Einige provokante Thesen zum Schamanismus, Teil 1: Keine Krafttiere

gut... Versuch eine Diskussion hieraus zu machen...

@ZehnQuellen Was verstehst Du eigentlich unter "Krafttier"? Vielleicht liegts einfach an verschiedenen Vorstellungen darüber, was diese denn sind.
Es gibt hier auch User, die mit dem -Core Schamanismus- nämlich nix zu tun haben.

Wieso verwendest Du den Terminus "Nagual" der ja lediglich eben durch Castaneda gebraucht wurde, und sonst in keiner Form irgendwo auftaucht.

Wie siehst Du die Möglichkeit, da Du sowohl bei den Videos, als auch Webpräsenz davon erzählst, "europäischen Schamanismus" wieder lebendig/ zeitgenössisch zu etablieren, aber dennoch aussereuropäische Singsangs und Zeremonien resp. Ritualanleihen verwendest?
Steht das nicht in einem Widerspruch?
 
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Servus K9

Ich kenne dieses besondere Gefühl bei der Schaffung des heiligen Raumes im Nagual - Stil, nach Valodio Alberto. Als überraschende Freude, wenn diese Kräfte kommen, um Hallo zu sagen.

Alberto ging den Weg des Heiler, Castaneda den Weg des Kriegers.

Die Union Mystika, empfinde ich als etwas Umfassenderes, als tiefen Frieden, als etwas Anderes.

Es handelt sich um verschiedene Kräfte.
Ja, ich auch. Die wirklich großen Zauber entstehen aber trotzdem aus dieser Leere. Wenn bei Castaneda plötzlich einer auf den Berg springt oder ein Lama in Sekunden hunderte Kilometer bewältigt, dann ist das in kleinster Weise eine Anstrengung, oder ein Zurücklegen einer Entfernung, sondern ein Herstellen von Wirklichkeit. Das geht nur mit dieser Leere, nur nagualmässig. Die kleinen Zauber sind nur ein Verschieben von Verhältnissen, die großen entstehen aus dem Nichts.
 
Natürlich beziehe ich mich genau auf das, was ich nun eben einmal schamanisch bekommen habe.

Deshalb eben der Jaguar in den Alpen. Wir können ja nur das etablieren, was uns die Spirits jeweils an Wissen schenken.

Zu Amarok: Wie kommst Du aber darauf, dass ich außereuropäischen Singsangs verwende?

Meine Lieder stammen alle von den alpinen Feen und von den Wassergeistern und bewirken jeweils heilsame Veränderungen im magischen Feld der Wirklichkeit, die uns umgibt.

Nimm als Ritual beispielsweise unsere Visions-Schwitzhütte. Dort geht es selbstverständlich nicht um das Abkupfern indianischer Rituale.

Nur das bloße Gerüst, Weidenzweige, Vulkansteine und die Verbindung von Himmel und Erde sind als spirituelles Allgemeingut ähnlich wie bei indianischen Schwitzhütten.

Ich verwende aus naheliegenden Gründen auch eine Art des Medizinkreises, doch auch der unterliegt keiner bestimmten indianischen Mythologie.

Dann tritt der Jaguar als kosmisches Prinzip auf. Als erstes Feuer, das die Schöpfung in ihr Bestehen ruft. Die Kräfte und Geister des Mythos manifestieren sich direkt in der Schwitzhütte, die sich dabei mit Kraft, Magie und spiritueller Lebendigkeit füllt.

Wenn ich darüber richtig unterrichtet bin, ist eine Art Schwitzhütte in bestimmten Formen des marokkanischen Sufismus im Übrigen ebenfalls gebräuchlich.

Ich wurde am Anfang meines spirituellen Weges stark von der Mystik und bestimmten spirituellen Vorstellungen marokkanischer Sufis beeinflusst und erhielt zugleich eine tiefe Einführung in kinetischer und zugleich visionärer Trance.

In diesem Feld entstand mein eigener schamanischer Ansatz, entsprungen, wie ich glaube, aus dem Zusammenwirken einiger magisch-spiritueller Felder des Sufismus und dem Einwirken alpiner Feenkräfte - und das an einem ganz speziellen magischen Kraftort in den Alpen. Dort kam es zur Einweihung meiner Person als Kanal und Ausführender, - sozusagen als Verwalter -, eines alten mittel- oder südamerikanischen Mythos.

