Eltern - und andere Lebensgefahren

Das Dumme ist, wenn man solche Sätze liest und sich als Opfer fühlt - man verstehts nicht.

NOCH nicht.:)
Aber alles, alles kann den Weg ebnen... egal wie, wo oder wann etwas geschieht. Man weiss einfach nie, wann sich ein Herz öffnet.


Opfer kann man nur sein, wenn man nicht weiß, wie man sich abgrenzen kann. Wenn man nicht weiß, daß da überhaupt keine Abgrenzung existiert, daß man ein Selbstbedienungsladen ist für andere (ja, portionsfertige Häppchen) und daß es nur einem selbst möglich ist, das zu beenden.

Ja, Opfer sein hat wesentlich mit Grenzen zu tun, die nicht respektiert werden.
Sayalla :)
 
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Das ist schwierig für mich zu erklären, weil ich es wahrscheinlich gar nicht logisch erklären kann:
Mitgefühl ist die Fähigkeit Dinge anzusehen ohne zu leiden. Man empfindet sie quasi als *Idee*, nicht aber als realistische Wahrnehmung, sondern erkennt in dem Moment des Mitempfindes schon den Irrtum, der in jenem Leid liegt.

Beim Mitleid bist du noch voll drin und meinst, das Leid wäre Realität... was es aber effektiv gar nicht sein kann, da alles Leid künstlich erzeugt wird.
Das nützt nun aber keinem was, das zu lesen, der noch leidet... weil der sich schnell missverstanden fühlen könnte. Er sagt sich dann womöglich sogar, dass er aber sehr wohl leidet und fühlt sich missachtet.
Dabei ist es so, dass Mitleid immer nur ein Auslöser ist, die Dinge zu transformieren ... um letztendlich die Liebe hinter all dem Geschehen wahrnehmen zu können, die effektiv da ist und schon immer da war.
Führt aber womöglich grad zu weit.

Sayalla :)

Das versteh ich zwar, jedoch: ein Kind wird míßbraucht, es leidet schrecklich, körperlich und seelisch. WIE um alles in der Welt soll das Kind erkennen, daß es sich letztendlich immer um Liebe handelt? Oder: Ein Hase wird bei einer Treibjagd durchlöchert vom Schrot - er leidet sehr.

Wenn ich so etwas sehen würde, dann wäre da bei mir vorerst mal eine riesige Wut, ich wüßte, wie das Kind sich fühlt und wie der Hase. Wenn ich jetzt denke, es ist lediglich die Idee von Leid, die leiden läßt - au weia. Siehst du, ich weiß, was du meinst, denn im Grunde genommen ist das so. Aber - in diesem Moment des Leidens heißt es für mich, das Leiden zu mildern, so gut ich das kann. Wurscht ob es nun Mitleid ist und schlecht für mich. Muß ja auch nicht immer um mich gehen und ob ich dann eben auch leide.
 
Aber - in diesem Moment des Leidens heißt es für mich, das Leiden zu mildern, so gut ich das kann.

Ich weiss, das ICH das nicht kann.
Vielleicht ist es an dieser Stelle sinnvoll zu erwähnen, dass ich ein gläubiger Mensch bin (wie man so schön sagt); zwar nicht im Sinne von einer Religion, sondern ... ich sage das mal ganz frei weg: im Sinne der Liebe. Diese gibt mir dann die Kraft zum Handeln.
:)
 
...erkennt in dem Moment des Mitempfindes schon den Irrtum[/B], der in jenem Leid liegt.

...das Leid wäre Realität[/B]... was es aber effektiv gar nicht sein kann, da alles Leid künstlich erzeugt wird.

also gott sei dank habe ich kein problem das zu lesen.
allerdings habe ich sehr viel mitgefühl mit menschen, die es noch nicht so gut aushalten wie ich, dass ihnen erzählt wird ihr leid wäre nicht realität.

wenn du sagen willst, dass jedes leid, jeder schmerz dazu da ist damit wir wachsen an ihm - und damit positiv zu bewerten ist - dann gebe ich dir recht.
diese aussage kann aber erst innerlich nachvollzogen werden, wenn man gelernt hat an jedem schmerz, jedem leid zu wachsen.
 
Ich weiss, das ICH das nicht kann.
Vielleicht ist es an dieser Stelle sinnvoll zu erwähnen, dass ich ein gläubiger Mensch bin (wie man so schön sagt); zwar nicht im Sinne von einer Religion, sondern ... ich sage das mal ganz frei weg: im Sinne der Liebe. Diese gibt mir dann die Kraft zum Handeln.
:)

Ist o.k. für mich, ich verstehe, was du meinst . :)
 
... und meinst, das Leid wäre Realität... was es aber effektiv gar nicht sein kann, da alles Leid künstlich erzeugt wird ...

Ähm.

Nö.

Kann und will ich nicht unkommentiert stehen lassen.

Das ist die Art Sätze, auf die ich seit geraumer Zeit schon mit alleräußerster Allergie reagiere. Warum das so ist, wird sich bei mir sicher noch herausstellen. Warum die Allergie-Reaktionen so heftig sind, nämlich.

