Ich denke, da sollte man die Dinge aber nicht durcheinander bringen. Denn man kippt da vielleicht ganz schnell in die Schiene "Ich bin eh an allem selber schuld"
Klar sind die Gefühle meine. Wenn mir jemand weh tut, sind die Enttäuschung und der Schmerz meines.
Aber dennoch muss ich in dem Fall nicht mir selbst verzeihen, sondern - so ich das will - dem anderen. Denn ich hab nichts unrechtes getan, sondern einfach nur - berechtigte - Gefühle gehabt. Für die ich mich bei mir selbst nicht entschuldigen muss.
Für mich geht es nich tum Schuld, oder entschuldigen. Das "sagt" mir nichts (ausser, ich entschuldige mcih bei jemandem, das mache ich natürlich, wenn es angemessen ist).
Beispiel:
Ich höre ein Gespräch mit an, mit nicht beteiligt, stehe vielleicht sogar weiter entfernt, die Sprechenden kennen und bemerken mich gar nicht.
Ich bin sehr und zutiefst erschrocken über den Inhalt des Gespräches, sagen wir mal, da wird kalt und mitleidlos über jemanden geredet, den ich kenne oder auch nicht kenne, egal.
Soweit so gut.
Was in mir etwas "angetippt" hat, ist die Kälte, Mitleidlosigkeit und Gleichgültigkeit einem anderen Menschen gegenüber. Wenn ich in mir keine Kälte, keine Gleichgültigkeit und keine Mitleidlosigkeit hätte (vielleicht mir selber gar nicht bewusst), würde ich auf die Worte dieser Leute gar nicht reagieren, innerlich. Ich würde es einfach nicht verstehen. Es wäre mir fremd, wie eine fremde Sprache, deren Vokabeln ich nicht kenne.
Aber dass ich betroffen reagiere, zeigt mir: ich bin zu genau demselben Verhalten grundsätzlich in der Lage.
Schuld bin ich an gar nichts. Vielleicht ist niemand an irgendetwas "schuld".
Aber ich weiss jetzt, wozu ich eventuell in der Lage bin - und beurteile die Sprechenden eventuell nachsichtiger, bzw. befasse mich mit ihnen gar nicht mehr......
Das hat jetzt mit Vergebung nichts zu tun.
Darüber bin ich mir noch nicht im Klaren....das muss erst in mir reifen.