Eckhart Tolle

Ich hadere gerade damit dass diese ganze Beschäftigung mit sich selbst irgendetwas bringt, dieses Konditionierungen aufstöbern, fühlen, erkennen wie sie einen reagieren lassen und sich negativ auf die Handlungen auswirken.
Ob aus dieser ganzen Selbstanalyse und Beobachtung eine ungesunde Ich-Fixierung und somit Egozentrik werden kann.
Zumindest kann man sich drin verlieren und das ist bei mir der Fall.
Ich habe/hatte ähnliche Probleme. Ich habe viele Zweifel und hab mich dann immer gefragt "Funktioniert das tatsächlich?" oder habe mich öfter über mich selbst geärgert, wenn ich mal wieder 10 Minuten nicht bewusst war. Und es wurde auch tatsächlich nicht sehr viel besser.

Das Problem ist, dass man immer nur gewohnt ist, mit dem Verstand zu denken und alles zu analysieren. Du musst auch von diesen Zweifeln einen Schritt zurücktreten und sie für dich annehmen und einfach sein lassen. Denn die hindern dich daran, wirklich bewusst zu bleiben. Du musst jeden Gedanken, jedes Gefühl annehmen und lieben, auch wenn sie noch so bedeutungslos erscheinen und du dich mit ihnen identifizierst. Z.B. immer wenn du dich fragst "Geht das wirklich?", dann erkenne, dass das auch nur der Verstand ist. Oder wenn du darüber nachdenkst, wie du jetzt auf andere Menschen wirkst (über sowas denke ich eigentlich permanent nach) dann erkenne auch da, dass der Verstand arbeitet und nimm es an. Jedes Mal wenn Zweifel in dir hochkommen, jedes Mal wenn du dich über dich selbst ärgerst, jedes Mal wenn du über Eckhart Tolle nachdenkst, jedes Mal wenn du mit großer Anstrengung versuchst, bewusst zu bleiben und sagst "Mensch, mein Verstand macht schon wieder so einen Mist". Tritt immer einen Schritt zurück und erkenne, was dein Verstand da treibt, aber verurteile nicht, sondern nimm es einfach an. Nur der Verstand urteilt, nicht das Bewusstsein.

Es ist nicht einfach, aber ich merke bereits wie es anschlägt. Ich war die letzten 3 Tage viel ernsthafter bei der Sache als das letzte Jahr, seitdem ich Tolle gelesen habe (teilweise motiviert durch die Beiträge von Condemn und dem Buch "Ich bin"). Ich bin jetzt viel ausgeglichener, viel ruhiger und bekomme keine Adrenalinschübe mehr, die, wie vorher schon mal beschrieben, öfter auftraten, besonders wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt treten wollte. Auch wenn ich nur an das Ansprechen dachte, kam schon ein kurzer Stoß in den Magen (die Angst vor Ablehnung kam dann zum Vorschein). Jetzt ist das fast weg. Alles nur, weil ich ganz bewusst erlebe, was mein Verstand den Tag über so alles anstellt und was ich sonst immer mit anderen Gedanken überlagert oder gekontert hatte, mit so einer Art Korrektursystem.
 
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Manchmal wiederhole ich auch einen Gedanken, nur um ihn mir bewusster zu machen. Denn oft sind Gedanken nicht mehr im Kopf gesprochene Sätze sondern schon Bilder und Eindrücke. Und denen wird man sich nicht so schnell bewusst.



