Eltern - und andere Lebensgefahren

Ich benenne das jetzt ganz einfach, was da in mir vorgegangen ist, als ich das gelesen habe.

Innerlich eine Stichflamme von immenser Wut hoch. Und anschließend die Ampel auf GANZ rot.

War jetzt eine reine Zustandsbeschreibung meinerseits.

Punkt.
Die Zeit zum Editieren war schon um, also halt ein neuer Beitrag, zur Ergänzung:

Und ich denke, es wird gut sein, mir anzuschauen, aus welchem Grund da in mir ein solcher Zorn erwacht... denn auch der hat mir ja etwas zu sagen. So intensiv, wie er ist, vermutlich sogar etwas Wichtiges.

Für Anregungen bin ich dankbar...
 
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Die Zeit zum Editieren war schon um, also halt ein neuer Beitrag, zur Ergänzung:

Und ich denke, es wird gut sein, mir anzuschauen, aus welchem Grund da in mir ein solcher Zorn erwacht... denn auch der hat mir ja etwas zu sagen. So intensiv, wie er ist, vermutlich sogar etwas Wichtiges.

Für Anregungen bin ich dankbar...

Ist jetzt nur eine Vermutung: Könnte es sein, dass Du auf diese Worte reagierst, weil sie Dich an etwas erinnern?

Ich schreib das deshalb, weils mir bei solchen Formulierungen auch ähnlich geht.

Dieses Unbehagen erinnert mich an eine Zeit, in der ich meine eigenen Erfahrungen nicht machen durfte, weil jemand anderer mir vorgeben wollte, wie ich zu denken habe.

Aber ich denke, es kommt immer darauf an, WIE diese Sätze gemeint sind. Ich hab mir das Posting von Magdalena noch mal angeschaut - ich lese eher daraus, dass sie traurig ist und meint, vielleicht wirst Du das einmal begreifen. Das Problem beim Internet ist ja, dass man schlecht wahrnehmen kann, mit welchem Gefühl ein Satz geschrieben wird.

Aber ich glaube, das ist am besten, wenn Magdalena das mit Dir klärt, sonst gibts noch etliche Interpretationen, die allesamt daneben liegen.

Liebe Grüße
Suena
 
Na, das eignet sich doch mal für einen Zwischenruf von mir (ein bißchen Feuer in's Feuer dieses Threads...):
Ich benenne das jetzt ganz einfach, was da in mir vorgegangen ist, als ich das gelesen habe.

Innerlich eine Stichflamme von immenser Wut hoch. Und anschließend die Ampel auf GANZ rot.

War jetzt eine reine Zustandsbeschreibung meinerseits.

Punkt.
Naja, ich nehme an, es kocht hoch, weil es eine asoziale Äusserung war, eine Äusserung, die Sozialität sprengt. Ein zwischenmenschlicher "Übergriff", geschriebene Gewalt, ausgeübt am Adressaten.


Wir sind halt nicht alle gleich. Der Eine kann sich öffnen und über sein positives wie negatives Inneres berichten, das führt dann zu solchen Threads wie diesem hier. Der Andere versteht nicht, daß das keine Aufforderung zur Deuterei und Diagnostizierei ist, sondern eine Äusserung eines Mitmenschen, der Wertschätzung gegenüber einzuräumen ist, und die würdevoll behandelt werden will. Das führt dann zu seitenlangem Ego-Hickhack.

Kommunikation muß aber nicht würdelos sein wie diese Bemerkung "na vielleicht verstehst Du das ja auch noch", (wenn Du mal so klugweit bist wie ich). Das sind unhygienische Sätzchen, die jedem normalen Menschen gewaltig auf den Keks gehen können. :rolleyes: Das kann ich schon verstehen, denn solche Bemerkungen zeugen von mangelndem Respekt.

