Eltern - und andere Lebensgefahren

Liebe Luckysun,

das ist es zweifellos ja auch - eine Notlösung. Zugleich ist dieses Muster auch eine Art von Erinnerung.
Ich teile deine Ansicht, dass es in vielen Fällen nicht genügt, sich heute einfach anders zu verhalten und auf dem Weg zu anderen Gefühlen zu kommen.

Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, daß es nicht dauerhaft möglich ist, sich anders zu verhalten, es reicht ein gravierender (natürlich unbewußter) Schlüsselreiz aus der Vergangenheit und schon bist du wieder drin im alten Verhaltensmuster...mag zwar sein, daß es einem mittendrin oder auch erst danach dann auffällt, aber das ist ja in vielen Fällen dann schon zu spät...

Die fehlende Erinnerung bedeutet auch fehlende Seelenanteile - jedenfalls habe ich das so erlebt und mich heftig dagegen gewehrt, irgendwas gut sein zu lassen, ehe die wieder im Blick waren, ehe ich die gerührt und glücklich wieder integrieren konnte.
Das ging nur über Erinnern.

Ich hatte ja auch überlegt, eine schamanische Rückführung zu meinen verlorenen Seelenanteilen zu machen, aber leider finde ich keinen Schamanen, der sowas mit mir machen würde... Ich hatte da mal einen kennen gelernt, der das aber kurz vorher wegen eigener persönlicher Probleme (Trennung vom langjährigen Lebensgefährten) absagte, seitdem ist der Kontakt abgebrochen und ich habe auch keine Tel.-Nr. oder sowas mehr, da er umgezogen ist...Naja, dann war es wohl eh nicht der richtige Schamane dafür... einen anderen finde ich aber nicht...:schmoll:
Erlaube mir bitte den Hinweis, dass die Amnesie ein wichtiger Schutz war, der vielleicht nur allmählich überflüssig werden kann.

Ja, ich weiß, dieser sog. "Tresor" der Psyche hilft dem Menschen, psychisch in solchen Extremsituationen überleben zu können... meine Thearapeutin verweigerte vor 9 Jahren eine Rückführung, da sie der Ansicht war, daß ich das zum damaligen Zeitpunkt nicht verkraftet hätte...es gab zu viele andere, aktuelle Problematiken wie Drogen, alkohol, Scheidungskrieg, Mißbrauch meiner großen Tochter, finanzieller Überlebenskampf usw. usw.....

Nunja, vielleicht ist jetzt der Neuanfang meiner Therapie ein passenderer Zeitpunkt...ich werde es ja bald erleben...und dann hier berichten, falls sich da etwas Licht ins Dunkel meiner Erinnerungen schleicht...
Die Erfahrungen müssen traumatisch gewesen sein oder mit Traumen deiner Eltern zu tun haben. Es könnte daher hilfreich sein, wenn das berücksichtigt würde.

Lieber Gruß,
Eva

Ja, das scheint ziemlich sicher, daß meine ganze Kindheit traumatisch gewesen sein muß... darauf deutet sowohl diese totale Verdrängung hin, als auch gewisse Verhalten, mit denen ich zu kämpfen habe...:rolleyes:

Das hast du sehr schön erkannt und zusammengefaßt...:)

@ Kinni

ich hoffe, es ist ok. für dich, wenn ich hier so ausführlich über meine Problematiken berichte? Schließlich geht es ja eigentlich um dich, bzw. um deine Probleme...fällt mir grad mal so auf...und ich quatsche und quatsche hier nur über meine...:reden:
 
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Hallo Urajup,

sehr inspirierend deine Liste :umarmen:
Ich brauche nur, um mit was wirklich umgehen zu können, möglichst konkrete Benennungen. So im Sinn von "woran erkenne ich das?" oder "woran lässt sich das fest machen?"

Wer mich messionieren will: Ampel auf Rot

Wer mich manipulieren will: Ampel auf sehr Rot

Welche Kommunikations- oder Verhaltensmuster sind das dann?