15 Minuten Editierzeit sind n bisschen wenig. :rolleyes:
 
so ist es condemn, obwohl auch der direkte weg nicht leicht ist. ich habe, seit ich mich bewusst der spiritualität widme, höchstens eine handvoll bücher gelesen. die eine oder andere seite im internet und natürlich auch viel in diesem forum. vor einiger zeit fing ich an abzuschalten, konnte vielen worten nicht mehr folgen, bzw. mein verstand hat dicht gemacht, hat nichts mehr von außen zugelassen und ich war kopfmäßig überfordert. das war schon etwas frustrierend. tja, und dann kamen die antworten nicht mehr von außen, sondern nur noch aus meinem inneren. mit solch einer klarheit und begleitet von einem unbeschreiblichen gefühl, von dem ich wusste, dass es direkt aus meinem inneren kommt. ich habe mich damals wohl unbewusst für einen direkteren weg entschieden. leicht ist er dennoch nicht. egal welchen weg man geht, man kommt nicht umhin sich mit seinen ängsten und seinen schatten auseinander zu setzen - ob bewusst oder unbewusst. da führt kein weg dran vorbei und das ist auch gut so.
Ja, ab einem bestimmten Punkt, ist es schon wirklich möglich sich selbst Antworten zu geben. Ich habe das allerdings eher durch Logik herausgefunden, da ich weiß, dass es kein objektives absolutes Wissen gibt, immer nur Persönliches, das veränderbar ist. Und ja... Am "Schatten" führt wohl wirklich kein Weg vorbei. Er ist sowohl Glaube, wie auch Status Quo. Man muss nicht mit ihm umgehen, dass Problem ist, man kann gar nicht anders. Und daher sollte man sich für den richtigen Umgang entscheiden und ihn dadurch letztlich auflösen.

ich konzentriere mich nur noch auf das wesentliche - oder versuche es zumindest :D. das bedeutet alles wissen was von außen kommt oder kam loszulassen - alles! denn alles was ich brauche, finde ich in meinem inneren.
es geht ja darum, wieder in diesen zustand zu gelangen, der IM anfang war, bevor alles entstand - das EINE beobachtende bewusst-sein (auch gott genannt).
Ja, sehe ich auch so. Es muss wirklich Alles losgelassen werden... bzw. ich würde sagen, es muss alles "angenommen" werden. Im Grunde ist dass aber derselbe Prozess wenn man es auf einen Moment bezieht.

um mal wieder zum thema zu kommen. ein buch von tolle gehört zu den handvoll büchern, die ich gelesen habe und empfinde sie als bereicherung und würde sie auch immer wieder empfehlen. dass es menschen gibt, die mit tolle´s büchern nichts anzufangen wissen, ist für mich auch logisch. wäre ja auch schlimm, wenn wir alle fan´s von tolle wären. bei manchen passt es, bei anderen nicht.
Das ist natürlich so. Ich bin ja selbst nicht mal wirklich "Fan" von Tolle. Sein zweites Buch habe ich nicht mal durchgelesen weil ich es ziemlich... sagen wir mal, uninteressant fand. Und ich richte mich auch nicht unbedingt nach seinen Vorschlägen. Aber was er wirklich gut gemacht hat, und wo ich fast behaupten würde, dass jeder der sich mit diesem Thema ernsthaft auseinander setzt, etwas davon haben würde, ist, wie er das Bewusstsein erklärt, wie es "funktioniert". Es ist noch nicht der Weisheit letzter Schluß, was wohl auch kaum möglich ist. Aber ich kenne so viele Bücher und so viele sind wirklich schlecht. Ich denke immer, es müsste leichter sein im Lotto zu gewinnen, als dass soviele "Zufälle" zusammen kommen, dass solche Bücher erstens geschrieben werden, zweitens einen Verleger finden, drittens gedruckt werden, viertens die auch noch gekauft werden... ;) Da fängt man echt an an Übersinnliche Fähigkeiten des Autors zu glauben. :D
Und da ist Tolles Buch schon eine Perle zwischen dem ganzen Müll. Es gibt noch einige andere, auch einige die ich weit besser finde. Aber insgesamt sind wirklich gute Bücher eher Mangelware.

