Eckhart Tolle

Ich lobe ET zwar nicht in den Himmel, aber das Thema Wut finde ich sehr interessant, weil ich früher wirklich verdammt wütend werden konnte. Heute ist es erstens nicht mehr so krass, und v.a. ist es extrem selten geworden. So richtig eigentlich höchstens 2mal pro Jahr. Und das hat definitiv damit zu tun, dass ich bewusster bin als damals, mich selbst besser kenne und v.a. dass ich auch "das Außen" und andere Menschen besser verstehe und kaum anzukratzen bin. Eher von Situationen und eigenes Versagen als von anderen Personen.

Weißt du, ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, wie es um deine Wut steht. Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass du mit deinen Techniken die Wut verhinderst. Deshalb frage ich ja, wie du (ihr) konkret mit der Wut umgeht. Wirkliche Fortschritte sehe ich eigentlich erst dort, wo überhaupt keine Wut mehr entsteht. Wie gesagt, ein Erleuchteter kennt keine Wut. Genausowenig, wie er sexuelles Begehren kennt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine mit dem anderen unmittelbar zusammenhängt.
 
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Weißt du, ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, wie es um deine Wut steht. Ich kann mir aber einfach nicht vorstellen, dass du mit deinen Techniken die Wut verhinderst. Deshalb frage ich ja, wie du (ihr) konkret mit der Wut umgeht. Wirkliche Fortschritte sehe ich eigentlich erst dort, wo überhaupt keine Wut mehr entsteht. Wie gesagt, ein Erleuchteter kennt keine Wut. Genausowenig, wie er sexuelles Begehren kennt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine mit dem anderen unmittelbar zusammenhängt.

Nein, ich habe ja keine Techniken. Ich räume sozusagen psychisch auf, versuche gewisse Muster und Überzeugungen zu lösen. Und ich habe einfach viel gelernt was Ursachen angeht und weiß, dass sich die Wut nie gegen das Richtige richtet. Daher ist es schon so, dass ich eben insgesamt deutlich gelassener bin als ich es früher war und ich war auch da kein Choleriker oder so. Wenn ich aber mal wütend werde, verhindere ich gar nichts. Es ist eben nur einfach selten.

Was Erleuchtete und Wut angeht, bzw. sexuelles Begehren... Du darfst nicht den menschlichen Ausdruck mit "dem" verwechseln was da erleuchtet ist. Der Körper, die Persönlichkeit, funktionieren ja nach wie vor auf sehr ähnliche Art und Weise wie wir es auch tun. Es ist nur ein bisschen so, als sei da eine Öffnung zum Absoluten, fast ein bisschen wie ein Körper der das Erleuchtete channelt sozusagen, und das Absolute nimmt keinen großen Anteil an dem was geschieht. Aber das heißt nicht das nichts geschieht. Ein Erleuchteter, dessen "menschlicher Ausdruck", kann also genauso Sex haben oder Wutausbrüche oder was auch immer, wie jeder andere auch. In der Regel besteht daran kein großes Interesse, aber dass muss nicht so sein. Osho etwa... der war schon echt. Aber er war als menschlicher Ausdruck trotzdem ziemlich exzentrisch. Von S.N.Maharaj ist bekannt, dass er ein sehr starker Raucher war. Darauf angesprochen meinte er, er sehe keinen Sinn darin, dem Körper zu verweigern was der wünscht... gewisse Angewohnheiten... Deine Vorstellung eines Erleuchteten ist vielleicht ein bisschen zu sehr dem Klischee verhaftet, dass da jemand ewig meditierend in einer Höhle sitzt oder sowas. Eckhart Tolle lebt z.B. in einer Beziehung, zumindest war das noch vor einigen Jahren der Fall. Die kann natürlich platonisch sein, aber möglicherweise eben auch nicht. Insgesamt schwindet das Interesse an Weltlichem, das ist wohl wirklich so. Aber es muss nicht schlagartig aufhören und es gibt keine Regeln oder Gesetze wie das Verhalten eines Erleuchteten sein müsse.

VG,
C.
 
