Ein Einblick hinter die Maske.....

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Auf mich wirken die Eingangstexte so als sei jemand noch nicht bereit die volle Verantwortung für sich und seine Gefühle, Masken oder was auch immer zu übernehmen.

Eher klingt es nach dem kindlichen bedürftigen Ich das von jemand anderen gerettet werden möchte.

Ich kann zwar gut verstehen, dass es angenehm ist ein Gegenüber zu haben dass uns so annimmt wie wir sind, aber letztlich ist das allein nicht der Schlüssel um aus dieser „Problematik“ auszusteigen. Zum anderen machen wir uns damit abhängig von anderen, statt uns selbst das zu geben was hier von einer anderen Person eingefordert wird.
Überhaupt klingt der Text zwar sehr gefühlvoll und aufrichtig, aber eben auch fordernd Verantwortung abgebend und dem anderen aufbürdend. Ich fände es wichtiger selbst gut für sich zu sorgen, ganz unabhängig davon ob im Außen jemand ist, der uns darin bestätigt. Jegliche Unterstützung und Annahme von Außen ist zwar schön und gut, aber letztlich trage ich allein die Verantwortung für mich.

Zu den Masken frage ich mich was genau damit gemeint sein soll.

Die ganze Persona heißt ja übersetzt Maske. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist die ganze Persönlichkeit eine Maske des wahren Selbst oder der wahren Natur, und lediglich ihr Ausdruck.

Innerhalb dessen jedoch kann man zwischen entfremdeten und authentischen Ich unterscheiden.

Das authentische Ich ist für mich ein reifes, erwachsenes geheiltes Ich, das man im Laufe des Lebens entwickeln kann. Weg von dem was die Eltern und die Gesellschaft uns durch Erziehung und Sozialisierung, Gruppenzwang etc. lehrten, hin zum authentischen SELBSTausdruck.
Dieses reife Ich ist in der Lage Projektionen zu erkennen und zurückzunehmen, die volle Verantwortung für sich und seine (kindlichen) Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen, ihnen Raum und Heilung zukommen zu lassen, und seine destruktiven Triebe anzunehmen statt auszuleben.

Bezüglich des sich-offen-Zeigens, sehe ich es so wie es einige bereits schrieben.
Rollen kann man ganz bewusst einnehmen und auch wieder ablegen. Sie können aber müssen keineswegs nicht authentisch und maskenhaft sein. Es gehört zum Leben dazu Mutter, Vater, Partner, Freund, Rolle im Berufes etc. zu „spielen“ / sein. Bestenfalls so authentisch wie möglich.

Bewusstes Lügen, Täuschen und Betrügen für eigene Profitzwecke hingegen wäre für mich schon eher eine Art Maske die zu überdenken sinnvoll wäre, um an Authentizität zu gewinnen.

Andersrum der empathielose Mensch zum Beispiel, der sich zwar offen auslebt, und das nicht hinter einer sog. Maske verbirgt, trägt für mein Verständnis immer noch eine Maske, weil hier nicht das geheilte authentische Ich wirkt, sondern immer noch die Entfremdung von den eigenen Wurzeln des Selbst. Der geschlagene Junge, der als Nazi in einer Gang offen in seiner Gewaltbereitschaft andere Leute verrtrümmert, ist nicht authentisch sondern heilungsbedürftig. Diesbezüglich von seinem authentischen Selbst weit entfernt.

Ohne Maske authentisch sein heißt für mich also nicht, dass ich jede Regung, egal woher sie kommt, aus (Hab)Gier, Besitzdenken, Machtgelüste, Zerstörungswut, oder sonstige destruktiven Triebe einfach auslebe, und mich damit offen zeige, und dabei nur vermeintlich keine Maske trage.

Ich trage die Maske hinsichtlich des Unerlösten, Nicht-geheilten in mir und lebe damit ein unauthentischen Selbst. Zumindes solange ich mir dessen nicht bewusst werde, und mich dem widme.