wenn man sich die vielfält des lebens anschaut, wie individuell der mensch ist, wäre es doch verwunderlich, wenn es nur einen weg gäbe. ok, genau genommen gibt es ja nur einen weg: den der innenschau. ob die anregung aus diesem oder jenen buch kommt, ob man diese durch meditation oder astrologie erlangt, ist zweitranig. wichtig ist die innenschau, die ernsthaftigkeit und die sehnsucht danach - so ist es bei mir und ich bin bisher gut damit gefahren.
Innenschau ist tatsächlich der einzige Weg. Das liegt schon alleine daran, weil einen das Leben selbst an diesen Punkt bringen wird. Wenn gelitten wird, und die Lösung lange genug erfolglos im Außen gesucht wurde, fängt wohl jeder irgendwann an sich die Frage zu stellen, ob nicht das (und jedes) Leiden seinen Ursprung eher "in mir" hat, als dass es von außen kommt. Was ich noch nicht verstehe ist, wie es zu der dauernden Wiederholung dessen kommt, was noch nicht aufgelöst wurde. Diese Muster, die man im Leben zieht sind ja wirklich irgendwann auffällig, es kann aber keine objektive Wahrheit sein, dass man nicht einfach frei sein kann, ohne jedes einzelne zu lösen. Ich glaube an eine Art "negative Grundlage", die ich neuerdings "Opfer-Gefühl" nenne. Einfach weil dieses Gefühl genau das Prinzip wiederspiegelt... Das Gefühl irgendeiner "anderen Macht" unterworfen zu sein. Dieser Grundglaube führt meiner Ansicht nach zu reaktivem Verhalten und der Suche nach Ursachen, wodurch sich Überzeugungen bilden, denen man dann ungewollt Ausdruck verleiht und sie erfährt. Ist schon eine verrückte Sache dieses Bewusstsein ;)

VG,
C.
 
Das Problem ist, dass man immer nur gewohnt ist, mit dem Verstand zu denken und alles zu analysieren. Du musst auch von diesen Zweifeln einen Schritt zurücktreten und sie für dich annehmen und einfach sein lassen. Denn die hindern dich daran, wirklich bewusst zu bleiben. Du musst jeden Gedanken, jedes Gefühl annehmen und lieben, auch wenn sie noch so bedeutungslos erscheinen und du dich mit ihnen identifizierst. Z.B. immer wenn du dich fragst "Geht das wirklich?", dann erkenne, dass das auch nur der Verstand ist. Oder wenn du darüber nachdenkst, wie du jetzt auf andere Menschen wirkst (über sowas denke ich eigentlich permanent nach) dann erkenne auch da, dass der Verstand arbeitet und nimm es an. Jedes Mal wenn Zweifel in dir hochkommen, jedes Mal wenn du dich über dich selbst ärgerst, jedes Mal wenn du über Eckhart Tolle nachdenkst, jedes Mal wenn du mit großer Anstrengung versuchst, bewusst zu bleiben und sagst "Mensch, mein Verstand macht schon wieder so einen Mist". Tritt immer einen Schritt zurück und erkenne, was dein Verstand da treibt, aber verurteile nicht, sondern nimm es einfach an. Nur der Verstand urteilt, nicht das Bewusstsein.
Sehr schön zusammen gefasst. Sehe ich genauso. Vor allem das "Zurücktreten" ist wichtig und da z.B. ist es wirklich sehr hilfreich, wenn man sehr bewusst wird und versucht die Zeit außen vorzulassen. Es geht dabei immer um Ursache und Wirkung. Nimmt man etwas wahr, von dem man glaubt, es habe eine negative Wirkung, muss der Einfluss dessen was man wahrnimmt ja über diesen einen Moment hinausreichen. Nimmt man etwas aber auf den Punkt wahr, möglichst ohne das "Zeitgefühl", dass identisch mit "Identifikation ist, löst man diese vermeintliche Ursache aus der Kette und erkennt, dass man die Wahl hat. Man kann wahrmachen was man glaubt(e), aber das Ursache-Wirkungs-Konzept ist und war eben nie "Gesetz".