Was ich im Moment zu so einem Satz sagen kann, ist dieses. Nach meinem momentanen Kenntnisstand. - Dieser Satz vermischt Ebenen, die fein säuberlich auseinanderzuhalten sind. Die buddhistischen Lehrer gehen da nicht ohne Grund mit äußerster Sorgfalt vor, weil das ein Bereich ist, in dem sehr viel Achtsamkeit zu walten hat. Sonst stiftet man mehr Verwirrung als nötig.

Ich versuch mal das, was ich bei meinen Lamas gelernt hab, so gut wie möglich auszudrücken. Selbstverständlich gibt es Leid. Na und ob. Und zwar von Natur aus. Nix da "künstlich erzeugt". Es gibt hingegen eine Ebene des Erkennens im Bewußtsein, dort spielt Leid keine Rolle. Genau auf dieser Ebene stimmt dann der Satz, daß es letztlich kein Leid gibt. Und zwar NUR dort, das ist der Punkt. Nur in diesem Bewußtseinszustand. Auf allen anderen Ebenen gibt es selbstverständlich Leid. Das muß man sehr genau auseinanderhalten.

Was dazu noch wichtig ist: Leid ist immer etwas, was von allen mitwirkenden Faktoren abhängig besteht. Das bedeutet, wie und wie intensiv ich Leid erlebe, hängt zu 50% davon ab, wie heftig der Mißhandler zum Beispiel mißhandelt - UND - zu genauso 50% davon, wie ich geartet bin, wie ich Signale verarbeite...

Ich hoffe, ich konnte klar ausdrücken, worums mir jetzt gegangen ist.
 
Ich weiss, das ICH das nicht kann.
Vielleicht ist es an dieser Stelle sinnvoll zu erwähnen, dass ich ein gläubiger Mensch bin (wie man so schön sagt); zwar nicht im Sinne von einer Religion, sondern ... ich sage das mal ganz frei weg: im Sinne der Liebe. Diese gibt mir dann die Kraft zum Handeln.
:)
Hm, ich denke, gläubig im Sinne der Liebe sind hier viele.

Wie Alana schon erwähnte, einem gequälten Kind hilft Deine Ansicht dazu vorerst gar nix. Das wäre so ähnlich, wie einem Verletzten zu sagen, er bilde sich sein gebrochenes Bein ein.

Du kannst die Ursachen untersuchen, warum er sich das Bein gebrochen hat, er kann sich damit helfen, nicht nochmal in dieselbe Schiene zu stolpern im wahrsten Sinne des Wortes - aber vorerst muss geholfen werden, ohne auf die spirituelle Ebene zu kommen.

Denn der schönste Glaube an die Liebe ist sinnlos, wenn sie dann, wenn sie gebraucht werden würde, nicht gegeben wird.

Aber ich denke, wir weichen hier auf Nebenschauplätze aus...

Liebe Grüße
Suena
 
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Ähm.

Nö.

Kann und will ich nicht unkommentiert stehen lassen.

Das ist die Art Sätze, auf die ich seit geraumer Zeit schon mit alleräußerster Allergie reagiere. Warum das so ist, wird sich bei mir sicher noch herausstellen. Warum die Allergie-Reaktionen so heftig sind, nämlich.

Was ich im Moment zu so einem Satz sagen kann, ist dieses. Nach meinem momentanen Kenntnisstand. - Dieser Satz vermischt Ebenen, die fein säuberlich auseinanderzuhalten sind. Die buddhistischen Lehrer gehen da nicht ohne Grund mit äußerster Sorgfalt vor, weil das ein Bereich ist, in dem sehr viel Achtsamkeit zu walten hat. Sonst stiftet man mehr Verwirrung als nötig.

Ich versuch mal das, was ich bei meinen Lamas gelernt hab, so gut wie möglich auszudrücken. Selbstverständlich gibt es Leid. Na und ob. Und zwar von Natur aus. Nix da "künstlich erzeugt". Es gibt hingegen eine Ebene des Erkennens im Bewußtsein, dort spielt Leid keine Rolle. Genau auf dieser Ebene stimmt dann der Satz, daß es letztlich kein Leid gibt. Und zwar NUR dort, das ist der Punkt. Nur in diesem Bewußtseinszustand. Auf allen anderen Ebenen gibt es selbstverständlich Leid. Das muß man sehr genau auseinanderhalten.

Was dazu noch wichtig ist: Leid ist immer etwas, was von allen mitwirkenden Faktoren abhängig besteht. Das bedeutet, wie und wie intensiv ich Leid erlebe, hängt zu 50% davon ab, wie heftig der Mißhandler zum Beispiel mißhandelt - UND - zu genauso 50% davon, wie ich geartet bin, wie ich Signale verarbeite...

Ich hoffe, ich konnte klar ausdrücken, worums mir jetzt gegangen ist.

Klar konntest du... und... du hast.:)
Ich persönlich halte ja nichts von Ebenen. Das verschleiert in meinen Augen eher... es lässt so wirken, als ob jemand noch nicht so weit wäre.
Deswegen halte ich in diesem Punkt auch nichts von Lamas... die spucken mir einfach zuviel. ;)

Sayalla, die weiss, dass du das richtig verstehst :)
 
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