Nein, ich habe ja keine Techniken. Ich räume sozusagen psychisch auf, versuche gewisse Muster und Überzeugungen zu lösen. Und ich habe einfach viel gelernt was Ursachen angeht und weiß, dass sich die Wut nie gegen das Richtige richtet. Daher ist es schon so, dass ich eben insgesamt deutlich gelassener bin als ich es früher war und ich war auch da kein Choleriker oder so. Wenn ich aber mal wütend werde, verhindere ich gar nichts. Es ist eben nur einfach selten.

Was Erleuchtete und Wut angeht, bzw. sexuelles Begehren... Du darfst nicht den menschlichen Ausdruck mit "dem" verwechseln was da erleuchtet ist. Der Körper, die Persönlichkeit, funktionieren ja nach wie vor auf sehr ähnliche Art und Weise wie wir es auch tun. Es ist nur ein bisschen so, als sei da eine Öffnung zum Absoluten, fast ein bisschen wie ein Körper der das Erleuchtete channelt sozusagen, und das Absolute nimmt keinen großen Anteil an dem was geschieht. Aber das heißt nicht das nichts geschieht. Ein Erleuchteter, dessen "menschlicher Ausdruck", kann also genauso Sex haben oder Wutausbrüche oder was auch immer, wie jeder andere auch. In der Regel besteht daran kein großes Interesse, aber dass muss nicht so sein. Osho etwa... der war schon echt. Aber er war als menschlicher Ausdruck trotzdem ziemlich exzentrisch. Von S.N.Maharaj ist bekannt, dass er ein sehr starker Raucher war. Darauf angesprochen meinte er, er sehe keinen Sinn darin, dem Körper zu verweigern was der wünscht... gewisse Angewohnheiten... Deine Vorstellung eines Erleuchteten ist vielleicht ein bisschen zu sehr dem Klischee verhaftet, dass da jemand ewig meditierend in einer Höhle sitzt oder sowas. Eckhart Tolle lebt z.B. in einer Beziehung, zumindest war das noch vor einigen Jahren der Fall. Die kann natürlich platonisch sein, aber möglicherweise eben auch nicht. Insgesamt schwindet das Interesse an Weltlichem, das ist wohl wirklich so. Aber es muss nicht schlagartig aufhören und es gibt keine Regeln oder Gesetze wie das Verhalten eines Erleuchteten sein müsse.

VG, C.

Das Ziel hast du erst dann erreicht, wenn in dir keinerlei Wut mehr aufsteigt, egal, was dir widerfährt.

Und das Zweite hört sich für mich eigentlich nur wie langweilige Religion an. Offensichtlich brauchtst du immer noch solche Vorstellungen, weil du Angst vor dem Sprung ins kalte Wasser hast. Es ist nichts anderes als eine Flucht in die Religion. Deine Meinung über Osho kann ich auch nicht teilen. Er hatte zwar einige gute und kreative Ansätze, aber ich glaube, er war auch ein ziemlicher Heuchler. Außerdem glaube ich, dass es sehr wohl ziemlich eindeutige Kennzeichen für sogenannte Erleuchtete gibt, auf die ich aber nicht weiter eingehen möchte.

Meine Vorstellungen über Erleuchtete gehen keineswegs in die Richtung, dass jemand sich in eine einsame Höhle zurückzieht. Dies wäre nur eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit sehe ich darin, dass er sein Leben ganz normal weiterlebt, so wie er es bisher getan hat. Eine gute Möglichkeit sehe ich auch darin, dass er sein Wissen an andere weitergibt. Und wenn jemand ein starker Raucher ist, dann ist er eigentlich nur ein armer Schlot. Jemand, der so unbewusst und abhängig ist, den kann ich eigentlich nur bedauern, aber keinesfalls als Vorbild betrachten. Jemand der immer noch Wutausbrüche hat, ist Lichtjahre von jeder Erleuchtung entfernt. Wenn ich so etwas lese, dann frage ich mich, welche Vorstellungen du von Erleuchteten hast. Wenn du mir solche Vorbilder präsentierst, dann kann ich das wirklich nicht ernst nehmen. Genau so wenig, wie jemand, der immer noch seinen sexuellen Begierden hinterher läuft.
 
Das Ziel hast du erst dann erreicht, wenn in dir keinerlei Wut mehr aufsteigt, egal, was dir widerfährt.
Es kann aufsteigen was will... das heißt nichts. "Das was man ist" ist nur nicht mehr davon beeindruckt.