Wer meine Freiheit, Individualität oder meinen Selbstausdruck beschneiden will und sei es auch nur aus Liebe: Ampel auf Rot
Hm, das, was ich unter Liebe verstehe, kann das nicht sein :D

Bei Menschen mit offenen zwanghaften Verhaltensauffälligkeiten: Ampel auf Rot
An was denkst du dabei?

Un-Offenheit und Destruktivität: Ampel auf Rot

'schauder' das kenn' ich so, dass du mit jemandem redest und hast dabei den Eindruck, derjenige stünde komplett in einer Hecke, und nur die Augen schaun raus und durchstechen dich. Man weiss nie so genau, was derjenige in der Hand hält, oder mit seinen Händen grade macht :D Du fühlst dich, als hättest du einen Test zu bestehen, den du nicht bestellt hast und dessen Ergebnis du nicht erfahren wirst....

Trotzdem, mich interessiert auch hier, wie du das fest machst, weil ich meine "Marker" jederzeit gerne ergänzen und erweitern möchte.

Bei "Destruktivität" fällt mir "Realismus" - generell und vor allem dann, wenn sich jemand freut oder einer Hoffnung Ausdruck gibt - ein.


Hmmmm, ich wollte noch mal erwähnen, dass ich heute nicht so wie früher, "Sofortmaßnahmen" gegen diese Ampelsituationen ergreife. :D
Ich bin heute größtenteils in der Lage, mir diese Verhaltensweisen von Außen anzuschauen, mich umzudrehen und zu gehen....Dieses einfache "Weggehen" hat etwas ungeheuer erleichtendes....

Drum heisst es ja STOPP :lachen:
Und zu dem, was ich fett hervorgehoben habe: DAS muss man sich als misshandeltes Kind später erst mal gaaanz klar machen - dass man gehen kann! Oder den Anderen des Platzes verweisen :)
Wo steht, daß man sich jedem "Monster" stellen muß? Es genügt doch schon für sich festzustellen: Der oder das tut mir nicht gut, also hinfort mit ihm/ihr.......:)
Das hat auch etwas mit dem Übelebenstrieb zu tun.....Sich nicht in jeden Strudel schmeissen zu müssen, um zu retten.....ach, was auch immer man glaubt, retten oder abwehren zu müssen....

Mit dem gesunden Überlebenstrieb! Schwierige Eltern überleben bedeutet ja, dass du nicht weg kannst, weil du erstens total abhängig bist, und zweitens in der Rolle, die dir zugewiesen wird, von den Eltern dringend gebraucht wirst, also lernen musst, dich völlig zu verbiegen damit es passt.
Das kappt ja eben gerade alle gesunden Selbtschutzimpulse und führt weiter in Missbrauchsbeziehungen...
Darum möchte ich das nochmal herausstellen, denn du hast völlig recht:
Sich nicht in jeden Strudel schmeissen zu müssen, um zu retten.....ach, was auch immer man glaubt, retten oder abwehren zu müssen....

...oder richtig stellen zu müsssen, oder erklären zu müssen, erraten zu müssen,...
wie das einst der Fall war.

Sehr inspirierend, dein Post :umarmen:
Beste Grüße,
Eva
 
DAS kenne ich von mir auch...das rot markierte...
vor allem und insbesondere das Kontrollbedürfnis...was bei mir schon in einen Kontrollwahn ausgeartet war...auch heute ist mein Drang "alles wissen wollen und Ungewißheit nicht ertragen können" noch sehr groß, wenn auch nicht so schlimm, wie es mal war und vor allem ist es mir bewußt...ist ja schonmal was...:rolleyes:

ich erinnere mich dumpf, daß ich schon früher immer als das "Problemkind" bezeichnet wurde, das nur Ärger machen würde und nicht normal sei...
auch I C H war ein "braves, folgsames" Kind, das die Erwartung an mich voll erfüllte...Ich war ein Rebell, der nur Schwierigkeiten machte und Krieg gegen die Eltern führte, was mir so manche Tracht einbrachte...so erinnere ich mich zumindest an meine Jugend...