Was ich eben sagte, das "Zeitgefühl" gleichbedeutend mit "Identifikation" ist, ist mir erst vor kurzem klar geworden. Identifikation bedeutet ja, dass man mit einem Aspekt verbunden ist. Es ist ein bisschen, als "klebe" dieser Aspekt an einem. Das Prinzip ist auch hier "Dauerhaftigkeit". Es besteht über den Moment hinaus und ohne dass man das Gefühl hätte, bewusst dafür die Verantwortung zu tragen. Man hat sie, weil nichts von Dauer ist, sondern alles was so erscheint eine ständige "Neuschöpfung" ist, wie ein Blinken sozusagen. Die Frage stellt sich also v.a., wie man aufhören kann, Identifikationen zu erzeugen, bzw. irgendwelchen negativen Aspekten, Dauerhaftigkeit zu verleihen. Und das geht nur durch Annahme und das auflösen des Glaubens, man habe eine Ursache vor sich, und v.a. des Glaubens, dass man diesen Aspekt nicht selbst erzeugt. Und das wiederum geschieht durch "Liebe". Etwas ohne Ablehnung wahrzunehmen, ist gleichbedeutend damit etwas als schuldlos wahrzunehmen. Etwas als "schuldlos" wahrzunehmen wiederum bedeutet, dem Aspekt die ursächliche Kraft zu entziehen, die er zwar nie hatte, aber durch den Glauben daran, war es indirekt doch so, da man reaktiv und unbewusst alles realisiert, von dessen Wahrheit man überzeugt ist. Der Glaube an irgendeine andere Ursache als man selbst, manipuliert sozusagen das Bewusstsein in die Richtung, die entsprechende Wirkung zu erzeugen und den Glauben zu bestätigen. Das wird ein wirklich fieser negativer Kreislauf, weil der mächtigste Grund, der uns von irgendetwas überzeugt sein läßt, die Wahrnehmung ist. "Ich nehme es wahr, also ist es wahr." ..."Ich nehme wahr, das etwas nicht funktioniert, also funktioniert es, zumindest so, nicht." ..."Ich nehme wahr, dass ich es mit vielem zu tun habe, dessen Ursache ich nicht kenne, also kann ich diese Ursache nicht sein." Das sind grundlegende Glaubenssätze, mit denen man es laufend zu tun hat, ohne das man es überhaupt bemerkt.



VG,
C.

VG,
C.
 
Lieber Mr.B.Rasta,

ich kann gut verstehen, dass du meine Beiträge so liest. Wenn ich deine Beiträge lese, dann finde ich sie immer recht leserfreundlich geschrieben und ich finde darin auch stets etwas wieder, was ich ähnlich schon erlebt habe.
Ich selbst schreibe manchmal eher einfache Beiträge, oft wenn es z.B. über Liebe oder Erfahrungen, Gefühle geht, manchmal eher sehr argumentierende Beiträge, wenn es um bestimmte Sachverhalte geht.

Mir selbst geht es aber nicht so, wie du es hier beschreibst. Ich für mich habe nicht das Gefühl, dass der VErstand mich irgendwie daran hindert, bei mir zu sein. Ich habe auch nicht das Gefühl und erlebe mein Leben nicht so, das ich zwar meine Probleme erkenne, aber letztlich vor allem dann zusehe. Ich bin eher eine eher sehr emotionaler, sehr einfühlsamer Mensch, kein Intellektueller primär. Ich meditiere, mache Yoga, fühle mein Selbst, meinen Leib, bin auch spontan, kann aber auch zurückhaltend und abwartend sein.
Jeder Mensch erwirbt sich ja im Laufe seines Lebens eine Menschenkenntnis. Wenn du mich treffen würdest, sehen würdest, wie ich spreche, wie ich agiere, dann hättest du von mir nicht das Gefühl, dass ich ein Intellektueller bin. Meine besten Freunde rufen mich nicht an, weil ich irgendwie für sie denken soll, sondern weil ich mich sehr gut einfühlen und gut zuhören kann, aber auch weil man mit mir Spaß haben kann. Ich bin eher ein Mensch, der Schwingungen aufnimmt, oft so sehr, dass ich mehr den anderen als mich selbst fühle, nicht ein Mensch, der sich primär mit dem Verstand vor Schwingungen abschirmt.