Und das Zweite hört sich für mich eigentlich nur wie langweilige Religion an. Offensichtlich brauchtst du immer noch solche Vorstellungen, weil du Angst vor dem Sprung ins kalte Wasser hast. Es ist nichts anderes als eine Flucht in die Religion.
Ich weiß nicht mal was Du immer mit Religion hast... Und erzähl mir doch nichts von Angst vor dem Sprung ins kalte Wasser, als wenn Du schon gesprungen oder wie auch immer im Wasser gelandet wärst. Irgendwie ist genau das an Dir so faszinierend, dass Du anderen fast vorwurfsvoll entgegentrittst, weil sie "das" nicht wollen, "dieses" nicht können, "jenes" noch nicht erreicht haben und v.a. ein paar Dinge anders sehen. Es ist doch simpel... Wenn Deine Theorie richtig sein sollte, dann sehe ich keinen Grund, warum Du nicht schon geschafft haben müsstest was Du anstrebst. Solange wie Du Dich mit dem Thema schon beschäftigst, da sollte es eigentlich möglich sein. Wäre ich davon überzeugt, Enthaltsamkeit pflastere mir den Weg ins Paradies, dann wäre ich mit Sicherheit enthaltsam. Und wenn ich es wäre und nichts geschieht, würde ich wohl meinen Irrtum vor mir eingestehen und weiter forschen. Würde ich es nicht schaffen enthaltsam zu sein, fehlt offensichtlich immer noch etwas Entscheidendes.... Und das ist das Wissen und verstehen der eigenen Psyche. Was führt denn dazu, dass Du es nicht im Griff hast, Opti? Wäre es vielleicht doch möglich, dass die Lösungen für einige Deiner Probleme im eigenen Bewusstsein zu finden sind anstatt der Physis??

Deine Meinung über Osho kann ich auch nicht teilen. Er hatte zwar einige gute und kreative Ansätze, aber ich glaube, er war auch ein ziemlicher Heuchler. Außerdem glaube ich, dass es sehr wohl ziemlich eindeutige Kennzeichen für sogenannte Erleuchtete gibt, auf die ich aber nicht weiter eingehen möchte.
Das ist nur Glaube. Erleuchtete sind in ihrem Ausdruck eher freier als begrenzter als der "Normalsterbliche". Abgesehen davon hat man es eben wirklich immer nur mit einem menschlichen Ausdruck zu tun, genau wie man selbst einer ist. Das was erleuchtet ist... ist NICHT die Person. Das geht nicht. Beschäftige Dich vielleicht mal mehr mit den inneren Zusammenhängen, als an äußere Merkmale zu glauben, nur weil Du das irgendwo gelesen hast.

Meine Vorstellungen über Erleuchtete gehen keineswegs in die Richtung, dass jemand sich in eine einsame Höhle zurückzieht. Dies wäre nur eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit sehe ich darin, dass er sein Leben ganz normal weiterlebt, so wie er es bisher getan hat. Eine gute Möglichkeit sehe ich auch darin, dass er sein Wissen an andere weitergibt. Und wenn jemand ein starker Raucher ist, dann ist er eigentlich nur ein armer Schlot. Jemand, der so unbewusst und abhängig ist, den kann ich eigentlich nur bedauern, aber keinesfalls als Vorbild betrachten. Jemand der immer noch Wutausbrüche hat, ist Lichtjahre von jeder Erleuchtung entfernt. Wenn ich so etwas lese, dann frage ich mich, welche Vorstellungen du von Erleuchteten hast. Wenn du mir solche Vorbilder präsentierst, dann kann ich das wirklich nicht ernst nehmen. Genau so wenig, wie jemand, der immer noch seinen sexuellen Begierden hinterher läuft.
Ich kann Dir sagen, welche Vorstellung ich von Erleuchteten habe... Ich habe eben gar keine bestimmte. Ich weiß, dass sie genauso wenig wie sonst wer in irgendwelche Kategorien fallen. Und was das Rauchen angeht... Deshalb gleich zu denken, jemand wie S. N. Maharaj sei nicht "erleuchtet" ist wirklich ein bisschen sehr oberflächlich und Klischeedenken.

