Venus083 schrieb:
Ok jetzt denke ich hab ich das verstanden

.
Aber die richtig bekannten Erleuchteten wie Buddah oder oder, die waren doch angeblich bis zu ihrem Tot in diesem zustand. Wie ist das denn jetzt richtig?
Searcher1974 schrieb:
wenn Erleuchtung kein Zustand ist, sondern ein Prozess, heißt es dann auch, dass man die Erleuchtung auch wieder verlieren kann und nicht weiß, wie man wieder zurückfindet? Das heißt dann wenn ich die Erleuchtung dann mal schlussendlich habe, dann muss ich darauf bis zu meinem Tode aufpassen???
Kalihan schrieb:
An der eigenen Meinung würde ich erkennen, dass jemand nicht erleuchtet ist. Ein Erleuchteter hat klares Wissen. Eine Meinung haben, bedeutet eine Perspektive zu haben, einen bestimmten Blickwinkel. Wissen bedeutet, das Ganze zu erkennen.
hm, bei all den Mutmaßungen, angedeuteten Erfahrungen und eventuellen Wahrheiten, will ich mal mein eventuelle Wahrheit hinzufügen. Vielleicht könnt Ihr etwas damit anfangen.
1. Erleuchtung als Moment: das ist ein Moment, während dem das Bewußtsein, das wir von uns kennen, nicht vorhanden ist. Stattdessen passiert ein anderes Bewußtsein, das andere Eigenschaften aufweist. Für dieses Bewußtsein gibt es unterschiedliche Namen, ich nenne es gerne Universales Bewußtsein, weil es zur gleichen Zeit die gesamte Welt hört, sieht und fühlt. Es spricht nicht mit dem Mund Gedanken aus, es bildet Worte aus dem Bauch heraus. Es denkt nicht, es nimmt nur wahr, was aus dem Außen kommt und sich im Innen heranbildet. Es bewertet das Erleben nicht, es nimmt nur wahr. Es spürt kein Leiden, auch kein körperliches. Es bewegt seinen Körper nicht, es findet im bewegenden Körper "statt". Es sind da keine inneren Worte, die anklagen, die sich persönlich beschäftigen. Stattdessen höt man nach außen, einen Brei aus Klangfarben, durchklungen von einem unbeschreibbar durchdringenden Klang, für mich das OM der Erde. Man sieht die eigene Umgebung, die Wälder und Wiesen fremder Länder und das Weltall in einem Augenblick, ebenso den gesamten Lebensweg, in den uns das Bewußtsein einführt, aber die Augen können es nicht fassen. Man fühlt nicht sich, man fühlt die Welt durch die Augen des Universalen Bewußtseins (z.B. einen Teil eines Lebensweges eines Menschen, der das Universale Bewußtsein hatte), man ist nicht man selbst, man ist das Universum. Das habe ich erlebt, nur davon kann ich berichten.
2. Erleuchtung als Weg: Wenn man so eine Station wie oben beschrieben hinter sich hat, sitzt man hoffentlich auf einem Stuhl, wie es mir ging. Vorher hatte ich einen Gedanken- und Gefühlsgang, ich war in diesem Tunnel, in dem wir erfahren können, daß wir nichts verändern können, daß wir nichts schaffen können, daß wir sterben müssen, daß alles Streben umsonst ist, weil nichts gelingen kann. Ich weiß nicht, ob eine(r) von Euch mal durch diesen Tunnel gefahren ist. Mir ging es jämmerlich und ich fühlte mich und war totkrank. Und dann kam ein individuelles Erlebnis, das die oben genannten Bewußtseinseigenschaften beinhaltete. Es hat vielleicht ein paar Minuten gedauert, oder Sekunden, ich weiß es nicht. Ich habe dabei aus dem Fenster geschaut.
