Grad ne Litanei geschrieben und dann stürzt mein iPad ab grrr..
Na jedenfalls... hat für mich die Wahrnehmung der Körpergrenzen nicht direkt was mit der Fähigkeit sich selbst zu reflektieren zu tun. Aber kann eh jeder glauben was er mag... für wissenschaftlich angehauchte Menschen sicher zumindest ein Ast an dem man sich festhalten kann.
Zugegeben, es ist schwierig, sich vorzustellen, daß es auch im eigenen Leben eine Zeit gab, in der man sich nicht bewußt war. Für einen Säugling gibt es noch keine Grenze zwischen seiner Innen- und Außenwelt. Es vergehen Monate, bis diese Grenzen gezogen sind und er die Hände und Beine in seinem Gesichtsfeld, als seine eigenen verstehen kann.
Erst wenn er sich als geschlossener Körper zu verstehen beginnt, kann er sich auch mit einem Namen verbinden. Es vergeht dann noch ein längerer Zeitraum, ehe sich ein Kind mit dem abstrakten "Ich" in Verbindung bringen kann.
Die ganze Architektur unseres Denkens ist auf Bilder aufgebaut, deshalb ist für das "Ich" eine körperliche Vorstellung von zentraler Bedeutung. Dies wird in dem Umstand deutlich, daß ein Kind über lange Zeit sein abstraktes Innenleben mit seinen Gefühlen und Träumen nur sehr schwer verstehen kann. Deshalb gibt es für uns ja auch einen Gott, damit die unfaßbaren Dinge für uns sinnbildlich eine Gestalt annehmen können.
Gerade das Ausloten der eigenen Grenzen und das Bedürfnis diese zu überwinden ist doch die Triebfeder, die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Darin liegt doch dann auch der Grund, warum wir uns überhaupt selbst reflektieren wollen.
Nein, wir kommen nicht mit dem Bewußtsein im eigentlichen Sinne auf die Welt, das müssen wir uns erst mühsam bilden. Mit der Entwicklung unserer Kinder wird uns auf anschauliche Weise die Evolution zum eigentlichen Menschen nochmals vor Augen geführt.
In ferner Vergangenheit bildete Wissenschaft und Spiritualität eine Symbiose und schlossen sich gegenseitig noch nicht aus, schade für die Menschen, daß er diesen Weg verlassen hat.
Merlin