Teilweise erhielt ich Wissen und damit einhergehende Kraft im Traum. Teilweise waren es heftige Trancevisionen, in der sich in relativ kurzer Zeit die einzelnen Facetten des mir damals zufließenden Wissens offenbarten. Manches geschah in Sufi-Meditationen.

Der Jaguar sprang mich beispielsweise zuerst direkt aus dem Feuer an, und fuhr in meinen Körper ein, was zu einem ziemlich mächtigen Satz meinerseits aus liegender Position heraus führte. Später verbanden sich die Kräfte des Jaguars in weiteren tiefen Visionen mit mir, in dem sie, die aus dem Dschungel herbeischleichenden gefleckten großen Katzen, aus meinem aufgeschlitzten und zum See aufgespannten Bauch tranken. Ein unbeschreibliches Gefühl.

Über meinen Zugang zum Adler kann ich gern ein andermal sprechen.

Schließlich benötigte es viele Jahre unter Anleitung der Spirits, um das auch in eine nach außen fließende Form umzusetzen.
Ja zunächst war es für mich sogar sehr schwierig, überhaupt klar herauszufinden, was ich da eigentlich bekommen hatte. Aber immer waren die Spirits unterstützend und ermunternd auf meiner Seite.

Tatsächlich sehe ich die meisten Tierspirits nicht als Krafttiere. Obwohl die Bezeichnung an sich eigentlich völlig egal ist. Wenn wir in die Tiefe blicken, liegt unter dem Tiergeist oft etwas ursprünglich viel Umfassenderes, Tieferes, eine Art spiritueller Führung oder kosmischer Lehrmeister.

Den Jaguar beispielsweise sehe ich eher als kosmische Urkraft, in bestimmten Aspekten etwa wie eine alte Gottheit, in anderen als Verkörperung des lebendigen Geistes des Universums an.

Bei meinen Ausführungen geht es mir eigentlich um mehrere Dinge.

Zum Einen wende ich mich gegen eine meiner Ansicht nach weitverbreitete Verflachung des Schamanismus, also gegen seine Reduktion auf Techniken und vorherbestimmte Vorgangsweisen.

Dabei verliert sich das alles bestimmende Element der Ekstase, das ihn kennzeichnet.

Zum Anderen ist die oft aber natürlich nicht immer genützte Andere Wirklichkeit der Schamanen ein eher flacher Zugang zum schamanischen Kraftfeld der Welt. Es sei denn, Jemand praktiziert diesen so wie er in indigenen Kulturen eingesetzt wird: Mit dem ganzen Einsatz von Leib und Leben, jenseits von alpha-Zuständen im imaginären Erlebnisraum.

Und dann braucht es zum Dritten schon einige Jahre und oft auch kundige Anleitung, um die Transformation zum Schamanen zu bewältigen.
Dafür gibt es hierzulande nun einmal klar zu viele Schamanen, die sich bereits als solche bezeichnen.
Ein Schamane aber kann magisch spontan agieren, weil er sich auf die dafür nötige Zustimmung der Spirits stützen kann.

Das geht natürlich auch vor der Einweihung, aber eben nicht auf dieselbe Weise.

Das Begriffspaar Tonal/Nagual ist keineswegs auf Castañedas Ansatz beschränkt.

Soweit ich weiß entstammt es dem Nahuatl, einer indianischen Sprache aus Mexiko.

Ich muss mich aber schlicht deshalb auf das Nagual beziehen, weil es einen wesentlichen magischen Ansatz meines Schamanismus bildet. Wir arbeiten durchaus auch mit dem, was Castañeda Pirschen und Träumen nennt, mit Absicht als der das Nagual durchziehenden Kraft, mit der zweiten und dritten Aufmerksamkeit als zu unserer Alltagswirklichkeit parallelen Dimensionen dieses Universums, mit der Entwicklung des magischen Kraftkörpers, der uns mit dem Nagual verbindet.

Vor allem aber auch mit dem Nagual als dem Unfassbaren, der magischen Hintergrundschwingung der Welt. Das Nagual wird so für uns zu einer wesentlichen Quelle der Magie. Zu einer der zehn Quellen, die ich hier mit meinem Forumsnamen ansprechen wollte.

