Eckhart Tolle

Ich weiß nicht ob ich jetzt die richtigen Worte gefunden habe aber vielleicht bekommst Du eine Ahnung, was ich meine...

Gruß Andreas

Ich kann das sehr gut verstehen, was du meinst. Auch mein Lebensweg war sehr schmerzvoll. Auch ich habe sehr viel gelitten. Aber ich bin einen vollkommen anderen Weg gegangen als du. Ich habe eigentlich nur zwei Dinge getan. Erstens habe ich sexuell enthaltsam gelebt und zweitens habe ich medititiert (Autogenes Training). Und das hat mir nach einigen Monaten die Seligkeit beschert, die ich mir immer gewünscht habe. Ich war vollkommen frei von jeglicher Angst, von jeglichem Schmerz und erfuhr in diesen Monaten eine wunderbare Wandlung. Irgendwann verlor ich diesen wunderbaren Zustand zwar wieder und habe lange Zeit nicht verstanden, was da eigentlich geschehen ist. Irgendwann machte ich mich daran, mich damit auseinander zu setzen und erkannte, dass dies praktisch der Weg der Yogis war, ohne dass ich damals davon etwas wußte. Heute glaube ich, dass Buddha und Jesus im Prinzip denselben Weg beschritten.
 
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DAS ist genau das Problem mit der Meditation. Man kann sich für eine gewisse Zeit "hochschwingen" wie man so schön sagt. Aber das passt wiederum genau zu meinen Beobachtungen, die ich bei den unterschiedlichen Ebenen des Energiefeldes machte. Irgendwann fällt man buchstäblich wieder runter, weil man innerlich noch nicht dort ist, wo man "hinmeditiert". Keine schöne Erfahrung. Ich hatte auch Zeiten, da berührte mich nichts mehr, ich war stabil und frei von Themen. DA OBEN. Aber unten warteten noch Dinge auf mich. So fiel ich wieder. War nervig, denn die Leichtigkeit geht einem da echt flöten... Scheiß Spiel...
 
Heute glaube ich, dass Buddha und Jesus im Prinzip denselben Weg beschritten.

Jein - Jesus zumindest wußte um die Freiheit ohne Sexualität leben zu können.
Er konnte sich in die Herzebene begeben und war im Herzen ganz - er lebte schon eine Zeitlang frei von Sexualität. Aber nur, um in gewisse Erkenntnis- oder SeinsZustände zu gelangen. Der Weg von Jesus ging hier aber weiter, er fand in eine natürliche Sexualität in Verbindung der Herzebene. Also die Verschmelzung von Körper, Seele und Geist. - Er wußte, dass auf der Erde zu sein, auch die Erfüllung des ersten Chakras dazugehört.

Ich würde mir die Frage stellen, warum Sexualität eine Negativbelegung bekommen hat? Im göttlichen Aspekt gehört die Sexualität zur Erde und ist
ein Teil von uns, Jesus hat ihn angenommen, nicht aber weggespalten.
 
DAS ist genau das Problem mit der Meditation. Man kann sich für eine gewisse Zeit "hochschwingen" wie man so schön sagt. Aber das passt wiederum genau zu meinen Beobachtungen, die ich bei den unterschiedlichen Ebenen des Energiefeldes machte. Irgendwann fällt man buchstäblich wieder runter, weil man innerlich noch nicht dort ist, wo man "hinmeditiert". Keine schöne Erfahrung. Ich hatte auch Zeiten, da berührte mich nichts mehr, ich war stabil und frei von Themen. DA OBEN. Aber unten warteten noch Dinge auf mich. So fiel ich wieder. War nervig, denn die Leichtigkeit geht einem da echt flöten... Scheiß Spiel...

Du kannst im Prinzip so lange oben bleiben, wie du möchtest, wenn du die nötige Reife besitzt. Verfällst du aber in die alten Fehler, dann kann der Absturz sehr schnell und sehr tief sein.
 
