Emotion der Eltern übernommen - wie zurück geben?

Das ist ja das grundlegende Problem an systemischen Ansätzen.

Nämlich erstens der zurundeliegende Denkfehler der Subjektivität, der individuellen Wahrheit als alleinigem Maßstab.
Und zweitens, dass jemand wie Watzlawick, der es doch wissen musste, selbst in einem Interview zugab, dass damit lediglich Symptome verschoben werden können.

Als in einigem durchaus praktikable und rasch einsetzbare Alltagsalternative, wenn sich jemand innerhalb seiner Subjektivität verlaufen haben mag, die allerdings eben die Ursache selbst weder berücksichtig noch bearbeitet, mag das ja zumindest zum Teil erstmal funktionieren. Aber letzlich wird bloß Oberflächenkosmetik betrieben, wie bei NLP oder ähnlichem auch. Was dazu führt, dass die Probleme an anderer Stelle wieder, wenn auch anders in Erscheinung treten werden.

Was Subjektivität als Maßstab natürlich automatisch in Frage stellt. Wie relevant kann die sein, wenn sie selbst diese Irrtümer erzeugt? Also treibe ich sozusagen den Teufel mit Beelzebub aus. Ich covere einen Irrtum durch einen anderen.

Ohne Quellenangabe kann ich zu Deiner Aussage bzgl. Watzlawik nicht Stellung nehmen. Ich kenne diese Aussage nicht, wohl aber gegenteilige Aussagen, die überall im Netz nachlesbar sind (Watzlawik ist neben von Glaserfeld einer der Wegbereiter dieser Therapieform, sie hat sich seit seiner Zeit rasant weiterentwickelt).

Das jahrzehntelange "Graben" nach Ursachen (andere Psychotherapieformen) war zwar "besser" aks gar nichts tun, ist aber längst nicht so effizient wie der systemische Ansatz, gepaart mit weiteren psychotherapeutischen Techniken (wenn sie denn angebracht sind und vom Patienten befürwortet werden).
Jeder, der einige Jährchen "auf dem Buckel" hat, hat sicherlich schon bei sich selbst festgestellt, wie Ursachenattributionen, die erst so verlockend und "wahr" erschienen irgendwann doch sehr differenrieren, wenn man denn (notgedrungen) die Position anderer Blickwinkel bezieht.

Eine einzige Ursache für ein spezielles Problem gibt es sicherlich in der Form nicht, - es sei denn, man konstruiert sich eine und hält sie sich oft genug vor Augen (irgendwann wird es eine subjektive, "absolute" Wahrheit und gleichzeitig eine findige lebenslange "Entschuldigung" für dies oder das ... ;)).
 
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Seh ich haargenauso wie du.

Wie wird der Begriff Selbsterkenntnis, deiner Meinung nach, "mainstream"-artig interpretiert? Bitte beantworte mir das, damit ich weiß ob ich das tue oder nicht tue. Ich weiß es nicht. (mein ich jetzt ernst).

erst mal: Danke, Du hast mir viel Schreiberei abgenommen. :)

Selbsterkenntnis wird häufig so interpretiert, als ob ein Mensch sich selbst erkennen sollte ...
Eltern eines kleinen Kindes (die an so etwas glauben) versuchen oftmals, "Charaktereigentschaften" bei ihrem Kind zu "erkennen", Fähigkeiten und Begabungen zu eruieren.
All das ist schon sehr lange wissenschaftlich widerlegt (z.B. der Rosenthal-Effekt - hier ein Beispiel von 1965!!! http://psychologieimalltag.com/2011/10/04/lehrer-schuler-und-der-rosenthal-effekt/)

Diese Eltern werden diese "Charaktereigenschaften aber finden usw. - das ist selbst-erfüllende Prophezeihung und somit fast "unangreifbar" ... .
Schade für die Kinder, die a priori etwas eingeschränkt werden.

