Liebe Magdalena!
Danke, dass Du ein wenig Licht in die Unklarheiten bringst.
Ich kann mich an Deine Worte erinnern, sie fielen mir auch positiv auf, die Möglichkeit, dass die fehlende Stärke nur gefühlt und nicht real gewesen sein könnte.
Weisst Du, ich glaube das Problem ist bei solchen Threads, dass sehr viele Postings kommen und vieles ohne Reaktion bleibt, weil es einfach zuviel an Informationen gibt, überhaupt wenn man sowieso gerade in einer Umbruchsphase ist, wo viele Dinge und Erkenntnisse gleichzeitig auf einen einstürzen.
Das ist die erste Möglichkeit, die mir dazu eingefallen ist. Die zweite Möglichkeit - und da kann ich genausogut falsch liegen, wenn ja, korrigier mich bitte - ist die, dass ein Posting, das keinen Bezug zum eigenen Erleben herzeigt, als Ratschlag verstanden wird und daher auf Ablehnung stößt.
So wie Du jetzt in diesem Posting etwas über Dein eigenes Erleben geschrieben hast, werden viele Sätze in einem anderen Kontext gesehen, sie werden be-greif-bar. Eine Erklärung, warum man so denkt, aus welchen Erfahrungen heraus - das mag oft mühsam sein, baut aber dem Leser die Brücke, die er brauchen könnte, um alles aufnehmen zu können.
Vielleicht erinnerst Du Dich an mein Posting, in dem ich geschrieben hatte, dass ich es als Mutter damals nicht gekonnte hatte, ich machte es genau umgekehrt und empfinde es heute noch als Fehler.
Trixis Postings müssen nicht 100% übernommen werden, jeder empfindet das aus seinen eigenen Erfahrungen heraus anders. Und es ist legitim, dass Du schreibst, Du sähest die Sache anders. Wenn Du genau schaust, wirst Du in vielen Postings hier entdecken, dass einige das auch anders sehen.
Kann es sein, dass Du dem Posting von Trixi mehr Gewicht gibst als den anderen? Ich habe nämlich nicht den Eindruck, dass die Opferrolle hier besonders gefördert wird, ganz im Gegenteil. Auch Kinny weist immer wieder darauf hin, dass es in erster Linie um das Benennen geht, was was ausgelöst hatte in einem drin. Der Blick auf den Täter lenkt ab von dem, was zu lösen wäre.
Ich glaube, da ist was schiefgelaufen. Ihr könntet vielleicht klären, WAS genau die Situation ausgelöst hat. Da war vielleicht irgendwo eine Formulierung, die getriggert hat, und ich denke, es wäre sicher gut, das rauszufinden und das Missverständnis vom Tisch zu kriegen.
Ich weiß, es gibt keine Worte, die diesen Schmerz auch nur annähernd beschreiben können. Du gingst und gehst sicher durch die Hölle.
Ich habe vor meinen drei Kinder zwei Babies verloren, allerdings noch ungeboren. In beiden Fällen wars die Hölle für mich - und ich mach mir heute noch oft Gedanken, ob ich es hätte ändern, verhindern oder sonst was können (beim ersten war ich schuld daran). Ich weiß nicht, ich denke, manche Sachen sind einfach Schicksal - aber eines weiß ich sicher: Wäre es passiert, nachdem sie auf der Welt waren, weiß ich nicht, ob und wie ich das jemals hätte überleben können. Ich denke, das ist eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen passieren können, der Tod eines Kindes.
Und wenn ich heute an meine Kinder denke, fühle und sehe ich fünf, nicht drei. Sie gehören dazu, haben ihren Platz bei uns.
Liebe Magdalena, ich würde mir wünschen, dass Ihr das klären könntet, wo der Punkt war, wo es angefangen hat. Es wäre nämlich schön, wenn Du weiter mitschreiben würdest.
Liebe Grüße
Suena