Ein weiterer Schritt Richtung Diktatur

Condemn schrieb:
Wer ist auf Rank 1 und Rank 2 ?
Die EFSF und die EU-Mitgliedsstaaten.
Bank-Run und Geld rausschaffen ist doch gar kein wirklicher Unterschied.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Momentan hoffen noch viele darauf, dass sich die Situation in Griechenland stabilisieren wird - und momentan hat ja auch noch keiner sein eigenes Geld verloren. Und nein, ich glaube nicht, dass ein Bank Run einsetzt, wenn Griechenland die Drachme abwertet - ein Bank Run setzt schon ein, sobald publik wird, dass Griechenland sich des Euros entledigen wird.
Condemn schrieb:
Schau Dir doch mal die Entwicklung an... Schau Dir die Kurven an die Panta Rhei gepostet hat. Schau Dir die Arbeitslosigkeit an. Die Krankenversorgung. Die Suizidrate. Die Armut. Das alles willst Du schönquatschen?
Erstens haben diese Dinge weniger mit der Wirtschaft als mehr mit der Politik zu tun. Zweitens: Wie entnimmst du aus dem Umstand, dass im Zustand einer Krise es dem Land schlecht geht die Konsequenz, dass das Land nicht prinzipiell eine gute wirtschaftliche Entwicklung hatte? Hat doch nichts miteinander zu tun.
 
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Die EFSF und die EU-Mitgliedsstaaten.
Eben... Seit 2010 schon stoßen Banken die Staatsanleihen ab, z.B. an die EZB. Auch das ist eine Umwälzung privater Risiken auf die Bevölkerung. Und auch daran kann man die Stoßrichtung dieser vermeintlichen "Rettung" erkennen. Es wird Zeit gekauft, währenddessen sich Banken aus den Risiken befreien. Risiken ist sowieso das falsche Wort, da die Staatspleite ein marktwirtschaftlicher Fakt wäre... Wie schon gesagt: Das ist Insolvenzverschleppung. Würdest Du mit einem kleinen Unternehmen einem solchen Prinzip folgen wollen, würdest Du strafrechtlich verfolgt.


Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Momentan hoffen noch viele darauf, dass sich die Situation in Griechenland stabilisieren wird - und momentan hat ja auch noch keiner sein eigenes Geld verloren. Und nein, ich glaube nicht, dass ein Bank Run einsetzt, wenn Griechenland die Drachme abwertet - ein Bank Run setzt schon ein, sobald publik wird, dass Griechenland sich des Euros entledigen wird.
Griechenland kann sich gar nicht stabilisieren. Unter diesen Umständen könnte man die Schulden auf 0 stellen, und Griechenland müsste sich sofort wieder verschulden. Schwache Länder sind die Verlierer dieser Währung, und es ist zu spät das zu regeln, da es im gesamten Euro-Raum keine wirklich stabilen Länder mehr gibt. Wie schon gesagt: Deutschland ist das Musterland im Euro-Raum, hat aber ebenfalls so viele Schulden, dass alleine die deutschen Schulden schon auf zweiter Stelle im Haushalt steht, wenn ich mich jetzt nicht sehr irre.

Und wie auch schon gesagt: Das was jetzt stattfindet ist einfach nur Zeitschinderei... und zwar solange, bis sich der Bankensektor weitmöglichst aus allen Risiken befreit hat. Und insgesamt ist Griechenland da eine wirklich kleine Sorge. Spanien kippt... Italien wird auch noch in den Schlagzeilen auftauchen. Auch Frankreich ist alles andere als stabil.

Die Meldungen der letzten Tage (und Stunden) bei Spanien z.B. sind ja u.a.:

EU - Finanzen: Spanien nun offiziell in Rezession
Madrid (dpa) - Die viertgrößte Euro-Wirtschaft Spanien ist im ersten Quartal 2012 in die Rezession gerutscht. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sank die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent, wie das spanische Statistikamt in Madrid mitteilte. Im Schlussquartal 2011 war die spanische Wirtschaft erstmals seit Ende 2009 wieder geschrumpft. Das Minus lag ebenfalls bei 0,3 Prozent. Damit ist die gängige Definition für eine Rezession - zwei Quartale mit negativen Wachstumsraten in Folge - nunmehr erfüllt.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1308608