Hier einmal die Worte Buddhas zur Überwindung unheilvoller Gedanken:

FÜNF WEGE ZUR ÜBERWINDUNG ÜBLER GEDANKEN

Wenn beim Erwägen eines Objektes dadurch im Mönch üble, unheilsame Gedanken aufsteigen, mit Gier, Haß oder Verblendung verbundene, so soll er aus dieser Vorstellung eine andere, heilsame gewinnen; oder er soll den Unsegen solcher Gedanken erwägen: ,Da sind sie ja, diese unheilsamen Gedanken, diese verwerflichen leidgebärenden!'; oder er soll solchen Gedanken keine Beachtung schenken; oder er soll ihren Entstehungsgrund feststellen; oder er soll, die Zähne aufeinander beißend und die Zunge gegen den Gaumen gepreßt, die Gedanken mit seinem Geiste niederzwingen, unterdrücken und überwältigen. Dabei aber kommen jene mit Gier, Haß und Verblendung verbundenen, üblen unheilsamen Gedanken zum Schwinden und zur Aufhebung; und nach ihrem Schwinden festigt sich innerlich der Geist, beruhigt sich, wird einig und sammelt sich.

Quelle: Rechte Anstrengung

Hier die 5 Wege noch einmal einzeln:

  • aus unheilvollen Gedanken heilsame Gedanken erwägen
  • man erwäge den Nachteil der unheilvollen Gedanken
  • den unheilvollen Gedanken keine Beachtung schenken
  • man stelle den Entstehungsgrund solcher Gedanken fest
  • man zwinge die Gedanken nieder, indem man die Zähne aufeinanderbeißt und die Zunge gegen den Daumen preßt

Interessant sind auch die anderen Aussagen Buddhas zur Anstrengung über die Erweckung und Erhaltung heilvoller Gedanken.
 
Ich habe die beiden Aussagen Buddhas über die Anstrengung zur Erweckung und Erhaltung heilsamer Gedanken einmal zusammengefasst und versucht, sie mit meinen Worten wiederzugeben:

Als Drittes gibt Buddha uns den Tip, heilsame Gedanken zu erwecken. Wie aber können wir heilsame Gedanken in uns aufsteigen lassen? Buddha gibt uns den Tip, die Aufmerksamkeit auf den friedlichen Zustand, der von Gier, Hass und Wahn befreiten Gedanken, zu richten. Haben wir eine gewisse Übung darin, unheilsame Gedanken zu vermeiden und zu überwinden, dann werden wir immer weniger von ihnen bedrängt, weil das Bewusstsein erkannt hat, dass diese Gedanken kaum noch eine Chanche haben, sich durchzusetzen. Allmählich kehrt in unseren Innern eine gewisse Ruhe ein. Wir werden nicht mehr so stark von sinnlicher Gier, von Zorn und Hass regiert. Darum ist es sinnvoll, seine Gedanken auf den Zustand der vollkommenen inneren Ruhe zu richten, in der man alle unheilvollen Gedanken überwunden hat. Mit der entsprechenden Achtsamkeit und Willenskraft erwecke man heilsame Gedanken, indem man sich den Zustand des inneren Friedens und des inneren Gleichmuts vergegenwärtige.

Als letztes gibt Buddha uns den Tip, Anstrengungen zu unternehmen, die in uns aufgestiegenen heilsamen Gedanken zu erhalten. Wie festigt man aber die aufgestiegenen heilsamen Gedanken, damit sie nicht sofort wieder verschwinden, sondern sich voll entfalten können? Buddha geht da recht konsequent vor. Er macht dieses am Beispiel der sexuellen Gier deutlich. Und zwar schlägt er vor, sich den weiblichen (männlichen) Körper als Skelett, als einen von Würmern zerfressenen Leib oder als eine blau verfärbte und mit Eiter bedeckte aufgedunsene Leiche vorzustellen. Manch einem mögen solche Vorstellungen vielleicht hilfreich sein, sich von seiner sexuellen Gier zu befreien. Ob man sich aber für diese drastische Methode entscheiden will, mag jeder selbst entscheiden. Für andere ist es vielleicht sinnvoller, sich einfach nur vorzustellen, wie es sein mag, wenn man nicht mehr von sexueller Gier bedrängt wird. Vielen wird es allerdings schwer fallen, sich dieses vorzustellen, da sie diesbezüglich über keinerlei Erfahrungen verfügen.