Wer keinen Respekt vor sich selber hat bzw. keinen Respekt gelernt hat, der geht auf diese Weise mit sich und anderen um, oder? Er interpretiert, deutet und diagnostiziert sich selber unbewußt und Andere bewußt, und dreht sich in der eigenen Schublade im Kreise, die man ein Diagnose- oder Verständnisschema nennen könnte (die Schublade). Die Frage ist, ob man das wahrnimmt, daß man sich respektlos sich selber und Anderen gegenüber verhält, weil man aus einer Schublade heraus guckt. Ich muß das selber immer üben, daher erlaube ich mir mal darauf hinzuweisen. Respekt ist wichtig, sich selber und Anderen gegenüber. :)

Ach ja, ich sollte dazu sagen, daß ich persönlich nicht glaube, daß wir jemals aufhören, in einer Schublade zu stecken, die uns nur einen klitzekleinen persönlichen Blickwinkel auf die ganze große Realität erlaubt. Und daher geht es nicht darum, "wie weit" man ist, sondern eher darum, daß man sich um eine hygienischere Kommunikation bemüht. Ich werd's in Zukunft versuchen....


lg,
Trixi Maus
 
Liebe Magdalena!

Danke, dass Du ein wenig Licht in die Unklarheiten bringst.



Ich kann mich an Deine Worte erinnern, sie fielen mir auch positiv auf, die Möglichkeit, dass die fehlende Stärke nur gefühlt und nicht real gewesen sein könnte.

Weisst Du, ich glaube das Problem ist bei solchen Threads, dass sehr viele Postings kommen und vieles ohne Reaktion bleibt, weil es einfach zuviel an Informationen gibt, überhaupt wenn man sowieso gerade in einer Umbruchsphase ist, wo viele Dinge und Erkenntnisse gleichzeitig auf einen einstürzen.

Das ist die erste Möglichkeit, die mir dazu eingefallen ist. Die zweite Möglichkeit - und da kann ich genausogut falsch liegen, wenn ja, korrigier mich bitte - ist die, dass ein Posting, das keinen Bezug zum eigenen Erleben herzeigt, als Ratschlag verstanden wird und daher auf Ablehnung stößt.

So wie Du jetzt in diesem Posting etwas über Dein eigenes Erleben geschrieben hast, werden viele Sätze in einem anderen Kontext gesehen, sie werden be-greif-bar. Eine Erklärung, warum man so denkt, aus welchen Erfahrungen heraus - das mag oft mühsam sein, baut aber dem Leser die Brücke, die er brauchen könnte, um alles aufnehmen zu können.



Vielleicht erinnerst Du Dich an mein Posting, in dem ich geschrieben hatte, dass ich es als Mutter damals nicht gekonnte hatte, ich machte es genau umgekehrt und empfinde es heute noch als Fehler.

Trixis Postings müssen nicht 100% übernommen werden, jeder empfindet das aus seinen eigenen Erfahrungen heraus anders. Und es ist legitim, dass Du schreibst, Du sähest die Sache anders. Wenn Du genau schaust, wirst Du in vielen Postings hier entdecken, dass einige das auch anders sehen.

Kann es sein, dass Du dem Posting von Trixi mehr Gewicht gibst als den anderen? Ich habe nämlich nicht den Eindruck, dass die Opferrolle hier besonders gefördert wird, ganz im Gegenteil. Auch Kinny weist immer wieder darauf hin, dass es in erster Linie um das Benennen geht, was was ausgelöst hatte in einem drin. Der Blick auf den Täter lenkt ab von dem, was zu lösen wäre.



Ich glaube, da ist was schiefgelaufen. Ihr könntet vielleicht klären, WAS genau die Situation ausgelöst hat. Da war vielleicht irgendwo eine Formulierung, die getriggert hat, und ich denke, es wäre sicher gut, das rauszufinden und das Missverständnis vom Tisch zu kriegen.:umarmen:



Ich weiß, es gibt keine Worte, die diesen Schmerz auch nur annähernd beschreiben können. Du gingst und gehst sicher durch die Hölle.

Ich habe vor meinen drei Kinder zwei Babies verloren, allerdings noch ungeboren. In beiden Fällen wars die Hölle für mich - und ich mach mir heute noch oft Gedanken, ob ich es hätte ändern, verhindern oder sonst was können (beim ersten war ich schuld daran). Ich weiß nicht, ich denke, manche Sachen sind einfach Schicksal - aber eines weiß ich sicher: Wäre es passiert, nachdem sie auf der Welt waren, weiß ich nicht, ob und wie ich das jemals hätte überleben können. Ich denke, das ist eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen passieren können, der Tod eines Kindes.