Im Grunde folgt mein Schamanismus dem Adlertotem, dessen Auftrag aber dabei auf die recht direkte Art des Jaguars vollzogen wird.

Das Einwirken des Adlers lässt sich einfach übersetzen als eine starke Betonung von Bewusstseinszauber in meiner Arbeit.

Dies beinhaltet veränderte Bewusstseinszustände ohne Drogen, das spontane Einsetzen der Kraft, die unmittelbare Veränderung der Umgebung durch Magie, der Einsatz magischer und zeitmagischer Kraftfocusse.

Der Adler ist der Herr der Bewusstheit. Kosmisch gesehen, das Viele, das sich aus dem Einen aufgefaltet hat und in sich immer noch die Bewusstheit des Einen trägt, zugleich im Wissen um Vergänglichkeit und Wiedergeburt ruhend.

Immer wenn ich über Schamanismus schreibe, verfalle ich allerdings ein wenig in Ekstase, wie hier gerade auch.

Die Begrifflichkeit Castañedas ist aber insgesamt so genial gewählt, dass ich häufig Anleihen bei ihr mache, auch wenn mein schamanischer Weg dann ein doch recht anderer ist.

Wahrer Schamanismus ist zugleich lokal und global und kosmisch angelegt. Es braucht sowohl die Verwurzelung in der eigenen wilden natürlichen Umgebung als auch die Verbindung zu den zeitlosen mythischen Feldern, in denen sich der Zugang zu Wissen und Kraft findet.
Als europäischer Schamane verbinde ich unter anderem die lebendige Feenmagie der Alpen mit dem globalen Feld eines zufällig - oder wahrscheinlich auch gar nicht ganz so zufällig - über mir ausgeschütteten Füllhorns der Kraft, - eines archaischen magischen Schöpfungsmythos.

Darin sehe ich keinen Widerspruch.

Ohne einen Bezug zum Nagual sieht der schamanisch Praktizierende meiner Meinung nach immerzu nur die obere, die fassbare Hälfte der Welt.

Damit ist hier nicht natürlich nicht die Unterteilung in die drei Welten des schamanischen Baumes gemeint.

Ich bin aber auch immer noch dabei herauszufinden, wo ich hier bei Euch genau gelandet bin.
Sprecht Ihr nur über Schamanismus, praktiziert Ihr Magie, und welche, und wie lebt Ihr den Kontakt zur Kraft und zum Spirit?

In der Theorie ist bekanntlich jede Katze grün.
Oh nein, das habe ich jetzt wohl verwechselt.
Es war eher irgendetwas mit Nacht und grau, aber die Katze kam zumindest vor, wenn ich mich jetzt noch recht entsinne.
 
Natürlich beziehe ich mich genau auf das, was ich nun eben einmal schamanisch bekommen habe.

Deshalb eben der Jaguar in den Alpen. Wir können ja nur das etablieren, was uns die Spirits jeweils an Wissen schenken.

Zu Amarok: Wie kommst Du aber darauf, dass ich außereuropäischen Singsangs verwende?

Meine Lieder stammen alle von den alpinen Feen und von den Wassergeistern und bewirken jeweils heilsame Veränderungen im magischen Feld der Wirklichkeit, die uns umgibt.

Nimm als Ritual beispielsweise unsere Visions-Schwitzhütte. Dort geht es selbstverständlich nicht um das Abkupfern indianischer Rituale.

Nur das bloße Gerüst, Weidenzweige, Vulkansteine und die Verbindung von Himmel und Erde sind als spirituelles Allgemeingut ähnlich wie bei indianischen Schwitzhütten.

Ich verwende aus naheliegenden Gründen auch eine Art des Medizinkreises, doch auch der unterliegt keiner bestimmten indianischen Mythologie.

Dann tritt der Jaguar als kosmisches Prinzip auf. Als erstes Feuer, das die Schöpfung in ihr Bestehen ruft. Die Kräfte und Geister des Mythos manifestieren sich direkt in der Schwitzhütte, die sich dabei mit Kraft, Magie und spiritueller Lebendigkeit füllt.