Hallo Luckysun,

(korrigier mich bitte, Kinny, wenn du anderer Meinung bist), ich finde das ist mitten im Thema!
Ich bezweifle sehr, dass es sich um Kontrollbedürfnis handelt, wenn du Unklarheit nicht erträgst!
Vielleicht hast du nur gelernt, dass wissen wollen, hinschauen, fragen "pfui-pfui" ist. Das ist es in der Regel in Familien, in der es sein fettes Tabu und schlechte Geheimnisse gibt. Familien, die mit einer eigentlich unerträglichen Lüge leben. Das kollidiert zu Lasten der Kinder mit deren natürlicher, feiner und genauer Wahrnehmungsfähigkeit und ihren völlig berechtigten Fragen.

Du warst auch ein Problemkind? Na toll :umarmen:
Meine Familie brauchte einen Prügelknaben, der war ich. Sie brauchte einen Sündenbock. Der war auch ich.
Als ich einer Therapeutin erzählte, ich sei ein Drachenkind gewesen, das seinen Eltern nur Schwierigkeiten gemacht hat ( da war ich immerhin schon Mitte dreissig), wurde die grün im Gesicht.
Heute verstehe ich, warum :lachen:

Um gleich deinen nächsten Post aufzugreifen:

Dein Inneres weiss genau, was wann dran ist. Vertrau dem bitte. Die richtige Person, die richtige Methode, der beste Zeitpunkt werden kommen.
Es wäre nur normal, wenn du diese Tür gerne ein für alle mal aufreissen wollten tätest :umarmen:
Aber das wäre dann ein vertrauter gewaltsame Umgang mit dir, den du vermutlich für völlig normal hältst.
Bei Trauma reichen Verhaltenstherapeutische Maßnahmen selbstverständlich nicht aus.
Was du da beschreibst, sind Trigger.
Die geben eigentlich schon ganz gut vor, womit du dich Schritt für Schritt auseinandersetzen kannst/müssenwirst/darfst, bzw. wovon du dich distanzieren, was du dir erst mal von der Pelle halten darfst...
Es ist möglich, mit Triggern konstruktiv umzugehen, aber das will eingeübt sein. Deine Thera gefällt mir übrigens :)

Lieber Gruß,
Eva

ps
Trauma zieht weitere Traumen nach sich. Leidvolle Lebensläufe, ein permantentes Überleben...
Hast ganz schön was hinter dir!
 
Melodie schrieb:
Trotzdem, mich interessiert auch hier, wie du das fest machst, weil ich meine "Marker" jederzeit gerne ergänzen und erweitern möchte.


Hi Melodie,:)

es ist meine alleinige "Befindlichkeits-Ampel", die ich niemanden erklären- und die keiner nachvollziehen muß, genau so, wie deine Ampel nicht hinterfragt werden muß, weil sie eben dich allein betrifft.
Es sind ur-eigene Wertevorstellungen, die ein anderer nicht übertreten darf und ich denke, dass kann man auch ruhig so stehen lassen; ohne weiteren Erklärungsbedarf.

Ich danke dir für dein Verständnis.


LG
U.
 
Ich bin irgendwie immer wieder sprachlos und ich find es eigentlich erschütternd, wieviele Menschen einen Therapeuten haben.

Ich dachte eigentlich immer, das wären Einzelfälle, aber ich hab bald das Gefühl, ich bin ein Einzelfall, weil ich noch nie bei einem Therapeuten war.


:confused:
Mandy
 
Hi Melodie,:)

es ist meine alleinige "Befindlichkeits-Ampel", die ich niemanden erklären- und die keiner nachvollziehen muß, genau so, wie deine Ampel nicht hinterfragt werden muß, weil sie eben dich allein betrifft.
Es sind ur-eigene Wertevorstellungen, die ein anderer nicht übertreten darf und ich denke, dass kann man auch ruhig so stehen lassen; ohne weiteren Erklärungsbedarf.

Ich danke dir für dein Verständnis.


LG
U.

Hallo Urajup,
ich respektiere das.