Und wenn ich heute an meine Kinder denke, fühle und sehe ich fünf, nicht drei. Sie gehören dazu, haben ihren Platz bei uns.

Liebe Magdalena, ich würde mir wünschen, dass Ihr das klären könntet, wo der Punkt war, wo es angefangen hat. Es wäre nämlich schön, wenn Du weiter mitschreiben würdest.

Liebe Grüße
Suena


liebe suena,

zuerst einmal danke ich dir für deine bemühungen um ausgleich. :umarmen:

dann möchte ich auch noch einmal sagen - vielleicht etwas deutlicher - dass es im hintergrund des threads auch pn's gegeben hat. ich werde weder die schreiberin nennen, noch was sie mir gesagt hat - so etwas tue ich nicht, selbst dann nicht wenn die ungeheuerlichkeit des vergleiches den sie getroffen hat (ihr sicher selbst nicht bewusst), anderen vielleicht bewusst werden würde.

zu triximaus kann ich nur sagen - er dauert mich. aber ich denke, dass seinen ausführungen zu viel raum gegeben wurde, weil ihm eben keiner nachdrücklich seinen irrtum aufgezeigt hat. vielleicht irre ich ja mit dem was ich denke erkannt zu haben - vielleicht war's auch etwas brutal formuliert. aber ich denke wir sind hier in einem esoterik forum, in dem es darum gehen sollte lösungsmöglichkeiten nachzugehen, und nicht in einer psycho-reha. wer den unterschied nicht aushält sollte hier nicht lesen und posten.

du hast ganz recht - ich werde sicher oft als eine empfunden, die ratschläge erteilt. wer sich meine posts allerdings vorurteilsfrei durchsliest wird erkennen, dass es da keinen einzigen ratschlag gibt. ein benennen von zusammenhängen, die ich denke zu erkennen, ist meiner ansicht nach kein ratschlag - ein ratschlag ist zu sagen - mach dies oder das.
ich habe darüber hinaus sehr viel von meinem erleben eingebracht - sehr viel mehr als mir rückblickend betrachtet lieb ist, weil es nach meinem gefühl bei anderen das empfinden auslöst, ich wäre noch immer ein opfer.
ich habe erst im laufe des threads begonnen hin und wieder einfach nur ein statement hinzuwerfen - genau aus diesem grund, und weil ich eben auch das gefühl hatte, dass positive motivation nicht angenommen wird.

weißt du - ich habe erst gestern in einem anderen thread etwas wunderschönes erlebt. da wurde ich heftigst beschimpft für meine analyse und den versuch der positiven motivation, während andere nur ratschläge erteilt haben. derjenige, der mich vorher beschimpft hat, hat mir von seinem erfolg erzählt.
schon vorher war ich in einer hochstimmung, weil ich bemerkt habe, dass ich nach einem erleben, dessen absoluter höhepunkt der selbstmord nur war, und von dem sich niemand auch nur eine annähernde vorstellung machen kann - einer absoluten hölle, die zu überleben wohl nur wenige fertig gebracht hätten -
zu meinem humor zurück gefunden habe.
es hat solchen spaß gemacht auch wieder mal lachen zu können - nach so vielen jahren.

aber was mich immer aufrecht erhalten hat war die erkenntnis - wenn man auf dem richtigen weg unterwegs ist, dann ist jeder halbe schritt zurück nur anlauf für einen ganzen nach vorn.

so sehe ich das hier jetzt auch - und auch die erkenntnis, dass es doch immer noch etwas gibt, das mich verletzen kann.
dem habe ich nachzugehen - denn wer sich verletzt fühlt merkt oft gar nicht, dass er aus dem gefühl der verletztheit heraus selbst verletzend wird.

ich hoffe das ist nicht schon wieder zu oberlehrerhaft.........
 
Na, das eignet sich doch mal für einen Zwischenruf von mir (ein bißchen Feuer in's Feuer dieses Threads...):

Naja, ich nehme an, es kocht hoch, weil es eine asoziale Äusserung war, eine Äusserung, die Sozialität sprengt. Ein zwischenmenschlicher "Übergriff", geschriebene Gewalt, ausgeübt am Adressaten.


