Erleuchtung

Hallo zusammen,

Wald Wolf hat sich zurückgezogen. Doch ich möchte trotzdem etwas sagen, vielleicht hört er mich.

Wald Wolf schrieb:
Meine Warheit ist nicht deine Warheit und deine Warheit ist nicht meine.
Das stimmt, doch man muss die Wahrheit suchen, um sie zu finden. Dazu braucht man Zeit. Viele haben heutzutage keine Zeit mehr zum Suchen...

Wald Wolf schrieb:
Sobald du mit der Natur zusammengewachsen bist, sobald du dich geerdet hast sobald du dein echtes Gesicht in dem Wasserfall siehst bist du Erwacht.
Es ist der Sinn des Lebens, solche Dinge fühlen zu. Selber das Gefühl zu sein.

Wald Wolf schrieb:
Als ich Jagte war ich voll bei der Sache, im totalen Hier und Jetzt
Das totale hier und jetzt kann man bei vielen Dingen tun, wenn man mit Leib und Seele dabei ist.

Die Natur, das ist Dein Weg nach der Wahrheit...doch jeder hat einen anderen Weg. Jeder muss seinen Weg (oder den Lebenssinn oder die Wahrheit) selber suchen. Nur wenn man sich bei seinem Tun nicht mehr wohlfühlt, dann verschwendet man seine Zeit. Du sagst, dass Du als Jäger erleuchtet warst und jetzt kein Jäger mehr bist. Die Natur ist die beste Medizin. Deshalb gehst Du auch wieder in die Natur zurück.

Bücher lese ich auch keine mehr...weil sie immer nur eine Seite, eine Meinung zeigen. Man findet aber auch in einem Kind einen Lehrer. Weil man sein eigener Lehrer sein muss. Ich verharre nicht, sondern sauge Geschichten wie diese auf, danke Wald Wolf.

Tiefe Erleuchtung wünscht Dir
River
 
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Danke

Ich habe die Geschichte von dir aufgesaugt und habe 100 neue erkentnisse gekriegt, danke nochmals ich hoffe das du irgendwannmal wieder ins Eso Forum zurück kommst!
 
Niemand schrieb:
Na also. Da haben wir's doch. Wir haben's alle schon immer gewusst. Wozu dann der ganze Zirkus mit all den Religionen :D :lachen:

Jo, alles nur unnützer Hokuspokus. :weihnacht

...oder Finger, die krampfhaft versuchen, den Mond zu erreichen. *gg*
 
Ken Wilber: Das erleuchtete Selbst


In Ihrer Wahrnehmung ziehen Wolken, in Ihrem Geist ziehen Gedanken vorbei. Im Körper kommen Gefühle auf, und Sie sind Zeuge von all dem. Der Zeuge funktioniert bereits vollkommen, ist völlig da, völlig wach. Während Sie diese Seite betrachten, ist das erleuchtete Selbst bereits zu hundert Prozent anwesend. Es ist der erleuchtete GEIST, der genau in diesem Moment diese Worte liest: Um wie viel näher können Sie dem wohl noch kommen? Warum weggehen und den Suchenden suchen? Die große Suche nach Erleuchtung ist nicht nur eine Zeitverschwendung, sondern sogar eine kolossale Unmöglichkeit, denn das erleuchtete Selbst ist allgegenwärtig, ebenso wie der Zeuge dieses oder jedes anderen Moments.

Das ist der Grund, warum es im striktesten Sinne wirklich kein Erlangen der Erleuchtung, kein Finden des Selbst gibt. Und dennoch hat es natürlich den Anschein, dass es Menschen gibt, die dieser Tatsache gegenüber mehr erwacht sind als andere – wir können sie „erleuchtet“ nennen, und in gewisser Weise ist das wahr. Aber in Wirklichkeit wird in diesen Fällen die Erleuchtung nicht entdeckt, sondern es wird in profunder Weise erkannt, was bereits da ist. Als ob Sie in ein Schaufenster schauen und eine verschwommene Gestalt sehen, die Sie anstarrt. Sie drehen Ihren Kopf, bis Sie erkennen, wer es ist. Erschrocken erkennen Sie plötzlich: Es ist Ihr eigenes Spiegelbild im Fensterglas. Sie sehen sich selbst.