Spanien will die Banken des Landes von ihren Immobilien-Lasten befreien. Helfen sollen dabei vor allem Investoren aus dem Ausland und Immobilienfonds, hofft der Wirtschaftsminister Luis de Guindos.
http://www.welt.de/newsticker/bloom...on-Immobilienlast-befreien-Auslandshilfe.html


Die spanischen Banken könnten 100 Mrd. Euro bis 120 Mrd. Euro an zusätzlichem Kapital benötigen. Das sagte Stratege Michael Sneyd von der französischen Bank BNP Paribas SA in einem Interview mit...
http://www.welt.de/newsticker/bloom...oennten-120-Mrd-brauchen-Turbulenzen-BNP.html


Die Wirtschaftskrise setzt Spanien immer heftiger zu: Die Arbeitslosigkeit hat mit 24,4 Prozent im ersten Quartal 2012 ein neues Rekordhoch erreicht, wie das Statistikamt in Madrid mitteilte. Mit Verweis auf die schlechte Wirtschaftslage stufte die Ratingagentur Standard & Poor's das Euro-Krisenland zudem gleich um zwei Stufen herab.
http://www.n24.de/news/newsitem_7877566.html


Das angeschlagene Euro-Land Spanien braucht Milliarden für seinen Bankensektor. Kommen soll das Geld aus dem Euro-Rettungsschirm EFSF, die Geberländer könnten umgangen werden.
http://www.welt.de/wirtschaft/article106196699/Spanien-will-Kriterien-fuer-Euro-Hilfen-lockern.html

Ist das also eine Wirtschaftskrise? Oder ist das ein Resultat einer Bankenkrise?


Erstens haben diese Dinge weniger mit der Wirtschaft als mehr mit der Politik zu tun.
Da hätte ich gerne eine etwas ausführlichere Erklärung dazu, wie Du hier Wirtschaft und Politik trennen willst...


Zweitens: Wie entnimmst du aus dem Umstand, dass im Zustand einer Krise es dem Land schlecht geht die Konsequenz, dass das Land nicht prinzipiell eine gute wirtschaftliche Entwicklung hatte? Hat doch nichts miteinander zu tun.
1. Warum überhaupt eine Krise?
2. Warum gab es eine gute wirtschaftliche Entwicklung?
 
Die EFSF und die EU-Mitgliedsstaaten.

Hier noch eine Meldung aus 2010 zu Deinem Ranking:

Deutschlands oberste Banker sind irritiert: 25 Milliarden Euro hat die EZB bisher für griechische Staatsanleihen ausgegeben. Nach SPIEGEL-Informationen vermutet die Bundesbank, dass damit vor allem Paris gedient wird - so könnten französische Institute ihre Schrottpapiere loswerden.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,697489,00.html

Und das macht die EZB nicht nur bei griechischen Papieren... Aus 2011:

Frankfurt am Main - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Mai vergangenen Jahres für 203,5 Milliarden Euro Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder gekauft. Das teilte die EZB am Montag mit. Allein in der vergangenen Woche nahm die Bank Anleihen im Wert von 8,58 Milliarden Euro in ihre Bilanz - etwas mehr als in der Woche zuvor.

Damit ist die Zentralbank bereits stärker in die Finanzierung der europäischen Krisenstaaten eingebunden, als sie eigentlich will. Doch namhafte Experten fordern noch ein viel stärkeres Vorgehen der EZB gegen die Krise.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,800448,00.html

Wird immer noch nicht klar, was das bedeutet?
 