Ein Mensch der wirklich reif und erwachsen ist (oder wird, es darf ein Prozess sein und bleiben, und ist zu keiner Zeit ein Muss), ist sich Selbst so nah, dass er diese Begierden und destruktiven Anteile entweder gar nicht mehr hat, oder aber wenn sie auftauchen konstruktiv heilsam für sich und andere damit umgehen kann.
Das freie Ausleben dessen ist ein klares Zeichen von Unreife, wie man es von Teenagern in der Pubertätsphase kennt, über dessen Entwicklungsstadium derjenige offensichtlich innerlich nicht hinausgekommen ist. Er hält diese Rebellion (die sich imgrunde immer noch gegen die Eltern richtet) für große Freiheit und Unabhängigkeit, und bemerkt die Fessel seiner kindlichen Vergangenheit nicht.

Die andere Variante wäre die doppelte Maske eines Empathielosen, egozentrischen Menschen, der eine freundliche Maske aufsetzt, um zu bekommen was er will. Der Nazi verschafft sich durch freundliche Gesten Zugang, um sich danach wild auszutoben. (Sorry, mir ist kein anderen Beispiel eingefallen gg)

Maske liegt da für mich also viel tiefer, als an der Oberfläche eines ungenierten freien Ausdrucks, ob es da um Gefühle, Befindlichkeiten oder sonstigem geht.


Wer sich selber spürt und mit sich im reinen ist, bzw. je mehr dies ein Mensch ist, desto authentischer (=mit sich eins) ist er, und desto weniger lebt er die obige ausbeuterische, menschenverachtende, oder sonstige Destruktivitäten aus.
Das funktioniert wiederum nur, wenn das Ich stark genug ist diesen inneren Ausgleich zu schaffen, durch Rücknahme der Projektionen und Heilung kindlicher Verletzungen.

Dann ist es selbstverständlich innere Regungen/Aspekte zu regulieren und zu heilen, so dass es mir leicht fällt, authentisch zu sein, und es keine Maske in diesem Sinne bedarf, um mit mir und meiner Umwelt menschlich und weniger selbstbezogen/zerstörerisch umzugehen, egal ob in Beruf, Familie, Freundeskreis etc..


Das hast du wunderbar ausgedrückt!
Danke! :)
 
Habe zugegebener Weise noch nicht alles lesen können aber mag zu unserem "Maskenball" auch mal meinen Senf dazugeben...:)

Maske ist ja nicht gleich Maske. Es gibt jene, welcher wir uns zu jeder beliebigen Zeit und Situation bedienen können. Die Gründe dafür sind individuell und können grundverschieden sein. Diese Art von Maskerade ergreifen wir bewusst und willkürlich. Doch es gibt eben noch jene Masken, die sich schon während unserer Kindheit zu uns gesellen, fernab von unserem kindlichen Bewusstseins legen Sie sich nieder, in unserem Kern, unserem Wesen und unserem Selbst. Ich würde noch nicht einmal sagen, dass es sich hierbei schon um vollendete Masken handelt, vielmehr um einen anfänglichen Schleier der sich sanft und beschützend auf die Bereiche unserer kindlichen Seele legt, welche es zu beschützen gilt. Je nachdem, wie sich dieser Schleier im Laufe der Zeit schützend über uns gebären muss, desto mehr nimmt er Form in uns an und ziert als Maske irgendwann diesen "vorbelasteten" Anteil unsere Seele.

Nehmen wir mich:
Geboren von einer Frau, die sich zeitlebens und nach wie vor, nicht in das Wesen ihrer Kinder einfühlen kann. Etwa um meinen 3. Geburtstag herum soll ich meiner Oma ins Ohr geflüstert haben: " Omaaaa...bitte lasst mich hier sein, Zuhause bin ich immer ganz allein!" Solange ich "denken" kann, widme ich meinen Großeltern den wahren Elternaspekt zu, sie gaben mir ein Heim und haben mich als ihr 6. Kind großgezogen. Worauf ich aber hinaus möchte: Ich trage eine unwahrscheinliche Angst vor dem Verlassenwerdens in mir. Dieser Wunde schreibt man wohl die Maske der Abhängigkeit zu und jaaa, auf emotionaler Ebene muss ich mir das leider eingestehen. Ich mache mich von den wenigen, mir bedeutsamen, Menschen emotional doch sehr abhängig. Ganze Welten würde ich für jene durchstreifen und merke immer mehr, dass ich die Wichtigste dabei stets missachtet habe und das ist meine
eigene kleine Welt, mich Selbst!


