Erst gemeinsame Sprache finden, dann ein Thema

Ein Schüler kommt nach langer Zeit wieder zu seinem Meister.
Es hatte stark geregnet und nun saß er bei seinem Meister und erzählte diesem, was er alles an Erkenntnissen in der Zwischenzeit gewonnen hatte, man könnte meinen er brüstete sich mit seinem Erfolg.
Der Meister fragte ihn, wo er denn seinen Regenschirm hingestellt hätte.
Der Schüler antwortete, das wäre ja unwichtig, irgendwo am Eingang.
Ob er denn nicht wisse, wie er den Schirm abgestellt habe und welche Farbe der Schirm habe, wollte der Meister wissen.
Nein antwortete der Schüler.
Meditiere noch weitere zwei Jahre war die Antwort des Meisters.


Am Anfang beseitigt er das Übel (Geistesgifte)
In der Mitte beseitigt er das Ich (falsche Sicht auf das Ich)
Am Ende beseitigt er jede dualistische Vorstellung
So geht der Weise vor

Ich finde, eine richtige Entscheidung des Meisters

Das Gute ist da, weil es das Böse gibt (wie der Lotos und der Schlamm, links und rechts, Subjekt und Objekt). Alles gibt es nur als Paar. Wie kannst du den Begriff Sein verwenden ohne die Existenz des Begriffs Nichtsein. Wenn Gott die Ursache von Sein ist, wer ist die Ursache von Nichtsein? Wenn du Gott nur mit dem Sein verbindest, beschneidest du ihn seiner Größe. Der Begriff des Guten ist aus dem Begriff des Bösen geboren, die Realität geht über beide Begriffe hinaus und überwindet den Dualismus. Buddhismus lehrt u. a. Unbeständigkeit, Nichtselbst und Intersein, um durch Überwinden des Dualismus rechtes Verstehen und rechte Anschauung zu erlangen. Ein ethisches System, das auf der buddhistischen Tradition beruht, ist eine Ethik frei von Dogmen, denn du musst frei von allen Begriffen sein, einschließlich der von richtig oder falsch. Intersein.at

In Zazen ist es nicht nötig, eine Wahl zu treffen oder etwas zu entscheiden. Es gibt keine Aktion. Wir handeln nicht. Man muss in Zazen nicht überlegen, ob etwas gut oder nicht gut ist. Man sieht die Gesamtheit, ohne etwas auswählen zu müssen, ohne für oder wider. Buddhaweg.de

Man kann eine gemeinsame Sprache nur auf der Grundlage einer gemeinsamen Erfahrung bilden. Je differenzierter die Erfahrungswelten und geistigen Aktivitäten werden, desto verwirrter und uneindeutiger wird die Sprache.
Im Dualismus kann es keine gemeinsame Sprache geben; nur die Erkenntnis, daß wir durch den Dualismus verbunden, frei und verwickelt sind.

Daher funktionieren Bilder und Musik auch so gut. Oder eben Meditation. Da wird selbst Sprache überflüssig. Denn Sprache ist nur Ausdruck geistiger Aktivität. Monkey Mind.

Da hat der Schüler viel gelernt und erkennt gar nicht, was er nicht gelernt hat. Sein Geist ist unruhig durch die Beschäftigung mit dem Dualismus. Meditation führt zu mehr Achtsamkeit. Dann weiß er auch, wo sein Geist ihn hin(ver)führt und wo sein Schirm ist.
Na, ja. Zumindest hat der Meister nicht geschlagen.
 
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....Man kann eine gemeinsame Sprache nur auf der Grundlage einer gemeinsamen Erfahrung bilden. Je differenzierter die Erfahrungswelten und geistigen Aktivitäten werden, desto verwirrter und uneindeutiger wird die Sprache...

...Daher funktionieren Bilder und Musik auch so gut. Oder eben Meditation. Da wird selbst Sprache überflüssig. Denn Sprache ist nur Ausdruck geistiger Aktivität. Monkey Mind...

Das meine ich mit Zusammenhänge sehen. Es gibt unzählige Parallelen vom Subatomaren bis zu Galaxien. Wenn man die Zusammenhänge sieht, versteht man auch wenn man die Sprache nicht kennt.

Mathematik, Bilder, Musik, all das sind Formen (Strukturen). Sie kommen überall vor. Sie treten in Interaktion mit allem. Es gibt überall Parallelen. Mann kann sie so als Symbole für ein Kommunikationsmodell verwenden.
Und die Fromen sind nicht mal durch den 4 Dimensionamlen Raum begrenzt.