Dennoch habe ich studiert, habe ich an der Universität gelehrt, habe ich Phasen verbracht, in welchen ich vor allem mit meinem Verstand gearbeitet habe. Und ich finde das auch nicht schlecht, sondern erlebe das eher als Bereicherung.
Ich glaube, dass du etwas sehr ähnlich siehst, wie es Lightning auch angesprochen habe, das ich jedoch ganz anders sehe. Mir scheint, dass sehr spirituelle Menschen oft fähig sind, sehr komplex zu denken. Mir scheint auch, dass der Verstand selbst ein Medium sein kann, das einen Menschen befreien kann. Das ist der Weg der abendländischen Philosophie. Das ist nicht mein Weg, aber ich bin diesen Weg auch schon gegangen und es liegt mir nichts daran ihn zu verurteilen. Es gibt sicherlich Menschen, die mit diesem Weg sehr weit kommen. Wenn man mit dem Verstand z.B. bis in die Logik vordringt und dort versteht, inwiefern logische Systeme nicht bewiesen werden können, dann bewirkt dies im Verstand selbst eine Befreiung von Konventionen, eine Loslösung des Verstandes von sich selbst.
Entwicklungspsychologen und daran anschließend PHilosophen wie Ken Wilber oder Jürgen Habermas sehen dies und verstehen, dass die kognitive Entwicklung ein wesentlicher Baustein der spirituellen Entwicklung sein kann.

Ich hatte das schon weiter oben zu Lightning gesagt: wenn er hier spricht, dann ist das nicht immer nur Gefühl. In all seine Beiträge fließt immer auch sein Verstand ein, der Unterscheidungen mit Worten trifft. Wenn er Tolle als Antichristen bezeichnet und nicht als Erlöser, dann sind das Worte, die er selbst verwendet. Ich würde weder das eine noch das andere verwenden.
Mir scheint, dass ein Mensch sich mit einem einfachen Verstand auch sehr viel Probleme machen kann.
Natürlich kann es oft hilfreich sein, einfach zu sprechen, in Bildern, Symbolen, Metaphern, aber es kann auch manchmal hilfreich sein, komplex zu argumentieren.
Ich hatte Lightning weiter oben recht argumentierend angesprochen. Das warenn Versuche, mehr nicht. Es gibt Menschen, die darauf eingegangen wären, er ist es nicht. Das war einfach so. Als ich erkannte, dass er darauf in dieser Weise nicht eingehen wird und er auch genau mit dieser Weise ein Problem hat, habe ich damit aufgehört. Ich habe dann an seinen Reaktionen gemerkt, dass er meine Worte nicht als Offensein, als Angebote, als Verstehen selbst verstanden hatte, dass er nicht die Neutralität, das Beschreiben darin als Chance sah, sondern dass er meine Worte anscheinend als Angriffe erlebt hatte, weil er sich nicht vertrauend, die Worte verstehend, darauf einlassen konnte - scheint es mir. Seine Reaktionen waren ja dann recht affektiv, authentisch, zeigen aber auch, dass er selbst noch viele Probleme hat.
So etwas, dieses Aneinandervorbeireden, kommt öfters vor. Ja, aber das sind einfach Erfahrungen. Dadurch geht die Welt aus meiner Sicht nicht unter und jeder kann etwas über sich lernen.
Ich wusste nicht, dass ausgerechnet Lightning eine derartige Sicht der Welt vertritt, dass vor allem Gefühle wichtig seien und dass genau meine Vorgehensweise genau seiner Ansicht entgegenläuft.
In diesem Sinne war ich ja sozusagen genau die Person, die Lightning wie einen verkopften Intellektuellen wahrnehmen musste. Aus meiner Sicht ist seine Vorgehensweise einseitig. Für ihn scheint es wichtig zu sein, dass die Gefühle und der Leib gefühlt werden, das ist die Basis. Dem widerspreche ich nicht, aber aus meiner Sicht kommt nicht nur etwas von unten, sondern es kann auch etwas von oben kommen, Licht, Ideen, Vernunft, etc. .
Es besteht hier natürlich immer die Tendenz der Trennung, das stimmt. Es besteht hier immer die Tendenz, dass die unteren 3 Chakren nicht mit den oberen 3 Chakren verbunden sind und das Herz verletzt ist, dass gerade nicht alles durch das Herz verbunden ist, dass die oberen drei Chakren das eine sagen und die unteren drei etwas anderes und die oberen drei durch die unteren drei auch lediglich kompensieren.
Das ist eine Gefahr, ein Problem, eine Tendenz, aber das muss nicht so sein. Wichtig scheint es mir zu sein, dass es eine Verbndung gibt.