Genauso funzt es auch bei Selbsterkenntnis - einmal fixiert fundamentiert sich irgendein (abstruses) Selbstbild, was dann wiederum als unveränderbar gilt, weil man es ja jeden Tag "bestätigt" vorfindet.
Auf genau die gleiche Art und Weise läßt sich jedes Selbst auch jederzeit (bei Bedarf) ändern und das bietet Chancen!

Aber: all das ist absolut freiwillig, jeder "darf" sich jederzeit ändern (ein anderes Selbstbild erstellen) oer auch nicht ... .

Watzlawik hat das geniale Werk "Anleitung zum Unglücklichsein" dazu verfaßt - der "Selbsterkenntnis" (die es demnach nicht gibt, es ist eine "Selbstkonstruktion") und dem Schmunzeln sehr dienlich. :)
 
:thumbup:

Das funzt alleine deswegen schon nicht,
weil das Grundgerüst der Psyche und ihrer Funktionen
bei JEDEM Menschen gleich sind...
nur die Inhalte, die dieses Gerüst füllen, sind individuell...

Also kann nur eine Mischung aus allgemeingültigen psychischen Gesetzmäßigkeiten
und individueller Subjektivität zu einer Lösung führen...

Gruß, Luckysun

Wenn ich Dich jetzt nicht völlig falsch verstehe ... (:confused:) ist das auch die Grundannahme des systemischen Ansatzes und widerspricht somit Pincks Grundannahmen ... .
 
@ Garfield

Daß man von den Eltern übernommene Denkstrukturen nicht per Kineseologie loswerden kann sollte eigentlich klar sein
.

Wieso sollte das klar sein?

PK - Psycho-Kinesiologie
In der psycho-kinesiologischen Sitzung nach Dr. Klinghardt® hat de Kinesiologe nach eingehendem Gespräch die Möglichkeit, über den Muskeltest einen Dialog mit den tieferen Schichten des Bewusstseins des Klienten zu führen. Dabei werden ursprüngliche, bewusst oder unbewusst belastende Ereignisse ans Licht gebracht. Durch das Wiedererinnern können sich die damit verbundenen aufgestauten Gefühle entladen, und das belastende Ursprungsereignis kann dauerhaft „entkoppelt“ werden.

In jeder subjektiv belastenden Situation können in unserem Unterbewusstsein einschränkende Glaubenssätze entstehen, die lebenslang gespeichert werden. Sätze wie „Ich bin nicht liebenswert“ oder „Ich bin schwach“ beeinflussen unser Verhalten im täglichen Leben. Je mehr einschränkende Glaubenssätze durch unser Unterbewusstsein wirken, desto mehr sucht der Körper einen Ausweg in Form von chronischen Beschwerden und Schmerzzuständen aller Art.

Ziel einer jeden kinesiologischen Behandlung ist es, die einschränkenden Glaubenssätze durch neue, frei machende zu ersetzen. Auf diese Weise kann eine dauerhafte Verbesserung ohne Symptomverschiebung geschehen.

Und ja, auch wenn du sie von deinen Elltern übernommen und erlernt hast sind es DEINE Emotionen.

Ich denke das deckt sich mit dem obigen Absatz, die Glaubensmuster habe ich erlernt/übernommen die Emotion dazu auch, sie wurde mich ja auch vorgelebt.

Schöne Grüße,
 
@ Garfield

.

Wieso sollte das klar sein?

PK - Psycho-Kinesiologie
In der psycho-kinesiologischen Sitzung nach Dr. Klinghardt® hat de Kinesiologe nach eingehendem Gespräch die Möglichkeit, über den Muskeltest einen Dialog mit den tieferen Schichten des Bewusstseins des Klienten zu führen. Dabei werden ursprüngliche, bewusst oder unbewusst belastende Ereignisse ans Licht gebracht. Durch das Wiedererinnern können sich die damit verbundenen aufgestauten Gefühle entladen, und das belastende Ursprungsereignis kann dauerhaft „entkoppelt“ werden.