Das Beispiel mit dem Regenschirm könnte man auch auf den Bereich der Wissenschaft/Esoterik übertragen:
Eine Schwingung, eine simple Welle versetzt Wasser in Schwingung. Es entsteht durch die Interaktion mit der Schwingung im Wasser ein Bild, eine Form, eine komplexe Struktur. Nun können Wissenschaftler sehr gut erklären wie diese entstehen. Was aber wenn man nun nach dem Bild frägt?
Was es nun für ein Bild ist?

Für die Wissenschaft ist das Bild selbst nicht von Bedeutung, weil es scheinbar nicht von Nutzen ist. Doch das Bild ist es, welches angeregt durch eine simple Schwingung, in Wirklichkeit eine Unmenge an Irformation enthält.

Liebe Grüße Reiner
 
Reiner
Für die Wissenschaft ist das Bild selbst nicht von Bedeutung, weil es scheinbar nicht von Nutzen ist. Doch das Bild ist es, welches angeregt durch eine simple Schwingung, in Wirklichkeit eine Unmenge an Information enthält.
genau

Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Außen und schließt auf das Innen, Esoterik beschäftigt sich mit dem Innnen und schließt auf das Außen.

Zwei völlig unterschiedliche Welten, wie soll da Kommunikation möglich sein? Das geht nur, wenn beide Seiten die jeweils andere Seite intensiv erforscht hat.

Aus einer grundlegenden Ablehnung heraus kann kein Verständnis erwachsen.

LGInti
 
Zwei völlig unterschiedliche Welten, wie soll da Kommunikation möglich sein? Das geht nur, wenn beide Seiten die jeweils andere Seite intensiv erforscht hat.

Aus einer grundlegenden Ablehnung heraus kann kein Verständnis erwachsen

Das Problem ist eben nicht einseitig, denn all zu oft sieht die esoterische Seite in einem Bild eine "höhere Ordnung". Die simple physikalische Schwingung wird zu etwas höheren spirituellen. Man darf jedoch die Schwingungen nicht mit dem Bild gleich setzen!
Das ist diese Schwingung nicht. Sie ist und bleibt das was sie ist. Eine Schwingung, wie sie die Wissenschaft beschreibt.

Man muss eben beides schon als das sehen was es ist, aber auch die Zusammenhänge. Und diese sind eben in der Natur in Parallelen überall zu finden.
Ein Bild, eine Form ist im physikalischen eine Raum-Zeit-Struktur. Aber es ist auch "In-Form-Ation" und diese ist nicht 4-Dimensional begrenzt.

Liebe Grüße Reiner
 
Reiner genau

Wissenschaft beschäftigt sich mit dem Außen und schließt auf das Innen, Esoterik beschäftigt sich mit dem Innnen und schließt auf das Außen.

Aus einer grundlegenden Ablehnung heraus kann kein Verständnis erwachsen.

LGInti

Ja, nur wenn man offenen Herzens und offenen Geistes dem anderen gegenüber tritt, kann man gemeinsam die Schnittmengen sehen.

Herz-Geist = jenseits der eigenen Geistesgifte, Egozentriertheit und dem Dualismus:

Wenn er mit fest verankerter Achtsamkeit erkennen lerne, daß alles im Herz-Geist (nāma-rūpa) entstehe - genau da habe er den wahren Pfad der Praxis vor sich ...

Die japanische Wendung ishin denshin (以心伝心) bezeichnet eine bestimmte Form der zwischenmenschlichen Begegnung, die von gegenseitigem Verständnis ohne wortreiche Erläuterungen geprägt ist.

In den japanischen Kampfkünsten (budō) steht ishin denshin in Anlehnung an den buddhistischen Ursprung der Wendung für die Vermittlung einer Lehre jenseits jeglicher verbaler Kommunikation durch einen Meister, der selbst auf dem Weg ist. „Nicht das, was er sagt, zeigt oder sonstwie vermittelt, sondern seine Anwesenheit als solche ist die Lehre. Seine persönliche Nähe zum Schüler ermöglicht es, das was budō ist, intuitiv zu verstehen und in sich selbst wachsen zu lassen.“ (Werner Lind). Diese Nähe bedarf eines Wachstums, eines Einander-Kennenlernens über einen längeren Zeitraum, in dem der Schüler vom Außen zum Innen eines Meisters gelangen kann, wenn er ihm offen begegnet. So wird ein Schüler bestimmte vergangene oder gegenwärtige Handlungen seines Lehrers erst in dieser Phase - eben als innerer Schüler (uchi deshi) - in ihren tiefen Dimensionen verstehen können, nämlich dann, wenn er zur Einsicht gelangt ist, dass jegliches Handeln des Meisters Unterweisung ist, ganz gleich ob es sich verbal oder nonverbal vollzieht. „Klebt“ er dagegen noch am Wortlaut dessen, was der Meister (z.B. in einem mondō) sagt oder schreibt, hat er den entscheidenden Schritt noch nicht vollzogen.

