätzt.
Und wir haben die Freiheit uns dazu entschließen zu können dieses Experiment zu machen, aber, es gibt zwei entscheidende Widerstände, die im Wege stehen und die man dafür zu überwinden hat:
Angst/Feigheit sprich fehlender Mut
UND Faulheit/Bequemlichkeit sprich nicht genügend Disziplin oder Tatkraft.

Diese beiden Widerstände treten im Grund IMMER auf, wenn es darum geht seine Freiheit zu nutzen um etwas zu tun, was über übliches konventional-Verhalten, Handeln hinaus geht.
UND paradoxerweise sind diese beiden Widerstände trotzdem ein Garant für die Bedingungen der Freiheit, damit man nicht zu schnell oder zu oft sich wie ein überdrehter Motor in Dinge stürzt.
seltsam seltsam...

mit herzlichen Grüßen
 
wir HABEN die Freiheit
nein, wir haben sie nicht
sonst würdest du doch gar nicht so einen unsinn schreiben


wir vermeinen sie zu haben (manchmal)
wir hoffen sie zu haben (meistens)
wir sind mitunter sogar verbissen überzeugt davon (wie Zamorra)



Jeder versucht unaufhörlich und unermüdlich dein Experiment. Was denkst du denn, Zamorra.
Mancher möchte es sogar unbändig Wollen können.





Wenn du ehrlich zu dir bist, Zamorra.... du hättest den Tag heute auch in einigen Punkten schon gerne anders gelenkt
nicht wahr.
aber......
 
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Mensch Zamorra,

da beisst sich doch die Katze in den Schwanz. Die Vorraussetzung für dein Experiment ist erstmal es machen zu wollen. Und dieser Wille ist eben nicht frei. Darum gehts. Außerdem: Egal wie das Experiment ausgeht - Es beantwortet doch nicht die Frage. Du stellst dann lediglich fest was du willst. Das ist alles.
 
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