In jeder subjektiv belastenden Situation können in unserem Unterbewusstsein einschränkende Glaubenssätze entstehen, die lebenslang gespeichert werden. Sätze wie „Ich bin nicht liebenswert“ oder „Ich bin schwach“ beeinflussen unser Verhalten im täglichen Leben. Je mehr einschränkende Glaubenssätze durch unser Unterbewusstsein wirken, desto mehr sucht der Körper einen Ausweg in Form von chronischen Beschwerden und Schmerzzuständen aller Art.

Ziel einer jeden kinesiologischen Behandlung ist es, die einschränkenden Glaubenssätze durch neue, frei machende zu ersetzen. Auf diese Weise kann eine dauerhafte Verbesserung ohne Symptomverschiebung geschehen.



Ich denke das deckt sich mit dem obigen Absatz, die Glaubensmuster habe ich erlernt/übernommen die Emotion dazu auch, sie wurde mich ja auch vorgelebt.

Schöne Grüße,

Ich glaube, Garfield ist (ähnlich wie ich) der Ansicht, daß die Kinesiologie ein reines Glaubenskonstrukt ist.
Sie ist weder wissenschaftlich untersucht noch bewiesen, sie wird auch von den Krankenkassen (zumindest in D) nicht übernommen und Du mußt sie aus eigener Tasche bezahlen.

Wenn Du gut mit diesen Annahmen klar kommst und das Gefühl hast, es hilft Dir und Du genug Kohle hast, dann ist das doch absolut ok.

Irritiert bin ich nur über die Frage in Deinem Eingangspost ... die sollte Dir doch dann die Kinesiologin individuell beantworten (?).
 
Ich glaube, Garfield ist (ähnlich wie ich) der Ansicht, daß die Kinesiologie ein reines Glaubenskonstrukt ist.

Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen gemacht, hängt bestimmt auch von dem Kinesiologen ab, und bin von der Methode überzeugt.

Irritiert bin ich nur über die Frage in Deinem Eingangspost ... die sollte Dir doch dann die Kinesiologin individuell beantworten

Das stimmt, ich bin im Moment an einem Punkt, an dem nichts weitergeht.
Es ist wie ein Puzzle, ich habe einige Teile und einige fehlen mir, diese
will ich mir erarbeiten.
Ich bin blockiert oder blockiere mich (Selbstschutz?) und habe habe mir durch dieses Posting ein paar Anregungen erhofft um von neuen Denkweisen und Erfahrungen zu profitieren um voran zukommen.
 
Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen gemacht, hängt bestimmt auch von dem Kinesiologen ab, und bin von der Methode überzeugt.



Das stimmt, ich bin im Moment an einem Punkt, an dem nichts weitergeht.
Es ist wie ein Puzzle, ich habe einige Teile und einige fehlen mir, diese
will ich mir erarbeiten.
Ich bin blockiert oder blockiere mich (Selbstschutz?) und habe habe mir durch dieses Posting ein paar Anregungen erhofft um von neuen Denkweisen und Erfahrungen zu profitieren um voran zukommen.

Ich erahne, was Du mit "Puzzle" und "Blockaden" ausdrücken möchtest.
Diese Begriffe und die damit verbundene Denkweise habe ich rigoros "gestrichen" (und schon geht es weiter ... :)).

Aber mach Du mal, wenn Du davon überzeugt bist, - vielleicht gibt es weitere Tips diesbzgl..
 
Auch in der Kinesiologie muß man sich den eigenen Weg arbeiten, schließlich lernt man ja fürs Leben.
Blockaden gehören dazu, ansonsten würde man die eigene Sichtweise nicht überdenken. Wo würde ich ansetzen?

Mein Weg muß nicht deiner sein, viele Wege führen nach Rom ;)
 
erst mal: Danke, Du hast mir viel Schreiberei abgenommen. :)
Sehr Gerne:D:)

Und ich weiß ja auch warum.....ich davon Ahnung habe.