Was hier am Beispiel der sexuellen Gier dargelegt wurde, gilt im übertragenen Sinne ebenfalls für den Zorn un die Wut. Vielleicht sollte man sich einfach immer wieder daran erinnern, wie angenehm und unbeschwert das Leben wäre, gäbe es keinerlei Zorn und Wut mehr in unserem Leben.

Quelle: Rechte Anstrengung
 
Und zwar schlägt er vor, sich den weiblichen (männlichen) Körper als Skelett, als einen von Würmern zerfressenen Leib oder als eine blau verfärbte und mit Eiter bedeckte aufgedunsene Leiche vorzustellen.
ich glaub nicht dass buddha sowas sagte


hat buddha eigendlich jemals was zur enthaltsamkeit gesagt?
 
Hi Opti!

Ist nicht mehr so wichtig, weil die Diskussion ja auch schon wieder weiter ist, aber bei Deinem Beitrag 365 ist mir nicht ganz klar, ob Du zitierst, bzw. was davon Du zitierst.

Auf jeden Fall denke ich, dass es wichtig zu verstehen ist, dass die Gebundenheit an jede Form von "Gier" das Äußere betreffend, wie auch die Lösung davon, innerhalb des Bewusstseins stattfindet. Das ist genau das, womit ich mich schon länger befasse. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Handeln und den Körper, letztlich sogar auf absolut alles, aber was wirklich wahr ist, ist, dass die Freiheit grenzenlos ist und keine Regeln kennt.
Damit meine ich, dass wenn Freiheit auf der Ebene des Bewusstseins geschaffen ist, ist auch der "manifeste Ausdruck"... also der Mensch wie er ist, vollkommen frei. Wie gesagt, mit Sicherheit wird für die meisten derer die erleuchtet wurden, nur noch sehr Weniges eine Rolle spielen, einige erhalten gerade mal ihren Körper am Leben und der Tod brächte für das was sie sind wohl keine Veränderung. Zumindest las ich das mal bei S.N.M.. Aber es ist absolut möglich, dass Unausgewogenheiten in Form des Willens existieren, was sozusagen einer gewissen Neugier nach gewissen Erfahrungen entspricht und ein Unterschied zu dem Willen ist, den wir meistens kennen und der nach der Auflösung eines Mangels strebt... also "braucht". Gleichzeitig existiert aber eben keine Gebundenheit mehr. Keine Identifikation, keine Angst und kein personifiziertes, äußeres ICH das glaubt es sei der Körper. Der Körper wird dann wirklich als das wahrgenommen was er ist. Eher eine Art "Instrument". Sind die gewünschten Erfahrungen gemacht, findet auch der letzte Ausgleich statt, was dann wahrscheinlich vollkommene Erleuchtung, Nirvana bedeutet. Ich las vor ein paar Tagen noch in einem Buch von Jed McKenna, wo er sagt, Erleuchtung sei eigentlich gar nicht erstrebenswert. "Erwachsen sein" sei erstrebenswert, was er so definiert, vollkommenes Bewusstsein innerhalb der "Traum-Realität" zu haben und das Leben als Spiel zu sehen, was es dann auch tatsächlich ist, weil es dann wirklich nicht mehr schwer ist. Werden wohl die meisten wieder eher nicht glauben können, aber in einem solchen Zustand sind Probleme keine mehr und es ist sehr einfach den Willen zu realisieren, es ist als ob das was man wünscht einem zufällt. Ich war einmal sehr kurz im Extrem in diesem Zustand und schön öfter habe ich die Erfahrung machen können, dass sobald die Unsicherheit ein Problem oder einen Wunsch betreffend aufgehoben war, es sich auch wie gewünscht entwickelte.