Wir alle tragen Masken, und es kommt der Zeitpunkt, an dem wir sie nicht mehr abnehmen können, ohne dabei Stücke unserer Haut mit abzutrennen.
(Andre Berthiaume)
 
ich hab grad nochmal den text gelesen und mal reflektiert und frage mich nach dem sinn. denn mir passierten diese begegnungen auch schon. da gibt es menschen....die wünschen sich das sie trotz ihrer "schutz"masken erkannt werden. und wenn sie dann mal erkannt werden könnten, dann können diese es oft nicht zulassen. d.h....auf der einen seite sind sie berührt anders wahrgenommen zu werden, andererseits tun sie fast alles dafür die masken weiterhin zu wahren oder zu festigen und bekommen eigentlich nicht mal mit wie sie den anderen noch mehr weg stossen.

meine frage: was wünscht sich derjenige also? er kann/will weder zulassen, nur parallel dazu seine masken auch nicht akzeptieren. liegt die hoffnung darin.... das jemand die "maske" liebt und diese als entschuldigung für diverses verhalten dient? weil der andere "eigentlich" wissen könnte. .. das dahinter ein ganz anderes wesen steckt?

mir ist bewußt geworden....das ich genau diese art von mann immer wieder angezogen habe, unbewußt ein teil mit übernommen hatte und ich kam zur einsicht... ich will keine er-retterin sein. denn auch ich muss aus der opferhaltung raus treten und verantwortung übernehmen. entweder um mich selbst zu befreien oder die masken als teil von mir zu akzeptieren.

nur....sich abgelehnt zu fühlen weil ein anderer diese verantwortung nicht übernehmen möchte. hmmmmm... (n)
 
ich hab grad nochmal den text gelesen und mal reflektiert und frage mich nach dem sinn. denn mir passierten diese begegnungen auch schon. da gibt es menschen....die wünschen sich das sie trotz ihrer "schutz"masken erkannt werden. und wenn sie dann mal erkannt werden könnten, dann können diese es oft nicht zulassen. d.h....auf der einen seite sind sie berührt anders wahrgenommen zu werden, andererseits tun sie fast alles dafür die masken weiterhin zu wahren oder zu festigen und bekommen eigentlich nicht mal mit wie sie den anderen noch mehr weg stossen.

meine frage: was wünscht sich derjenige also? er kann/will weder zulassen, nur parallel dazu seine masken auch nicht akzeptieren. liegt die hoffnung darin.... das jemand die "maske" liebt und diese als entschuldigung für diverses verhalten dient? weil der andere "eigentlich" wissen könnte. .. das dahinter ein ganz anderes wesen steckt?


Nun ja, die Maske dient dem Schutz und wenn man sich wünscht, endlich mal gesehen zu werden, hat man doch gleichzeitig Angst davor, verurteilt zu werden, wenn man gesehen wird.
Das ist dann so eine Art Tauziehen zwischen Sehnsucht und Angst.
 
Nun ja, die Maske dient dem Schutz und wenn man sich wünscht, endlich mal gesehen zu werden, hat man doch gleichzeitig Angst davor, verurteilt zu werden, wenn man gesehen wird.
Das ist dann so eine Art Tauziehen zwischen Sehnsucht und Angst.
Glaube diesen Menschen fehlt meist das Vertrauen um die Masken abzulegen- da ist es dann egal, wer was dahinter sieht. Viele schlechte Erfahrungen haben dazu geführt, dass ein Schutz benötigt wurde und diese Menschen erwarten weiterhin schlechtes zu erleben. Ihnen fehlt jegliche Hoffnung, jedes Vertrauen in andere, in sich selbst und eine bessere Zukunft. Es sind Menschen die von sich selbst sagen, schon viele Chancen verpasst zu haben. Und sie werden weiterhin ihre Chancen verpassen, da sie nicht daran glauben. Das hat mit ihnen selbst zutun und meistens sind diejenigen unter uns, die hinter die Maske gesehen haben, nicht die ersten gewesen. Vor uns gab es eine ganze Reihe anderer Menschen, die hoffnungsvoll auf so einen Masken- Menschen zugegangen sind und ebenso abblitzten. Das passiert nicht nur in der Liebe, sondern auch jeden Tag im Alltag, wenn wir gesehen werden wollen und es aber nicht werden, weil der andere sich selbst nicht sieht und es ist durchaus schmerzhaft.
 