Langsam wird diese Diskussion lächerlich und mir ein bisschen zu oberflächlich. Ständig geht es Dir nur um irgendwelche äußeren Merkmale oder vermeintliche Bedingungen... Denke mal, ich verabschiede mich hiermit aus diesem Thread.

VG,
C.
 
Hallo Condemn

Ich habe mich gerade mit dem achtfachen Pfad Buddhas beschäftigt und hierbei speziell mit der rechten Anstrengung. Ich möchte einmal beschreiben, was mir dabei eingefallen ist. Auf deinen letzten Beitrag gehe ich später ein.

Rechte Anstrengung

Buddha: "Was aber. ihr Mönche, ist rechte Anstrengung? Da erweckt der Mönch in sich den Willen, unaufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden, unaufgestiegene heilsame Dinge zu erwecken, aufgestiegene heilsame Dinge festzuhalten und nicht schwinden zu lassen, sondern zum Wachsen und Gedeihen und zur vollen Entfaltung zu bringen. Und er müht sich ab, bietet alle Willenskraft auf, treibt seinen Geist an und kämpft."

Buddha unterscheidet also zwischen vier Anstrengungen:

  • Anstrengung zur Vermeidung unheilvoller Dinge
  • Anstrengung zur Überwindung unheilvoller Dinge
  • Anstrengung zur Erweckung heilvoller Dinge
  • Anstrengung zur Erhaltung heilvoller Dinge

Was hat man unter der Anstrengung zur Vermeidung unheilvoller Dinge zu verstehen? Richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf Dinge, die wir Begehren, so sollen wir keine Anstrengung unternehmen, diesem Begehren nachzugehen. Dies kann man am Beispiel des sinnlichen Begehrens sehr deutlich machen. Die Erotik ist eine Kraft, die uns immer wieder in ihren Bann zieht und Begehren in uns hervorruft. Dieses Begehren führt dazu, dass wir uns permanent mit erotischen Phantasien beschäftigen. Unsere ganze Konzentration richtet sich darauf, diese Wünsche in der Realität ausleben zu können. Dabei sind unsere Wünsche so zahlreich, dass sie fast unser ganzes Denken in Anspruch nehmen, ohne daß wir dabei die negativen Folgen unseres Handelns bedenken. Wir werden regelrecht süchtig nach erotischen Abenteuern. Buddha empfiehlt uns, solche Gedanken zu vermeiden, sie gar nicht erst in uns aufsteigen zu lassen. Sobald sich also ein erotischer Wunsch in uns meldet, sollte man ihn einfach ignorieren und nicht weiter verfolgen. Er wird also im Keim erstickt. Dadurch nimmt man ihm die Kraft, zur Lawine anzuwachsen, die unser ganzes Sein beherrscht.

Wenn ich diesen Gedanken weiterspinne, dann stelle ich mir die Frage, ob diese Vermeidungsstrategie, die, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, im Bereich der erotischen Wünsche sehr hilfreich ist, nicht auch sehr hilfreich sein kann, um negative Emotionen gar nicht erst aufsteigen zu lassen. Es könnte also sein, dass du mit deiner Behauptung vollkommen im Recht bist. Ich kann dieses nicht beurteilen, weil ich diesbezüglich keine Erfahrungen gemacht habe. Ich kenne allerdings den Zustand, in dem keinerlei Wut und Aggressionen mehr vorhanden sind, sehr gut. Aber ich hatte seinerzeit keine spezielle Anstrengung unternommen, um diesen Zustand zu erreichen. Er stellte sich einfach von selber ein. Nicht über Nacht, aber im Laufe der Monate.
 
Ich mache dies einmal an einem Beispiel deutlich. Irgendetwas macht uns wütend. Wir reagieren darauf mit Wut. Auf diese Reaktion haben wir keinen Einfluss. Wir können gewissermaßen in einem zweiten Schritt bewusst auf diese Wut reagieren. Wir können versuchen, sie mental in irgendeiner Weise zu beeinflussen, sie zu manipulieren. Ich habe das Gefühl, dies entspricht nur einer Flucht, um der Wut irgendwie zu entfliehen.
Beim Selbstverwirklichten entsteht aber überhaupt nicht erst die Wut. Er kennt so etwas gar nicht. Man kann ihn gewissermaßen gar nicht psychisch verletzen, weil er keine Angriffsfläche dafür besitzt. Wo findet dort also die von dir erwähnte Bewusstheit statt? Die Bewusstheit findet eigentlich nur in der Form statt, dass er notiert, dass ihn die Situation, die ihn früher vielleicht sehr wütend gemacht hätte, heute nicht mehr wütend macht. Was sollte sonst noch passieren?
Hallo!