Genauso ist es mit dem Erwachen. Es scheint, als würden Sie die Welt „da draußen“, die sehr real wirkt, so betrachten, als wäre sie getrennt von Ihnen. Doch plötzlich merken Sie – Sie erkennen es einfach –, dass Sie nur Ihr eigenes Selbst betrachten und dass Ihr Selbst die gesamte Welt ist, wie sie von Moment zu Moment entsteht, gerade jetzt und jetzt und jetzt. Wenn Sie ungeteilt Zeuge der Welt werden, entsteht die Welt im Zeugen und Sie und die Welt sind eins. Sie sehen den Himmel nicht, Sie sind der Himmel; Sie hören den Gesang der Vögel nicht, Sie sind der Gesang der Vögel; Sie fühlen die Erde nicht, Sie sind die Erde. All das kommt in einer plötzlichen, spontanen, nicht-verursachten Erkenntnis – der Erkenntnis des ungeteilten „Einen Geschmacks“, Ihres ureigensten Selbst, Ihres ursprünglichen GESICHTS, das Sie hatten bevor Ihre Eltern geboren wurden, das Selbst, das Sie hatten, bevor das Universum geboren wurde; dieses reine, allgegenwärtige, ungeteilte Selbst, raumlos und daher unbegrenzt, zeitlos und daher ewig – und doch ist es das einzige, das Sie je gekannt haben. Sie wissen schon, dass Sie dieses Selbst sind; und dieses Selbst ist im wahrsten Sinne reiner ungeteilter GEIST.

Diese Erkenntnis oder dieses Wiedererkennen, das scheinbar einen Anfang in der Zeit hat, beinhaltet in Wirklichkeit eine andere Erkenntnis: Dass es nie eine Zeit gegeben hat, in der Sie das Selbst nicht gekannt haben. Im tiefsten Zentrum Ihres Bewusstseins, in dem, was Ramana Maharshi das Ich-Ich nannte (weil es Zeuge des kleinen Ich, des Ego ist) haben Sie es immer gewusst. Im tiefsten Zentrum Ihres eigenen reinen Bewusstseins haben Sie immer gewusst, dass Sie niemals wirklich sterben werden (weil das Selbst zeitlos ist), und Sie wissen bereits, dass Sie schon immer hier gewesen sind (weil das Selbst allgegenwärtig ist). Sie haben das alles in den Tiefen Ihres Geistes bereits gewusst. Sie sind sich vollständig bewusst, dass Sie Zeuge dieses Augenblicks sind. Sie wissen, dass Sie das Absolute sind; Sie wissen, dass Sie Gott sind; Sie wissen, dass Sie Göttin sind; Sie wissen, dass Sie GEIST sind, und Sie wissen, dass jedes empfindungsfähige Wesen im gesamten KOSMOS diese einfache Feststellung machen kann: Wann immer ich reines Selbst bin, bin Ich-Ich Gott. Ich habe das immer gewusst. Sie haben das immer gewusst. Und Sie haben es immer gewusst, weil das Selbst allgegenwärtig ist.

...

Ihr Ego ist in der Welt, aber die Welt ist in Ihrem Selbst. Bleiben Sie als Selbst hier und jetzt, und sehen Sie: In Ihrer Wahrnehmung ziehen Wolken vorbei, und das alles sind Sie. Die Sonne scheint in Ihrem Bewusstsein, und das alles sind Sie. Die Vögel fliegen durch Ihren weiten Geist, und das alles sind Sie. Sie – als das wirkliche Selbst – sind nicht im geringsten in der Welt, sondern die Welt fließt durch Sie, in Ihnen, und Sie heißen all das willkommen. In Ihrem Sein entsteht die Welt, und Sie sind voll Leidenschaft und Mitgefühl eins mit jedem ihrer Bewohner, sanft, in einer einzigen Geste, dieses eine Selbst, das nur Sie sind, zeitlos und ewig. Es ist immer so gewesen, und Sie haben es schon immer gewusst. Sie sind das Selbst, hier und jetzt, sind Zeuge, wie die Welt in Ihnen entsteht, strahlend bis in die Unendlichkeit. Das ist immer so gewesen, und Sie haben es immer gewusst. Es ist selbst jetzt so, und selbst jetzt ist es Ihnen bereits bewusst.
 
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