Ich habe die beiden Aussagen Buddhas über die Anstrengung zur Erweckung und Erhaltung heilsamer Gedanken einmal zusammengefasst und versucht, sie mit meinen Worten wiederzugeben:

Als Drittes gibt Buddha uns den Tip, heilsame Gedanken zu erwecken. Wie aber können wir heilsame Gedanken in uns aufsteigen lassen? Buddha gibt uns den Tip, die Aufmerksamkeit auf den friedlichen Zustand, der von Gier, Hass und Wahn befreiten Gedanken, zu richten. Haben wir eine gewisse Übung darin, unheilsame Gedanken zu vermeiden und zu überwinden, dann werden wir immer weniger von ihnen bedrängt, weil das Bewusstsein erkannt hat, dass diese Gedanken kaum noch eine Chanche haben, sich durchzusetzen.
Ja, im Grunde sehe ich das nicht anders. Wenn Du die Aufmerksamkeit nach Innen richtest und eine Art "souveräne Haltung" einnimmst, wirst Du feststellen, dass sich das Bewusstsein insgesamt beruhigt. Die "unheilsamen Gedanken" unter denen ich schlicht Angst verstehe, erscheinen immer nur dann, wenn man gedanklich nach Außen geht, was bedeutet, dass man erwartet, dass das Äußere Leid verursachen könnte oder sich wünscht, dass es die Quelle von Freude sei. Das ist eine Verdrehung, da dass Äußere eine Art "manifeste Umsetzung" des inneren ist, vergleichbar damit, dass im Bewusstsein eine Geschichte entworfen, die im Äußeren aufgeführt wird. Fängt man allerdings an, die Geschichte als Reaktion auf das "Außen" zu schreiben und nicht mehr aus dem ungebundenen "0-Zustand" heraus, unterwirft man sich vermeintlichen äußeren Ursachen, bzw. es ist, als ob man die Macht der Ursächlichkeit in sie hineindenkt. Und genau das ist es, was wir alle mehr oder weniger tun und der Unterschied zwischen den Menschen liegt auch dort. Es ist die Spanne von nahezu vollkommen reaktiven Denken und Verhalten, was eine extreme Opferhaltung und Leid mit sich bringt bis hin zum Gegenteil, der vollkommenen Bewusstheit über die wahre Ursache und damit die Möglichkeit von innen heraus, aus einer Art intuitiven Sicherheit, das Leben zu lenken. Logischerweise befinden sich wohl fast alle irgendwo dazwischen, bzw. je nach Situation ist man mal mehr auf der einen oder auf der anderen Seite. Sobald etwas im Außen große Bedeutung hat, man sich davon Leid erwartet oder den Ausgleich eines Mangels erhofft, befindet man sich auf reaktiven Seite.

So.. werde hier mal unterbrechen. Schreibe vielleicht später noch etwas zu dem Rest des Textes.

VG,
C.
 
ich glaub nicht dass buddha sowas sagte

Und zwar schlägt er vor, sich den weiblichen (männlichen) Körper als Skelett, als einen von Würmern zerfressenen Leib oder als eine blau verfärbte und mit Eiter bedeckte aufgedunsene Leiche vorzustellen.
hat buddha eigendlich jemals was zur enthaltsamkeit gesagt?

Sorry, ich habe in der letzten Zeit nicht alles mitgelesen. Aber...wer hat das gesagt?
Und...was soll damit erreicht werden? Wer auf die Art was erreichen möchte, der sollte lieber das tun, was er dadurch zu unterdrücken versucht.
Das ist Ego pur. ;)
 
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Hallo Andreas/Lightning,

Durch eine spirituelle Technik kannst Du keinen Schmerz heilen. Das ist nicht möglich. Du kannst Dir viele Schmerzen bewusst machen, kannst die Dinge im Bewusstsein erfassen, aber es ändert sich nichts.

ich finde das schade, dass du hier einfach alle spirituellen Techniken über einen Kamm scherst. Hast du "alle" ausprobiert? :)

Es gibt Meditationsformen, die darauf angelegt sind, Schmerzen, Wunden zu verarbeiten. Diese Meditationsformen kritisieren - genau wie du hier - dass viele andere Meditationstechniken lediglich mit dem Bewusstsein arbeiten, so dass die Oberfläche des Sees zwar sehr schön aussieht, sich jedoch auf dem Grund die alten Probleme immer noch tummeln.

Ich finde es auch sehr schade, dass du immer versuchst,den Kopf GEGEN das Herz auszuspielen.