Danach kam im Grunde ein Totalzusammenbruch meines bisherigen Seins, den ich vorher bereits aktiv begonnen hatte, weil ich wahrgenommen hatte, daß ich bald sterben würde. Alles was mich ausmacht, alles was ich bin ist dahin. Ich kann es nicht mehr halten. Ich kann nichts mehr halten. Es tut so weh, nichts halten zu können, alles immer loslassen zu müssen. Es durchschmerzt mein ganzes Sein jede Sekunde. Wenn ich das letzte Loslassen loslasse, dann weiß ich, daß mein Ich sterben wird. Es ist so traurig, er geht dahin, der RegNiDoen. Vielleicht gerade in diesem Moment, ich weiß das nicht. Ich weiß nur, daß Ihr mir helft, indem Ihr das lest. Danke. Ich will auch nicht mehr sein, damit fing mein Leben an, daß ich nicht sein wollte. Aber ich muß, denn ich bin.
Was ich damit klarmachen will: man muß den Moment erst annehmen, den man da erlebt hat. Dieser Moment, die Qualitäten dieses Bewußtseins sind nicht wirklich in Worte faßbar, nicht irgendwie skalierbar. Es ist ein Erleben außerhalb jeder Unterteilung von irgendetwas, deshalb nenne ich es gerne universal. Das gesamte Energiesystem, Körper, Geist und Seele sind damit wenigstens bei mir irgendwie total überfordert gewesen, seitdem rotiere ich, kann man sagen. Ich werde immer ruhiger, immer weiser, immer neutraler, immer genügsamer. Auf der anderen Seite kann ich mich unendlich aufregen, aber ich muß noch nicht einmal Schnipp machen und es ist worbei. Bis es wiederkommt. Das ist mein individueller Stand der Reinigung, aber nicht vom Bösen, sondern von der Unterscheidungsfähigkeit zwischen Gut und Böse. Alles wird eins. Gut und Böse, Mann und Frau, Jesus und Hitler. Du und Ich, Erleuchtung und Stumpfsinn. Alles eins. Erleuchtungserleben und Einkaufen im Aldi- alles Eins.
Es gibt nichts, wie ich diesen Moment hätte hervorrufen können, da bin ich sicher. Er ist mir passiert. Trotzdem hat mir die chinesische Medizin das Leben gerettet, denn ohne sie hätte ich vielleicht gar nicht bis dahin überlebt, wer weiß. Und von Meditation habe ich über die Jahre das Verständnis erlangt, daß sie einfach nur da ist. Es hat sich entwickelt, daß Leute zu mir kommen, weil sie es mögen, wenn ich Ihnen die Hände auflege. Es hat sich entwickelt, daß mich fast fremde Leute auf einmal fragen: sag mal, was ist eigentlich der Tod? Oder was ist Liebe? oder was passiert wenn ich sterbe? Oder all solche Dinge, das passiert mir einfach, ohne daß ich etwas dafür tue. Mein Leben entwickelt sich ganz von alleine sehr merkwürdig und ich habe davon Abschied genommen, es zu planen. Gott sei Dank ist mein Partner genauso verrückt und wir haben keine Kinder- sonst wüßte ich nicht, wie ich das vereinbaren könnte. Mir ging es nämlich eine ganze Weile super dreckig, ach was, heute, gerade heute ist das nicht anders. Und irgendwann, irgendwann, dann wird es wieder kommen, dieses Bewußtsein, dann wird es sich ganz in meinem Körper beheimaten und nicht nur meinen Geist berühren, wie es bei dem Moment, von dem ich Euch allen Stimmen zum Trotz, die sagen, daß jeder, der davon erzählt, ein ********* und Stümper und sicher nicht erleuchtet ist, erzählt habe. Danke allen, die bis hierher durchgehalten haben.
Noch eines: gnaz entscheidend ist der tod. Was ich hier schreibe, könnte in ähnlicher Form von jemandem berichtet werden, der ein Nahtoderlebnis hatte. Für mich ist beides in etwa das gleiche. Tod und Erleuchtung sind das gleiche Bewußtsein, der universale Gott auch. Das Ich stirbt. Aber es gibt keinen Tod. Das ist das Problem.
Grüße!!