Ein Beispiel: Eine Frau schläft mit einem anderen Mann. Der eigentliche Mann der Frau erfährt das und wird eifersüchtig, neidisch, wütend, fühlt sich verletzt, vernachlässigt, entwertet.
Die oberen drei Chakren sagen nun, dass dies die Freiheit der Frau ist, dass er nicht an ihr festhalten sollte, dass er sie loslassen kann, dass er sie so lieben kann, wie sie ist.
Wenn der Mann beides in sich erlebt, dann gibt es hier einen großen Spalt, eine Trennung, eine Ambivalenz. Einerseits sind hier die Gefühle der Verletzungen, des Fühlens des eigenen Leibes, der eigenen Gefühle, andererseits gibt es hier die Gefühle des Verstehens und des Mitfühlens mit dem anderen, was sich zumindest zu Beginn oft vor allem über den Verstand bei vielen Menschen vollzieht.
Meiner Ansicht nach geht es in spiritueller Hinsicht vor allem darum, letztlich diese beiden Seiten zu vereinen: sich anzunehmen, zu lieben zu akzeptieren, mit all den Schmerzen und zugleich mit dem anderen mitzufühlen, ihn zu verstehen. Wenn man auf jeweils eine Seite fällt, dann entwickeln sich immer asymmetrische Rollen: Helfer-Rollen oder Opfer-Rollen. Der Adler und der Schmetterling entwickeln sich nur in diesem freien Zusammenspiel, das durch Trauer und Verstehen reift. An diesem Prozess sind sowohl der Verstand als auch die Gefühle und der Leib beteiligt. Es ist nicht der identifizierende Ego-Verstand eines verletzten Menschen, sondern es ist ein liebvoller Verstand: der Verstand eines liebevollen Menschen, der sich und andere zu lieben vermag.

Wenn man diesen Weg geht, dann löst sich das auf, was du als Beobachtungen von Konditionierungen beschreibst. Ich kenne dies vor allem von Menschen, die Zen-Meditation praktizieren, aber ich praktiziere vor allem Yoga und Vipassana-Meditation und bei beiden Praktiken geht es nicht nur um das Beobachten, sondern immer auch um den Leib und um das Loslassen.

Am wichtigsten scheint mir persönlich zu sein, dass ein Mensch die Fähigkeit ausbildet, sich selbst lieben zu können. Man kann sich stets fragen: wenn ich mich liebe, sollte ich dann dies tun? Bin ich dann liebevoll zu mir? Wenn man sich dies immer fragt, dann entwickelt ein Mensch ein Gefühl, was es heißt zu lieben. Und auf diese Weise wird er Liebe auch für andere Menschen entwickeln. Wenn ein Mensch beginnt, sich selbst zu lieben, dann werden dadruch automatisch auch Trauerprozesse, Loslasseprozesse eingeleitet, dann wendet er sich wohl den eigenen Gefühlen als auch den anderen Menschen zu, etc. . Das ist aber nicht nur ein Prozess der Gefühle, das ist auch ein Prozess des Verstandes. Beide sind daran beteiligt - und sie vermitteln das Dritte.