Condemn schrieb:
Eben... Seit 2010 schon stoßen Banken die Staatsanleihen ab, z.B. an die EZB.
Zum Zeitpunkt dieser Studie von Barclays nicht signifikant. Kürzlich wurde der Anteil der Schulden, die auf Großbanken fallen, durch den Schuldenschnitt noch weiter verringert - und zwar mit deren Zusage.
Deine Theorie, dass das alles nur ein konspirativer Plan der diabolischen Großbanken ist, sich an Griechenland schadlos zu halten, ist blanker Unsinn.
Condemn schrieb:
Deutschland ist das Musterland im Euro-Raum, hat aber ebenfalls so viele Schulden, dass alleine die deutschen Schulden schon auf zweiter Stelle im Haushalt steht, wenn ich mich jetzt nicht sehr irre.
Übrigens: fun fact, weil du so sehr auf unpassende Vergleiche zwischen Unternehmen und Staaten stehst: würde man Deutschlands Schulden seine Vermögenswerte entgegenhalten (also eine total debt to total assets ratio aufstellen), lägen unsere Schulden nur ganz unwesentlich über Null
Da hätte ich gerne eine etwas ausführlichere Erklärung dazu, wie Du hier Wirtschaft und Politik trennen willst...
Wie profitabel ein Unternehmen ist hängt maßgeblich von der Unternehmensführung ab. Die Politik spielt insofern eine Rolle, wenns z.B. um Steuern geht. Trotzdem kann die Wirtschaft eines Landes gut sein und die Politik im Arsch. Vor allem dann, wenn es - wie in Griechenland - so einfach ist, Steuern zu hinterziehen.
1. Warum überhaupt eine Krise?
Hab ich schon gesagt: Bei manchen Ländern hauptsächlich wegen der Finanzkrise 2007, bei anderen wegen einer fehlerhaften Politik und einem "Dominoeffekt" durch die Krise als "Kicker". Die Finanzkrise ist in jedem Fall der Grund, warum man jetzt an so vielen Fronten gleichzeitig kämpfen muss, aber nicht in jedem einzelnen Fall die Ursache.
 
Zum Zeitpunkt dieser Studie von Barclays nicht signifikant.
Warum?


Kürzlich wurde der Anteil der Schulden, die auf Großbanken fallen, durch den Schuldenschnitt noch weiter verringert - und zwar mit deren Zusage.
Aus Deinem Artikel:

"Es handelt sich bei jedem dieser Gläubiger um substantielle Beträge", sagte IIF-Sprecher Frank Vogl. Wie viel die Gläubiger insgesamt beitragen, könne er nicht sagen. "

Und:

"Griechenland hatte seinen Privatgläubigern ein Angebot für die Stundung seiner Schulden unterbreitet, das auf einen teilweisen Erlass hinausläuft. Gläubiger tauschen dabei einen Teil ihrer Anleihen in längerlaufende Papiere um, die vom Euro-Rettungsfonds garantiert werden. Bis zum 8. März müssen die Antworten eingehen."


Aber Du kommst Dir da nicht verarscht vor... ? :lachen:


Deine Theorie, dass das alles nur ein konspirativer Plan der diabolischen Großbanken ist, sich an Griechenland schadlos zu halten, ist blanker Unsinn.
Ich sage nicht "diabolisch". Das sind ganz wirtschaftlich nachvollziehbare Aktionen. Und sie halten sich nicht an Griechenland schadlos, weil das gar nicht möglich ist. Sie wälzen die Griechenland-Risiken auf den Steuerzahler ab. Und nicht nur die...

Bitte sag mir doch, ob ich da falsch liege?

Übrigens: fun fact, weil du so sehr auf unpassende Vergleiche zwischen Unternehmen und Staaten stehst: würde man Deutschlands Schulden seine Vermögenswerte entgegenhalten (also eine total debt to total assets ratio aufstellen), lägen unsere Schulden nur ganz unwesentlich über Null
Ah... Du schlägst also vor, dass das wirkliche Vermögen eines Staates an die Banken geht? Du möchtest Land und Vermögenswerte gegen Papiergeld und virtuelle Zahlen eintauschen? Das wollen dich auch. ;)

Wie profitabel ein Unternehmen ist hängt maßgeblich von der Unternehmensführung ab. Die Politik spielt insofern eine Rolle, wenns z.B. um Steuern geht. Trotzdem kann die Wirtschaft eines Landes gut sein und die Politik im Arsch. Vor allem dann, wenn es - wie in Griechenland - so einfach ist, Steuern zu hinterziehen.
Darauf sage ich jetzt wirklich nichts mehr. Ich habs zu oft schon erklärt.

Hab ich schon gesagt: Bei manchen Ländern hauptsächlich wegen der Finanzkrise 2007, bei anderen wegen einer fehlerhaften Politik und einem "Dominoeffekt" durch die Krise als "Kicker". Die Finanzkrise ist in jedem Fall der Grund, warum man jetzt an so vielen Fronten gleichzeitig kämpfen muss, aber nicht in jedem einzelnen Fall die Ursache.
Sag mir ein Land, bei dem die Misswirtschaft der Banken nur eine geringe Ursache oder sogar gar keine ist...
 
