Die Evolutionstheorie hast Du also schonmal nicht verstanden. Im Gegensatz zu der schnellen Mutation der atmenden Fellknäuel, die urplötzlich feindlichen Bedingungen ausgesetzt werden, ist sie ein langsamer Prozess, der sich über Generationen hinzieht und übrigens immernoch andauert. Die Mutationsunterschiede zwischen einer Generation und der nächsten sind klein. Die Tierarten werden auch nicht plötzlich unfreundlichen Umweltbedingungen ausgesetzt (wie Deine Tribbles dem Vulkan), sondern meistens einigermaßen schonend langsam (durch z.B. Vordringen der Population in neue Klimazonen, Klimawandel etc.) Katastrophen werden im allgemeinen nur wenig überlebt (siehe Dinosaurier). Dein Beispiel hat also wirklich wenig mit der Evolutionstheorie zu tun. Wie das mit den zwei Geschlechtern sich darin abspielt, hast Du auch nicht so ganz verstanden...
Nein, so geht das nicht. Erstens sagst du, dass die Umwelt neuen Formen gegenüber erstmal freundlich sei. Zweitens beziehst du dich allein auf die Mikroevolution, also schrittweise geringfügige Veränderungen innerhalb einer Spezies, die unzweifelhaft vorkommen. Drittens gibst du zwar zu, dass Katastrophen katastrophal sind, ziehst aber nicht in Betracht, dass sie schlecht in die langsame Evolution der Arten passen, zumal es viertens zur Zeit des Aussterbens der Dinosaurier angeblich (ging vor relativ kurzer Zeit durch die Medien, denen ich bestimmt nicht weniger glaube als einer anonymen Internetpersönlichkeit) bereits große Säugetiere gab. Der Rest dieser deiner Passage ergeht sich in der Überzeugung, ich hätte nichts verstanden - ehrlich gesagt finde ich Menschen sehr suspekt, die Theorien verstanden zu haben glauben, für deren Verständnis es gewöhnlich mindestens eines vollendeten Studiums bedarf. Und dass es nur ein Geschlecht bräuchte, um Nachkommen zu zeugen, wäre mir tatsächlich neu.
Was ist denn das für eine Begründung? Natürlich muss die Exolutionstheorie, wie sie in der Biologie gelehrt wird, begründet und untermauert werden. Noch immer werden dazu Untersuchungen, Beobachtungen und Experimente durchgeführt. Wenn Deine Vorstellung von der Entstehung der Arten nach der Evolutionstheorie Dir unplausibel erscheint und auch unplausibel ist, dann hängt das mit Deiner Vorstellung zusammen und nicht mit Der Evolutionstheorie der Biologen.
Ganz einfach: Wer seine Kreativität hauptsächlich dafür verpulvert, mir auf verschiedene schlagfertige Weisen mitzuteilen, wie ahnungslos ich doch sei, den nehme ich nicht ernst. Dein letzter Satz ist ein sehr gutes Beispiel. "Wenn dir diese Theorie nicht plausibel vorkommt, dann bist
du doof." Und solche Sätze kann ich mir gewiss nicht erlauben! Jedenfalls würde sie mir niemand abkaufen. Zweifel sind dort angebracht, wo sie auftreten, und wo keine Zweifel auftreten, da ist etwas faul. Und du wirst verstehen, dass ich mich für intelligent genug halte, um Zweifel anmelden zu können. Menschen halten sich nun mal für intelligent, wobei es natürlich bequemer ist, wenn ihre Ideen mit populären Ideen uneingeschränkt kompatibel sind.