@taftan du vermischst hier Dinge die nicht vermischt gehören.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht trotz deinen Ausführungen immer weiter auseinander.
Ja statistisch. Das wirst du ja wohl nicht leugnen wollen.
Vor allem gibt es immer mehr Menschen, die zwar Vollzeit arbeiten, aber von ihrem Lohn nicht leben können.
Auch das wird nur statistisch erfasst.
Und ob jemand von seinem Lohn leben kann, liegt auch immer an seinem Lebensstandart.
Allerdings: "Vom Lohn nicht leben zu können" würde faktisch bedeuten verhungern zu müssen.
Der vorhandene Mindestlohn sichert allerdings ab, dass wenn man Vollzeit arbeitet von seinem Lohn auch leben kann. Klar, wenn man nur Mindestlohn verdient aber Familie mit Kindern hat, dann muss bzw. kann man aufstocken. Das überleben einer Familie zu sichern ist aber nicht die Aufgabe der Wirtschaft, sondern der Staat hat dafür zu sorgen weil es eine Gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Was du ansonsten meinst sind prekäre Arbeissverhältnisse. Diese werden einheitlich als solche erfasst ohne dabei zu berücksichtigen oder zu hinterfragen wieviele von den prekär Beschäftigten freiwillig nur Teilzeit arbeiten weil sie restlich versorgt sind.
Das System ist ungerecht !
Das Leben ist ungerecht !
Wer wenig verdient muss einen Mindestsatz bezahlen, aber wer viel verdient, dem sein Beitrag wird gedeckelt, er zahlt den Höchstbeitrag.
Auch der Mindestsatz ist zumindest bei den Steuern nach unten gedeckelt durch den Steuerfreibetrag der im Moment etwa bei ca. 8000€ liegt.
Das heisst, alle Einkünfte bis 8000€ werden steuerlich nicht erfasst. Erst wenn man 8001 € vedient muss man für 1 € Steuern zahlen. Verdient man 17000€ muss man für 9000€ Steuern zahlen. Und je mehr man verdient umso höher greift der progressive prozentuale Steuersatz bis in die Spitze von 42%
Ich will dir das mal an meinem Beispiel aufzeigen (ich habe mir extra meinen Steuerbescheid aus 2017 hervorgeholt):
Meine Frau und ich hatten 2017 zusammen ein Bruttoeinkommen von knapp über 58000€
Nach Abzug aller Werbungskosten, Sonderausgaben, Pflichtversicherungsbeiträgen, privater Versicherungsbeiträgen usw. blieb ein gemeinsames zu versteuerndes Einkommen von 43432€ übrig. Dieses Einkommen wurde mit 13,75% versteuert.
Also wenn ein Mensch alleine 21716€ verdient muss er abzüglich des Steuerfreibetrags für die darüber stehenden 13716€ 13,75% Steuern zahlen.
Im Spitzensteuersatz sind es 42%
Wenn es Gerechtigkeit geben würde, müssten die Beiträge prozentual für alle gleich sein.
Du findest die Steuerprogression ungerecht? So sprechen eigentlich nur Großverdiener!
Was die Beitragsbemessungsgrenze bei der Sozialversicherung anbelangt stimme ich dir teilweise zu, dass sie ungerecht ist.
Ein anderes Wort für Gerechtigkeit ist Prozent.
Hat jmd. den Spitzensteuersatz erreicht, ca. 55000.- /jahr und verdient aber 5 Mio im Jahr, ist der Steuersatz prozentual verschwindend gering immer viel geringer als von einem Normalverdiener.
Nein, der Prozentsatz zur Versteuerung des Einkommens bleibt ab 55000€ Einkommen bei 42% gleich und ist um ein vielfaches höher wie bei mir, der nur 13,75% Steuern gezahlt hat und ein Normalvediener ist.
Ich war mein ganzes Leben selbstständig.
Selber Schuld! Niemand hat dich zur Selbstständigkeit gezwungen.
Manchmal habe ich auf Grund von Verletzungen nur ca. 800.- im Monat verdient, aber ca. 45 % Krankenkassenbeitrag zahlen müssen.
1. ist das das Risiko der Selbstständigkeit zu der dich niemand gezwungen hat
2. machst du hier eine Milchmädenrechnung auf, nämlich so auf dass sie in dein Konzept passt
Wie ich in meinem 1. Satz oben schon schrieb: "
@taftan du vermischst hier Dinge die nicht vermischt gehören"
Dadurch würde es auch nie leere Kassen geben und auch keine armen Menschen mehr.
Es gibt in Deutschland seit Jahren keine leeren Kassen. Im Gegenteil, der Bundesfinanzminister sowie der Großteil der Landesfinanzminister haben Steuerüberschüsse, die Rentenkasse ist pickepacke voll, so dass die Rente mit 63 finanziert werden kann, die gesetzlichen Krankenkassen und auch die Kasser der Bundesanstalt für Arbeit platzt aus alle Nähten.
Nur bei der Pflegeversicherung sieht es etwas negativ aus, weil die Pflegekosten explodieren.
Und was die armen Menschen betrifft welche du ansprichst, so habe ich dir doch in meinem Beitrag #1018 doch erklärt, dass die Armut in Deutschland zumindest nur statistisch festgestellt und somit nur statistisch festgelegt wird, was aber keine wirkliche Aussagekraft hat was faktische Armut betrifft.
Und der von mir geschätzte H. Heine ergänzte noch sehr treffend:
Hast du jedoch gar nichts, Oh Gott, so lasse dich begraben, denn ein Recht zu Leben haben nur die, die etwas haben.
Heinrich Heine lebte in einer Zeit wo es wirkliche faktische Armut noch gab, weil es keinen Sozialstaat, wie Deutschland heute einer ist, gab.
Heinrich Heine schrieb das in einem völlig anderem historischen Zeitkontext.
Auch hier gilt wieder mein 1. Satz in diesem Beitrag: "
@taftan du vermischst hier Dinge die nicht vermischt gehören"
Wie sagte jesus: Hast du viel, so wird noch viel mehr dazu kommen.
Hast du wenig, so paß auf, dass dir das wenige nicht genommen wird.
Wenn du den Jesus schon bemühst um deine Aussagen (zumindest moralisch) zu untermauern, dann bitte mit Quellenangabe aus der Bibel.
Ich kenne aber folgenden Spruch: "Der Teufel scheisst immer auf den grossen Haufen"