Meine Ampel ist aber keineswegs nur eine persönliche, sondern durchaus dazu gedacht, Muster zu benennen.
Als Überlebende schwieriger Eltern musste ich mir solche Muster erst mal klar machen und lernen, mich im Umgang mit ihnen selbstfürsorglich zu verhalten.
Es gibt, deutlich jenseits von subjektiven Empfindlichkeiten, objektiv feststellbare no-goes. Muster, die ehemals Misshandelte in neue Misshandlungsbeziehungen ziehen können, solange sie diese nicht als Misshandlung identifizieren können.

Ich hätte mich einfach gefreut, wenn du dazu etwas hättest beisteuern wollen und finde es absolut okay, wenn du dich nicht über deine Ampeln unterhalten möchtest.

Lieber Gruß,
Eva
 
Liebe Magdalena!

Ehrlichgesagt, ich bin da jetzt auch ein wenig ratlos über Deine Reaktion.

Ich denke, es wäre für alle hier hilfreich, wenn Du ein wenig genauer schreiben würdest, WAS in Dir vorgeht, statt Dich gleich zurückzuziehen oder in Verteidigungshaltung zu gehen. Oft ist das, was als Angriff rüberkommt, bei genauerem Hinterfragen gar kein Angriff, sondern wird nur so empfunden.

Hilf uns, Deinen Standpunkt zu verstehen, indem Du erklärst, warum Du es so empfunden hast. Konstruktiv kann ein Gespräch, auch virtuell, nur dann werden, wenn die Karten offen am Tisch liegen - wenn in Rätseln gesprochen oder mit für uns unverständlichem Rückzug reagiert wird, sind Missverständnisse fast vorprogrammiert, weil sie Raum für Interpretationen und Projektionen bieten.

Wäre doch super, wenn wir die Unklarheiten ausräumen könnten und sich ein Feld für ein gutes Gespräch ergäbe.

Liebe Grüße
Suena

liebe suena,

ich erkläre gerne.
ich hatte schon eine ganze weile das gefühl, dass mich in dem thread etwas stört, konnte es aber nicht eindeutig benennen. deshalb habe ich mich eine weile zurückgezogen und nur noch mitgelesen.
dann kamen die posts von triximaus und es wurde mir klar was mich stört.
das gefühl - mein gefühl! - dass kinny positiven argumenten weniger ihr ohr leiht - z.b.meinem eindruck, dass sie in wirklichkeit gar nicht schwach ist, sondern sich nur auf grund ihrer erziehung schwach fühlt - als den darstellungen solcher, die in ihrer opferrolle verharren.
bei triximaus nochdazu eine opferrolle, die schon sehr schwer nachvollziehbar ist - der vater als täter, weil er gewagt hat zu sterben - die mutter als täterin weil sie große menschliche stärke bewiesen hat. (so sehe ich es jedenfalls).
kinny ist auf meine formulierung angesprungen, dass sie mich offensichtlich nicht in ihrem thread will.
ich habe korrigiert - und habe gesagt o.k., ich hätte formulieren sollen - ich hatte das gefühl, dass es so ist.
daraufhin hat mir kinny geantwortet
Ich habe einen Eindruck, Magdalena, wenn ich dich lese, und zwar nicht nur hier in diesem Thema. Er muß nicht stimmen (denn grad aus so einer Vorgeschichte herauskommend wie wir sie haben, kann es ja gut sein, daß ich etwas einfärbe, was eigentlich mein Thema ist) - und drum schildere ich ihn dir - und wenns paßt, gut, wenns nicht paßt, einfach kübeln, ja?

Mein Eindruck ist, du hast eine Grundhaltung, die dich sehr schnell in "Verteidigung" und "Rechtfertigung" gehen läßt. Das ist es, was mir aus deinen Beiträgen entgegenkommt. Und zwar gekoppelt damit, daß offenbar die Tatsache, daß es verschiedene gleichberechtigte Sichtweisen geben kann, dich verunsichert. So als wäre in dir ein tiefer Schreck über irgendwas, und zwar noch kein bißchen verheilt. - Wie gesagt, das kann jetzt einen Widerhall bei dir haben - oder eben wirklich meine Fensterscheibe sein...

