Endlich wird mal offiziell über Rassismus nachgedacht!

[Enndlin]

Bei den Juden gibt es bereits Bewegungen dagegen.

Ernsthaft? Cool.

 

[Marcellina]

Es kommt drauf an, auf welche Wohnung und welchen Ausbildungsplatz ich mich bewerbe. Wenn ich mich in z.B. Duisburg-Marxloh mit meinem typisch deutschen Namen auf eine Mietwohnung bewerben würde, würde ich diese voraussichtlich auch nicht erhalten. Dort gehören viele Immobilien mittlerweile Besitzern mit nicht-deutschen Wurzeln. Wie groß wäre meine Chance, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, wenn ich mich in einem türkischen Feinkostgeschäft auf einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin bewerben würde?

Wir haben hier bei mir in der Nähe einen Aldi, der in einem Wohngebiet steht, in dem die Menschen überwiegend Migrationshintergrund haben. Die Verkäufer, die dort eingestellt werden, haben allesamt türkische Wurzeln und können sowohl Deutsch als auch Türkisch mit den Kunden sprechen. Ist das kein Rassismus, keine Diskriminierung, dass deutschstämmige Verkäufer dort nicht eingestellt werden?

Es ist zu einseitig, immer nur mit Zeigefinger auf Weiße oder speziell Deutsche zu zeigen und auszublenden, dass andere Bevölkerungsteile den Rassismus uns gegenüber mindestens genauso leben, wie es uns Einheimischen immer angedichtet wird.

Du hast wunderbar klar die andere Seite der Medaille aufgezeigt...die dazu führt, daß bei uns Parallelgesellschaften entstehen, selbst geschaffene Ghettos.

 

[Marcellina]

Ernsthaft? Cool.

Ja. Alle nicht religiösen (mosaischen) Juden aus meinem Umfeld verzichte(te)n bei ihrem Nachwuchs auf die Tradition, Einige, die aus verschiedenen Gründen ihre religiöse Zugehörigkeit nicht aufgegeben haben, ebenfalls.

 

[Loop]

Es gibt halt auch Probleme, weil manche kulturelle Eigenheiten nicht zusammenpassen, das ist aber kein Rassismus.

 

[DruideMerlin]

Den Rassismus der US-Amerikaner hatte ich schon vor vielen Jahren selbst miterlebt. Es sollte da bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit US-Teilnehmern ein Erinnerungsfoto aufgenommen werden.

Einer der Weißen wollte dann nicht, dass deren einzige afroamerikanische Mitarbeiter mit auf das Foto kommen sollte. Ich hatte zunächst gar nicht verstanden, um was es da ging, bis mich einer meiner Mitarbeiter aufgeklärt hatte. Mich hatte das ziemlich schockiert und zog den armen Kerl einfach mit aufs Bild. Damit war dann auch das Thema beendet.

Das ist jedoch kein Einzelfall, denn gerade in der Provinz sind die Amerikaner nicht so weltoffen, wie sie sich gerne geben. Der Rassismus richtet sich dort nicht nur auf Afroamerikaner, sondern auf alle, die keine Wurzeln in den Staaten aufweisen und dann womöglich noch den falschen Glauben oder Hautfarbe haben. Ein Beispiel dafür bietet Donald Trump, dem sicherlich sein deutscher Hintergrund ein Dorn im Auge ist.

Ich habe den Rassismus leider auch bei Menschen anderer Nationalitäten erlebt, bei denen man es auf den ersten Blick eigentlich nicht vermuten möchte.

Ich denke, dass Intoleranz, Habgier sowie Mangel an Selbstlosigkeit und Mitgefühl, die Ursachen dieses Übels sind. Ich denke, dass man dem Rassismus nicht mit Reden beikommen kann, sondern durch das eigene Tun den eigenen Standpunkt klarzustellen und die Grenzen abzustecken.


Merlin

 

[Gabi0405]

in z.B. Duisburg-Marxloh mit meinem typisch deutschen Namen auf eine Mietwohnung bewerben würde, würde ich diese voraussichtlich auch nicht erhalten.