Kommunikation muß aber nicht würdelos sein wie diese Bemerkung "na vielleicht verstehst Du das ja auch noch", (wenn Du mal so klugweit ( :kiss4: Trixi das ist einfach eine urgute Wortschöpfung )bist wie ich). Das sind unhygienische Sätzchen, die jedem normalen Menschen gewaltig auf den Keks gehen können. :rolleyes: Das kann ich schon verstehen, denn solche Bemerkungen zeugen von mangelndem Respekt.

Suena schrieb:
Könnte es sein, dass Du auf diese Worte reagierst, weil sie Dich an etwas erinnern?
:) Nicht nur an etwas - an ALLES erinnern mich die -

- und was Trixi dazu sagt, triffts auch. Scheint beides zu sein.

Das ist mir jetzt grade eingefallen: ich hatte ganz am Anfang des Threads einmal das Gefühl, flüchtig, jemand will mich permanent trösten (weiß jetzt aber nicht auswendig, wer) - und daß mich das richtiggehend gestört hat - denn das ist es genau nicht, weswegen ich das Thema erstellt hab. Ich such überhaupt kein bißchen nach Streicheleinheiten, sondern nach dem, was da in mir los oder auch festgefahren ;) ist...
 
so sehe ich das hier jetzt auch - und auch die erkenntnis, dass es doch immer noch etwas gibt, das mich verletzen kann.
dem habe ich nachzugehen - denn wer sich verletzt fühlt merkt oft gar nicht, dass er aus dem gefühl der verletztheit heraus selbst verletzend wird.

ich hoffe das ist nicht schon wieder zu oberlehrerhaft.........

Liebe Magdalena!

Wer sich verletzt fühlt, kann selbst verletztend erlebt werden - das passiert öfter, als man denkt.

Du schreibst, es gibt noch etwas, das Dich verletzen kann...ehrlichgesagt, ich glaube, den Zustand, dass es gar nichts mehr gibt, das einen verletzen kann, den wünsch ich mir gar nicht.:rolleyes:

Gehört doch irgendwie zum Menschsein, die Baustellen.:) Unverletzbar, das stelle ich mir vor wie einen Roboter, den nichts mehr berührt.

Dann lieber hie und da eine Schlagseite einfangen und Mensch bleiben....

Es gibt/gab auch Themen hier im Forum, da bin ich mit Puls 180 am Schreiben gesessen....meine Baustellen.:D

Und wenn ich eine Baustelle von mir mehr oder weniger erfolgreich saniert habe, dann seh ich die nächste bei mir auftauchen....the never ending story...sonst würd mir ja fad, wer weiß.;)

Liebe Grüße
Suena
 
Wir sind halt nicht alle gleich. Der Eine kann sich öffnen und über sein positives wie negatives Inneres berichten, das führt dann zu solchen Threads wie diesem hier. Der Andere versteht nicht, daß das keine Aufforderung zur Deuterei und Diagnostizierei ist, sondern eine Äusserung eines Mitmenschen, der Wertschätzung gegenüber einzuräumen ist, und die würdevoll behandelt werden will. Das führt dann zu seitenlangem Ego-Hickhack.

das ist genau das was ich meine - die verwechslung des forums mit einem ort, an dem einander die opfer gegenseitg erzählen wie arm sie sind, statt nach lösungsmöglichkeiten zu suchen die opferrolle zu überwinden.
 
das ist genau das was ich meine - die verwechslung des forums mit einem ort, an dem einander die opfer gegenseitg erzählen wie arm sie sind, statt nach lösungsmöglichkeiten zu suchen die opferrolle zu überwinden.


Ich denke, daß das dein Irrtum ist, Magdalena. Hier wird erzählt von einigen, daß sie Opfer WAREN . Und es wird erzählt, wie der Weg verlaufen kann aus der Opferrolle hinaus. Trixi hat erzählt, wie es ihm als KIND ergangen ist, ich auch übrigens, und wie sein Leben verlaufen ist und wie es ihm gelungen ist, da auch wieder HERAUSZUKOMMEN. Und du reagierst mit Unverständnis diesem Trixi-Kind gegenüber, das er eben mal war. Auch Kinny hat aus ihrer Kindheit erzählt und reflektiert, hinterfragt, tut alles, um Schritt für Schritt herauszukommen. Sowas geht nicht von heute auf morgen und auch wenn es dir ganz unlogisch erscheint - wenn jemand sein Leben lang nicht mal erkannt hat, daß sie Opfer ist, so wie Kinny und einige andere auch, dann ist halt mal der erste Schritt zu sehen, daß man ein Opfer war.

