Moin
@Herzbluat
Ich find das echt stark von dir, wie du in Eigeninitiative gehst, um dir den inneren Druck zu nehmen. Das ist der richtige Weg um pö a pö voranzukommen.
Was Stagnation in deiner Situation für Auswirkungen haben kann möchte ich dir an einem Beispiel verdeutlichen.
Ich habe in meinem engeren Umfeld eine gute Bekannte. Sie ist so um die 60 Jahre alt und lebt alleine. War zwar mal für kurze Zeit verheiratet, da sie mal in Weiß vor dem Altar stehen wollte. Mit Liebe hatte das aber nichts zu tun. Aus der Ehe kam so auch keine Kinder hervor und somit ist sie eigentlich frei.
Sie hat aber längere Zeit lang mit ihrer Mutter zusammen in einem Haus gewohnt und sie bis zu ihrem Tod gepflegt. Die Mutter ist schon vor Jahren verstorben und somit hat sie als Alleinerbin gleich zwei Häuser in bester Wohnlage geerbt.
Sie ist eine hübsche intelligente Person, spricht mehrere Sprachen und ist sehr auf ihr gepflegtes Erscheinungsbild bedacht.
Anderseits bekommt sie nichts auf die Kette. Sie lebt ein Messi Leben und tut rein gar nichts im und ums Haus und das bei Beiden. Wenn man sie trifft jammert sie nur vor sich hin, wie bekloppt sie doch sei... einer müsste sie unter die Arme greifen und ihr den Weg weisen..... = ich frag mich aber "will sie das auch wirklich? dass ihr einer den Weg weist?" ich habe da so meine Bedenken.
Es wäre ja ein Leichtes die Häuser zu verkaufen..... und selbst in diesem Zustand sind sie locker zusammen über eine Mille wert, aber = das will sie nicht hören, viel mehr kommt sie mit dem Argument um die Ecke "aber da steht doch der Baum, auf dem ich mich als Kind immer verlassen konnte!".... "und bei dem anderen Haus die Spielecke, wo ich mich oft aufgehalten hatte!"....
Wahrscheinlich hat sie auch in ihrer Kindheit viel Leid ertragen müssen und gewisse Verhaltensmuster zur "seelischen Wundheilung" haben sich regelrecht in ihre Gefühlswelt eingebrannt und erschwert ein Loslassen ungemein.
Gefangen in ihrer (aus ihrer Sicht) ausweglosen Situation verfängt sie sich Tag ein Tag aus in Selbstmitleid und lässt ihre Mitmenschen daran teilhaben. Sie kann es sich leisten, denn sie ist nur für sich selbst verantwortlich, hat keine Verpflichtungen und kann es schleifen lassen und sich in Selbstmitleid suhlen.
Bei dir herrscht aber eine ganz andere Situation vor, denn deine Verantwortung für deine Kinder kannst du nicht einfach so ignorieren. Sei dankbar für diesen Umstand, denn sie (deine Kids) zwingen dich zum Handeln.
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ich hatte auch ne bescheidene Kindheit und habe viel Gewalt mit ansehen müssen, somit habe ich schon vor langer Zeit beschlossen, mich aus der eventuellen Erbschaft auszuklinken, indem ich eine Verzichtserklärung unterschrieben habe. Das war auch im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn so bekomme ich mit meiner Verwandtschaft auf Dauer auch keinen Stress und habe so für klare Verhältnisse gesorgt. Scheiß was aufs Geld, der innere Frieden ist mir da wichtiger.
letztendlich muss man jede "Baustelle" ganz individuell für sich "bearbeiten" und meine Vorgehensweise gehört zur Individualität dazu. Sie ist wohl in den wenigsten Fällen auf andere als ein Musterbeispiel anzusehen(!)
ich finde jedenfalls, dass du schon auf einen guten Weg bist, denn du packst an, Respekt.