Condemn schrieb:
Warum nicht? Zeig mir, wie signifikant die Verkäufe von Staatsanleihen vor dem Zeitpunkt der Barclays Studie waren.
Condemn schrieb:
Bitte sag mir doch, ob ich da falsch liege?
Vorher wars noch: "Die machen Griechenland absichtlich kaputt und versuchen für sich den größten Profit rauszuschlagen". Das ist Schwachsinn, denn nach dem Schuldenschnitt ist von deren eigenen Geld sowieso kaum noch was drin.
Condemn schrieb:
Sag mir ein Land, bei dem die Misswirtschaft der Banken nur eine geringe Ursache oder sogar gar keine ist...
Griechenland und Italien z.B. Deren Verschuldung war schon die Jahre vor der Krise knapp an den 100% dran und hat danach halt noch einen kleinen Knicks nach oben gemacht. Hab ich hier schon mehrfach erklärt.
Condemn schrieb:
Ah... Du schlägst also vor, dass das wirkliche Vermögen eines Staates an die Banken geht? Du möchtest Land und Vermögenswerte gegen Papiergeld und virtuelle Zahlen eintauschen?
Ich wollte vor allem mal die "explodierende Verschuldung" in Relation setzen.
Condemn schrieb:
Aber Du kommst Dir da nicht verarscht vor... ?
Sie haben auf Milliarden verzichtet und eine Versicherung dafür bekommen, von der anderen Hälfte im Falle eines Defaults noch eine prozentuale Quote zu bekommen, in der Praxis also auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichtet. Diese gefinkelten Schlitzaugen, diese...! :rolleyes:
Condemn schrieb:
Darauf sage ich jetzt wirklich nichts mehr.
Nicht das erste Mal :D
 
Lass uns mal kurz dieses "Unterthema" klären... denn das ist das eigentliche Thema. Ich gehe dann auch auf die anderen Sachen noch ein. Die haben damit zu tun.

Warum nicht? Zeig mir, wie signifikant die Verkäufe von Staatsanleihen vor dem Zeitpunkt der Barclays Studie waren.

Deine Studie zeigt: Die EZB hält den größten Teil griechischer Schuldtitel, stimmts? Wenn ja... wo kommen die her?
 
Deine Studie zeigt: Die EZB hält den größten Teil griechischer Schuldtitel, stimmts? Wenn ja... wo kommen die her?
Vom Sekundärmarkt und allen, die Staatsanleihen halten. Mithin Banken, Fonds, Privatanleger. Und nein, das heißt nicht, dass das Kapital der Banken in dieser Position versteckt ist; denn ein Gutteil davon wird von griechischen Banken kommen. Von Deutschen Banken kam nichts, da diese zu diesem Zeitpunkt keine griechischen Anleihen verkaufen durften. Wie groß der Anteil von Privatanlegern und Fondsgesellschaften ist, kann ich nicht beurteilen. Ein paar Milliarden dürften von französischen Banken stammen. Wie groß deren Position ursprünglich gewesen sein könnte, lässt sich zwar schwer bestimmen - man kann aber die deutschen Banken als Vergleichswert heranziehen - deren Positionen sind ja im Schnitt nur um wenige Milliarden größer als die der französischen, trotz des Schäuble'schen Embargos.
Die Diskussionen wären übrigens etwas leichter, wenn du mal mehr Fakten präsentieren und weniger rhetorische Fragen stellen würdest.
 
Vom Sekundärmarkt und allen, die Staatsanleihen halten. Mithin Banken, Fonds, Privatanleger. Und nein, das heißt nicht, dass das Kapital der Banken in dieser Position versteckt ist; denn ein Gutteil davon wird von griechischen Banken kommen.
Das ist nen seltsamer Satz... Nicht von Banken, aber von griechischen Banken. Übrigens bezweifle ich, dass kleine Privatanleger ihre Schrottpapiere an die EZB abstoßen konnten, aber das ist sowieso nicht der Punkt. Wesentlich dabei ist, und das kann man wohl nicht bestreiten:

Private Risiken wurden von einer staatlichen Einrichtung übernommen, so dass jeder mit haftet. Und da gehts ja nicht nur um die EZB. Die ganze Studie enthält als große Posten öffentliche Einrichtungen.

Beispiel:
Von Deutschen Banken kam nichts, da diese zu diesem Zeitpunkt keine griechischen Anleihen verkaufen durften.
Die FMS ist der größte deutsche Halter von griechischen Staatsanleihen. Das ist eine Bad-Bank, ausgelagert aus der Hypo-Real-Estate. Die wurde schon mit Milliarden von Steuergeldern gerettet und der Staat hat die Mehrheit übernommen. Die größten Risiken wurden ausgelagert... für das alles haftet der Steuerzahler.