Wenn ich darüber richtig unterrichtet bin, ist eine Art Schwitzhütte in bestimmten Formen des marokkanischen Sufismus im Übrigen ebenfalls gebräuchlich.

Ich wurde am Anfang meines spirituellen Weges stark von der Mystik und bestimmten spirituellen Vorstellungen marokkanischer Sufis beeinflusst und erhielt zugleich eine tiefe Einführung in kinetischer und zugleich visionärer Trance.

In diesem Feld entstand mein eigener schamanischer Ansatz, entsprungen, wie ich glaube, aus dem Zusammenwirken einiger magisch-spiritueller Felder des Sufismus und dem Einwirken alpiner Feenkräfte - und das an einem ganz speziellen magischen Kraftort in den Alpen. Dort kam es zur Einweihung meiner Person als Kanal und Ausführender, - sozusagen als Verwalter -, eines alten mittel- oder südamerikanischen Mythos.

Teilweise erhielt ich Wissen und damit einhergehende Kraft im Traum. Teilweise waren es heftige Trancevisionen, in der sich in relativ kurzer Zeit die einzelnen Facetten des mir damals zufließenden Wissens offenbarten. Manches geschah in Sufi-Meditationen.

Der Jaguar sprang mich beispielsweise zuerst direkt aus dem Feuer an, und fuhr in meinen Körper ein, was zu einem ziemlich mächtigen Satz meinerseits aus liegender Position heraus führte. Später verbanden sich die Kräfte des Jaguars in weiteren tiefen Visionen mit mir, in dem sie, die aus dem Dschungel herbeischleichenden gefleckten großen Katzen, aus meinem aufgeschlitzten und zum See aufgespannten Bauch tranken. Ein unbeschreibliches Gefühl.

Über meinen Zugang zum Adler kann ich gern ein andermal sprechen.

Schließlich benötigte es viele Jahre unter Anleitung der Spirits, um das auch in eine nach außen fließende Form umzusetzen.
Ja zunächst war es für mich sogar sehr schwierig, überhaupt klar herauszufinden, was ich da eigentlich bekommen hatte. Aber immer waren die Spirits unterstützend und ermunternd auf meiner Seite.

Tatsächlich sehe ich die meisten Tierspirits nicht als Krafttiere. Obwohl die Bezeichnung an sich eigentlich völlig egal ist. Wenn wir in die Tiefe blicken, liegt unter dem Tiergeist oft etwas ursprünglich viel Umfassenderes, Tieferes, eine Art spiritueller Führung oder kosmischer Lehrmeister.

Den Jaguar beispielsweise sehe ich eher als kosmische Urkraft, in bestimmten Aspekten etwa wie eine alte Gottheit, in anderen als Verkörperung des lebendigen Geistes des Universums an.

Bei meinen Ausführungen geht es mir eigentlich um mehrere Dinge.

Zum Einen wende ich mich gegen eine meiner Ansicht nach weitverbreitete Verflachung des Schamanismus, also gegen seine Reduktion auf Techniken und vorherbestimmte Vorgangsweisen.

Dabei verliert sich das alles bestimmende Element der Ekstase, das ihn kennzeichnet.

Zum Anderen ist die oft aber natürlich nicht immer genützte Andere Wirklichkeit der Schamanen ein eher flacher Zugang zum schamanischen Kraftfeld der Welt. Es sei denn, Jemand praktiziert diesen so wie er in indigenen Kulturen eingesetzt wird: Mit dem ganzen Einsatz von Leib und Leben, jenseits von alpha-Zuständen im imaginären Erlebnisraum.

Und dann braucht es zum Dritten schon einige Jahre und oft auch kundige Anleitung, um die Transformation zum Schamanen zu bewältigen.
Dafür gibt es hierzulande nun einmal klar zu viele Schamanen, die sich bereits als solche bezeichnen.
Ein Schamane aber kann magisch spontan agieren, weil er sich auf die dafür nötige Zustimmung der Spirits stützen kann.

Das geht natürlich auch vor der Einweihung, aber eben nicht auf dieselbe Weise.

Das Begriffspaar Tonal/Nagual ist keineswegs auf Castañedas Ansatz beschränkt.

Soweit ich weiß entstammt es dem Nahuatl, einer indianischen Sprache aus Mexiko.