Ich wollt dirs auf jeden Fall sagen. Vor allem, weil du auf meinen Hinweis mit dem "Satz" damit reagierst, daß du ihn zurücknimmst. Wie sag ich das jetzt, so daß klar wird, woraufs mir grad ankommt. Ich bemüh mich, es so klar wie möglich zu sagen.

das hat mir tatsächlich weh getan, denn ich bin an einem punkt angelangt an dem ich die stärke besitze mich selbst zu hinterfragen, einen fehler einzugestehen und ihn zu korrigieren.
es hat mir weh getan weil diese fähigkeit in unserer gesellschaft als schwäche ausgelegt wird, obwohl es eine stärke ist.
kinder lernen aus ihren fehlern bevor es ihnen aberzogen wird, weil jeder fehler bestraft wird, statt fehler als das zu erkennen was sie sind - die chance aus ihnen zu lernen.

genau das habe ich auch in meinen weiteren posts versucht zu erklären.

nachdem ich - nach meinem gefühl - nicht verstanden wurde, habe ich klar gestellt, dass ich mich distanziere.
ich hatte unendlich schweres zu bewältigen - und habe es noch.
den tod eines unendlich geliebten sohnes.
wo trauer - nach meinem empfinden - verwechselt wird mit schwächen und schuldgefühlen, muss ich mich distanzieren -
zu meinem selbstschutz.
 
Als ich einer Therapeutin erzählte, ich sei ein Drachenkind gewesen, das seinen Eltern nur Schwierigkeiten gemacht hat ( da war ich immerhin schon Mitte dreissig), wurde die grün im Gesicht.
Heute verstehe ich, warum :lachen:

lol22.gif
Ich auch irgendwie...

Luckysun schrieb:
kinny, ich hoffe, es ist ok. für dich, wenn ich hier so ausführlich über meine Problematiken berichte? Schließlich geht es ja feigentlich um dich, bzw. um deine Probleme...fällt mir grad mal so auf...und ich quatsche und quatsche hier nur über meine..

Jajajajajaaaaa - und wie das OK für mich ist. Das war der finschtere Hintergrund meiner Threaderöffnung - offen über derartig gelagerte Probleme zu reden und lebendige Erfahrungen auszutauschen. Sowohl über das, was wir erlebt haben - als auch das, was wir heut damit anfangen.

Mir kommt das eine oder andere, was du ansprichst, auch ziemlich verwandt vor, muß ich sagen.

Ich kann aber erst heute abend wieder genüßlich dazusenfen... erstens einmal muß ich das jetzt einmal alles lesen und wiederkäuen - und zweitens ist noch bissl was zu tun ;) im Riähl Leif...
 
- vielleicht wirst du es eines tages begreifen.


so long - werte kinny.

Ich benenne das jetzt ganz einfach, was da in mir vorgegangen ist, als ich das gelesen habe.

Innerlich eine Stichflamme von immenser Wut hoch. Und anschließend die Ampel auf GANZ rot.

War jetzt eine reine Zustandsbeschreibung meinerseits.

Punkt.
 
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Liebe Magdalena!

Danke, dass Du ein wenig Licht in die Unklarheiten bringst.

dann kamen die posts von triximaus und es wurde mir klar was mich stört.
das gefühl - mein gefühl! - dass kinny positiven argumenten weniger ihr ohr leiht - z.b.meinem eindruck, dass sie in wirklichkeit gar nicht schwach ist, sondern sich nur auf grund ihrer erziehung schwach fühlt - als den darstellungen solcher, die in ihrer opferrolle verharren.

Ich kann mich an Deine Worte erinnern, sie fielen mir auch positiv auf, die Möglichkeit, dass die fehlende Stärke nur gefühlt und nicht real gewesen sein könnte.

Weisst Du, ich glaube das Problem ist bei solchen Threads, dass sehr viele Postings kommen und vieles ohne Reaktion bleibt, weil es einfach zuviel an Informationen gibt, überhaupt wenn man sowieso gerade in einer Umbruchsphase ist, wo viele Dinge und Erkenntnisse gleichzeitig auf einen einstürzen.

