Eine persönliche Weihnachtsgeschichte

Christine Nöstlinger hat bei ihren Kindern übrigens darauf verzichtet, das Märchen vom Christkind zu erzählen. Sie sagte, sie ist dagegen, Kinder anzulügen. Sie ist eine gänzlich unsentimentale Frau. Aber sie ist für Verständnis, Toleranz und Menschlichkeit, gerade gegenüber den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft.


Dann frag ich mich, was hat sie ihren Kindern erzählt?

Denn, im Endeffekt ist alles eine (erfundene menschliche) Lüge?
 
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Christine Nöstlinger hat bei ihren Kindern übrigens darauf verzichtet, das Märchen vom Christkind zu erzählen. Sie sagte, sie ist dagegen, Kinder anzulügen. Sie ist eine gänzlich unsentimentale Frau. Aber sie ist für Verständnis, Toleranz und Menschlichkeit, gerade gegenüber den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft.


Verständnis, Toleranz und Menschlichkeit - ist es nicht eher so, dass zuviel Sensibilität und Sentimentalität für diese drei Werte nicht wirklich förderlich sind?

Kennen wir nicht alle diejenigen, die vor lauter Sensibilität nicht hinsehen können? Muss man nicht einen guten Magen haben und eine gewisse Härte um vor den unschönen Dingen nicht die Augen zu verschließen und anzupacken.


:)
Frl.Zizipe
 
Verständnis, Toleranz und Menschlichkeit - ist es nicht eher so, dass zuviel Sensibilität und Sentimentalität für diese drei Werte nicht wirklich förderlich sind?

Kennen wir nicht alle diejenigen, die vor lauter Sensibilität nicht hinsehen können? Muss man nicht einen guten Magen haben und eine gewisse Härte um vor den unschönen Dingen nicht die Augen zu verschließen und anzupacken.


:)
Frl.Zizipe

Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Es ist eine Temperamentfrage.
:)
 
Sensibilität bedeutet ja auch verstärkte Wahrnehmung, was ja kein Fehler ist wenn es um Mißstände geht.
 
Es geht bei Christine Nöstlinger oft um Menschlichkeit. Das bedeutet auch Schwächen zu tolerieren. Die Wut des Kindes ist eine Schwäche, aber sie ist menschlich. Es ist ein Apell an unsere Toleranz und unser Verständnis, das Kind für seine Gefühle nicht zu schelten, sondern es zu verstehen. Verständnis ist oft der schwierige Weg.
Anstatt des Alles-Friede-Freude-Eierkuchen Geheuchles zu Weihnachten gibt sie uns eine Geschichte über die Menschlichkeit. Ein Kind, das in seinem Zorn und seiner Enttäuschung überreagiert. Und wie oft entspricht so eine Regung mehr der Realität als die kitschige Fröhlichkeit unter dem Weihnachtsbaum? Falsche Erwartungen werden geweckt, unnatürliche Spannungen aufgebaut. Nicht umsonst steigt die Anzahl der Gewaltdelikte in Familien in der Adventszeit.

...und ein kleines Lebewesen umbringt...nein, das ist nicht zu tolerieren...denn dann müßte ich ja auch tolerieren, wenn dieses Kind später Schulkameraden verprügelt oder noch später, seine Kinder mißhandelt...
Ein 6- oder gar 8-jähriges Kind kann seinen Unmut anders artikulieren als dadurch, daß es ein Leben vernichtet.
Diese Geschichte zeigt aber...genau wie einige Reaktionen von Usern darauf, wie es heute ausschaut....wenn Mensch nicht kriegt, was er will, wird zerstört...und Menschen, die das gutheißen, wundern sich einen Thread weiter darüber, warum irgendwo auf dieser Welt Krieg und Unterdrückung herrscht...


Sage
 
Der Tod dieses Vogels wird noch in die Geschichte eingehen und in 2000 Jahren wird er vielleicht ein Heiliger sein ....


:D
Frl.Zizipe
 
@ Rose,

für mich haben Deine Posts genau das beschrieben, was Christine Nöstlinger sagen wollte.

Wie soll ein kleines Kind wissen, was Tod ist, wenn es kein Sterben miterlebt, reflektiert hat, welche Folgen hat stärkeres Zudrücken? Kinder bekamen, bekommen Watschen, Schläge - sterben selten dabei - als Strafe für Vergehen, die sie meist nicht einmal nachvollziehen können.
 
So wie Rose sagt, es war ein Unfall. In dem Fall tragisch weil es sich um ein Lebewesen handelte. Aber gerade daraus hat die kleine Nöstlinger sicher gelernt, dass man sorgsam umgehen muß mit Lebewesen. Jemand der Kinder als Plagen bezeichnet, kann sich sicher nicht in die Gefühlswelt eines Kindes reindenken und in einer Weise lenken, damit in Zukunft so eine Handlung nicht mehr vorkommt.
 
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