Ich muss mich aber schlicht deshalb auf das Nagual beziehen, weil es einen wesentlichen magischen Ansatz meines Schamanismus bildet. Wir arbeiten durchaus auch mit dem, was Castañeda Pirschen und Träumen nennt, mit Absicht als der das Nagual durchziehenden Kraft, mit der zweiten und dritten Aufmerksamkeit als zu unserer Alltagswirklichkeit parallelen Dimensionen dieses Universums, mit der Entwicklung des magischen Kraftkörpers, der uns mit dem Nagual verbindet.

Vor allem aber auch mit dem Nagual als dem Unfassbaren, der magischen Hintergrundschwingung der Welt. Das Nagual wird so für uns zu einer wesentlichen Quelle der Magie. Zu einer der zehn Quellen, die ich hier mit meinem Forumsnamen ansprechen wollte.

Im Grunde folgt mein Schamanismus dem Adlertotem, dessen Auftrag aber dabei auf die recht direkte Art des Jaguars vollzogen wird.

Das Einwirken des Adlers lässt sich einfach übersetzen als eine starke Betonung von Bewusstseinszauber in meiner Arbeit.

Dies beinhaltet veränderte Bewusstseinszustände ohne Drogen, das spontane Einsetzen der Kraft, die unmittelbare Veränderung der Umgebung durch Magie, der Einsatz magischer und zeitmagischer Kraftfocusse.

Der Adler ist der Herr der Bewusstheit. Kosmisch gesehen, das Viele, das sich aus dem Einen aufgefaltet hat und in sich immer noch die Bewusstheit des Einen trägt, zugleich im Wissen um Vergänglichkeit und Wiedergeburt ruhend.

Immer wenn ich über Schamanismus schreibe, verfalle ich allerdings ein wenig in Ekstase, wie hier gerade auch.

Die Begrifflichkeit Castañedas ist aber insgesamt so genial gewählt, dass ich häufig Anleihen bei ihr mache, auch wenn mein schamanischer Weg dann ein doch recht anderer ist.

Wahrer Schamanismus ist zugleich lokal und global und kosmisch angelegt. Es braucht sowohl die Verwurzelung in der eigenen wilden natürlichen Umgebung als auch die Verbindung zu den zeitlosen mythischen Feldern, in denen sich der Zugang zu Wissen und Kraft findet.
Als europäischer Schamane verbinde ich unter anderem die lebendige Feenmagie der Alpen mit dem globalen Feld eines zufällig - oder wahrscheinlich auch gar nicht ganz so zufällig - über mir ausgeschütteten Füllhorns der Kraft, - eines archaischen magischen Schöpfungsmythos.

Darin sehe ich keinen Widerspruch.

Ohne einen Bezug zum Nagual sieht der schamanisch Praktizierende meiner Meinung nach immerzu nur die obere, die fassbare Hälfte der Welt.

Damit ist hier nicht natürlich nicht die Unterteilung in die drei Welten des schamanischen Baumes gemeint.

Ich bin aber auch immer noch dabei herauszufinden, wo ich hier bei Euch genau gelandet bin.
Sprecht Ihr nur über Schamanismus, praktiziert Ihr Magie, und welche, und wie lebt Ihr den Kontakt zur Kraft und zum Spirit?

In der Theorie ist bekanntlich jede Katze grün.
Oh nein, das habe ich jetzt wohl verwechselt.
Es war eher irgendetwas mit Nacht und grau, aber die Katze kam zumindest vor, wenn ich mich jetzt noch recht entsinne.
Ich bin bestimmt kein Dogmatiker, halte es aber für schwierig, wenn Begriffe mit einer gewissen Beliebigkeit verwendet werden. Das macht eine Diskussion schwierig bis unmöglich. So ist es nun einmal kein Totem, wenn man mehrere im Repertoire zu haben meint. Eine Familie hat ein Wappen oder einen Namen. Ein Totem ist vergleichbar in seiner Funktion.

Dann gibts keine Krafttiere, aber mehrere Spirits, hm.

Oder sind’s nun nur Archetypen? Das lässt sich aber nicht mit einem Totem gleichsetzen und wäre bestenfalls ein Überbegriff.
 