Ich glaube dir, dass du mit dem Herzen dabei bist, aber deine inhaltliche Position sowie dein sprachliches Verhalten macht auf mich den Eindruck, dass du den Kopf vernachlässigst.
Es geht meiner Ansicht nach nicht darum, den Kopf gegen das Herz oder deine Vorgehensweise gegen alle anderen spirituellen Techniken auszuspielen.
Du denkst hier ja immer wieder Dualismen: entweder Heilsbringer oder Ant-Christ, entweder Kopf oder Herz, entweder spirituelle Technik oder deine Vorgehensweise. Dazwischen scheint es für dich nicht viel zu geben. Diese Welt, die du hier mit deinem Verstand aufspannst, scheint mir ein wenig schwarz-weiß. Ich vermisse hier das Bunte, das Reale, das Differenzierte, das Kontinuum zwischen den Polen.

In einer anderen Sprache formuliert: der Mensch hat einige Chakren, aber du betonst in deinen Beiträgen stets die Funktionen der unteren 4 - Wurzel bis Herz-Chakra. Dass aber auch gerade die 3 darüber liegenden auch für Heilung wichtig sind, insbesondere auch das Hals-Chakra - genau wie jedes andere - das scheinst du ein wenig auszublenden.

Wenn es Menschen gibt, die einen Menschen verletzt haben, Menschen, die ihm sehr nahe standen, z.B. die Mutter, dann ist dieser Schmerz bis in die tiefste Persönlichkeit eingegraben. Es ist dann sicherlich wichtig, diesen Schmerz zum Ausdruck zu bringen, authentisch zu sein, Gefühle auszusprechen, unmittelbar zu erleben und zu trauern. Aber wer NUR authentisch-subjektiv bleibt, der wird sich selbst ein Leben lang selbstbemitleiden.
Es geht nämlich auch darum, zu verstehen, warum der andere und wie er gehandelt hat. Es geht auch darum über die eigene subjektive Perspektive die anderen Menschen und das Sein zu verstehen.
Es führt nicht alleine zur Heilung, wenn man wieder Kontakt zu seinem Kindsein aufbaut, auch wenn das ein sehr wichtiger Schritt ist.
Genauso wichtig ist dann aber, dass man die Perspektive des Erwachsenen entwickelt, der das innnere Kind liebevoll versteht und ihm zu verstehen gibt, was zwischen Scharz und Weiß, zwischend den Bösen und den Guten noch in der Welt passiert.
Einem Menschen, der sehr authentisch agiert, der jedoch die Perspektive des ERwachsenen nicht in einem entwickelten Sinne ausbildet, dem merkt man das recht schnell an. Er kann zwar andere Menschen gefühlvoll verstehen, wenn es ihnen schlecht geht. Er kann selbst auch ganz authentisch, zart und liebevoll auftreten. Aber immer dann, wenn eigentlich eine sachliche, differenzierte, realistische und liebevolle Perspektive eines Erwachsenen, der nicht umsorgt, nicht hilft, nicht seine Meinung kundtut, nötig wird, wenn es um ein vernünftiges Gespräch von Erwachsenen zu Erwachsenen geht, dann gibt es hier Probleme, weil diese Person gar nicht aus ihren Kompensationsrollen heraus kommt, die den noch vorhandenen Schmerz, die Wunden, die Entwertungen des Inneren kompensieren. Dann kann es sein, dass außer Dogmatik, schwarz-weiß-Weltbilderun und Authentizititä nicht viel mehr geäußert wird.
Problematisch finde ich so etwas vor allem dann, wenn ein derartig verletzter Mensch die Verantwortung übernehmen möchte, anderen Menschen zu helfen, weil er sich innerlich ja noch nicht wirklich selbst helfen kann, seine inneren Wunden selbst noch nicht geheilt hat.
Genauso wichtig, wie die Entwicklung der Authentizität, des Kindseins, des Gefühlsausdruck, der Lebendigkeit, der Leichtigkeit, etc. sind auch die vernünftigen Fähigkeiten eines erwachsenen Menschen - Verstand, Vernunft, Perspektivenübernahme, Liebe, Sachlichkeit, Distanz, Beobachten - welche das kindliche Weltbild (Dogmatik, Gut-Böse, Glauben) übersteigen, weil sie elementar wichtig sind, die Perspektive gegenüber dem Kind einzunehmen, die alleine dazu fähig ist, das Kind liebevoll zu trösten, wenn es trauert.

Liebe Grüße,
Energeia
 
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