Leave it, love it or change it sind dagegen Strategien der westlichen Psychologie, um Konflikte zu bewältigen. Kein Wort davon, daß unterscheidende begriffliche Denken einmal unterlassen zu wollen. Eine Ausprägung der egozentrierten Orientierung unserer westlich-materialistischen Gesellschaft.
 
Reiner
Du argumentierst hier aus einer "vonaußenschau"-Warte wie ich das sehe

Das Problem ist eben nicht einseitig
genau
denn all zu oft sieht die esoterische Seite in einem Bild eine "höhere Ordnung"
diese "höhere Ordnung" wird nicht einfach so postuliert, es ist eine Beschreibung eines "inneren" Erlebens.
Die simple physikalische Schwingung wird zu etwas höheren spirituellen.
und damit schaust von außen - und gleichzeitig nimmst du eine Wertung vor.

Das ist diese Schwingung nicht. Sie ist und bleibt das was sie ist. Eine Schwingung, wie sie die Wissenschaft beschreibt.
das ist ein typisches Beispiel einer sehr einseitigen Betrachtung.
Man muss eben beides schon als das sehen was es ist, aber auch die Zusammenhänge.
von außen betrachtet erfährst du nur Zusammenhänge auf einer physischen Ebene. Im Cern ist man gerade dem "Gottesteilchen" auf der Spur, dem Higgs-Boson. Als ob Gott das kleinste physisches Teilchen wär, ist das nicht total absurd?
Ein Bild, eine Form ist im physikalischen eine Raum-Zeit-Struktur.
ja sehr begrenzt - aber durch die Grenzen klar beschreibbar - Erfahrungen außerhalb von Zeit und Raum sind deshal nur sehr schwer in physischen Bildern auszudrücken.
Aber es ist auch "In-Form-Ation" und diese ist nicht 4-Dimensional begrenzt.
was meinst du mit "informAktion"?

Die Wissenschaft kann die äußere Welt erforschen und Zusammenhänge erkennen, was aber mit dem inneren Erleben eines Menschen nichts viel zu tun hat, das ist eine andere Welt, auch wenn beide Welten miteinander existieren.

Die Erfahrung und Erkenntnis im Subjekt auf der einen Seite, die Erfahrung und Erkenntnis über das Objekt auf der anderen Seite.

LGInti
 
Das Problem ist eben nicht einseitig, denn all zu oft sieht die esoterische Seite in einem Bild eine "höhere Ordnung". Die simple physikalische Schwingung wird zu etwas höheren spirituellen. Man darf jedoch die Schwingungen nicht mit dem Bild gleich setzen!
Das ist diese Schwingung nicht. Sie ist und bleibt das was sie ist. Eine Schwingung, wie sie die Wissenschaft beschreibt.

Man muss eben beides schon als das sehen was es ist, aber auch die Zusammenhänge. Und diese sind eben in der Natur in Parallelen überall zu finden.
Ein Bild, eine Form ist im physikalischen eine Raum-Zeit-Struktur. Aber es ist auch "In-Form-Ation" und diese ist nicht 4-Dimensional begrenzt.

Liebe Grüße Reiner


Hallo Reiner und Reinsch und Inti,

dabei ist das Bild auch sehr schön an der europäischen Musikgeschichte im Vergleich etwa zur fernöstlichen zu sehen: wir haben uns um einen REINEN Ton gekümmert, er musste immer klarer und reiner werden der Ton, präzise und OHNE Verunreinigungen wie z.B. Obertöne und wir versanken in der Variabilität der Melodie, Rythmus war nur ein Meßwerkzeug.

Im Osten werden Unreinheiten der Töne, Obertöne, extra kultiviert, es gibt Saiten und Klangräume, die nur dafür geschaffen wurden, im europäischen Sinne Unreinheiten herzustellen ....

Und in Afrika gibt es die unendliche Vielfalt des Rythmus, mit dem obertonreichsten Instrument das es gibt: die Trommel.

Völlig verschiedene Erfahrungen, die, ich kann es bestätigen, nur vereint werden können, wenn die jeweiligen Betrachter (Du und ich) in der Lage sind, für alle diese Sichtweisen die Türen, Ohren, das Herz und den Kopf OFFEN zu lassen bei gleichzeitiger (weitestgehender) Angsfreiheit vom ANDEREN unwiderruflich infiziert zu werden :rolleyes:.

