Erleuchtung mit Lichtgeschwindigkeit

Werbung:
"Der Mensch ist Etwas, das überwunden werden soll."
Nietzsche
Da frag ich mich wie Nietzsche das meinte. Wie ist das Menschenbild, das Nitzsche hat und was bedeutet ihm das "überwinden"?

Es könnte sein, dass er etwas ablegen will, was ihm nicht gefällt, so würde ich ihn einschätzen.

Ich persönlich sehe das Menschsein eher als Etwas, was sich weiterentwickelt. "Der Mensch kann über sich selbst hinauswachsen", das gefällt mir in dem Kontext wesentlich besser.

LGInti
 
Kann aber auch sein dass du es so meintest. :)
Es ging mir hier nicht darum, was meine Meinung zu diesem Spruch von Williges war, sondern ich fragte, was für mögliche Interpretationen zu finden sind.

Meine eigene Sicht ist diese: Ozean und Tropfen sind gleich und können durch äußere Einwirkungen getrennt werden, es ist nur ein Unterschied in der Masse vorhanden. Dieses Gleichnis kann ich nicht so ohne weiteres auf den Menschen übertragen, da der Mensch nicht nur durch äußere Ereignisse getrennt wurde, sondern auch dazu eine individuelle Persönlichkeit ausgebildet hat, die nicht so einfach abzustreifen ist um mit dem Urzustand/Gott/ das große ES zu verschmelzen.

Was am Menschen müsste abgestreift werden, um sich mit der Urmasse seines Seins wieder zu vereinen? Und ist es überhaupt sinnvoll diese Frage zu stellen, denn es könnte sein, dass wir noch verbunden sind.

LGInti
 
Siehst du trotzdem noch zwei?
Wenn ich zwei sehen will, dann sehe ich zwei oder mehr, oder auch weniger.
Mensch und Gott nebeneinander oder ineinander aber immer noch getrennt?
Mensch und Gott sind Eins, die sich aber in der Vielfalt zeigen können. Und das Wunder ist nicht das Eine, sondern die Vielfalt.
Der Tropfen war schon vor dem Erkennen das Meer, also kann der Tropfen, der glaubt nur ein Tropfen zu sein, sowieso nichts erreichen denn es gab ihn nie, indem Sinne.
Der Tropfen ist Realität und wenns kalt wird, kann er sich in den schönsten Sternenformen zeigen.
Das hört sich wieder nach Trennung an.
Ja viel hört sich nach Trennung an und viel ist auch Trennung, obwohl es keine Trennung gibt.

LGInti
 
Jäger ist ein katholischer, akademisch abgeschlossen, kopfstudierter Christ, der nach wie vor ein überzeugter Monotheist geblieben ist. Nach eigenen Angaben, will er ja nicht an den Dogmen der Kirche rütteln – sondern diese lediglich in ein (für ihn persönlich) als zeitgemäßer empfundeneres Gewand kleiden.

Zen ist aber keine Religion im klassischen (theistisch/atheistischen) Sinne. Auch wenn das Etikett Zen-Buddhismus manche dies vermuten lassen könnte. Daher wird er des Öfteren auch von vielen lieber „Meditations-Buddhismus“ genannt.

Zitat;
„Konflikt mit der römisch-katholischen Kirche

Unter Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger warf ihm 2001 die Glaubenskongregation vor, Glaubenswahrheiten der persönlichen Erfahrung unterzuordnen, und erteilte ihm ein Rede-, Schreib- und Auftrittsverbot. Im Januar 2002 untersagte ihm deshalb das Bischöfliche Ordinariat in Würzburg die Ausübung jeder öffentlichen Tätigkeit. Jäger beansprucht dagegen alte Glaubenswahrheiten für die Gegenwart neu zu deuten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Willigis_Jäger
Ist mir alles bekannt Williges hat in dem Kloster in Würzburg Kurse geleitet, bis er rausgeschmissen wurde und in neuen Räumen seine Kurse anbot.
Unter Leitung des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger warf ihm 2001 die Glaubenskongregation vor, Glaubenswahrheiten der persönlichen Erfahrung unterzuordnen, und erteilte ihm ein Rede-, Schreib- und Auftrittsverbot.
Genau das hat die Kirche erstarren lassen, denn Gott ist nicht in Kirchen zu finden, sondern nur in sich selbst.
Zitat:
Wenn Du die Wahrheit erkennen willst, dann sei nicht für, aber auch nicht gegen etwas. Der Kampf zwischen dem "Für etwas oder gegen etwas sein" ist die schlimmste Krankheit der menschlichen Vernunft.​