In diesem Feld entstand mein eigener schamanischer Ansatz, entsprungen, wie ich glaube, aus dem Zusammenwirken einiger magisch-spiritueller Felder des Sufismus und dem Einwirken alpiner Feenkräfte - und das an einem ganz speziellen magischen Kraftort in den Alpen. Dort kam es zur Einweihung meiner Person als Kanal und Ausführender, - sozusagen als Verwalter -, eines alten mittel- oder südamerikanischen Mythos.

Das ist kein "europäischer Schamanismus" sondern ein Mischmasch aus allen möglichen Kulturen.
Tatsächlich sehe ich die meisten Tierspirits nicht als Krafttiere. Obwohl die Bezeichnung an sich eigentlich völlig egal ist.
Na also.
Aber ich bin ja kein Schamane, und wenn ich in die Lehre gehen wollte fände ich hier im Forum Etliche, denen ich mich ohne Bedenken anvertrauen könnte.
LG
 
Das Totem ist meiner Ansicht nach das, was Deinen Weg inhaltlich bestimmt.
Das wäre in meinem Fall der Bewusstseinszauber, also der Adler.
Der Jaguar hingegen ist eher die Exekutive.
Hätte ich ein Jaguartotem, würde mein Schamanismus wohl völlig anders aussehen. Sehr handlungsorientiert beispielsweise. Ziemlich grimmig vielleicht....
Die Krafttiere gibt es durchaus, wie so viele andere schamanische Entitäten auch. Meine Kritik an den Krafttieren bezieht sich darauf, dass es sich bei dem Begriff Krafttier und seiner Anwendung hierzulande zumeist um einen eher oberflächlichen Aspekt einer viel tiefer wurzelnden schamanischen Wahrheit handelt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.
Unter Krafttier wird sozusagen alles gemeint, was nur ungefähr wie ein Tier aussieht. Die tiefere Bedeutung des Ganzen geht dabei unter.
Vor allem aber lässt sich mit Hilfe einfacher oder vereinfachter Begriffe wie Krafttier und Schamanische Reise leider Schamanismus leicht zu schamanischer Technik verflachen.
Schamanismus aber ist pure Magie. Die Technik entsteht spontan und ist, selbst wenn sie wiederholt wird, im Grunde genommen maximal ein Hilfsmittel.
Was aber vielleicht auch nicht unwesentlich zum Verständnis beitragen könnte, ist, dass ich meine Ansichten hier durchaus pragmatisch und direkt aus meiner magischen Praxis und schamanischen Arbeit heraus formuliere. Es geht mir eigentlich nicht um die Worte und Begriffe als solche, sondern die Worte dienen vielmehr dazu, die Erfahrungen zu beschreiben, mit denen ich zu tun habe, und jenes Wissen, das mich bewegt, in eine Form zu gießen, mit der ich wieder wirksam werden kann.
Für mich dreht es sich also bei all diesen Begriffen vor allem um schamanisch nützliche Begriffe, die den jeweiligen Bezug zur Kraft spiegeln und festlegen sollen.
 
Ich finde es ja immer wieder herzerfrischend, wenn andere Menschen mir erklären, was mein Schamanismus nun ist oder auch nicht.
Zum europäischen Schamanismus also:
Wenn er hier in Europa entstanden, mit den alpinen Kräften eng verwurzelt und von ihnen getragen ist, und sich eben gerade nicht als - im Übrigen, so durch eigene Initiationen erworben, ja ebenfalls ganz legitime - Mischung aus verschiedenen Aspekten anderer Kulturen darstellt, was ist er dann?
Ein Alien auf heimischem Boden? Da kann ich wirklich nicht ganz mit.

Ich habe gemeinsam mit einer Wissenschaftsjournalistin vor ein paar Jahren eine Untersuchung zu den von mir so genannten Tiefenschamanen in Europa gemacht.
Wir haben uns dabei auf europäische Schamanen, also Menschen fokussiert, deren Schamanismus hier stattfindet, und die nicht eins zu eins ihre nicht-europäische Tradition einfach in Europa unterrichten.

Also keine ethnischen Schamanen, die wir als, - durchaus willkommene -, Gäste aus anderen Kontinenten ansahen.

Ein zweiter Gesichtspunkt für die Relevanz der von uns beobachteten und befragten Schamanen war die Umsetzung ihrer schamanischer Arbeit im Gruppen-, Ausbildungs- oder Einweihungskontext.

