Das ist eines dieser unsinnigen Vorurteile, die hier immer wieder runtergebetet werden. Die Naturwissenschaften sind bis heute die einzige Disziplin, die es geschafft hat, sich immer weiterzuentwickeln - sie lebt geradezu davon, sich immer wieder abzuschaffen und neu zu erfinden.
Überall sonst merkt man, wie Leute irgendwann festfahren und sich nicht weiterentwickeln wollen - ganz besonders bei spirituellen Dingen (siehe Kirche und Religion oder Leute in diesem Forum). Das ist also ein schlechtes Argument.
Naja, da beschreibst du etwas anderes als ich in meinem Posting geäußert habe und bezüglich dieser Dinge gebe ich dir auch Recht (v.a. der vorteil gegenüber Religionen). Wissenschaft lebt davon, dass normale Wissenschaft (Ockham und co.) so lange betrieben werden, bis man einen Punkt erreicht hat, wo es nicht weitergeht. Dann muss ein Paradigmenwechsel her (wo Ockham dann wiederum im Weg steht). Wichtig ist halt die Frage, wann der Punkt des Festgefahrenseins erreicht ist. Und hier gehen die Meinungen weit auseinander. Meines Erachtens haben wir ihn bei der Bewusstseinsforschung erreicht. Aber es gibt ja nicht "die Wissenschaft", sondern Wissenschaftler, die unterschiedliche Standpunkte vertreten. Eben solche, die meiner Meinung sind und andere, die glauben, noch nicht alles ausgeschöpft zu haben, was das bisherige Paradigma hergibt.
Tarbagan schrieb:
Die Wissenschaft blendet hingegen solche "Fakten" aus, die man nicht beweisen kann bzw. die nicht bewiesen sind. Und es wäre ziemlich doof, die kompletten Naturwissenschaften zu ändern anhand einer Geschichte, die eine Person erzählt hat, die sie aber genausogut mit ihrem Arzt hätte absprechen können oder die genausogut anders erklärt werden kann.
Nur, dass hier die Gegen"beweise" keine Beweise sind sondern nur Geschichten von Personen, die niemand objektiv verifizieren kann. Interessant wird so etwas, wenn man in Form eines Laboraufbaus solche Geschehnisse produzieren kann - und soviel sei gesagt; man kann OBE im Labor induzieren, und das kann man wissenschaftlich auch recht gut erklären.
Nach der Logik dürfte es bis heute keine Träume geben. Zwar haben wir Träume, aber alles stammt aus Erzählungen und keiner hat den Traum eines anderen je gesehen. Dass man eine OBE im Labor induzieren kann will ich gar nicht bezweifeln. Natürlich ist das möglich. Aber OBE ist eben keine Nahtoderfahrung ohne Gehirnaktivität, und sämtliche im Labor induzierten Erfahrungen liegen weit dem zurück, was wirklich bei einer NDE erlebt wird.
Nun ja, es ging letztlich um das hier: Es gibt "ein paar" (O-Ton von dir, meine Anmerkung: ein paar viele) Phänomene bei Nahtodpatienten, die man nicht erklären kann - aber diese genügen nicht wissenschaftlichen Standards.
Dann sollte gerade hier angesetzt werden. Das sind doch die spannenden Punkte. Und ich sage es konkret: Davor scheuen sich die meisten, weil sie Angst haben, dass das bisherige Paradigma den Bach heruntergeht. Angst ist da die einzige Hemmungsfeder. Deshalb versucht man es natürlich mit solchen Argumenten wie "Es genügt den Standards nicht". Wenn man sich in einem Würfel befindet und jemand erzählt, etwas außerhalb diesen gesehen zu haben, dann kann man entweder versuchen, hinter den Würfel zu gucken oder man kann ignorieren und sagen, dass es nicht den Anforderungen genüge, dass es sich innerhalb des Würfels befindet. Da sind wir doch wieder genau bei der thematik, wo die wissenschaft sich doch eigentlich von der Kirche unterscheidet. Früher wurde man exkommuniziert, heute aus dem Kreis der seriösen Wissenschaftler ausgeschlossen. Ja, das ist polemisch, aber es geht um das Message.
Nur weil sich etwas nicht im Labor nachstellen lässt, heißt das nicht, dass es deshalb nicht existiert!