Wie groß der Anteil von Privatanlegern und Fondsgesellschaften ist, kann ich nicht beurteilen. Ein paar Milliarden dürften von französischen Banken stammen. Wie groß deren Position ursprünglich gewesen sein könnte, lässt sich zwar schwer bestimmen - man kann aber die deutschen Banken als Vergleichswert heranziehen - deren Positionen sind ja im Schnitt nur um wenige Milliarden größer als die der französischen, trotz des Schäuble'schen Embargos.
Nein.. die französischen Banken sind in größerem Umfang beteiligt gewesen. Das ist altbekannt. Deshalb wollte Sarkozy eine Bankenbeteiligung an Rettungspaketen auch nur auf "freiwilliger Basis"!!!!

Die Diskussionen wären übrigens etwas leichter, wenn du mal mehr Fakten präsentieren und weniger rhetorische Fragen stellen würdest.
Habe ich. Der wesentliche Fakt ist, und das kannst Du schlecht leugnen: Die Risiken werden aus privater Hand an die Staaten weitergegeben, für die die Steuerzahler haften. Griechenland hat das intern schon gemacht. Deutschland hat es intern gemacht. Die EU macht es. Die EZB macht es. Die vereinten Nationen (IWF) machen es. Die Steuerzahler haften mittlerweile für den Großteil. Und seitdem diese Studie gemacht wurde, wird sich da noch sehr viel verändert haben. Denn jedes mal, wenn Rettungspakete fließen, für die wiederum Steuerzahler haften, werden alte Kredite abgelöst...

Das alles ist eine massive Verschiebung von privat in den öffentlichen Sektor!

Und DAS ist der Fakt auf den ich hinaus will. Und DAS läuft ja nicht nur bei Griechenland so. Dazu kommt noch die extreme Versorgung der Banken mit billigen Krediten durch die EZB. Z.B. wurden innerhalb weniger Wochen 1000 Mrd in den Markt gepumpt. Alles im Februar glaub ich (es waren zweimal 500 Mrd.). Übrigens ging die letzten Tage durch die Nachrichten, dass die Inflation leicht höher als erwartet sei, zumindest aber höher als der Lohnzuwachs in einigen Branchen, so dass ein reales Minus herauskam. Wir sind zwar sicherlich noch nicht auf dem Weg in eine wirklich ernste Inflation, aber der Anfang ist gemacht. Und Griechenland ist ein Minimal-Faktor zu dem was mit Spanien und Griechenland kommen wird.


Zum vorherigen Post:
*********************

Vorher wars noch: "Die machen Griechenland absichtlich kaputt und versuchen für sich den größten Profit rauszuschlagen". Das ist Schwachsinn, denn nach dem Schuldenschnitt ist von deren eigenen Geld sowieso kaum noch was drin.
Wenn Du "" benutzt, erweckt das den Eindruck eines Original-Zitats. Und der dürfte falsch sein. So formuliere ich eher nicht.

Was ich sage ist das, was ich oben darstellte. Die Risiken werden auf die Gesellschaft übertragen. Einzeln in den Ländern und auf EU-Ebene.

Griechenland und Italien z.B. Deren Verschuldung war schon die Jahre vor der Krise knapp an den 100% dran und hat danach halt noch einen kleinen Knicks nach oben gemacht. Hab ich hier schon mehrfach erklärt.
Ich wollte vor allem mal die "explodierende Verschuldung" in Relation setzen.
Ja.. Griechenland hat auch nur den kleinen Knacks um etwa 60% nach oben gemacht, seit 07/08. Aber ja, ich habe selbst schon darauf hingewiesen, dass Griechenland nicht mal im Euro sein dürfte. Das dort betrogen wurde, das wiederum aber mit dem stillschweigenden Einverständnis der EU und durch die Hilfe von Banken.

Du sagtest mal: "Wie gesagt, EFSF bezieht sich gar nicht ausdrücklich auf Art. 122 AEUV, aber ja, eine Weltwirtschaftskrise ist meiner Meinung nach ein "außergewöhnliches Ereignis" und der dadurch ausgelöste Zusammenbruch des griechischen Staatshaushaltes ist eine "Schwierigkeit"."

