Zum Thema Urvertrauen:
Das Urvertrauen ist die Wurzel. Back to the Roots. Kannst du sie nicht bei deiner Mutter finden, so kannst du sie vllt. weiter rückwärts (Großmutter) oder wo anders finden (Tante, ältere Freundin, Heimat, Land) oder in dir selbst, dem Urbild (Archetyp) der Mutter in dir. Oder such Orte auf an denen du dich sicher, geborgen und verwurzelt fühltest.
Man kann sich hierzu auch gut mit den Archetypen (Urbildern) von weiblichen Göttinnen behelfen. Gut eruierbar in allen Mutter-Göttinnen, Liebes-Göttinnen aber auch die Schattenseiten Dieser, in den ambivalenten Göttinen (Parzen, Nornen, Schicksalsgöttinnen) oder Kriegs.- u. Unterwelts-Göttinnen aus der Mythologie.
Der Archetyp (Urbild) ist eine fixe Form in die das Individuum seine Inhalte füllt. Mann kann aber nicht beliebige Inhalte in eine bestimmte Form füllen, was so viel heißt, dass eine Kriegsgöttin keine Muttergöttin ist, jeder Archetyp ist somit vorgeformt und hat auch schon bestimmte Inhalte, und die gilt es erstmal zu kennen und zu unterscheiden. Danach kann man sie mit eigenen Inhalten erweitern oder erfüllen (man kann sie aber nicht ändern), oder besser gesagt erfühlen.
Wenn ich jetzt ein Beispiel gebe, für den das Füllen mit einem eigenen Inhalt des Mutterarchetyps stehen würde, so meine ich es so: Ein Inhalt des Mutter-Archetyp ist das Hegende und das ist nicht veränderbar, aber die Art wie gehegt wird, dass entscheidet man selbst. Das WIE ist dann der individeulle Inhalt, aber nie das WAS. Das WAS ist fix.
Mutterarchetyp:
Steht in der Vorstellung einer gebärenden, Schutz gewährenden Frau. Das Mütterliche, das Gütige, das Hegende, das Tragende, das Wachstum, das Fruchtbarkeit und Nahrung spendende, die Weisheit, die geistige Höhe des Verstandes, die magische Autorität des Weiblichen, die magische Stätte der Verwandlung, der Wiedergeburt, den hilfreichen Impuls, das Geheime, das Verborgene, das Feuchte, das Wärmende. Die Heimat das Land.
Aber auch:
Das Finstere, das Verschlingende, der Abgrund, die Totenwelt, die Unterwelt, das Vergiftende, das Angsterregende, das Unentrinnbare, die Nachtmahr, der Kinderschreck.
Sie sind immer polar, z. B: Die Mutter Erde (Gaia) ist
- die Gebärerin - die die alles Lebende hervorbringt und ernährt
- die Todesgottheit - die die den Menschenleib nach dessen Tod in ihren Schoß aufnimmt
Warum gilt es sie zu kennen und zu unterscheiden?
Ist man sich der Formen und vorgegebenen Inhalte der Urbilder (Archetypen) nicht bewußt, können sie einen immer wieder störend begegnen. Diese Begegnungen können in Form von anderen Personen, Situationen oder ganzen Lebenszyklen erfolgen. Kennt man sie jedoch und weiß bewußt um deren Inhalte, so sind sie eine Quelle unerschöpflicher förderlicher Kraft und Energie, welche sich aus sich selbst speist. Zum Einen.
Zum Anderen: Wenn du die Mutter/Frau (Anima) in dir findest und erlöst, wird sie dir auch im Außen in der erlösten Form begegnen.
Es geht nicht um Widerstand (gegen die Mutter, die dich geboren hat), sondern um das Erkennen, Ergründen und Entdecken der inneren Mutter in einem selbst.
Dadurch wird deine Mutter zwar nicht weiser oder besser aber sie wird dir anders gegenüber treten (müssen), weil du dann anders bist. Und wer weiß?- vllt. wird sie dadurch auch weiser oder besser werden.
Das Auseinandersetzen mit dem Mutter-Archetyp wäre mal die "Kopfsache". Ich denke aber, damit ist es nicht wirklich ganz getan. Man muß auch noch etwas tun, dass etwas mit einem macht. Deshalb schrieb ich ganz oben: such z.B. Orte auf, die dir ein Gefühl der Verwurzelung vermitteln oder such dir einen Mutterersatz, bei dem du das Muster (nach)fühlen kannst/lernst und so zu deinem eigenen inneren "SoSein" (Urvertrauen) kommst.