Tarbagan
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Schön, dass es zufällig immer die Stammtischrhetoriker sind, die diese weltbewegende Kriminalität aufdeckenCondemn schrieb:Dieser Zustand wird gerade zementiert. Die EU wird korrupt geführt, nur eleganter als Griechenland. Aber auch vielfach effektiver und in einem gigantischem Ausmaß. Griechenland ist ein Kleinkrimineller... Die EU-Eliten sind die Mafia, die den Kleinkriminellen erpressen und benutzen.
Mir scheint, du hast nicht wirklich viel Ahnung von der griechischen Politik und den echten Gründen der Krise in Griechenland. Du argumentierst eher mit Standardphrasen ohne differenzierten Zugang. Was haben die "bösen Banken" von einer Insolvenzverschleppung mit anschließendem Zugrundegehen? Mal abgesehen davon, dass ich schon eingewendet habe, dass eine Insolvenz mit Rückkehr zur Drachme für die Banken ein Supergau wäre (worauf von deiner Seite nichts mehr gekommen ist), wirft ein gesundes Griechenland langfristig viel mehr an Geld ab als ein paar Milliarden jetzt, die ohnehin schon geschnitten werden.
Wenn jetzt Geld an die Griechen geht mit harten Sparmaßnahmen, dann ist das nichts anderes als ein fieser Komplott der konspirativen Hochfinanz in Verbindung mit der "EU-Mafia". Wenn die aber zur Drachme zurückkehren, ist ein "unter die Arme greifen" durch die EU völlig legitim, deiner vorigen Aussage nach. Ich hab mal nachgerechnet, wieviel wirklich für die einzelnen Gläubiger auf dem Spiel steht. Griechische Banken tragen etwa 25% der derzeitigen Schulden. Ausländische Einrichtungen, die keine Banken sind (also z.B. EFSF, IMF etc) tragen etwa 37%. Andere Einrichtungen (also Privatanleger, Fonds, etc) tragen etwa 25%. Die griechischen Schulden werden also nur zu 13% von nicht-griechischen Großbanken getragen. Am meisten auf dem Spiel steht dabei für die FMS - ob man die zählen darf, bleibt fraglich, da die als "Bad Bank" zum Zweck des Schuldenauffangs überhaupt erst 2010 gegründet wurde. Unter den obersten 10 Haupteinzelschuldnern ist diese die einzige nicht-griechische Bank, die einen Anteil an den Schulden hat. Auf die "klassischen" Großbanken entfällt letztlich ein Anteil von weniger als 10%. (BNP, Dexia, Generali, Commerzbank, Société Generale haben in dieser Reihenfolge die größten Anteile; gemeinsam etwa 42%).
Und 4yi; der wirtschaftliche Erfolg Griechenlands baut keineswegs "komplett auf Schulden auf". Wir reden hier von Staatsschulden, und nicht von den Schulden privater Unternehmen - diese sind in Griechenland nicht signifikant mehr oder weniger verschuldet als im Rest der Welt.