Das ist die erste Möglichkeit, die mir dazu eingefallen ist. Die zweite Möglichkeit - und da kann ich genausogut falsch liegen, wenn ja, korrigier mich bitte - ist die, dass ein Posting, das keinen Bezug zum eigenen Erleben herzeigt, als Ratschlag verstanden wird und daher auf Ablehnung stößt.

So wie Du jetzt in diesem Posting etwas über Dein eigenes Erleben geschrieben hast, werden viele Sätze in einem anderen Kontext gesehen, sie werden be-greif-bar. Eine Erklärung, warum man so denkt, aus welchen Erfahrungen heraus - das mag oft mühsam sein, baut aber dem Leser die Brücke, die er brauchen könnte, um alles aufnehmen zu können.

bei triximaus nochdazu eine opferrolle, die schon sehr schwer nachvollziehbar ist - der vater als täter, weil er gewagt hat zu sterben - die mutter als täterin weil sie große menschliche stärke bewiesen hat. (so sehe ich es jedenfalls).

Vielleicht erinnerst Du Dich an mein Posting, in dem ich geschrieben hatte, dass ich es als Mutter damals nicht gekonnte hatte, ich machte es genau umgekehrt und empfinde es heute noch als Fehler.

Trixis Postings müssen nicht 100% übernommen werden, jeder empfindet das aus seinen eigenen Erfahrungen heraus anders. Und es ist legitim, dass Du schreibst, Du sähest die Sache anders. Wenn Du genau schaust, wirst Du in vielen Postings hier entdecken, dass einige das auch anders sehen.

Kann es sein, dass Du dem Posting von Trixi mehr Gewicht gibst als den anderen? Ich habe nämlich nicht den Eindruck, dass die Opferrolle hier besonders gefördert wird, ganz im Gegenteil. Auch Kinny weist immer wieder darauf hin, dass es in erster Linie um das Benennen geht, was was ausgelöst hatte in einem drin. Der Blick auf den Täter lenkt ab von dem, was zu lösen wäre.

kinny ist auf meine formulierung angesprungen, dass sie mich offensichtlich nicht in ihrem thread will.
ich habe korrigiert - und habe gesagt o.k., ich hätte formulieren sollen - ich hatte das gefühl, dass es so ist.
daraufhin hat mir kinny geantwortet

Ich glaube, da ist was schiefgelaufen. Ihr könntet vielleicht klären, WAS genau die Situation ausgelöst hat. Da war vielleicht irgendwo eine Formulierung, die getriggert hat, und ich denke, es wäre sicher gut, das rauszufinden und das Missverständnis vom Tisch zu kriegen.:umarmen:

ich hatte unendlich schweres zu bewältigen - und habe es noch.
den tod eines unendlich geliebten sohnes.
wo trauer - nach meinem empfinden - verwechselt wird mit schwächen und schuldgefühlen, muss ich mich distanzieren -
zu meinem selbstschutz.

Ich weiß, es gibt keine Worte, die diesen Schmerz auch nur annähernd beschreiben können. Du gingst und gehst sicher durch die Hölle.

Ich habe vor meinen drei Kinder zwei Babies verloren, allerdings noch ungeboren. In beiden Fällen wars die Hölle für mich - und ich mach mir heute noch oft Gedanken, ob ich es hätte ändern, verhindern oder sonst was können (beim ersten war ich schuld daran). Ich weiß nicht, ich denke, manche Sachen sind einfach Schicksal - aber eines weiß ich sicher: Wäre es passiert, nachdem sie auf der Welt waren, weiß ich nicht, ob und wie ich das jemals hätte überleben können. Ich denke, das ist eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen passieren können, der Tod eines Kindes.

Und wenn ich heute an meine Kinder denke, fühle und sehe ich fünf, nicht drei. Sie gehören dazu, haben ihren Platz bei uns.

Liebe Magdalena, ich würde mir wünschen, dass Ihr das klären könntet, wo der Punkt war, wo es angefangen hat. Es wäre nämlich schön, wenn Du weiter mitschreiben würdest.

Liebe Grüße
Suena
 
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