Weiters mussten sie naturgemäß auffindbar und irgendwie verständlich sein.
Ich wurde da zum Beispiel auf einen estnischen und einen irischen Schamanen aufmerksam gemacht. Der Ire war nur als Name im Internet zu finden, aber sonst war kein Kontakt möglich, der Este schrieb auf Estnisch, was ungefähr so verständlich wie Finnisch ist. Versuchen Sie da mal den Google-Übersetzungscomputer: "Nie stemmen den Faulknödel aber den Schnappen sonst tödlich...."

Also ebenfalls kein einfacher Kontakt zu finden.

Selbst mit Esten und Iren und mir waren es nur ungefähr neun Menschen in Europa, die einen tiefgehenden schamanischen Ansatz verfolgten und auch in Gruppen unterrichteten.
Vielleicht neun Tiefenschamanen also.
Die Meisten davon haben wir getroffen. Einer ist inzwischen verstorben. Mit Ausnahme der Sami-Tradition und eines mit den Baumtryaden arbeitenden walisischen Naturmagiers hatten Alle außer uns Ihre Traditionen außerhalb Europas gelernt und ihren europäischen Schamanismus daraus erst selbst (weiter-)entwickeln müssen.

Keiner von ihnen - wiederum mit Ausnahme von uns selbst im Nagual-Schamanismus - nannte sich im Übrigen Schamane.
Der Begriff erschien ihnen unter anderem auch durch die Schamanenschwemme in Europa schon zu sehr entwertet zu sein.
Wir gehen da einen anderen Weg und versuchen, den Begriff Schamane wieder in sein ursprüngliches Recht zu versetzen.

Gibt es also keine europäischen Schamanen?
Wenn es welche gibt, gehören wir offenbar dazu.

Allerdings sind wir nicht die Schamanen einer geschlossenen Kleingesellschaft.
Wir sind Schamanen der offenen europäischen Kultur.
Damit haben sich unsere Verantwortlichkeiten und unsere gesellschaftliche Ausrichtung vielleicht geändert.
Der mögliche grundlegende Bezug zur schamanischen Kraft aber ist meiner Ansicht nach derselbe geblieben.
Deshalb ist es wichtig, dem Weg der Wahrhaftigkeit zu folgen.
Ich denke, der Bezug zu meinem ursprünglichen Thema Keine Krafttiere! ist hier doch auch gut erhalten geblieben.....
 
@ZehnQuellen

Ich hoffe und glaube
du bleibst hier lange erhalten
und bietest den großen Besserwissern die Stirn

möge dein Stern aufleuchten
während sich meiner verdunkelt
um den letzen Rauch zu verwehen

Ein kurzer Blick
auf diesen Neuzeiter
Castaneda

Viel zu jung
um Nagual
zu sinnen​
 
Ich finde es ja immer wieder herzerfrischend, wenn andere Menschen mir erklären, was mein Schamanismus nun ist oder auch nicht.
Zum europäischen Schamanismus also:
Wenn er hier in Europa entstanden, mit den alpinen Kräften eng verwurzelt und von ihnen getragen ist, und sich eben gerade nicht als - im Übrigen, so durch eigene Initiationen erworben, ja ebenfalls ganz legitime - Mischung aus verschiedenen Aspekten anderer Kulturen darstellt, was ist er dann?
Ein Alien auf heimischem Boden? Da kann ich wirklich nicht ganz mit.

Ich habe gemeinsam mit einer Wissenschaftsjournalistin vor ein paar Jahren eine Untersuchung zu den von mir so genannten Tiefenschamanen in Europa gemacht.
Wir haben uns dabei auf europäische Schamanen, also Menschen fokussiert, deren Schamanismus hier stattfindet, und die nicht eins zu eins ihre nicht-europäische Tradition einfach in Europa unterrichten.

Also keine ethnischen Schamanen, die wir als, - durchaus willkommene -, Gäste aus anderen Kontinenten ansahen.

Ein zweiter Gesichtspunkt für die Relevanz der von uns beobachteten und befragten Schamanen war die Umsetzung ihrer schamanischer Arbeit im Gruppen-, Ausbildungs- oder Einweihungskontext.