Kann ich mich verständlich machen?

Andreas
 
Hallo Inti,

So kann ich schlecht darauf antworten, weil Du hier alles fast wie eine Wissenschaftliche Analyse in einzel Sätze zerlegt hast. Was ich meine müsstest Du wenigstens in diesen 2 Abschnitten sinngemäß zusammen betrachten:

Reiner schrieb:
denn all zu oft sieht die esoterische Seite in einem Bild eine "höhere Ordnung".
Die simple physikalische Schwingung wird zu etwas höheren spirituellen.
Das ist diese Schwingung nicht. Sie ist und bleibt das was sie ist. Eine Schwingung, wie sie die Wissenschaft beschreibt.

Reiner schrieb:
Man muss eben beides schon als das sehen was es ist, aber auch die Zusammenhänge.
Ein Bild, eine Form ist im physikalischen eine Raum-Zeit-Struktur.
Aber es ist auch "In-Form-Ation" und diese ist nicht 4-Dimensional begrenzt.

Auch wenn es die Esoterik nicht gern hört, so möchte ich damit sagen, man sollte Dinge wie Schwingungen, oder Energie nicht auf die esoterische Ebene befördern. Schwingungen sind keine Musik und Licht das auf Farbpigmente scheint ist kein Bild!
Andersherum sollte Wissenschaft nicht Musik auf Schwingungen, oder ein Bild auf Licht reduzieren.

Inti schrieb:
Die Wissenschaft kann die äußere Welt erforschen und Zusammenhänge erkennen, was aber mit dem inneren Erleben eines Menschen nichts viel zu tun hat, das ist eine andere Welt, auch wenn beide Welten miteinander existieren.

Es sind nicht 2 Welten, die miteinander existieren, sondern es ist eigentlich beides eine Welt. Es wird nur zum Teil das eine vom andren Ignoeriert, oder auf eine "Seite gezogen".
Beides existiert in der gleichen Welt. Beides hat eine Auswirkung auf allen Ebenen.

Inti schrieb:
was meinst du mit "informAktion"?

Form ist eine physikalische Raum-Zeit Struktur. Diese Form ist aber auch Information. Und Information besitzt keinen Raum und keine Zeit.
Ich hatte das hier schon mal irgendwo anhand von Beispielen versucht zu erklären und möchte euch damit nicht auf die Nerven gehen.

Andreas schrieb:
Kann ich mich verständlich machen?

Für mich im Prinzip schon. Ich arbeite ja unter anderem auch mit Klangschalen. Auch hier liegt die "heilende Kraft" nicht in den Schwingungen der Schale selbst. Sie liegt in den Formen (komplexen Strukturen), die im Körper sowohl physikalisch als auch Gesitig durch diese Schwingungen in interaktion entstehen. Und diese Formen iniziieren die Selbstheilung im Körper.
Auch hier bleiben die Schwingungen selbst, dass was die Wissenschaft beschreibt.

Liebe Grüße Reiner
 
Noch ein paar Gedankensplitter zum Thema:

Sprache ist die Möglichkeit viele Worte darum zu machen ob man sich bereits - ohne Worte - verstanden hat, oder ob man sich nicht verstehen will.

Sprache, das Sprechen funktioniert dann am besten, wenn ich - quasi nebenher - in der Lage bin, den Inhalt als aktuellen Ausdruck meines Wissens zu formulieren.

Sprache, Verständigung ist unendlich viel leichter, wenn ich von mir spreche, das was ich zu sagen habe, in meinen Worten ausdrücke und mich auf mich beziehe und mein Gegenüber als vollkommenen Menschen würdige.
 
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Die Energie der Stille

Ein Mann hatte ein seltsames Hobby. Er sammelte Reden - all die großen Reden dieser Zeit: von Martin Luther King, Kennedy, Osho, Weizsäcker, Ghandi, Gorbatschow, Mitterand, Adenauer, Ché Guevara, Eisenhower und all den anderen. Diese Reden besaß er auf Bändern und Cassetten, und er hörte sie oft; aber je öfter er sie hörte, desto mehr fiel ihm auf, wieviel Energie in den Pausen steckte. Dem spürte er nach und kam schließlich - nach vielen Jahren - dahin, dass er die Pausen aus all den vielen Reden herausschnitt und aneinanderklebte.

Anschließend hörte er nur noch die Stille der Pausen und erfuhr in Minutenschnelle die geballte geistige Energie der großen Redner dieses Jahrhunderts.

frei nach Heinrich Böll; frei zitiert aus Joachim Ernst Berendt "Geschichten wie Edelsteine"
 
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