Grade erst entdeckt... Wie hast Du so schön geschrieben, ich verstehe, dass Du so denkst, aber dem ist nicht so...

Wut basiert auf Schmerz, den wir durch eine Erfahrung welcher Art auch immer in uns tragen. Energetisch ist es so, dass er sowohl als Block in unseren Chakren als auch im Energiefeld (Aura) sitzt. Und ebenso im Körper.

Es mag ein Weg sein zu denken, okay, das hat mich damals mal verletzt aber das muss es ja heute nicht mehr. Oft wird dann auch noch Pseudo-Bewusstsein mit eingeworfen unter dem Motto "mir ist klar, dass die andere Person mich nicht meint, denn so wie ich Schmerz in mir habe hat sie es auch". Zum Todlachen. Aber mehr auch nicht...

Wer übrigens zu oft seine Wut nach unten drückt, sprich die Galle runterschluckt obwohl sie ihm eigentlich hoch kommt, der muss sich nicht wundern, wenn er mal Probleme mit selbiger bekommt. An dieser Stelle einen zynisch klingenden Gruß der guten Besserung an den Dalai Lama, der grade wegen einer Gallen-OP im Krankenhaus liegt. Bewusstsein und Spiritualität ist nicht alles.

Schmerz kann man erlösen, indem man ihn nach außen bringt. Er ist ohnehin da. Warum so tun, als wäre er nicht. Man nehme ein Kissen oder einen Sandsack oder schreie einen Baum an bis die Blätter runter fallen. Völlig egal. Der Schmerz MUSS nach draußen, ansonsten manifestiert er sich in anderer Form in uns. In Forum von Krankheit, die am Ende in den meisten Fällen auch mit Schmerz verbunden ist. So kommt er auf jeden Fall in unser Bewusstsein...

Ist Schmerz fort, gibt es keine Reaktion mehr von uns. Es ist nichts mehr da zu steuern, es ist nichts da zum beobachten, es ist nichts mehr da zum Loslassen. Und hinzu kommt, dass die Resonanz in uns fort ist, Gespräche also von da an auch ganz anders verlaufen. Denn unterm Strich laufen wir unser Leben lang Slalom um diesen Schmerz umzu. Blos nicht dies oder das sagen, denn das könnte die andere Person ja verletzen, dann kommt das wieder zu mir zurück, wenn ich dies tue passiert das usw. Glaubenssätze. Sie verschwinden zusammen mit dem Schmerz. Versprochen.

Es gibt noch viel zu tun. Es gibt noch viel zu lernen...

Gruß
Andreas
 
Schmerz kann man erlösen, indem man ihn nach außen bringt. Er ist ohnehin da. Warum so tun, als wäre er nicht. Man nehme ein Kissen oder einen Sandsack oder schreie einen Baum an bis die Blätter runter fallen. Völlig egal. Der Schmerz MUSS nach draußen, ansonsten manifestiert er sich in anderer Form in uns. In Forum von Krankheit, die am Ende in den meisten Fällen auch mit Schmerz verbunden ist. So kommt er auf jeden Fall in unser Bewusstsein...

Wenn's so einfach wäre, dann wäre es schön. Aber ich glaube nicht, dass es so einfach ist. Hinter dem Schmerz liegen tiefverwurzelte psychische Strukturen, zumindest hinter einem Teil des Schmerzes, die sich nicht so einfach auflösen lassen. Manche Ursachen sind gar unbewusst, so daß ich nicht einmal die Möglichkeiten habe, sie mir bewusst zu machen. Manche Schmerzen kann man wahrscheinlich durch spirituelle Techniken wesentlich besser beseitigen, als dadurch, dass ich meinen Aggressionen freien Lauf lasse. Spirituelle Wege brauchen allerdings ihre Zeit. Und schließlich bedenke man der Menschen, die uns ihre Aggressionen ziemlich offen und unverblümt entgegenschleudern. Nach deiner Theorie dürften sie diese Aggressionen eigentlich gar nicht mehr besitzen. Den größten Teil der psychosomatischen Schmerzen führe ich allerdings auf die permanente Vergeudung der sexuellen Energie zurück.
 