Liebe Grüße,
Energeia
 
Lieber JAckass, Lightning und Energeia

Vielen Dank für eure Antworten. Ich würde gerne auf jede einzeln eingehen nur leider hab ich gerade schlimmsten Zeitmangel.

@Lightning und Energeia

Ist schon komisch, ihr erinnert mich beide an mich und an die Teile in mir die nich so gut miteinander auskommen

Lightning, mir taugt deine konkrete Art sehr und du hast ABSOLUT GENAU das angesprochen worums mir geht. Die Resonanz verändern, weil der Brocken der alles blockiert hat dann endlich weg ist. Das das ganze Zeug nicht nur im Kopf stattfindet, sondern auch die (Er)Lebensqualität eine drastische Änderung erfährt und die eigene Schöpfung, bzw das eigene unerträgliche Leben, dass
man selbst, vergiftet durch die psychischen Schmerzschleifen, erschaffen hat in eine andere Richtung lenken kann. In Übereinstimmung mit dem Selbst.
Evtl lass ich mich von dir abholen:D, wenn ich mich bald im norden der Republik rumtreibe.
:beer3: Cheers!!!

Hey Energeia,
danke für deinen wunderbaren Beitrag, dessen wichtigster Satz wohl war, dass gemeinhin spirituelle Menschen zum intellektuellen Zusammenfassen äußerst komplexer Überlegungen, Beobachtungen und Sachverhalte fähig sein müssen.
Ich hoffe du hast mich nicht so verstanden ich würde in dir einen vertrockneten Intellektuellen sehen, im Gegenteil, ich amüsier mich immer köstlichst drüber wie du mißverstanden wirst, erzeugen doch deine Texte eine wunderschöne Resonanz und Gleichklang in mir, auch wenns mir selber manchmal schwer fällt deinen Ausführungen bis ins Detail zu folgen, aber einfach weil man sich für dich viel Zeit und Ruhe nehmen muß und die hab ich leider selten.
Wert sind es mir deine Beiträge aber immer und ich hab das GEfühl wir ziehen am gleichen Strang. Du kannst halt auf Grund deiner akademischen Fähigkeiten komplexe Ausführungen produzieren, die halt nicht mal so zum drüberlesen geeignet sind, wenn man dies aber tut sofort nur noch hineinprojeziert wird. Selektive Wahrnehmung halt:D
Ich lerne gerne:zauberer1 Om Shanti

Hey Jackass

Danke auch für deine Antwort und deinen persönlichen Standpunkt.
Beim lesen deines Beitrages hatte ich das Gefühl, dass so wie du es mir aus deiner Sicht erklärt hast, dass genau das der Punkt ist worum es mir geht.

Es ist zwar gut das im inneren zu klären, doch irgendwann hat man auch eine Klarheit, die sich dann auch in Taten, konkreten Veränderungen usw manifestieren will und aus dem Kopf in die Welt will.
Das was den chronischen Schmerz bereitet, will dann auch endlich hintersich gelassen werden und dann jonglieren da Strategien, Ideen und Ängste herum und da gehts dann nicht mehr um Tolle und all die Philosophie sondern TUN.
Was mach ich und wie mach ichs verantwortungsvoll?
Sorry wenn ich dich evtl mißverstanden habe, aber ich beziehe mich auf deine Aussage, was bei dir in der Interaktion mit Menschen geschieht udn deine Gefühle dabei.
So 100% bin ich da auch noch nicht raus, aber 98% und dann gehts weiter mit dem nächsten Schritt, der michj gerade beschäftigt und der nächste Schritt wartete schon. bis man das Mind-gefängnis dann hoffentlich irgendwann wirklich verlassen hat und das Leben sich mal wirklich lebenswert und authentisch anfühlt.
Ich wünsch Dir alles Gute
:flower2:


Euch allen einen wunderbaren Tag,
Mr.B.Rasta
 
Ich habe/hatte ähnliche Probleme. Ich habe viele Zweifel und hab mich dann immer gefragt "Funktioniert das tatsächlich?" oder habe mich öfter über mich selbst geärgert, wenn ich mal wieder 10 Minuten nicht bewusst war. Und es wurde auch tatsächlich nicht sehr viel besser.