Überhaupt sprichst du sehr viel von Opfern und ihren Rollen, das beschäftigt dich stark. Und ich höre heraus, daß du nicht genug Anerkennung bekommst hier für deine Bemühungen, sondern daß eher denen zugehört wird "die noch in ihrer Opferhaltung sind" (dein O-Ton). Also fühlst du dich verkannt und evtl. als Opfer? So redet doch jemand, der sich selbst immer noch als Opfer begreift.

Weißte, ich bekomme auch nicht immer ein Feedback auf einen Beitrag, was mich nicht weiter tangiert. Warum auch. Kann jemand was damit anfangen, isses gut, und wenn nicht, dann halt nicht.

Was dir passiert ist, ist sehr schrecklich und ich denke, daß es nichts Schlimmeres im Leben gibt, als sein geliebtes Kind sterben zu sehen. Und ich wünsche dir sehr, daß du die Kraft hast, dein Lachen immer mehr wiederzubekommen. Auch so etwas dauert und geht nicht von heute auf morgen. Und weil du von Selbstmitleid geschrieben hast - ich denke, manchmal wäre es gut, nicht so hart mit sich selbst zu sein und es einfach mal tun - sich selbst leid tun. Man muß ja nicht ein Leben lang drin verharren.
 
das ist genau das was ich meine - die verwechslung des forums mit einem ort, an dem einander die opfer gegenseitg erzählen wie arm sie sind, statt nach lösungsmöglichkeiten zu suchen die opferrolle zu überwinden.


Das nehme ich komplett anders wahr, Magdalena!
Hier stellen sich Frauen mutig ihrer Geschichte!
Seine Geschichte aufzuarbeiten ist wesentliche Voraussetzung dafür, die Opferrolle zu überwinden. Ich empfehle dir, mal Alice Mille und Michaela Huber dazu zu lesen! :)
 
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das ist genau das was ich meine - die verwechslung des forums mit einem ort, an dem einander die opfer gegenseitg erzählen wie arm sie sind, statt nach lösungsmöglichkeiten zu suchen die opferrolle zu überwinden.

Liebe Magdalena!

Hast Du dieses Gefühl wirklich? Und bei allen Postings hier? *ratlosbin*

Ich hatte eher den Eindruck, dass hier sehr konstruktiv gerade mit dem Thema Opfer-Täter umgegangen wird.

Wobei, genaugenommen finde ich es auch als hilfreich, wenn Opfer mit Opfer spricht - denn das Benennen von vorher Unbenennbarem kann bereits Steine ins Rollen bringen, die vorher unüberwindbare, festsitzende Felsen bildeten.

Ich würde deshalb die Opfer-Opfer-Gespräche nicht abwerten, ganz im Gegenteil. Sie sind meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt, dem Grauen auch Ausdruck verleihen zu können.

Dem Erlebten die Sprache zu geben, endlich seinen Empfindungen und Erinnerungen trauen zu dürfen und nicht dazustehen und nicht wissen, was genau man nun fühlen darf und was nicht.

Weisst Du, ich glaube, viele Wege führen nach Rom. Aber jeder geht seinen eigenen. Und wenn Du erfolgreich die Opferrolle überwunden hast, so kannst Du mit Recht stolz auf Dich sein.

Aber andere Menschen gehen andere Wege - für SIE passend. Jeder kommt zu seinem Ziel, zugeschnitten auf ihn selbst.

Da ist es dann immer kritisch, wenn man als Außenstehender seinen Weg als richtig für wen anderen hinstellt. Denn es könnte sein, dass dieser Weg für denjenigen nicht passt.

Wenn Du erzählst, wie es Du erlebt hast und welchen Weg Du gegangen bist, so ist das wesentlich forenfreundlicher. Denn dann hat jeder Leser die freie Wahl, sich eben genau DAS rauszusuchen, was für ihn selbst stimmig ist.

Liebe Grüße
Suena
 
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