Zum Thema Schuld hab ich letztens was Wichtiges (find ich) gelesen.
Ich zitiere mal, aus "Tarot und der Lebensweg des Menschen - Die Reise des Helden als mythologischer Schlüssel" von Hajo Banzhaf:
Bewusstwerdung geht eben seit alter Zeit mit dem Bewusstsein der Schuld einher. Wir können nicht leben, ohne schuldig zu werden. Den Platz, den wir einnehmen, kann eben kein anderer zugleich besetzen. Wir können uns nicht ernähren, ohne zu töten (auch wenn es sich dabei "bloß" um Pflanzen handelt), oder anderen Geschöpfen das zu rauben, was ihnen gehört, wie etwa Milch und Honig. "Vom Unbewussten her gesehen, erscheint offenbar die Bewusstwerdung als Schuld", schreibt Emma Jung, "eine wahrhaft tragische Schuld, insofern nur durch sie der Mensch zu dem werden kann, was er sein sollte." Lag aber die Schuld der Ureltern darin, vom Baum der Erkenntnis zu essen, so besteht unsere Schuld seither in mangelnder Erkenntnis, allem voran in mangelnder Selbsterkenntnis.
Man, da konnte aber einer gut mit Gott, wo gerade Letzterer schon ganze Völker und Tierarten hat verschwinden lassen, zu Millionen und Abermillionen.
Der Täter ist nur während der Tat ein Täter, danach verwandelt er sich in sein eigenes Opfer und wie die hinterher mit sich selber ins Gericht ziehen, konnte man schon oftmals beobachten.
Und wenn wir das Gebiet der Gewalttaten betreten, kommen auch immerwieder Familien"flüche" hinzu, in denen die Gewalt oder sogar der Mißbrauch von Generation zu Generation weiter gegeben wird, wenn sich nich hier und da mal einer aus diesem Krankheitsstrudel befreit oder befreien läßt.
Leicht ist dann an Opfern die zu Tätern wurden erkennbar, ob die Tat als "Schuld" oder als Last anzusehen ist.
Diese "Schuldfrage" ansich, kommt ja meist von Außen als Vorwurf oder Anklage, selten müht sich einer, die Ursache der Tat zu betrachten, immernur werden die Folgen gesehen.
Dies wird keine Freikarte für bewußte Taten, nur ne Strickleiter für unbewußte Täter. Den Unterschied findet man schnell...
Das Thema ist der Treadüberschrift näher als man glauben mag.
Muss man nicht mehr all die Schulderinnerungen/Zuweisungen nachtfürnacht sortieren, hat man plötzlich Platz für viel aufbauendere Gedanken und Gefühle.
Ein Schuldvorwurf ist kein Lichtstrahl, die Ursachenaufdeckung aber wohl!
könnte ohne die Schuld der Vergangenheit, die Tat der Zukunft geändert werden?
könnte das Opfer, sein Opfer vergessen, wenn wir die Schuld in die Ursache verwandeln?
könnte der Täter, die Tat vergessen, wenn wir ihm statt der Schuld die Ursache vorhalten?
könnte könnte könnte und gegenüber steht nur die Rache im Schlepptau der SeelenAngst, die bis heut nich weiß WARUM???