- Aus dem Zen-Buddhismus
Dem kann ich grundsätzlich zustimmen, allerdings wenn ich dies befolgen will und dafür in mir alles unterdrücke, was sich für oder gegen etwas entscheiden will, brächte das nur wieder eine Marionette zur Welt.

Es geht wie immer und überall vor allem um Bewusstsein und erkennen von dem was ist, auch von dem was möglich ist und nicht darum feste Pfosten einzuschlagen.

In dem Falle geht es darum zu erkennen, warum ich dies oder jenes ablehne oder dies oder jenes befürworte und ob es andere Möglichkeiten gibt. Aber wenn ich Entscheidungen treffen will, dann muss ich mich immer lenken lassen von irgendwelchen Pro oder Kontras.

LGInti
 
.... und dafür in mir alles unterdrücke, was sich für oder gegen etwas entscheiden will, brächte das nur wieder eine Marionette zur Welt.

Es geht wie immer und überall vor allem um Bewusstsein und erkennen von dem was ist, auch von dem was möglich ist und nicht darum feste Pfosten einzuschlagen.

In dem Falle geht es darum zu erkennen, warum ich dies oder jenes ablehne oder dies oder jenes befürworte und ob es andere Möglichkeiten gibt. Aber wenn ich Entscheidungen treffen will, dann muss ich mich immer lenken lassen von irgendwelchen Pro oder Kontras.

LGInti
Yep, oder einfach dogmatisch – unhinterfragt, nach Schema F - vermeintlich bewährter, moralischer/ideologischer, persönlich verinnerlichter Muster handeln. Als Marionette der eigenen Hirnkonservendose.

Oder sogar noch gedankenfauler, unreflektiert bequemer, den Dingen meinungsfrei ihren Lauf lassen – weil das eben halt so der „Wille“ eines persönlichen Gottes oder unpersönlichen Karmas sei.

Ja, der Konflikt besteht vermutlich darin, dass manches, was von einem selbst als „Pro“ empfunden wird, von einem anderen als ein „Kontra“ empfunden wird – und umgekehrt.
Für „die“ Welt, deren Vielfalt, und gesamtpolitisch betrachtet kann es, meiner Meinung nach, daher ohnehin keine wirkliche patentierte Gesamt(er)lösung geben.

Persönlich halte ich dabei, gesellschaftlich betrachtet, Demokratie jedoch noch für das kleinere Übel und Diktatur für das weitaus größere.
Ohne Religions- und Meinungsfreiheit – näher zu sich selbst finden zu können, gehört vermutlich nicht wirklich zu einer der leichtesten Übungen,.

Jedenfalls hätte ich gegenwärtig keinen wirklichen Bock, in einen Gottes- oder sonstigen großer Führerstaat auszuwandern – der mir alle Entscheidungen abnimmt.

Kann aber nur jeder selbst für sich ent-scheiden, wo es ihn vermeintlich hinzieht oder eben hier verharren lässt. Unsrer gegenwärtigen, (keineswegs weltweit selbstverständlichen) Reisefreiheit sei Dank.:sneaky:
 
Ich denke es geht bei der Erleuchtung oder Erwachen oder wie immer man es benennen will , nur darum zu erkennen, dass wir das Eine sind.
Also alle dasselbe.
Wie dieses dann in der Vielfalt gelebt wird, ist individuell .
Jedenfalls verstehe ich es so für mich. :)
Wenn Babaji sagt: "Ich bin Du" dann sehe ich darin eine Bestätigung. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Zurück
Oben