I
Irene
Guest
Ja, Lichtphänomene scheinen typisch zu sein für solche Erlebnisse, quer durch alle Kulturen. In kleinerem Maße kenne ich sie auch, als in meinem Kopf befindliches Licht, das auch rundum alles heller erscheinen läßt, obwohl es nicht den Augen nach heller ist.
Interessant finde ich deinen Hinweis auf die Intensität des Gefühlslebens der Säuglinge. Vor vielen Jahren beginnend mit einer Primärtherapie habe ich begonnen, in dieses Gefühlsleben reinzugehen, und schon allein dieses nachträgliche Reingehen hat das Gefühl maximaler Intensität.
Und ich habe das Gefühl, daß es mir jetzt sehr hilft, mich diesen Intensitäten ausgesetzt zu haben, gelernt zu haben weiterzugehen, auch wenn man an den Grenzen des Erträglichen zu sein glaubt.
Auch wenn mein ganzes Leben, mein Bild von mir selbst und der Welt, in einem Moment atomisiert wurden, und anhaltend weiter es bröckelt und bröckelt - es gab davor schon so viele kleine Atomisierungen, diese hat mich nicht erschreckt, auch wenn sie viel größer war, es war möglich mitzugehen, und wunderschön statt furchterregend.
Das Dilemma beginnt ja meistens dort, wo man Widerstand leistet. Wenn die Energie nicht fließen kann, und sie sich irgendwo aufstaut. Mystische Liebe ist m.E. eines der besten Heilmittel gegen dieses Aufstauen - egal, worauf man sie richtet. Und wenn´s das eigene Haustier ist.
Wenn man die hat, kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Sie ist wie ein sicherer Hafen im Sturm. Sie verringert nicht den Sturm, aber das Herumgeworfenwerden auf den Wellen.
Und damit sind wir schon bei einem weiteren typischen Merkmal solcher Zustände: die Verzückung.
Ich bring mal ein paar Zitate.
Teresa von Avila unterscheidet dabei mehrere Stufen. Die Texte sind natürlich von ihrer Religion gefärbt, aber das Universelle ist darin erkennbar. Ob diese Stufen (sie vergleicht es mit einer Burg mit 7 Zimmern, wovon das innerste die mystische Vereinigung ist) allgemeingültig sind oder nur ihre persönliche Erfahrung, weiß ich nicht. Aber die Art ihrer Erfahrungen, das seelische Geschehen, wenn man das Katholische davon abzieht, klingt mir vertraut.
Interessant finde ich deinen Hinweis auf die Intensität des Gefühlslebens der Säuglinge. Vor vielen Jahren beginnend mit einer Primärtherapie habe ich begonnen, in dieses Gefühlsleben reinzugehen, und schon allein dieses nachträgliche Reingehen hat das Gefühl maximaler Intensität.
Und ich habe das Gefühl, daß es mir jetzt sehr hilft, mich diesen Intensitäten ausgesetzt zu haben, gelernt zu haben weiterzugehen, auch wenn man an den Grenzen des Erträglichen zu sein glaubt.
Auch wenn mein ganzes Leben, mein Bild von mir selbst und der Welt, in einem Moment atomisiert wurden, und anhaltend weiter es bröckelt und bröckelt - es gab davor schon so viele kleine Atomisierungen, diese hat mich nicht erschreckt, auch wenn sie viel größer war, es war möglich mitzugehen, und wunderschön statt furchterregend.
Das Dilemma beginnt ja meistens dort, wo man Widerstand leistet. Wenn die Energie nicht fließen kann, und sie sich irgendwo aufstaut. Mystische Liebe ist m.E. eines der besten Heilmittel gegen dieses Aufstauen - egal, worauf man sie richtet. Und wenn´s das eigene Haustier ist.
Wenn man die hat, kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Sie ist wie ein sicherer Hafen im Sturm. Sie verringert nicht den Sturm, aber das Herumgeworfenwerden auf den Wellen.
Und damit sind wir schon bei einem weiteren typischen Merkmal solcher Zustände: die Verzückung.
Ich bring mal ein paar Zitate.