hmmmm....da magst du wohl recht haben. nur wenn man immer wieder positive erfahrungen möchte, erkennt und dennoch nicht zuläßt.....wie will sich dann etwas ändern? nunja....für mich stand jedenfalls fest, ich trage es nicht mehr mit. ich hatte mich ja nicht umsonst aus ähnlichen alten strukturen befreit. und irgendwann muss jeder seine entscheidungen treffen WAS er nun möchte. und egal wie diese ausfällt. ...dazu stehen. und den anderen halt "lassen".

erst die positiven erfahrungen, das einlassen und annehmen....gaben mir das vertrauen.

Nun ja, die Maske dient dem Schutz und wenn man sich wünscht, endlich mal gesehen zu werden, hat man doch gleichzeitig Angst davor, verurteilt zu werden, wenn man gesehen wird.
Das ist dann so eine Art Tauziehen zwischen Sehnsucht und Angst.
 
nur wenn ich ständig eine maske trage.... wer hat dann eigentlich diese schlechten erfahrungen mit-verursacht? hätte man diese wirklich immer gemacht wenn man sich so gezeigt hätte wie man ist? meine antwort lautet...nein, nicht unbedingt. denn heute lebe ich in einem privaten umfeld welches ähnlich tickt. es ergab sich auf ganz "natürliche" weise wo ich sein kann wie mir ist. mit allen höhen und tiefen, vorzügen und macken.... weil das grundverständnis ähnelt.
Glaube diesen Menschen fehlt meist das Vertrauen um die Masken abzulegen- da ist es dann egal, wer was dahinter sieht. Viele schlechte Erfahrungen haben dazu geführt, dass ein Schutz benötigt wurde und diese Menschen erwarten weiterhin schlechtes zu erleben. Ihnen fehlt jegliche Hoffnung, jedes Vertrauen in andere, in sich selbst und eine bessere Zukunft. Es sind Menschen die von sich selbst sagen, schon viele Chancen verpasst zu haben. Und sie werden weiterhin ihre Chancen verpassen, da sie nicht daran glauben. Das hat mit ihnen selbst zutun und meistens sind diejenigen unter uns, die hinter die Maske gesehen haben, nicht die ersten gewesen. Vor uns gab es eine ganze Reihe anderer Menschen, die hoffnungsvoll auf so einen Masken- Menschen zugegangen sind und ebenso abblitzten. Das passiert nicht nur in der Liebe, sondern auch jeden Tag im Alltag, wenn wir gesehen werden wollen und es aber nicht werden, weil der andere sich selbst nicht sieht und es ist durchaus schmerzhaft.
 
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nur wenn ich ständig eine maske trage.... wer hat dann eigentlich diese schlechten erfahrungen mit-verursacht? hätte man diese wirklich immer gemacht wenn man sich so gezeigt hätte wie man ist? meine antwort lautet...nein, nicht unbedingt. denn heute lebe ich in einem privaten umfeld welches ähnlich tickt. es ergab sich auf ganz "natürliche" weise wo ich sein kann wie mir ist. mit allen höhen und tiefen, vorzügen und macken.... weil das grundverständnis ähnelt.
Natürlich ist ein Großteil selbstverschuldet. Wer Masken trägt trifft automatisch oft auf Menschen, bei denen er sie benötigt oder auch auf solche, die sich von ihnen blenden lassen. Das eine zieht das andere an. Doch der Schutz entstand meistens in der Kindheit und nicht erst im Erwachsenenalter, so dass die Zusammenhänge nicht reflektiert werden können. Wenn Vertrauen nie erfahren wurde, wie soll derjenige wissen was das ist? Ich glaube jeder ist der Erschaffer seiner eigenen Welt und wenn es in den Welten dieser Menschen kein Vertrauen gibt, werden sie das auch niemals erfahren oder ERKENNEN, bzw. wertschätzen wenn es ihnen entgegen gebracht wird.
 
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