Selbsterkenntnis wird häufig so interpretiert, als ob ein Mensch sich selbst erkennen sollte ...
Eltern eines kleinen Kindes (die an so etwas glauben) versuchen oftmals, "Charaktereigentschaften" bei ihrem Kind zu "erkennen", Fähigkeiten und Begabungen zu eruieren.
All das ist schon sehr lange wissenschaftlich widerlegt (z.B. der Rosenthal-Effekt - hier ein Beispiel von 1965!!! http://psychologieimalltag.com/2011/10/04/lehrer-schuler-und-der-rosenthal-effekt/)

Diese Eltern werden diese "Charaktereigenschaften aber finden usw. - das ist selbst-erfüllende Prophezeihung und somit fast "unangreifbar" ... .
Schade für die Kinder, die a priori etwas eingeschränkt werden.

Genauso funzt es auch bei Selbsterkenntnis - einmal fixiert fundamentiert sich irgendein (abstruses) Selbstbild, was dann wiederum als unveränderbar gilt, weil man es ja jeden Tag "bestätigt" vorfindet.
Auf genau die gleiche Art und Weise läßt sich jedes Selbst auch jederzeit (bei Bedarf) ändern und das bietet Chancen!

Aber: all das ist absolut freiwillig, jeder "darf" sich jederzeit ändern (ein anderes Selbstbild erstellen) oer auch nicht ... .

Watzlawik hat das geniale Werk "Anleitung zum Unglücklichsein" dazu verfaßt - der "Selbsterkenntnis" (die es demnach nicht gibt, es ist eine "Selbstkonstruktion") und dem Schmunzeln sehr dienlich. :)

Gut, wir verstehen uns hier.....dann ist mein Selbsterkenntnisbegriffsvermögen nicht mainstream.

Selbsterkenntnis ist für mich großteils sich selbst beobachten und reflektieren in verschiedenen Situationen. Nix ist fix...was heute gültig ist kann morgen schon megaout oder erweitert oder relativiert oder sonstwas sein.

Muster....sind es, in denen man gefangen ist, die Leid und Freud erzeugen können (was irgendwie blöd klingt jetzt, hab aber keine anderen Worte dafür gefunden). Muster sind jederzeit veränderbar, wenn man es kann und man es will.

Das einzige was nicht veränderbar ist sind Prägungen. Hat man gute, hat man Glück. Hat man weniger Gute, hat man Pech und muß sich geeignete Muster suchen damit umgehen zu können. Dazu muß man sich aber mal mit seinen eigenen Prägungen auseinander setzen.

Danke für den Link:)... ja, kenne ich und ich finde, aus eigener Erfahrung bei einem Kind in meiner Familie, besonders grausam das das in umgekehrter Richtung genauso gut funkt.:wut1:


und ach ja, Watzlawick is geil, hab von ihm "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" gelesen. Zum Unglücklichsein habe ich Chérie Carter-Scott "Negaholiker" in der Empfehlung.
 
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Auch in der Kinesiologie muß man sich den eigenen Weg arbeiten, schließlich lernt man ja fürs Leben.
Blockaden gehören dazu, ansonsten würde man die eigene Sichtweise nicht überdenken. Wo würde ich ansetzen?

Mein Weg muß nicht deiner sein, viele Wege führen nach Rom ;)

Sag ich doch! :)
Es gibt angenehme Wege und weniger angenehme, längere und kürzere, effizientere und weniger effiziente ... usw.

Und da ich es gern angenehm, kurz und effizient mag) setze ich auf die Wissenschaft.
Auch wenn die nicht "perfekt" ist (aber was ist schon perfekt, außer als "perfekt" konstruiert") ist es immer noch besser als über zahlreiche (manchmal äußerst ominöse) Umwege alles mögliche zu erfahren - die Zeit und die Kohle hab ich nicht übrig.
Es gibt ja immer noch ein Leben, das "nebenbei" GUT (!) gelebt werden will. ;)

im Ernst: der letztendliche Indikator sollte stets das individuelle Wohlfühlen sein (und das scheint bei einigen - Dich mein ich da nicht mal direkt - in der Tat die ewige Suche nach sich selbst zu sein - wers mag solls tun ... )
 
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