Weiters mussten sie naturgemäß auffindbar und irgendwie verständlich sein.
Ich wurde da zum Beispiel auf einen estnischen und einen irischen Schamanen aufmerksam gemacht. Der Ire war nur als Name im Internet zu finden, aber sonst war kein Kontakt möglich, der Este schrieb auf Estnisch, was ungefähr so verständlich wie Finnisch ist. Versuchen Sie da mal den Google-Übersetzungscomputer: "Nie stemmen den Faulknödel aber den Schnappen sonst tödlich...."

Also ebenfalls kein einfacher Kontakt zu finden.

Selbst mit Esten und Iren und mir waren es nur ungefähr neun Menschen in Europa, die einen tiefgehenden schamanischen Ansatz verfolgten und auch in Gruppen unterrichteten.
Vielleicht neun Tiefenschamanen also.
Die Meisten davon haben wir getroffen. Einer ist inzwischen verstorben. Mit Ausnahme der Sami-Tradition und eines mit den Baumtryaden arbeitenden walisischen Naturmagiers hatten Alle außer uns Ihre Traditionen außerhalb Europas gelernt und ihren europäischen Schamanismus daraus erst selbst (weiter-)entwickeln müssen.

Keiner von ihnen - wiederum mit Ausnahme von uns selbst im Nagual-Schamanismus - nannte sich im Übrigen Schamane.
Der Begriff erschien ihnen unter anderem auch durch die Schamanenschwemme in Europa schon zu sehr entwertet zu sein.
Wir gehen da einen anderen Weg und versuchen, den Begriff Schamane wieder in sein ursprüngliches Recht zu versetzen.

Gibt es also keine europäischen Schamanen?
Wenn es welche gibt, gehören wir offenbar dazu.

Allerdings sind wir nicht die Schamanen einer geschlossenen Kleingesellschaft.
Wir sind Schamanen der offenen europäischen Kultur.
Damit haben sich unsere Verantwortlichkeiten und unsere gesellschaftliche Ausrichtung vielleicht geändert.
Der mögliche grundlegende Bezug zur schamanischen Kraft aber ist meiner Ansicht nach derselbe geblieben.
Deshalb ist es wichtig, dem Weg der Wahrhaftigkeit zu folgen.
Ich denke, der Bezug zu meinem ursprünglichen Thema Keine Krafttiere! ist hier doch auch gut erhalten geblieben.....

Wenn Du ebenfalls nicht umgekehrt den Menschen erklärst, was Schamanismus zu sein hat und was nicht, ists ok.
Was die Kontaktaufnahme zu anderen Schamanen betrifft, gibts magisch sicherlich Alternativen zum Google-Übersetzer, da ists vom praktischen Nutzen, wenn man ein Schamane ist.
Die ethnische Vermischung halte ich für ok und ist eher eine historische Reliquie, als von praktischem Nutzen. Auf letzteres kommt es schließlich an.
 
Werbung:
Ja, ich auch. Die wirklich großen Zauber entstehen aber trotzdem aus dieser Leere. Wenn bei Castaneda plötzlich einer auf den Berg springt oder ein Lama in Sekunden hunderte Kilometer bewältigt, dann ist das in kleinster Weise eine Anstrengung, oder ein Zurücklegen einer Entfernung, sondern ein Herstellen von Wirklichkeit. Das geht nur mit dieser Leere, nur nagualmässig. Die kleinen Zauber sind nur ein Verschieben von Verhältnissen, die großen entstehen aus dem Nichts.

Ich habe mich im Laufe der Zeit nicht unbedingt mit dem Zauber der Unmöglichkeit angefreundet.

Castaneda, der voller Zorn und Trauer war (auf einem Berg voller Zorn und Trauer war), wie Don Huan in die Nebel des Vergessen gehend verschwand und ihm alleine zurücklies, sprang danach im Wissen "Er muss springen" von diesem Berg aus Zorn und Trauer.
Und fand sich zu Hause ein.

Kann man vielseitig verstehen. Selber denke ich das das Gewahrsein, oder die Möglichkeit des Vergessen Könnens, der größte Schatz ist, der dir zugeteilt werden kann. Ein Gesunder wird sich nicht (wieder) spalten, sofern einmal die Ganzheit möglich wurde.
 
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