Hallo opti!

Glaube ich Dir, dass Du es nicht glauben kannst. Man muss es auch erlebt haben, sonst klingt es theoretisch.

Solange Du den Schmerz nicht mit dem in Verbindung bringst was ihn ausgelöst hat, verändert sich nichts. Wer einfach nur in der Gegend rumschreit zeigt nur, dass er/sie zwar verletzt ist, aber sich diese Verletzung nicht angeschaut hat. Vermutlich auch, weil sie nicht bewusst ist...

Nicht HINTER dem Schmerz liegen psychische Strukturen, der Schmerz konstruiert sie. Abwehrmechanismen, Verteidigungsstrukturen, Glaubensmuster. Sie entstehen erst durch Schmerz, denn am Tage Deiner Geburt warst Du noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Erst Deine Erfahrungen haben Dich zu dem gemacht, was Du heute bist. Alles basiert nur auf Erfahrungen und auf der Interpretation selbiger.

Durch eine spirituelle Technik kannst Du keinen Schmerz heilen. Das ist nicht möglich. Du kannst Dir viele Schmerzen bewusst machen, kannst die Dinge im Bewusstsein erfassen, aber es ändert sich nichts. Ich hatte gestern Abend erst wieder so eine "Runde" in der ich nochmal ein paar Tränen vergoss über Dinge, die mir vom Bewusstsein her schon lange klar waren. Und doch war da noch Traurigkeit. Und auch noch wieder eine neue Erkenntnis für mich selbst, die sehr wertvoll war. Schmerzarbeit gehört zum Prozess einfach dazu. Wer nur bewusst arbeiten will, verändert nichts. Nur im Kopf, aber nicht im Herzen...

Probiers aus und Staune, was möglich ist.

Gruß
Andreas
 
Hallo opti!

Glaube ich Dir, dass Du es nicht glauben kannst. Man muss es auch erlebt haben, sonst klingt es theoretisch.

Solange Du den Schmerz nicht mit dem in Verbindung bringst was ihn ausgelöst hat, verändert sich nichts. Wer einfach nur in der Gegend rumschreit zeigt nur, dass er/sie zwar verletzt ist, aber sich diese Verletzung nicht angeschaut hat. Vermutlich auch, weil sie nicht bewusst ist...

Nicht HINTER dem Schmerz liegen psychische Strukturen, der Schmerz konstruiert sie. Abwehrmechanismen, Verteidigungsstrukturen, Glaubensmuster. Sie entstehen erst durch Schmerz, denn am Tage Deiner Geburt warst Du noch ein relativ unbeschriebenes Blatt. Erst Deine Erfahrungen haben Dich zu dem gemacht, was Du heute bist. Alles basiert nur auf Erfahrungen und auf der Interpretation selbiger.

Durch eine spirituelle Technik kannst Du keinen Schmerz heilen. Das ist nicht möglich. Du kannst Dir viele Schmerzen bewusst machen, kannst die Dinge im Bewusstsein erfassen, aber es ändert sich nichts. Ich hatte gestern Abend erst wieder so eine "Runde" in der ich nochmal ein paar Tränen vergoss über Dinge, die mir vom Bewusstsein her schon lange klar waren. Und doch war da noch Traurigkeit. Und auch noch wieder eine neue Erkenntnis für mich selbst, die sehr wertvoll war. Schmerzarbeit gehört zum Prozess einfach dazu. Wer nur bewusst arbeiten will, verändert nichts. Nur im Kopf, aber nicht im Herzen...

Probiers aus und Staune, was möglich ist.

Gruß
Andreas

Ich unterscheide im Prinzip zwei Ursachen für den Schmerz. Die eine Ursache sehe ich in psychischen (emotionalen) Verletzungen, die uns im Laufe unseres Lebens zugefügt werden. Die zweite Ursache sehe ich in permanenten sexuellen Ausschweifungen, die sehr intensiv in unsere Physiologie eingreifen und dadurch zu einem physiologischen Ungleichgewicht führen, welche ich als Auslöser vielfältiger psychosomatischer Erkrankungen betrachte. Ich gebe dir recht, dass man einen Großteil der (emotionalen) Schmerzen beseitigen kann, wenn man deren Ursachen kennt und die dahinter stehenden Aggressionen rauslässt. Aber die Schmerzen, die die Folge der permanenten sexuellen Verausgabung sind, die meiner Meinung nach den größeren Teil der Schmerzen ausmachen, lassen sich nicht durch psychotherapeutische Arbeit heilen.