Du meinst, du könntest 10 Minuten lang bewusst sein? Wieviele Gedanken laufen dir denn in den 10 Minuten durch den Kopf? 10, 100 oder gar 1.000? An wieviele erotische Abenteuer hast du in den 10 Minuten gedacht? Deine Gedanken springen herum wie ein wildgewordener Handfeger und du meinst, du könntest 10 Minuten lang bewusst bleiben? Wahrscheinlich lebst du nicht einmal 10 Sekunden lang bewusst. Ist deine Vorstellung von Bewusstsheit nicht Illusion? Ist die ganze Theorie (ET's) nichts weiter als Makulatur? Wirkliche Bewusstheit erlangt man, wenn innere Ruhe eingekehrt ist. Aber bis es soweit ist, ist es noch ein langer Weg. Mit anderen Worten, deine Zweifel sind mehr als berechtigt.

Außerdem überschätzt du die Bedeutung der Gedanken vollkommen. Was wirklich wichtig ist, sind nicht all die Gedanken, die dir permanent durch den Kopf laufen, sondern die Ruhe, die in deinem Verstand herrscht. Viel wichtiger als all die Vorgänge, die in deinem Verstand ablaufen, sind außerdem die Vorgänge, die in deinem Nabelzentrum ablaufen. Aber wahrscheinlich versuchtst du genau diese Vorgänge konsequent zu ignorieren, weil sie mit Leid verbunden sind. Vielleicht ignorierst du sie mittlerweile sogar so gut, dass du sie schon gar nicht mehr wahr nimmst. Das wäre allerdings tragisch.
 
Nein, lieber opti. Ich meinte damit nicht, dass ich 10 Minuten am Stück bewusst bleiben könnte, sondern dass ich in diesen 10 Minuten in etwas vertieft war, ohne zu bemerken, wie sehr ich in Gedanken bin. Ich bin ansonsten immer wieder zwischendurch bewusst. Kleine Bewusstseinspausen sozusagen, so oft wie möglich. Und die helfen doch enorm, kann ich jetzt aus Erfahrung sagen.

Edit:
Auch meine Leiden versuche ich mir so oft wie möglich bewusst zu machen. Tatsächlich drängen mich meine Leiden dazu, so bewusst wie möglich zu werden, weil ich sie loswerden möchte. Das geht aber nur, indem ich sie annehme. Das habe ich schon oft in diesem Thread geschrieben. Ich konzentriere mich dann darauf und versuche, sie intensiv zu beobachten und letztendlich anzunehmen (mit Liebe). Ignorieren ist genau der falsche Weg, das habe ich erkannt. ET schreibt das leider nicht so explizit und deswegen habe ich auch ungefähr ein Jahr lang nur wenig erreicht. Jetzt aber geht es mir um Längen besser, da ich gelesen habe, dass Angst die Abwesenheit von Liebe ist. Das habe ich hier schonmal beschrieben. Auch Condemns Beiträge haben dazu ihren Teil beigetragen.
 
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...da ich gelesen habe, dass Angst die Abwesenheit von Liebe ist....

Alle Emotionen, die wir empfinden, sind Ausdruck unserer Physiologie (unserer Hormone). Letzten Endes ist selbst die Liebe das Resultat unserer Physiologie. Egal, ob du fröhlich, zufrieden, verliebt, traurig oder wütend bist, sind diese Empfindungen Ausdruck der Physiologie. Und was meinst du, was greift wohl am stärksten in die Physiologie ein und bringt den Hormonhaushalt durcheinander und sorgt im Endeffekt dafür, dass wir von Wut, Hass und anderen negativen Emotionen dominiert werden? Und dann kannst du dir deiner Emotionen noch so bewusst sein, verändern tust du sie dadurch nicht wesentlich, denn die Bewusstheit hat nur einen sehr begrenzten Einfluß auf die Physiologie.
 
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