Wie ist Deine momentane Ansicht dazu...? Findest Du immer noch, z.B. die Griechenland-Rettung sei zu rechtfertigen mit Art. 122?

(2) Ist ein Mitgliedstaat aufgrund von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Ereignissen, die sich seiner Kontrolle entziehen, von Schwierigkeiten betroffen oder von gravierenden Schwierigkeiten ernstlich bedroht, so kann der Rat auf Vorschlag der Kommission beschließen, dem betreffenden Mitgliedstaat unter bestimmten Bedingungen einen finanziellen Beistand der Union zu gewähren. Der Präsident des Rates unterrichtet das Europäische Parlament über den Beschluss.



Sie haben auf Milliarden verzichtet und eine Versicherung dafür bekommen, von der anderen Hälfte im Falle eines Defaults noch eine prozentuale Quote zu bekommen, in der Praxis also auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichtet. Diese gefinkelten Schlitzaugen, diese...! :rolleyes:
Zeig mir doch mal, auf wie viele Milliarden sie verzichtet haben. Ich zeige Dir dann, für wieviel der Steuerzahler haftet.


Nicht das erste Mal :D
Ist das Dein ernst? Weil ich etwas nicht noch mal und noch mal erklären will, kommst Du mir mit so einem Spruch?

Vorschlag: Kopier alle Deine Fragen untereinander und alles, worauf ich nicht einging und ich hole das alles nach (falls Du überhaupt was findest). Vorher mache ich im Gegenzug das gleiche, und Du holst ebenfalls nach worauf Du nie eingegangen bist.

Also... jetzt mach aber bitte keinen Rückzieher! Und komm mir bitte nicht damit, das sei Dir zuviel Arbeit. Für mich ist es nämlich mehr.
 
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Condemn schrieb:
Und DAS ist der Fakt auf den ich hinaus will.
Diese Phrase hör ich in dieser Diskussion das geschätzt dritte Mal und jedes mal bezieht es sich auf was anderes :D
Condemn schrieb:
Das ist nen seltsamer Satz... Nicht von Banken, aber von griechischen Banken.
Das bezog sich auf die europäischen Großbanken, denen du unterstellt hast sie würden "Insolvenzverschleppung" betreiben um sich noch möglichst zu bereichern. Diese Aussage trifft auf griechische Banken wohl nicht zu, die sind bei einem Staatsbankrott ja selbst dran.
Condemn schrieb:
Nein.. die französischen Banken sind in größerem Umfang beteiligt gewesen.
"Größerer Umfang"? Was ist das in der Praxis - wieviel Prozent bzw. Milliarden?
Condemn schrieb:
Was ich sage ist das, was ich oben darstellte. Die Risiken werden auf die Gesellschaft übertragen.
Das müssen sie auch. Die Banken werden von den Regierungen und der EU an die Hand genommen. Was würde passieren, wenn man die einfach machen ließe? Ganz einfach: Man kriegt bei griechischen Anleihen 25 Cent für den Dollar und Griechenland wird endgültig zum Spekulationsobjekt. Genau aus diesem Grund hat Schäuble den deutschen Großbanken auch verboten, ihre Anleihen bis Mai 2013 zu verkaufen. Zweitens übersiehst du eine Sache: Du sagst, die Risiken würden von Banken auf den Steuerzahler abgewälzt. Die Banken aber haben ihr Kapital ebenfalls vom Steuerzahler.
Condemn schrieb:
Ja.. Griechenland hat auch nur den kleinen Knacks um etwa 60% nach oben gemacht, seit 07/08.
Wo du hier einen Knacks von 60% siehst, weiß ich nicht.
Condemn schrieb:
Ist das Dein ernst?
Jap. Jedes mal, wenn sich eine Behauptung/ein Argument von dir in Staub auflöst, behauptest du, dir ginge es in Wirklichkeit um was anderes und erweiterst einfach den Umfang. Das kann man am Fortschritt dieser Diskussion wunderschön nachvollziehen:
Begonnen mit GO BT Änderung ... dann irgendwann "aber EU ist böse" usw ... dann von EU auf EFSF ... dann von EFSF auf Griechenland ... dann von Griechenland auf die bösen Banken, die Insolvenzverschleppung betreiben ... und von da aus gings zur Verschiebung privater Risiken in die öffentliche Hand.
 
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