Teresa von Avila unterscheidet dabei mehrere Stufen. Die Texte sind natürlich von ihrer Religion gefärbt, aber das Universelle ist darin erkennbar. Ob diese Stufen (sie vergleicht es mit einer Burg mit 7 Zimmern, wovon das innerste die mystische Vereinigung ist) allgemeingültig sind oder nur ihre persönliche Erfahrung, weiß ich nicht. Aber die Art ihrer Erfahrungen, das seelische Geschehen, wenn man das Katholische davon abzieht, klingt mir vertraut.
Das Gebet der Ruhe
Man verspürt im Innern der Seele eine so liebliche Sanftheit, daß man daran die Einwohnung des Herrn erkennt. Es ist mehr als jene bekannte Andacht, bei der uns die Passion des Herrn oder unsere Sünden zu Tränen bewegen, so wohltuend diese Tränen auch sind. Ich nenne es Gebet der Ruhe, weil es den ganzen äußeren und inneren Menschen in Ruhe und stillen Frieden versenkt. Und er fühlt sich davon innerlich und äußerlich so gestärkt, als habe man ihm ein duftendes Öl ins innerste Mark gegossen. Es ist als seine wir plötzlich an einen Ort versetzt, der allenthalben einen solchen Wohlgeruch ausströmt, daß dieser uns ganz durchdringt, ohne daß wir zu sagen vermögen, woher er kommt.
So dringt bei diesem Gebet die Liebe Gottes lieblich in uns ein. Die Braut - die Seele - möchte dann weder sprechen, noch etwas sehen, noch sich bewegen, damit der geliebte bei ihr bleibe, denn ganz deutlich spürt sie seine Gegenwart. Zwar kann sie ihn nicht erblicken, doch teilt er ihr große Wahrheiten mit. In seinem Lichte, das sie nicht versteht, erkennt sie die Eitelkeit der Welt. Sie wird so gut gestärkt und unterwiese, daß sie sich hinterher nicht wiedererkennt und nichts anderes mehr tun möchte, als den Herrn zu preisen. Aber während sie die Erfahrung des Gebets der Ruhe macht, ist sie so abwesend und versunken, als sei sie nicht mehr bei sich in einer Art Trunkenheit, in der sie nichts von dem weiß, was sie wünscht, sagt oder bittet. Dennoch ist sie nicht so außer sich, daß sie nicht wahrnähme, wie ihr geschieht."
Das Gebet der Vereinigung
Ich will euch ein Zeichen sagen, an dem ihr das Gebet der vorübergehenden Vereinigung erkennen könnt: Wenn Gott die Seele ganz unwissend gemacht hat und sie weder sieht noch hört noch versteht - ein Zustand, der immer nur von kurzer Dauer ist und ihr manchmal noch kürzer erscheinen mag -, weil er ihr das Siegel seiner Weisheit einprägen will, dann läßt sich Gott auf eine Weise in der Seele nieder, daß diese, wenn sie wieder zu sich kommt, überhaupt nicht zweifeln kann, dass sie in Gott war und Gott in ihr. Sie ist dieser Wahrheit so sicher, dass sie auch nach Jahren, und wenn ihr Gott gar keine weiteren Gnaden mitteilte, nicht daran zweifeln kann, dass es so war. [...]
Ich kenne jemanden (Teresa), dem es noch nicht zu Ohren gekommen war, dass Gott in allem ist durch seine Gegenwart, Macht und Wesenheit. Doch durch eine solche Gnade, die Gott ihr erwies, gelangte sie zu diesem Glauben.
Die Unio mystica (mystische Vermählung)
[...] Darin unterscheidet sich die mystische Vermählung von der geistlichen Verlobung: Die geistliche Verlobung besteht in einem Wechsel von Vereinigungen und Trennungen; in der mystischen Vermählung dagegen bleiben Gott und die Seele immer im tiefsten Zentrum geeint. [...]
Man glaube nicht, dass in der Unio mystica die Seelenkräfte und Sinne und Leidenschaften immer in Frieden bleiben. Die Seele selbst dagegen, ihr Zentrum, ja.
[...]Mich wundert es, dass auf dieser Stufe die Ekstasen fast völlig aufhören. Und was früher Anlaß zu tiefer Andacht war, wie Bilder oder Predigten und dergleichen, hat kaum noch Bedeutung.