@FIST
Hallo. du kleiner Dichterprinz (und deine kleinen Prinzessinnen),
nach so viel sentimentalem nächtlichem Geschwurbel denke ich, lassen wir zur Abwechselung doch mal wieder den Verstand arbeiten.
Fangen wir mit FISTs kleiner abendlicher Märchenstunde über die arme katholische Kirche an.
Nun denn ... beginnen wir mit der Zerstörung der Illusionen und Mythen, die von unseren "guten" ChristInnen scheinbar immer noch recht inbrünstig geglaubt werden.
Mir kommen die Tränen. Die armen Schlucker um Benedikt ...
Bill Gates, der Gescholtene, wird samt Stiftung auf EUR 50 Milliarden geschätzt.
Die Kirchen
allein in Deutschland verfügen über ein Vermögen von sage und schreibe
500 Milliarden EURO. Bill Gates besitzt also ganze 10% dessen, was allein die deutschen Kirchen besitzen.
M.a. Worten, die Kirchen sind die reichsten Organisationen der Welt. Kirchen sind nichts anderes als Banken mit angeschlossener Predigerabteilung.
Wobei ich die Kirchen (kath. und ev.) insgesamt betrachte, da ich, obwohl evangelisch verwurzelt, nicht einäugig durch die Welt marschiere.
Die Quellen des Reichtums: Mord, Raub, Erpressung ...
Kannst du alles bei Karl-Heinz Deschner nachlesen.
Allein der Altar des Doms von Sevilla: 24 Tonnen geraubtes Indio-Gold. Schätze mal, wie viel Inkas dafür ermordet wurden! Das von den Kirchen konfiszierte Vermögen jeder einzelnen verbrannten Hexe fachte die Gier der Inqusitoren (v.a. Dominkaner) erst so richtig an: der Hexenwahn hatte vor allem materielle Ursachen, es war vor allem ein dickes Geschäft ...
Einfach nur in Google eingeben: "katholische Kirche; Vermögen".
Du wirst staunen, kleiner Dichterprinz
Was wären wir ohne unsere Legenden
Das zweite Märchen: die Kirche gibt und unterstützt.
90% dessen, was das bischöfliche Hilfswerk Miserior so gibt, stammt aus Steuermitteln oder Spenden. Caritas und Diakonie ernähren sich zu 100% von Steuergeldern (und zwar aus dem allgemeinen Steueraufkommen, nicht aus dem Kirchensteueretat). Merke, mein kleiner Dichterprinz: im wenn ein Arbeitsloser zum ALDI (so nennt sich der Hofer glaub ich bei Euch) geht, sein Arbeitslosengeld zu verbraten, zahlt er über die Mehrwertsteuer seinen Caritas-Anteil.
Alles, aber auch alles wird aus Staatsgeldern finanziert: der Kirchenbetrieb mit samt Weihbischöfen, Pröbsten, Priestern, konfessioneller Unterricht, theologische Fakultäten, Kindergärten, Krankenhäusern ... einfach alles
Währenddessen können die Kirchen ihr Vermögen mehren, denn dieses (samt der Zinsen) wird für den laufenden Betrieb gar nicht benötigt. All das Geschwafel, die Kirche müsse sparen, beruht nur darauf, dass die Kirchen wie der Teufel das Weihwasser vermeiden, ihr Vermögen anzugreifen. Obwohl die Angst unberechtigt ist, denn bei einem Ausfall oder Rückgang von Kirchensteuer springt die öffentliche Hand ein und kompensiert das aus dem allgemeinen Steueraufkommen (eines der famosen Ergebnisse der CDU-Alleinregierung von 1957 bis 1961). M.a.W.: ob Du Kirchenmitglied bist oder nicht - in jedem Fall wirst Du zur Kasse gebeten.
Und die Gebäudeerhaltung: erfolgt über die staatliche Denkmalpflege, staatliche Gemeindezuschüsse und Spenden. Die Kirchen rühren dafür kaum einen Cent ihres Vermögens an. Viele Gemeinden sind extrem spendabel, wenn es um die Unterstützung der Gebäudeerhaltung geht (während gleichzeitig Sozialhilfeempfänger schikaniert werden). Die Gemeinden sind übrigens in keiner Weise dazu verpflichtet. Wie auch der Staat (vor allem die Eure "Bundesländer") den Kirchen das Geld nur so in den Rachen schieben. Tja, wer Geld hat, zu dem kommt das Geld (Du glaubst ja nicht, was allein über den bayrischen Landesjugendplan Gelder verschoben werden). Ganz freiwillig. Und es gibt kaum Rechtsgrundlagen für diese Geldverschieberei. Z.T. wird das über ein obskures Gewohnheitsrecht hergeleitet - oder über den "Schaden", den die Kirchen in der Reformationszeit erlitten hätten. (16. Jahrhundert!!).
Aber, aber - du kleiner katholischer Eiferer. Die Kassen des Staates sind unter anderem leer, weil das Geld den geistlichen Herren in den Rachen geschoben wird. Ohne Kirche gäb's das ganze nämlich billiger. Erst mal acht Milliarden Euros für die Priester pro Jahr. Also ich denke, statt die Weihrauchschwenker zu finanzieren, sollte man neue Arbeitsplätze schaffen.
Und auch staatliche Schulen, Kindergärten kommen im Schnitt um 20% billiger als kirchliche.
Keine Angst, Märchenprinz: Es ist trotzdem genug Geld da, um Reisen von Benedikt weiter zu finanzieren.
Denn Leute wie Du scheinen ja auf dieses weihevolle Gesülze Wert zu legen.
Wobei auch hier den Löwenanteil selbstverständlich der jeweilige Staat zahlt, in den der Papst einzufallen gedenkt. Was für Ländern wir Deutschland kein Problem ist. Zur Not lässt man sich dann eben Harz 5 einfallen ("nur noch die Beerdigungskosten von Arbeitslosen werden übernommen"). Aber arme Länder - die müssen da natürlich auch ran. Da kennt die Kurie kein Erbarmen. Was glaubst Du, wo die Militärdiktatoren und Latifundienbesitzer eines armen Staates sich das Geld für die glamouröse Papst-Show dann stehlen? Na?
Dafür gibt's dann warme, salbungsvolle Sprüche des "heiligen Vaters" im Armenviertel vor laufender Kamera.
Das sind einige (wenige) Fakten zu Deiner kleinen Märchenstunde von gestern Abend.
LG
radha