Also in Marxloh würde ich bestimmt keine Wohnung mieten wollen...., aber wenn Murat aus Marxloh eine Wohnung in Düsseldorf mieten wollte, dann hätte er m.E. gegenüber der Konkurrenz ein großes Problem, allein wegen seines Namens.
Aber ich verstehe, worauf du hinweisen willst: Menschen aus einer bestimmten Wohngegend bekommen automatisch keinen Kredit, und das sind nicht nur Menschen anderer Hautfarbe. Auch eine Form von Rassismus...
Leztlich sehe ich es wie du, obwohl die Dimension etwas verrutscht ist, weil Deutschland ist nicht Marxloh und Marxloh hat zu 90% nichts mehr mit Deutschland zu tun.

 

[Enndlin]

Es gibt halt auch Probleme, weil manche kulturelle Eigenheiten nicht zusammenpassen, das ist aber kein Rassismus.

Siehst du, und da kommt wieder der Punkt. Dem Grunde nach hast du Recht. Aber: Wenn ich als Deutsche in der Öffentlichkeit sagte, dass einige andere Kulturen in diesem Land definitiv nicht mit unserer heimischen Kultur kompatibel sind und es damit gravierende Probleme geben wird - wetten, dass mir diese Aussage als rassistisch angekreidet würde?

 

[Enndlin]

Also in Marxloh würde ich bestimmt keine Wohnung mieten wollen...., aber wenn Murat aus Marxloh eine Wohnung in Düsseldorf mieten wollte, dann hätte er m.E. gegenüber der Konkurrenz ein großes Problem, allein wegen seines Namens.
Aber ich verstehe, worauf du hinweisen willst: Menschen aus einer bestimmten Wohngegend bekommen automatisch keinen Kredit, und das sind nicht nur Menschen anderer Hautfarbe. Auch eine Form von Rassismus...
Leztlich sehe ich es wie du, obwohl die Dimension etwas verrutscht ist, weil Deutschland ist nicht Marxloh und Marxloh hat zu 90% nichts mehr mit Deutschland zu tun.

Nun, Deutschland ist nicht Marxloh. Aber die dortige Entwicklung geht zumindest in NRW landesweit in dieselbe Richtung.

 

[Hatari]

Der Autopsiebericht besagt, dass er Covid infiziert und bis oben abgefüllt mit Drogen war.

Na, da hoffe ich doch jetzt, dass seien Mörder Covid19 hat-

Du glaubst also was ein weißer Pathologe zum Besten gibt?

Schließlich braucht die Verteidigung des Polizisten tolle Beweise um eine Freispruch zu erwirken.

 

[LalDed]

.......
Wir haben hier bei mir in der Nähe einen Aldi, der in einem Wohngebiet steht, in dem die Menschen überwiegend Migrationshintergrund haben. Die Verkäufer, die dort eingestellt werden, haben allesamt türkische Wurzeln und können sowohl Deutsch als auch Türkisch mit den Kunden sprechen. Ist das kein Rassismus, keine Diskriminierung, dass deutschstämmige Verkäufer dort nicht eingestellt werden?........

Nein. Es wäre Rassismus, wenn deutschstämmige Verkäufer, die ausserdem fließend türkisch oder arabisch sprechen, da nicht eingestellt würden.
Und: Rassismus beinhaltet für mich, jemanden als 'Fejnd' zu betrachten.
Jemanden nicht einzustellen, weil er oder sie diesen Arbeitsplatz nicht gut ausfüllen kann, bedeutet noch keine Abwertung seiner Person. Ich wäre auch zu Verschiedenem vollkommen ungeeignet - z. T. einfach, weil ich eine weiße Frau bin. Von Männerangelegenheiten oder von dem, andere Ethnien betrifft, hab ich schlicht keine Ahnung.
Ich hab schon keine Ahnung, was den Osten unseres schönen Landes betrifft.