Und was mache ich, wenn mir die Ursachen des Schmerzes nicht bewusst sind, wenn ich nicht weiß, was ihn auslöst? Ich könnte mir vorstellen, dass dies relativ häufig der Fall ist.
 
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Hallo opti!

Klar ist das schwer und es ist auch eine Sache der Übung, anders zu "denken", indem das Fühlen den Impuls gibt und auch die Intuition. Es hat manchmal nichts mit Logik zu tun oder sie erschließt sich einem erst später...

Ich erzähl Dir was von gestern Abend: Eine Situation, in welcher ich das Unrecht einer anderen Person unterstützte, als sie mich um Unterstützung bat erinnerte mich am Ende daran, dass ich vor vielen Jahren der Adoption durch meinen Stiefvater zugestimmt habe. Es war, es ist ein unrecht, ein Kind vom eigenen Vater zu trennen. Ich machte mir, dass wurde mir gestern klar, innerlich Vorwürfe, weil ich den Eindruck hatte, ich hätte meinen Vater dadurch Verraten. Und mich selbst auch, denn nicht nur mein Vater war aus meinem Leben verschwunden sondern auch noch sein Name. Man könnte fast sagen, ich habe 50% von mir ausgelöscht. Und das am Ende nur, weil meine Mutter ihre Ruhe haben wollte und mich meinem Vater auch wegnehmen wollte. Rache. Als ich noch tiefer in die Thematik ging spürte ich auf einmal, wie eine große Sehnsucht nach Ruhe in mir aufkam. Meine ersten Lebensjahre waren voller Chaos. Streit, Stress, Hunger, Alkohol. Ich war völlig geschafft. Ich lag am Boden und konnte nicht mehr. Ich wollte nur noch Ruhe. Und ich wollte endlich wieder einen Platz, wo ich hingehörte, denn in den Jahren davor wurde ich nur rumgereicht. Also willigte ich der Adoption ein. In meinem Alter damals, ich glaube ich war 8, wurde oder wird das Kind auch gefragt. Ich tat es für mich. Weil ich keine andere Chance sah.

Diese Gedanken und Gefühle kamen aus mir. Spontan und mit Tränen in den Augen...

Den Weg zum Ursprung zu finden dauert. Aber es gibt rote Fäden. Dinge, die im Leben irgendwie immer wieder geschehen. Die einen immer wieder umhauen. Dinge wie z.B. Abschied von Freunden, ständiger Umzu, Strafe durch Vorgesetzte, ach, die Liste ist lang.

Eine Situation alleine macht den Kohl nicht fett doch wenn man erstmal fühlt, dass bestimmte Dinge immer und immer wieder geschehen, dann macht einen das schon ein wenig fertig. Es bringt diese Erschöpfung nach oben, diese Ohnmacht, dieses "ich kann nicht mehr, oh nicht schon wieder, warum denn schon wieder". Und je öfters wir das bei uns finden, umso größer wird der Schmerz.

Die Perspektive IN uns verändert sich durch die Arbeit mit dem Schmerz und führt uns langsam aber sicher an den Kern der Sache ran. Das kann dauern, aber am Ende ist auch für alles gesorgt. Es gibt so etwas wie Führung um uns herum. Alles geschieht so, dass wir es nutzen können. Zeichen in Hülle und Fülle. Die meisten erkennen wir noch nicht, aber man beginnt durch diesen Prozess zu verstehen und zu erkennen. Und so wird man immer weiter, immer tiefer an diesen Punkt geführt. Man muss im Grunde nichts tun als mit dem zu arbeiten, was zu einem kommt. Nicht suchen...

Ich weiß nicht ob ich jetzt die richtigen Worte gefunden habe aber vielleicht bekommst Du eine Ahnung, was ich meine...

Gruß
Andreas
 
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